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statt der jetzigen 6000 Mann eimMMM dann werden die Engländer tüchtigeRrbeit haben! Se. Königl. Hoheit Prinz Georg empfing am 14. d. die Vorstände der priy. Scheibenschützen gesellschaft zu Dresden, Hertn HoföptikuS F. Röttig und Herrn Stadtverordneten Winter, tue den Dank der Gesellschaft für die huldvolle An nahme der beim diesjährigen KönigSschießen von Sr. Kgl. Hoheit erlangten ersten Ritterwürde zum Ausdruck brachten, sowie die auf diese Würde entfallende Rittermedaille nebst der dazu gehörigen Silberprämie überreichten. Se. Königl. Hoheit nahm diese Gegenstände sehr erfreut entgegen, unterhielt sich längere Zeit in liebenswürdigster Weise mit beiden Herren und zeigte großes Interesse für den Sport des Jagen«, sowie de» Scheibenschießens. , In unterrichteten Kreisen glaubt man, daß Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August nach Absolvirung seiner Dienstzeit in dem 1. Feld-Rrtillerie-Regiment Nr. 12, das sich zur Zeit noch in Zeithain befindet, zum Major be fördert und mit der Führung eines Bataillons des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100 betraut werde. Der Prinz trifft am 16. bez. 17. d. M. wieder in Dresden ein. * Bischofswerda, 16. Juli. Künftigen Sonntag, den 21. d. M., werden ca. 350 Sänger, Mitglieder des V. Kreises des Oberlausitzer Sängerbundes, aus verschiedenen Städten und Dörfern zur Abhaltung ihres diesjähr. Sänger tages unsere liebe Stadt besuchen und dabei in Gemeinschaft mit dem hiesigen Männergesang verein „Liedertafel" zwei Concerte abhalten. Das erste derselben wird ein Kirchenconcert sein, welches Nachmittags */,3 Uhr in unserem herr lichen Gotteshause, der Hauptkirche, die von dem hiesigen Kirchenvorstande in dankeswerther Weise zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt ist, unter Mitwirkung des Herrn Organist Stecher hier und der hiesigen Cantoreigescllschaft abge halten werden. Das andere Concert soll mit Genehmigung des hiesigen Stadtraths in dem Schützenhausparke, dem prächtigen, am Schützen platze gelegenen Birkenwäldchen, Nachmittags */,5 Uhr seinen Anfang nehmen. Dieses welt liche Concert wird vielfache Abwechselungen biete« und neben einer Anzahl Gesänge einzelner Ver eine werden allein acht Massenchöre, darunter die Nationalhymne der Deutsch-Oesterreicher „Das deutsche Lied" von Kalliwoda zum Vor trag gebracht werden. Wir stehen deshalb nicht an, alle Freunde des so herrlichen deutschen Liedes auf diese seltenen gesanglichen Darbietungen auch an dieser Stelle noch ganz besonders auf merksam zu machen. Bischofswerda, 16. Juli. Die Hut- machcrinnung zu Bautzen, deren Mitglieder sich auch auf die Städte Löbau und Bischofswerda Vertheilen und welche aus 11 Mitgliedern besteht, hielt heute im hiesigen Schützenhaus ihr dies jähriges Quartal ab. Drei Lehrlinge wurden ausgenommen und zwei Lehrlinge losgesprochen, nachdem dieselben zuvor ihr Gesellenstück in der Werkstatt des Herrn Hutmachermeister Fischer allhier gefertigt hatten. — 16. Juli. Heute Mittag zwischen 12 und 1 Uhr zog ein schweres Gewitter über unsere Stadt. Außerordentlich heftige Schläge gingen, hernieder, glücklicher Weise ohne irgend welchen Schaden anzurichtcn. Bischofswerda, 16. Juli. Morgen Mitt woch, den 17. Juli, Nachmittags 3 Uhr, wird der hiesige Zweigverein der Gustav-Adolf-Stiftung in Großdrebnitz seine Hauptversammlung mit gottesdienstlicher Feier abhalten. — Die partielle Mondfinsterniß, welche am Freitag stattfand, war infolge bewölkten Himmels nur am Schluffe auf kurze Zeit sichtbar. Na mentlich in der 11. Stunde zeigte sich die Mond scheibe klar genug, daß die Verdunkelung des oberen Theiles derselben sehr auffallend hervortrat. — Insektenstiche spielen jetzt eine böse Rolle. Unsere Schuljugend kehrt von den Spielplätzen heim mit Stichwunden, die bei der Größe ihrer entzündlichen Ausdehnung und dem wässerigen Exsudat, welches in Blasen au- ihnen heraus- tritt, wie Brandwunden erscheinen. Die schwei ßigen Ausdünstungen des Körper- locken dir stechenden Jnsecten besonder- an. Daß derartige Stiche bisweilen recht schlimm werden und Tatze lang Schmerzen verursachen können, werden die Meisten aus Erfahrung wissen. ES ist in den letzten Jahren öfter vorgekommen, daß Leute binnen 24 Stunden an Insektenstichen gestorben sind. Trifft der Stich auf einen Finger, wo Ringe sollte man diese sofort abzirhea; M schnürung der späteren MM man die getroffenen Maßnahmen so nennen will, haben in der That begonnen. Alle deutschen Grenzbehörden Zegen die Schweiz haben die An weisung erhaltW, La» Gepäck, und die Effecten der aus der Schweiz kommenden Reisenden einer besonders scharfew DurchsuchOg zu unterwerfen. Die „Neue Züricher Zeitung" Lrinßt Uvei bedeutsame Leitartikel. Der eine behält die wirk liche Souveränität dem Bunde vor und beschränkt diejenige der Cantone auf die innere Selbstver waltung. Der andere beantwortet die Frage „Was wir jetzt zu thun haben?" Erstens ist mit den Verbesserungen im Heerwesen voller Ernst zu machen, namentlich durch längere Dienst zeit der Milizen und bessere Ausbildung der Offiziere. Zweitens muß es unsere Aufgabe sein, „unser Land von allen socialrevolutionären und anarchistischen Elementen gründlich zu reinigen." Paris, 14. Juli. Heute Vormittag fand vor der Statue der Stadt Straßburg auf dem Eintrachtsplatze eine von den Boulan- gisten veranstaltete Kundgebung statt. Den Theilnehmern war vom Polizei-Commissar jede Rede und Aeußerung ausdrücklich untersagt, trotz dem rief Deroultzde, umgeben von boulangistischen Deputirten und einer größeren Menschenmenge, laut: „Es lebe der General!" Der Polizei- Commissar wollte Deroultzde verhaften, Letzerer aber widerstand und erklärte die Verhaftung für ungesetzlich. Als der Polizei-Commissar Deroulöde am Arme ergriff, stürzte sich die um stehende Menschenmenge auf den Commissar und entriß ihm den Gefangenen, der sich zu Wagen nach dem Redactionsbureaus mehrerer Zeitungen begab. Der Polizei-Commissar wurde durch herbeigeeiltes Polizeipersonal aus den Händen der Menge befreit. Paris, 15. Juli. Der Senat berieth den Gesetzentwurf gegen die Vielcandidaturen. Buffet wies auf die ernste Bedeutung der Frage hin. Kerdret bekämpfte den Entwurf als unwirksam, wie auch Brisson ausgesprochen habe, daß das Volk gcnöthigt sein werde, zu den Waffen zu greifen. (Lebhafte Unterbrechungen, zustimmende Zurufe links.) Der Präsident Leroyer erwiderte, Brisson habe sagen wollen, wenn die Wahlzettel nicht ausrcichen, um dem Gesetze Achtung zu verschaffen, würde ein Appell an die Waffen nothwendig sein. (Anhaltender Beifall links.) Der Gesetzentwurf wurde schließlich mit 213 gegen 64 Stimmen angenommen. Paris, 15. Juli. Der internationale Socia- listen - Congrcß ist heute eröffnet worden. An demselben nehmen 81 Dclegirte der Stadt Paris, 108 Dclegirte aus den französischen Departements und 189 ausländische Dclegirte Theil. Unter den ausländischen Delegirtcn befinden sich 82 deutsche, darunter die dem deutschen Reichstag angehörigen Socialdemokratcn. Liebknecht sagte in der heutigen Eröffnungssitzung: „Die Arbeiter schaft Deutschlands und Frankreichs vereinigt sich in diesem Congreß, der nicht ein Congreß von Ideologen ist-s der vielmehr ein Allianzpakt ist, den wir abschließen und der seine Wirkung haben wird in der ganzen Welt." Christiania, 14. Juli. Kaiser Wilhelm passirte gestern Christiansund, traf um 10 Uhr Abends in Drontheim ein und beabsichtigte heute früh 6 Uhr sich an das Land zu begeben. Drontheim, 15. Juli. Kaiser Wilhelm ist gestern früh gegen 6 Uhr im besten Wohlsein und bei prachtvollem Wetter vor Drontheim an gelangt. Um 9'/z Uhr Vormittags hielt Se. Majestät Musterung der Schiffsmannschaft und um 10 Uhr persönlich den Gottesdienst ab. Um 7 Uhr Abends begab sich der Kaiser an Land, von der Bevölkerung sympathisch begrüßt. Se. Majestät besichtigte den Dom eingehend und nahm sodann den Thee beim Consul Jenssen. Heute Nachmittag erfolgte die Weiterfahrt nach Bodö gegen 1 Uhr nach Erledigung der Courier- sendung. Von Bodö geht die Fahrt nach Hammcrfest und Nördcap. Konstantinopel, 14. Juli. Infolge des Auftretens der Pest in der Provinz Asir beschloß der Sanitätsrath eine lOtäglge Quarantäne für alle Provenienzen aus der Provinz Jemen in einem dazu zu errichtenden provisorischen Lazareth auf einer in der Nähe von Dschidda gelegenen Insel. Die Sudandcrwische dringen dauernd auf Assouan vor. Die ägyptischen Truppen folgen ihnen auf Nildampfern, sind aber zu schwach, um den Vormarsch der Araber aufhaltcn zu können. Bei Assouan werden 4000 Mann eng lischer Truppen zusammengezogen, die den Suda nesen sicher eine totale Niederlage beibringen werden, aber durch den jetzigen Zug ist der Be weis für die Mahdisten gegeben, daß ein Ein über die Reift" des czechischen Volke»" st«winnrn. ! we,s für die Mahdisten gegeben, daß ein Ein- Die „Repressalien" gegen die Schweiz, wenn ' fall in Aegypten ganz gut möglich «st. Kommen Wenn die rtzssische Regierung nach Bern die Mitteilung «langen ließ, daß sie die inter nationale Arbeiterschutz-Conferenz au» Opportu- nitätSgMnden -richt beschicken werde, so wird auch diese Erklärung «zu beitragen, die Schweizer zu übeyeutzen , daß sie von depl Schutz, den sie den Anarchisten und Nihilisten gewähren, schwere moralische Nachtheile haben. Als die Züricher Bomben-Explosion Veranlassung zur Entdeckung eines Verschwörerneste» gab, erhielt der russische Justizminister Manassöin zweimal direkt Briefe von Schweizer Bürgern, in welchen diese die russische Regierung benachrichtigten, daß ein neuer Anschlag auf das Leben des Czaaren im Gange sei. Derartige Verschwörungen sind ein schänd licher Mißbrauch des Asylrechts, den zahlreiche Bürger der Schweiz auf's Schärfste tadeln und dem der eidgenössische Bundesrath entschieden Schranken setzen muß. Zu Ehren der Offiziere des deutschen Ge schwaders, welches den Kaiser Wilhelm nach England begleitet, werden die englischen Marine offiziere in Portsmouth in der dortigen Victoria- Halle ein Festmahl veranstalten, auf welchem Sir Sohn Commerell, der Oberbefehlshaber der bei Spithead versammelten Flotte, den Vorsitz führen wird. Berlin, 13. Juli. Der Czaar trifft am 22. Juli in Berlin ein. Kiel, 15. Juli. Die deutsche Expedition zur Erforschung der Meere, unter Leitung des Ge heimen Medicinalrathes Prof Vr. Hensen, verließ heute Vormittag gegen 11 Uhr an Bord des Dampfers „National" unter lauten Hurrahrufen der akademischen Jugend und einer zahlreichen Volksmenge den Hafen. An Bord des Schiffes befanden sich der Staatsminister vr. von Goßlcr, der Oberpräsident, der Vice-Admiral Knorr, Prof, vr. v. Esmarch mit seiner Gemahlin, der Prin zessin Henriette von Schleswig-Holstein, der Curator der Universität, mehrere andere Profes soren und der Bürgermeister, welche bis Bülk mitfuhren. Der Dampfer „Frieda" mit zahl reichen Passagieren begleitete den „National" ebenfalls aus den Hafen. Der Cultusminister begiebt sich von Bülk aus mittelst Dampfers nach Eckernförde. (Ein Wort des Kaisers Friedrich.) Bei einem dieser Tage in Gießen abgehaltenen burschenschaftlichen Feste erzählte der als „alter Herr" der Gießener „Germanen" anwesende Reichstagsabgeordnete Bankdirector Brand eine kleine Geschichte, die ihm Kaiser Friedrich selbst mitgetheilt hat. Bei der Kaiserkrönung in Ver sailles wandte sich der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm an den Großherzog von Sachsen-Weimar und fragte ihn im Laufe des Gespräches etwa Folgendes: „Weißt Du denn, was wir eben trieben? Es ist das, was unsere Unterthanen und die deutschen Burschenschafter als Hochverrath zu verantworten hatten." Karlsruhe, 15. Juli. Das großherzogliche Paar verschob die Abreise nach der Mainau, um den Verlauf der Erkrankung des Erbgroßherzogs abzuwarten, welcher an katarrhalischer Erkältung und an Entzündung der Luftröhre mit andauern dem Fieber leidet. München, 13. Juli. Der zur hiesigen preußischen Gesandtschaft kommandirte Premier- Lieutenant Waldemar von Blumenthal erschoß sich gestern Abend, wohl infolge einer plötzlichen Geistesstörung. Noch zu Mittag hatte er mit Kameraden in heiterster Laune gespeist. Metz, 15. Juli. Die Reichstags-Ersatzwahl für den 14. elsaß-lothringischen Stadt- und Landkreis Metz an Stelle des für Antoine ge wählten Gemeinderaths Lanique, welcher die auf ihn gefallene Wahl ablchnte, ist auf den 24. d. festgesetzt. Wenige Tage, bevor Graf Kalnoky mit dem Kaiser Franz Josef nach Berlin geht, soll der italienische Ministerpräsident Crispi in Karlsbad einzntreffen gedenken, um seine dort weilende Gemahlin abzuholen. Auf der Heimfahrt wird dem Vernehmen nach eine Zusammenkunft CrispiS mit Kalnoky stattfinden. AuS Wien, 15. Juli, wird der „N.-Z." gemeldet: Infolge mißbilligender Aeußerungen des Kaisers über die Jungczechen wählte der jungczechische Club in Prag gestern eine Depu tation mit dem Auftrage, beim Statthalter Böhmens Vorstellungen zu erheben. Falls der Bericht über die Worte des Kaisers tendenziös sei, solle derselbe dcmentirt werden, fall» er aber richtig sei, werde der Statthalter ersucht, durch eine verläßliche Schilderung Sorge zu tragen, damit di« Maßgebenden Kreise rin richtige» Urtheil