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inner zu erringen. Uebung in Aussicht genommen. Nachmittags Selbstverleugnung des entweder Pä^ade-Dincr ^dcr Dickt Mm Statt- Die Arbeiter wurden sodann von Cilli nach Trifail zurückbefördert. König Humbert von Italien wohnte am Mittwoch mit dem italienischen Kronprinzen, dem Herzog von Genua und dem Marineminister in Spezi- einem Manöver bei, bei dem acht Tor- . pedoWte .He VmtzerWffx, „Italia" und »Le- ipanto" angriffen und 750 Manw an der Küste M landen versuchten. Am Mittwoch Abend ver ließ der König von Italien an Bord der Dacht „Savoia" den Hafen von Spezia, um die Be festigungsarbeiten auf der Insel Maddelena zu besichtigen und von dort nach Neapel zu fahren. Däselost schließt sich der Ministerpräsident CriSpi dem Gefolge des Königs Humbert an und be gleitet den letzteren auf der Fahrt nach Tarent, von wo die in der Hauptsache militärischen Zwecken gewidmete Reise nach Lucca und Bari mit der Eisenbahn fortgesetzt werden soll. Von dem französischen Senat als oberstem Staatsgerichtshof ist der Proceß gegen Bou langer, Dillon und Rochefort mit einer Schnellig keit beendet worden, welche vielfaches Erstaunen erregte. Das Urtheil, welches auf Deportation der drei Angeklagten nach Numea lautete, wurde mit Rücksicht auf den bevorstehenden hohen katholischen Feiertag wesentlich beschleunigt. Mit Ausnahme der auf die Vorgänge im December 1887 gelegentlich der PräsidentschaftS-Krisis ge stützten Anschuldigungen waren alle von dem Ge- neralprocurator de Beaurepaire erhobenen An klagen mit einer erdrückenden Stimmenmehrheit als berechtigt erkannt worden. Da der Senat den General Boulanger auch der Veruntreuung und der Unterschlagung öffentlicher Gelder, und zwar mit Ausschließung mildernder Umstände schuldig erklärte, wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht die Auslieferung von Seiten Englands auf Grund der bestehenden Verträge verlangt werden dürfe, da eS sich in diesem Falle nicht wie bei dem Attentate und dem Complote gegen die republikanischen Einrichtungen um politische Verbrechen handelt. Von London aus wurde aber sofort in klarster Weise kundgegeben, daß an eine Auslieferung Boulangers nicht zu denken sei. Ebenso wenig ist aber anzunehmen, daß sich Boulanger freiwillig stellen wird. Seine An hänger erklären, daß seine Verurtheilung die Entrüstung gegen die parlamentarische Republik nur erhöhen und ihnen bei den Wahlen nützen werde. Die Republikaner sprechen dagegen die bestimmte Erwartung aus, daß das Land für keinen Deportirten stimmen werde. Ob der Proceß auch vor der öffentlichen Meinung gegen Boulanger gewonnen ist, kann sich mit Sicherheit erst aus den Neuwahlen zur Kammer ergeben. Erst Ende dieses Monats soll die Session des englischen Parlaments geschloffen werden. Durch diese Verlängerung wird es vielleicht doch noch dem Ministerium möglich, die Zehnten-Bill zu erledigen, durch welche eine für die Pacht verhältnisse sehr wichtige Angelegenheit ihre Lösung finden soll. Zunächst ist die Berathung der von ver Regierung abgeändertcn Bill auf Schwierigkeiten gestoßen, die jedoch nicht unüber windlich scheinen. Die Lage im Sudan hat sich seit dem Sieg von Toski so günstig gestaltet, daß General Grenfell am 14. d. M. nach Kairo zurückkehrte und sämmtliche englisch - egyptischen Truppen den Rückmarsch nach ihren früheren Garnisonsortcn antreten konnten. Das russische Kaiserpaar ist am Dienstag Abend zu dem Marinemanöver bei Sweaborg abgereist. Die Angaben über die angeblich ge planten Reisen der Czäarenfamilie nach Kopen hagen und Berlin lauten neuerdings wieder völlig widersprechend, was sich unschwer aus der Ver stimmung vieler russischer Kreise über die den« österreichischen Monarchen in Berlin gezollten Huldigungen und über die einmüthige Zurück weisung der griechischen Einmischung in die kre- tcnsischen Händel durch die von den meisten Groß mächten moralisch unterstützte Pforte erklärt. Als völlig unbegründet erwies sich das ten denziöse Gerücht, das bulgarische Ministerium wolle den Jahrestag deS Regierungsantritts des Prinzen Ferdinand dazu benützen, die Anerkennung des Prinzen seitens der Türkei zu verlangen und im Weigerungsfälle mit der Proclamirung der Unabhängigkeit und des Königthums Vorgehen. Die Feier in Sofia ist durchaus ruhig und ohne jede bedenkliche Kundgebung verlaufen. Bei dem nn Palast abgthaltcnen Festmahl betonte der Prinz, daß eS der bulgarischen Negierung ge lungen sei, nicht nur die Sympathien der civili- sirten Welt, sondern auch das Lob eines der er lauchtesten und mächtigsten Monarchen und der hervorragendsten Staatsmänner zu Stambulow feierte die Selbstvcrleu Halter. Abends Huldigung Irer WMKM Bereute vor Ihren Majestäten. Mr20. August trifft auch der Großherzog von Baden mit Gefolge hier «in. Die Verwaltung der Reichs, eisenbahnen gewährt allen aus den ReichSlanden während der Kaisertage hierher Fahrenden freie Rückfahrt. Die Verlobung der Prinzessin Margarethe, der jüngsten Tochter der Kaiserin Friedrich, mit dem Erbprinzen von Nassau, dem zukünftigen Thronerben von Luxemburg, soll, wie der in Wiesbaden erscheinende „Rheinische Courier" wissen will, in naher Aussicht stehen. Der ReichScanzler soll bezüglich der ge planten Reise nach Kissingen die Erklärung ab gegeben haben, daß er eine einmal angefangene Badekur unmöglich unterbrechen könne und würde, worauf vr. Schweninger erklärte, daß eine zwingende Nothwendigkeit zum Gebrauch der Kissinger Kur nicht vorläge. Darauf hin ent schloß sich der ReichScanzler, darauf zu verzichten. Der Verzicht wird mit dem Besuche deS Czaaren in Berlin in Verbindung gebracht. Berlin, 19. August. Gutem Vernehmen nach hat die Königin von England als Zeichen besonderer Werthschätzung dem Reichskanzler ihr lebensgroßes Bild verehrt. Fulda, 19. August. Zu der morgen hier stattfindenden Bischofs-Conferenz haben ihre per sönliche Theilnahme zugesagt: die Erzbischöfe von Cöln, Posen und Freiburg, der Fürstbischof von BreSlau, die Bischöfe von Trier, Limburg, Fulda, Hildesheim, Osnabrück, Ermland, Kulm, Mainz und der katholische Feldprobst der Armee Bischof vr. Aßmann von Berlin. DaS Bisthum Münster wird durch den Capitularvikar vr. Giese, das Bisthum Paderborn durch den Dom kapitular vr. Schulte vertreten sein. Die Sitzungen beginnen morgen früh 8 Uhr nach einer kurzen Andacht in der Bonifaziusgruft. Den Vorsitz führt der Erzbischof von Köln. Metz, 19. August. Die Enthüllung des Gardeschützen-Denkmals bei Amanweiler hat gestern Mittag unter großer Betheiligung und bei herrlichstem Wetter stattgefunden. Der Pfarrer Brück-Großlichterfelde hielt eine ergreifende Weih rede. Seit Jahren sind die Schlachtfelder nicht so zahlreich wie gestern besucht gewesen. Wien, 18. August. Der Geburtstag des Kaisers wurde in der ganzen Monarchie in der erhebendsten Weise gefeiert durch Gottesdienst aller Confessionen unter Theilnahme der Behörden und eines zahlreichen Publikums, durch Tages- Reveille mit Kanonendonner und Glockengeläute, durch AuSrücken der Garnisonen zu Feldmessen, durch Festlichkeiten und zahlreiche Wohlthätig- kcitsacte. Der „Nat.-Ztg." wird aus Wien unterm 17. August berichtet: Die „Neue Freie Presse" meldet aus London, daß bei dem Kaiserbesuch in London die finanzielle Lage der Türkei Gegen stand von Besprechungen gewesen sei. Da die fortgesetzt prekäre finanzielle Lage der Türkei möglicherweise grade in einem kritischen Augen blicke für politische Zwecke ausgenützt werden könnte, so seien zwischen England und den continentalen Mächten Verhandlungen eingeleitet worden wegen Ausarbeitung von Vorschlägen, welche das ottomanische Reich auf eine gesunde finanzielle Grundlage und unter bessere finanzielle Controle stellen sollen. - Bern, 19. August. Gestern wurde ein in den rohesten Ausdrücken abgefaßtes, gegen den Bundesrath wegen der Ausweisung von Anar chisten und gegen die politische Polizei und den Bundesanwalt gerichtetes Manifest der schweizer Anarchisten an die Arbeiter vertheilt. Die Poli zei confiscirte die erhältlichen Exemplare. - Rom, 16. August. Der König und der Kronprinz besuchten heute Nachmittag das Grab Garibaldis auf der Insel Caprera. Rom, 19. August. In der neuen vom 15, August datirten, heute zur Veröffentlichung ge- langeitden Enchklika des Papstes heißt eS m Bezug auf die gegenwärtige Lage der Kirche, daß die Feinde der Kitche fortführen in ihren Angriffen, um den Glauben und die Fundamental« grundsatze der Religion »u zerstören, der Krieg gegen den heiligen Stuhr werde immer hart näckiger. Der Papst empfiehlt. die Verehrung der veiliaen Jungfrau und des heiligen Joseph als de» Beschützer und das Vorbild, insbesondere der Arbeiter. Der Papst ordnet schließlich be sondere Gebete zu Ehren des heiligen Joseph an und die feierliche Begehung seines NämetiS- tageS. -- Infolge eines gestern auf dem ColvUUy-v Platz stattgefunvtnrn BvmbenättentatS Ä wüte Bvrckjttag mehttre HäussüMnj genommen. Ick Ganzen sind wnudet-darickter'L HM.M Prinzen, den Mutkurow auch im Namen der Armee herzlich beglückwünschte. Bayreuth, 17. August. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind um 8 Uhr hier eingetroffen und auf dem Bahnhof vom Prinz regenten Luitpold, welcher die Uniform des 4. preußischen Feldartillerie-Regiments trug, begrüßt worden. Se. Majestät trug die Uniform des 1. baierischen Ulanen-Regiments. Der Kaiser und der Prinzregent umarmten sich und begrüßten sich auf das Herzlichste. Bon den Künstlern war eine Ovation veranstaltet worden, indem Mottls Cantate über Goethes „des EpimenideS Erwachen" zur Aufführung gelangte. — Auf dem Bahnhof waren auch Deputationen deS Magistrats- und Gemeinde-CollegiumS zum Empfange erschienen. DaS in dichten Mengen harrende Publikum be grüßte Ihre Majestäten mit enthusiastischen Zu rufen. Bayreuth, 18. August. Bei der heutigen Hostafel brachte der Prinzregent das Wohl der erlauchten Gäste aus. Die Musik intonirte darauf „Heil Dir im Siegerkranze". Sodann trank Se. Majestät der Kaiser Wilhelm auf das Wohl des Prinzregenten, worauf die Musik die baierische Volkshymne spielte. Kurz darauf brachte Se. Majestät einen Toast auf den Kaiser von Oesterreich aus, dessen Geburtstag am heutigen Tage ist. Die Musik spielte die öster reichische Nationalhymne. Nach der Tafel fand Cercle statt. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin werden morgen Vormittag 9 Uhr die Reise nach Karlsruhe antreten, der Prinz regent kehrt bald darauf nach München zurück. Bayreuth, 19. August. Se. Majestät der Kaiser nahm heute Morgen 7 Uhr die Parade über das 7. Infanterie-Regiment ab. Um 9 Uhr erfolgte die Abreise ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin nach Karlsruhe. Aus dem Bahnhofe, welcher festlich geschmückt war, waren der Prinzregent, sowie Deputationen des Ma gistrats- und Gemeinde-Collegiums und eine zahllose Menschenmenge zum Abschiede anwesend. Ihre Majestäten verabschiedeten sich äußerst herzlich vom Prinzregenten. Das Publikum brach in enthusiastische Hochrufe aus. Ihre Majestäten haben sich sehr anerkennend über die Aufführungen ausgesprochen. — Der Prinz regent, welcher durch ein Handschreiben an den Bürgermeister der Stadt seinen Dank ausge sprochen hat, trat gleich nach der Abreise Ihrer Majestäten die Fahrt nach München an. Karlsruhe, 17. August. Auf Einladung des Großhcrzogs treffen sämmtliche Krieger vereine des Großherzogthums zur Defilirung vor Sr. Majestät dem Kaiser am nächsten Montag auf Staatskosten hier ein. Karlsruhe, 19. August. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten hier eingetroffen und wurden vom Großherzogspaar empfangen - die Begrüßung war herzlichst. Auf dem Bahnhofe befänden sich außerdem eine Ehrencompagnie, sowie die höchsten und hohen Würdenträger. Auf der Fahrt zum Schloß bildete»- Vereine und die Feuerwehr Spalier. Eine zahllose Menschenmenge begrüßte die Majestäten mit endlosen enthusiastischen Hoch rufen. Die Straßen der Stadt sind prächtig decorirt. Um 6*/, Uhr findet Galatafel statt. Straßburg i. E., 16. August. Nach dem Programm für den Besuch ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin erfolgt die Ankunft Allerhüchstdcrselben Dienstag, den 20. August, Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Zum Empfange werden der Statthalter der RcichSlande, Fürst zu Hohenlohe, der cvmmandirende General, General v. Heuduck, der Gouverneur und der Comman- danl von Straßburg, der Polizeidirector und der Bezirkspräsidcnt auf dem Bahnhofe anwesend sein. Vom Bahnhofe bis zum Kaiserpaiast bilden Spalier: die Studentenschaft und die sonstigen Vereine, außerdem werden 100 Bauer mädchen in Landestracht und die 20 ältesten Bürgermeister aus jedem Kreise an der Spalier bildung theilnehmen. Im Kaiserpalast findet sodaNn Empfang aller Behörden statt. Um 6 Uhr ist kleine Tafel bei Ihren Majestäten, um 8 Uhr Thee und Empfang der Damen. Hierauf folgt großer Zapfenstreich. Mittwoch, 21 August: Parade der hiesigen Garnison, verstärkt durch auswärtige Regimenter, sodann Dejeuner bei Ihren Majestäten, Nachmittags findet entweder Parade-Diner oder ein Diner beim Statthalter statt. Abends findet im Stadthause das von der Städt angcbotcne und von Ihren Majestäten angenommene Fest statt. Für Donnerstag, den 22. August, Vormittags, ist eine militärische Statt- <