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gestern Abend da» TAtter verlief, wurde ein Zlevolverschud auf ihn abgegeben. Der Kaiser blieb glücmcherweise unverletzt. Der THSter soll rin Portugiese sein. B e r m ischteS- 8 — Zu Reibnitz erschlug der Blitz in einem Gehöfte 2 Rinder. — In Planina wurden 2 Häuser und 2 Scheunen vom Sturm umgeworfen. Hierdurch zur gefälligen Beachtung, daß mein Seidene Fahirerrstaffe, IS« Cm. breit — lüft und wafferecht — ver sendet in einzelnen Metem direct an Private zu Fabrik preisen Porto- und zollfrei das Fabrik-Depot «. (K. u. K. Hofl.) LNrtol». Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Schemas zu Zahlungsbefehlen, Wechsel-Schemas, Anweisungen, Rechnungsformulare, Notiz- tmo Contobücher sind stet» vorräthig und »u billigsten Hreffen zu nicht mehr auf dem Markte, sondern, rmr in meiner Behausung, Bantzner Straße Nr. 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Schützcnjubiläum abgehalten. — Der Schmiedegeselle Schieberlein hat den Schmiedemeister Rüger in Marklissa durch eine Hacke im Gesichte schwer verletzt. Er wurde gefänglich eingezogen. — Im Laboratorium der Universitätsklinik für Hautkranke dcS Professor Schwenninger in Berlin ist eS, wie die „Post" hört, dem vr. meä. Kühnemann gelungen, den Krankheit er regenden Bacillus der gewöhnlichen Hautwarzen darzustellen und somit den wissenschaftlichen Beweis für die Uebertragbarkcit dieser Haut krankheit zu liefern. — Einen Brillantring fand am Dienstag der Gärtner Makowitz auf einem Baum vor einem Hause in der Regentenstraße in Berlin. Es ergab sich bei näherem Nachforschen, daß der Besitzer des Hauses den Ring vor vier Jahren verloren hatte. Der Ring ist, wie die „Freis. Ztg." vcrmuthet, beim Ausschütteln der Tisch decken aus dem Fenster geschleudert worden und auf den damals noch kleinen Baumast gefallen. Der Besitzer hatte damals die Dienerschaft im Verdacht des Diebstahles und wechselte daher dieselbe vollständig. — Cöttenau bei Neuenmarkt, 16. Juli. Bei der gestrigen Fahnenweihe ereignete sich ein gräßliches Unglück. Der Taglöhner Adam Degelmann von hier war mit der Bedienung der Böller beschäftigt. Als nun ein Schuß versagte, wollte er noch etwas Pulver auflegen; da ging der Schuß los und riß ihm den Kopf weg, dessen einzelne Theile ringsum zerstreuend. Seine daneben stehende Frau wurde nur leicht verletzt. Der Unglückliche hinterläßt die trauernde Wittwe mit sechs Kindern. . — Gleiwitz, 17. Juli. Vorgestern Abend hat der Fleischermeister Solich in Tyrnek einem Knechte des Herrn Matnschek ohne Veranlassung, nachdem er denselben geohrfeigt, mit einem Beile die linke Hand fast abgehauen. Trotzdem bald ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wurde, ist leider der Verletzte gestern im Krankenhause ver storben. Der Thäter soll verhaftet sein. — Kalbe a. d. S-, 15. Juli. Die Gurken ernte in unserer Gegend ist in diesem Jahre eine so reiche und zeitige (während die des Saal- und Pleißenthales dagegen noch zurücksteht,) daß seit voriger Woche von hier aus täglich mehrere ausschließlich Gurken befördernde, oft mit zwei Locomotiven bespannte Güterzüge nach Leipzig fahren. — Schopfheim, 15. Juli. Bei der heute erfolgten Besichtigung des großen Tunnels bei Schopfheim, des zweitgrößten Tunnels Deutsch lands, im Zuge der strategischen Bahnen für die Umgehung der Schweiz, durch den Großherzog von Baden genehmigte derselbe, daß der Tunnel Großherzog-Friedrich-Tunnel genannt werde. Die Bauausführung erfolgt durch die Baufirma L. Arnolds in Mainz. — Oppenheim, 14. Juli. Ein schweres 5. Sonntag nach Trinitatis. V,8 Uhr: Beichte und Tommunion. Herr Archiv. Seyfert. V,S Uhr: Hauptgottcsdienst. Herr Archiv. Seyfert. 1 Uhr: Nachmittagsgottesdienst fällt aus. Abends 8 Uhr: JiinglingSverein: a) Schumann'S Haus. bs Hönicke's Haus. Freitag 9 Uhr: Beistunde. Herr Pf. vr. Wetzel. Getraut: den 16. Juli der hies. Töpfer Schmidt und A. I. Stölzel von hier. Geboren: den 10. Juli dem hies. Drogisten Schachert eine Tochter; den 11. Juli dem hies. Maurer Grohmann eine Tochter; dm 12. Juli dem hies. Uhrmacher Reu mann, sowie dem hies. Fiirbeibesitzer Lehmann, wie auch dem Landwirth Protze zu Geißmannsdorf eine Tochter. Gestorben: dm 12. Jul! Frau verehel. Eismbahndiätist Kunze hier, 32 Jahr 8 Mon. alt; den 14. Juli Frau verehel. Gartengutsbesitzer Thunig zu Geißmannsdorf, 39 Jahr 8 Mon. alt; den 15. Juli die 6 Mon. alte Tochter der Verkäuferin Römisch hier. Gewitter, -egkeitet von furchtbarem HaaeHchlag, wie er seit langer Zeit nicht vorkam, suchte heute Vormittag die hiesigen und angrenzenden Ge markungen auf da» Empfindlichste Am. Wa der wolkenbruchartige Regen verschonte, vernich tete der Hagel. Die noch am Halm stehende Gerste wurde sozusagen fast ausgedroschen, nicht viel besser erging eS dem Weizen. Der Kohl ist gänzlich zerschlagen und auch die Kartoffeln haben sehr gelitten. Da» wenige Obst^ welche» sich Heuer auf den Bäumen befindet, wurde von den daumendicken Hagelkörnern abgeschlagen. Die schlimmsten Verheerungen hat da» Wetter jedoch in unseren Weinbergen angerichtet. Die Trauben, die sich in letzter Zeit infolge der günstigen Witterung sehr gut entwickelten, wurden fast gänzlich zerschlagen und das Laub wie ab geschnitten zu Boden geworfen. — Erschossen wurde ein Gardcschütze bei einer Nachtübung des preußischen Gardrschützen- bataillons in der Nähe von Berlin. Man muth- maßt, die Wunde, welche den Tod herbeigeführt, sei durch den Spiegel einer Platzpatrone ver ursacht. Der Schuß muß in der Dunkelheit in unmittelbarer Nähe des Erschossenen abgegeben sein. — Eine angebliche Bcstechungs-Affaire macht in Marinekreisen großes Aussehen. Auf telegraphische Requisition ans Verkitt wurde in Kiel ein Schiffsbau-Ober-Jngenieur in einem feineren Restaurant durch zwei Criminalbeamte verhaftet und am nächsten Morgen mit dem ersten Zuge nach Berlin überführt. Die Vor theile, welche derselbe für die Verletzung seiner Amtspflicht von Lieferanten angenommen haben soll, werden als sehr bedeutende bezeichnet. — (Die bösen „Feldwebel.") Der Polizeidirector, Graf Königsdorff in Cassel, geht jetzt gegen den „Feldwebel"-Mißbrauch der Bier- wirthe vor, indem er die Bestrafung derselben Wegen Betrugs veranlassen will. Die betr. Be kanntmachung, welche unter den Biertrinkern große Freude, bei den Wirthen wohl ein ganz anderes Gefühl erzeugt haben mag, lautet: „Die Berechtigung der laut gewordenen Klage, daß in vielen hiesigen Bierwirthschaften die Gäste da durch benachtheiligt -werden, daß ihnen beim Bierverkauf das Biergefäß bis zunr Füllstrich nicht mit Bier, sondern zu einem Theile mit Bierschaum gefüllt wird, hat sich durch die ge machten Feststellungen bestätigt. ES erhält also zum größten Theile der Gast nicht das Bier quantum, welches er bezahlt. Nachdem nun sämmtliche Wirthe unter Hinweis auf 8 263 des Sirafgesetzbuchs verwarnt worden sind, fordere ich das Publikum auf, weitere Benachtheiligungen dieser Art der Polizeibehörde oder deren Beamten zur Anzeige zu bringen behufs strafrechtlicher Verfolgung der betr. Wirthe." — (Neue Gebirgsbahn.) Die Eröff- nungSfahrt der neuen baierischen Gebirgsbahn Murnau-Partenkirchen findet nach endgiltiger Bestimmung am 24. d. um 9 Uhr Morgens statt. — Der bei Röhrmoos verunglückte Zug sollte fahrplanmäßig gar nicht in Röhrmoos kreuzen, sondern in Dachau. Aber waS kümmert man sich im gelobten Lande des Eisenbahnbummels Baiern um Fahrpläne! Der Schnellzug aus Berlin hatte 20 Minuten Verspätung, deshalb wurde im letzten Augenblick die ungewohnte Kreuzung in Röhrmoos angeordnet, und das Unglück war da. Wir aber können nur jedem Leser rathen: vermeidet Baiern, wo ihr könnt, so lange dort nicht civilisirte Eisenbahnzustände herrschen, so lange man dort nicht zweigeleisige Hauptbahnen hat, und so lange nicht Pünktlichkeit al» oberste Richtschnur im Betriebe gilt. Baiern, das Land der Bummelei, hat 10 Procent sämmt- licher deutschen Eisenbahnen, dagegen 40 Procent sämmtlicher deutschen Eisenbahnunfälle! — Einige Millionen galizische Eier sind am 13. Juli bei dem Auffahren eines Separatgüter- za-» auf einen vor de« Bahnhöfe vpHetu m Oberfchlesien auf da» Einfahrttstgnal wartende»' Güterzug in elf Waggon» zertrümmert worden. In Station Groschowitz war irrthümlich da» Signal „Bahn frei" gegeben. Die Waggon» sind völlig zertrümmert. — Theresienstadt, 16. Juli. Herr Bürger meister Meißler in Theresienstadt, eine allgemein hochgeachtete und beliebte Persönlichkeit, wurde heute Vormittag von dem Dragoner-Offizier Lang, der von Herrn Meißler wegen unbefugten Reiten» über sein Feld zur Rede gestellt worden war, durch Säbelhiebe schwer verwundet. An läßlich dieser Thatsache hielt die Theresienstädter Stadtvertretung eine außerordentliche Sitzung ab und sandte sofort ein Telegramm an den Kriegsminister mit der Beschwerde über diesen ungehörigen Gewaltakt. Die Aufregung, die derselbe hervorgerufen, ist eine allgemeine und im steten Zunebmen begriffen. — Brünn, 18. Juli. Der Streik der Textilarbeiter ist nahezu beendet. Alle Fabriken mit Ausnahme von sechs sind wieder in vollem Betriebe; in den letzteren soll die Wiedereröffnung deS Betriebes am Montage erfolgen. — (Neue Alpen bahn.) Eine Säntisbahn, welche die schweizer Reisenden beinahe an den Gipfel des 2504 m. hohen SäntiS im Kanton Appenzell befördern wird, soll demnächst errichtet werden. Die Gesammtlänge der Bahn beträgt 15,5 Lw., von denen jedoch nur 9 kw. alS eigentliche Gebirgsbahn mit starken Steigungen zu betrachten sind. Die Bahn erhält eine Spur von einem halben Meter und für die Gebirgs strecke ein Zahnrad. Die Fahrt soll anderthalb Stunden dauern. (Reservoir mit Sodalauge gesprungen.) Aus Paris wird gemeldet: In den Solvaywerken zu Varrangeville zersprang ein großes Reservoir mit Sodalauge, welches sich infolge dessen in die Meurthe ergoß und alles Thierleben auf eine sehr weite Strecke hin vernichtete. Der Schaden wird auf einige Hunderttausend Francs geschätzt. --Aus London wird unterm 17. Juli berichtet: Jack, der Aufschlitzer, ist wieder auf getaucht. Sein letztes Opfer ist eine 40jährige Frau, welche heute Morgen mit durchschnittenem Halse und ausgeschnittenem Leib in Whitechapel von einem Constabler aufgefunden wurde. Es ist noch keine Verhaftung vorgenommen worden. — (Für die Ueberschwemmten in JohnStown.) In einer Versammlung des Johnstown Flood Comitee wurde die Mittheilung gemacht, daß bereits über 1,770,000 Dollar (ungefähr 7*/, Millionen Mark) vertheilt worden seien. - Marktkiften werden zu kaufe« «sucht. Bon wem? sagt die Expedition diese» Blatte». Reue Kartoffeln, vorzüglich schön, verkauft G. MrsSke.