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Bestellungen werden bei allen Postanstalten Inserate, welche in diesem «!« utschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend smden, werden bl» DienStag n der Expeditwn dwse, «l-MS angenommm. L Appolt. Gerate, welche in diesem Blatte die weiteste Berbreilung und Freitag früh 9 Uhr dreigespaltrn« TorpuSzeil-10 Pf., unter „Eingesandt" 20Ps. GeringsterJnseratrnbetrag2üPf. In der Zeit vom 15. Juli bis mit 15. September diese- Jahres finden «U» O«ick«ll»1»Siv»ck«i» statt, was mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß in dieser Zeit nur die in 88 202 und 204 des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 und in der Verordnung vom 25. April 1880 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1880 Seite 53) als bezeichneten Angelegenheiten zur Erledigung kommen können. Bischofswerda, den 6. Juli 1889. KöniglicheSAmtsgericht. Schmalz. „ ErbtheilungShalber sollen die zum Nachlasse Peter Ernst Katzer'S vvtlsuiS I» gehörigen Grundstücke, als: das Folium 1 des Grundbuchs, Nr. 13 des Brandcatasters für Leutwitz, mit welchem u. A. die Realgercchtigkeit zur Ausübung der vollen Gasthofsgerechtigkeit verbunden ist, b., das (jetzt Fichten-Hochwald, Feld, sowie Erlen- und Birken-Niederwald). Folium 31 deS Grundbuchs für Leutwitz und v., daS Folium 38 desselben Grundbuchs, mit anstehenden bez. bis dahin eingebrachten Lr»t«, nach Befinden ohne solche, Dienstag, den 23. Juli 1889, Vormittag- N Uhr, Im L>1l»s«ick«rl>t» I-vutvit», öffentlich versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an der hiesigen Gerichtstafel und im Erbgerichte zu Leutwitz aushängenden Anschlag und die demselben, beigefügten Versteigerungsbedingungen hierdurch bekannt gemacht wird. , Im Anschlüsse an die Grundstücksversteigerung soll am nämlichen Tage und den Tag bez. die Tage darauf das zum Nachlasse Katzer s gehörige lebende und todte Inventar und Mobiliar nebst Porräthen durch die Ortsgerichte versteigert werden. Bischofswerda, den 9. Juli 1889. Königliches Amtsgericht. Schmalz. Wochertblatt für Bischofswerda, Stolpe« and Umgegend. «msblatt im Sgl. AmtshMptmamschaft, der Sgl. Scholiuheetüm «. des Kgl. H-uMcucramtcs zu Bache«, sowie des Kgl. Amtsgerichtes u«d des Stadttat-cs zu Bischofswerda. . Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, L MittNwch» und Eoemabenv», und kostet einschließlich des deuts der Sonnabends erscheinenden „beÜetrifttfcher^veUage in ! vierteljährlich l Mark SO Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. a, i t Donnerstag, den 18. Juli 1889, von Mittags IS Uhr ah, sollen in Nieder-Neukirch folgende Gegenstände, als: ein Pferd (brauner Wallach), zwei Ackerpflüge, ein Pflugrädel, ein Ruhrhaken, zwei Hinterwagengestelle, ein Borderwagengestelle, drei Wagenräder, zwei Paar Rüstleitern, zwei Eggen, neun Ortscheite, zwei Wagenwaagen und ein Wagen mit hölzernen Achsen rc. gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Versammlungsort I« Bischofswerda, den 12. Juli 1889. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Saupe Das Gesetz- und Verordnungsblatt enthält im 4 « Stück vom Jahre 1889 Folgendes: Nr. 14) Decret wegen Concessionirung der Zittau - Oybin - Jonsdorfer Eisenbahngesellschaft vom 28. März 1889; Nr. 15) Verordnung vom 25. März 1889, die Enteignung von Grundeigenthum zu Erbauung einer normalspurigen Secundär-Eisenbahn von Kamenz nach Elstra betr.; Nr. 16) Verordnung vom 26. März 1889, die Enteignung von Grundeigenthum zu Erbauung einer normalspurigen Secundär-Eisenbahn von Bautzen nach Königswartha betr.; Nr. 17) Bekanntmachung vom 30. März 1889, eine Anleihe der Aktiengesellschaft „Bürgerliches Brauhaus Dresden-Plauen" betr.; Nr. 18) Verordnung vom 1. April 1889, Ernennungen für die I. Kammer der Ständeversammlung betr.; Nr. 19) Verordnung vom 17.April 1889, betreffend eine Ergänzung der das Verfahren bei DiSmembrirung der mit Ablösungsrenten behafteten Grundstücke betreffenden Verordnung vom 15. Februar 1841; Nr. 20) Bekanntmachung vom 7. Mai 1889, die Versammlung der Stände des Königreichs Sachsen zu einem außerordent lichen Landtage betr.; Nr. 21) Bekanntmachung vom 15. Mai 1889, die Ausgabe einer XI. Serie von auf den Inhaber lautenden Pfandbriefen der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt zu Leipzig betr.; Nr. 22) Verordnung vom 20. Mai 1889, die Enteignung von Grundeigenthum zu Erbauung einer schmalspurigen Secundär-Eisenbahn von Mügeln durch das Müglitzthal nach Geising betr.; Nr. 23) Bekanntmachung vom 22. Mai 1889, die Postordnung vom 8. März 1879 betr.; Nr. 24) Verordnung vom 23. Mai 1889, die Enteignung von Grundeigenthum zu Erbauung einer normal spurigen Secundär-Eisenbahn von Bautzen nach Königswartha betr.; Nr. 25) Bekanntmachung vom 1. Juni 1889, die Landesanstalten für schwach sinnige Kinder zu Großhennersdorf und Nossen betr.; Nr. 26) Verordnung vom 3. Juni 1889, die Thierarzneischule zu Dresden betr.; Nr. 27) Verordnung vom 7. Juni 1889, das Majcstätswappen betr. Vorstehendes Gesetz- und Verordnungsblatt liegt zu Jedermanns Einsicht in hiesiger Rathsexpedition aus. Stadtrath Bischofswerda, den 12. Juli 1889. Sinz. Mittwoch, den 17. Juli wird der Röhrgraben geräumt. Der deutsch-schweizerische Streitfall. Der Conflict zwischen der deutschen Reichs regierung und der Schweiz, der mit der üblen Behandlung des deutschen Polizeibeamten Wohl- gemuth seinen Anfang nahm, ist noch immer nicht ausgeglichen. Die Frage, wie es gekommen ist, daß sich aus einem eigentlich unbedeutenden Zwischenfall eine ganz hochpolitische Streitfrage entwickelte, hat sehr verschiedenartige Beant wortungen gefunden. Die mehrfach aufgetauchte Behauptung, daß es eine einflußreiche Kriegs- Partei gebe, welcher der Conflict mit der Schweiz zur Anknüpfung weiterer Combinationen gelegen kam, verdient gewiß entschiedene Zurückweisung. Jedenfalls steht der Kaiser einer solchen Partei völlig fern und hat derselbe sich bei seiner letzten Anwesenheit in Sigmaringen zu mehreren poli tischen Persönlichkeiten ausdrücklich in dem fried- licksten und versöhnlichsten Sinne über die An gelegenheit WohlgemuH ausgesprochen. So u. A wi^d den „BaSl. Nachr." geschrieben: „Zu KslüLHochzeitsfeier in begegnen, die den Anlaß zu dem schwebenden Conflict gegeben haben. Der Kaiser hofft, daß die Schweiz durch Entgegenkommen dazu bei tragen werde, jede außerordentliche Maßregel unnöthig zu machen. Wenn die sehr verwickelte Lage des Conflict» nicht so bald entwickelt werden kann, so ist dies die Folge davon, daß die An gelegenheit den Character einer europäischen Rechtsfrage angenommen hat. Hoffen wir, daß es der Reichsregierung gelingt, die Absichten de» Kaisers zu erfüllen und Europa den erneuten Beweis zu geben, wie versöhnlich und friedlich Deutschland gesinnt ist." Diese angeblich auS unanfechtbarer Quelle geflossene Zuschrift an das Münchner Blatt läßt erwarten, daß sich in kurzer Frist die Möglichkeit bieten wird, den weite Kreise verstimmenden deutsch-schweizerischen Zwist in freundlicher Weise zu beseitigen. Welchen Werth die deutsche Reichsregierung auf ein« baldige ehrenvolle und friedliche Beilegung de» ärgerlichen Strriffall» legt, geht schon daraus hervor, daß der deutsch« Reichscanzlrr die von ihm von Anfang an selbst geleitet«« Verhand- Sigmaringen war auch der ehemalige neapoli tanische General von Schumacher in Luzern ge laden. Er wurde dem Kaiser vorgestellt, der ihn durch eine längere Unterhaltung auszeichnete und die Zuversicht aussprach, daß der zwischen den Regierungen der beiden Länder ausgebrochene Zwist bald seinen Abschluß finden werde. Aus der Umgebung des Kaisers wurde dem General von Schumacher versichert, daß es sich nie um einen Angriff aus die schweizerische Neutralität handeln könne; wenn diese Neutralität nicht schon bestände, müßte man sie schaffen." Diese mehr fach berichtete Thaffache ist in einer vom 5. d. von wohlunterrichteter Seite an die „Münchener Neuesten Nachrichten" gerichteten Zuschrift be stätigt und durch folgende Mittheilung ergänzt worden: „Der Kaiser wünscht, daß eS gelingen möge, die guten Beziehungen zur Schweiz auf recht zu erhalten und ihr zugleich die kräftige Unterstützung zu gewähren, deren sie bedarf, um ihren schwierigen internationalen Verpflichtungen gerecht zu werden. Hierdurch allein sei e» mög- Uch, denjenigen Mißständen für die Zukunft zu