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igen Blitz zw«i Pferde des Fleischer» Reichelt. - " 7 7 ,' Händler mit seinem Pferde. - Zum 60jäh Wilkau, 2l7 Juni. Am 12. d. M. früh wurde von ruchloser Hand auf da» Schienen» glei» der Schmalspurbahn bei der Haltestelle ein eiserner, 43 dx schwerer und SO—SS om im Quadrat haltender Gießkasten, welcher von der Eisengießerei Fran- Hahn weggetragen worden ist, in frevelhafter Absicht gelegt. Glücklicherweise wurde ein Unglück verhütet, da der um S Uhr von Kirchberg kommende Zug da» Hinderniß be merkte, anhielt und dasselbe beseitigte. Durch die Thätigkeit der Gendarmerie wurden die Thäter bald daraus in den Personen de» 18 Jahre alten Musikers August Friedrich Möckel aus Kirchberg und des gleichfalls hier wohnhaften 19 Jahre alten Musikers Franz Hensc als die betreffenden Bahnfrevler ermittelt. Weißenfels. Zwischen hier und Hartis- leben wurde dieser Tage ein Landwirth von einer Fliege in die Lippe gestochen. DerUne Stich wurde Anfangs nicht beachtet, ab^r kurzer Zeit schwoll die Lippe stark an und der Arzt mußte leider erklären, daß er nicht mehr helfen könne. Der junge Mann starb an Blut vergiftung. In Cotta liegen infolge Genusses von Rindfleisch, welches dem Vernehmen nach von einer krank gewesenen Kuh herrührte, gegen 80 Personen krank darnieder; in einer Familie sind davon 5 Personen betroffen worden, zum Glück aber ist bis dato noch kein einziger Todesfall vorgekommen. Leipzig, 21. Juni. Gelegentlich der Ent lassung der Fortbildungsschüler zu Ostern d. I. hatte sich einer der Burschen höchst frech gegen seinen Lehrer benommen, ihn mit Du angeredet und ihn sogar bedroht. Für diese Flegelei erhielt der hoffnungsvolle Jüngling 4 Monate Gefänguitz. Am Freitag Abend ereignete sich auf der Thonberger Chaussee in Leipzig das schwere Unglück, daß ein 13jähriger Knabe unter einen beladenen Sandn^agen gerieth und überfahren wurde. Ein Rad ging dem unglücklichen Knaben über den Hals, infolgedessen derselbe sofort todt blieb. f Im Monat Mai sind bei der Königlichen Altersrcntenbank zu Dresden (Landhaus, König Johannstraße) 127,546 Mark in 458 Einlagen cingezahlt worden. Damit wurde gegen den gleichen Monat des Vorjahres ein Mehr von 1787 Mk. und 83 Einlagen erzielt. Zieht man die Ergebnisse der ersten fünf Monate des Jahres in Betracht, so übertrifft das Ergebniß dieses Jahres dasselbe des gleichen Zeitraumes im Vorjahre hinsichtlich der Stückzahl der ge machten Einlagen um 112 Stück, bleibt aber hin sichtlich der eingezahlten Summe um 330,725 Mk. zurück. Man darf daraus den Schluß ziehen, daß die Vorliebe für Einlagen von klei neren Beträgen bei der Bevölkerung vorherrschend geworden ist. Gerade darin liegt der große Vortheil, welchen die Altersrentenbank bietet, daß durch fortgesetzte kleinere Beiträge, die schon von 1 Mk. ab angenommen werden, eine ver- hältnißmäßig hohe Rente im Alter erworben wird. Vermischtes. — München, 23.Juni. Am VII. deutschen Turnfeste werden zum ersten Male die akademischen Turnvereine Deutschlands activ theilnehmen, und zwar die Vereine des academ. Turnbundes, zu dem die Universitäten München, Berlin, Leipzig, Marburg, Tübingen, Würzburg, BreSlan, Jena, Halle und Göttingen zählen. - Die neue zwischen Regensburg und Donaustauf laufende Walhalla bahn wird morgen dem Verkehr übergeben. Sie ist 9 Kilometer lang. — Wann ist eine Zeitung druckfehler frei? 1. wenn der Verfasser oder Einsender das Richtige geschrieben; 2. das Richtige auch deutlich geschrieben hat; 3. der Setzer in alle Fächer des SatzkastenS lauter richtige Buchstaben geworfen hat; 4. die richtigen Buchstaben greift; 5. sie richtig einsetzt; 6. der Corrector richtig liest; 7. der Setzer die erste Correctur richtig verbessert; 8. der Corrector die zweite Correctur richtig liest; 9. der Setzer die 2. Correctur richtig verbessert; 10. die Revision richtig gelesen wird; 11. wenn den Betreffenden die nöthige Zeit hierzu gelassen wird; 12. wenn noch ein Dutzend anderer Umstände sich ebenso glücklich abmachen. Da nun ein großer Octav-Bogen 50- bi« 55,000 Buchstaben zählt, so müssen jene günstigen Umstände sich bei dieser Größe der Zeitung 50- bi» 55,000 Mal wiederholen, wenn da» Publikum einen einzigen fehlerfreien Bogen in die Hände bekommen soll. f — Der 16jährige Schüler Rinke au» Haynau in Schlesien wurde todt am Wolf»berge bei Goldberg gesundem — Durch Blitzschlag «ne Schmiede bei Bunzlau MWMM biei Bunzlau erschlug der Preußischen Gesandten, Grdfen Enlenbmg. He eine stattliche Schaar munterer Knaben besitzt. Da fragt einer der Kleinen: „Onkel Kaiser, wo hast Du denn aber Deine Kröne?" — Antwort: „Ja, mein lieber Junge, die setze ich nur de» Sonntags Nachmittags auf." — Rehfeld, Kreis Torgau, 21. Juni. Gestern wurde hier aus einem fünf Morgen großen Roggenfelde des OrtSrichterS Wagner, eine halbe Stunde südöstlich vom Dorfe entfernt, die Wanderheuschrecke in großer Menge ange troffen. Die etwas abseits gelegene Feldlage hat die Entwickelung begünstigt. Die Dorfflur dürfte zunächst nicht gefährdet sein, da sie durch Kiefernholz abgeschlossen wird, dagegen ist bereits ein 60 Morgen großer Roggenplan des Gutes Elsterberg befallen. Die Thiere sind 3 Centim. und darüber groß, buntgefärbt und mit bedeuten dem Freßwerkzeug ausgestattet. Die Flügel sind noch nicht entwickelt, so daß die nach der Polizei ordnung vom 30. März 1877 angeordnete Ver tilgung noch von Erfolg sein dürfte. Bei Nacht klettern die Thiere zu 6 bis 9 auf eine Aehre, die sie abnagen und abknicken. Das ganze Feld hat dann einen braunen Schein. Das Fort hüpfen am Tage beim Nahen einer Gefahr ver ursacht ein Raffeln. — (Drei Menschen vom Blitz erschlagen.) Am Freitag, so berichtet man dem „P. L." auS Oedenburg, ging auch in der hiesigen Gegend, in Piringsdorf, ein furchtbares Gewitter nieder, eben als sich fast die ganze Ortsbewohnerschaft in der Kirche befand. Drei Burschen stiegen in den Kirchthurm hinauf, um die Glocken zu läuten, da schlug plötzlich der Blitz ein und tödtete alle Drei zugleich. Die Catastrophe war von furcht barem Donnergcpolter begleitet. — (Schulbildung der deutschen Jugend.) Die „Stat. Corresp." veröffentlicht eine interessante Zusammenstellung über die Schulbildung der deutschen Jugend in Rücksicht des religiösen Be kenntnisses. Darnach besuchen die Volksschulen 91,63 Proc. Evangelische, 97,21 Proc. Katholische, 52,71 Proc. Israeliten; die Mittelschulen: 4,87 Proc. Evangelische, 1,18 Proc. Katholische, 24,40 Proc. Israeliten; die höheren Unterrichtsanstalten: 3,25 Proc, Evangelische, 1,48 Proc. Katholische, 21,20 Proc. Israeliten; die Universitäten: 0,25 Proc. Evangelische, 0,13 Proc. Katholische, 1,60 Proc. Israeliten. Rücken wir die Zahlen näher, so ergiebt sich aus dieser Vergleichung, daß von 100 Schülern christlichen Bekenntnisses etwa 5, von denen jüdischen Glaubens aber 47 eine über die Volksschule hinaus gehende Bildung erwerben. — Reichenberg, 20. Juni. Gestern Nacht ist in dem benachbarten Voigtsbach die Baumwoll spinnfabrik des Ferdinand Altmann gänzlich ab gebrannt. Der Schaden ist sehr bedeutend. — Tep litz, 21. Juni. Die hiesige Bezirks hauptmannschaft hat dem deutschen Turnverein in Teplitz die beabsichtigte corporative Betheilig ung an dem siebenten deutschen Turnfeste in München untersagt. Der Verein wird den Re- curs ergreifen. — Zum Leipziger Juwelendiebstahl. In Innsbruck glaubt man die Spur eines der an dem großen Juwelendiebstahl in Leipzig bethei- ligten Diebe entdeckt zu haben. Ein in den Zwanziger Jahren stehender Mann, angeblich Reisender aus München, deponirte am Bahnhof seinen Koffer mit Pretiosen und sandte mit einigen derselben einen Dienstmann in die Leih anstalt, um, wie er vorgab, Geld zur Weiter reise nach Bozen und Mailand zu bekommen. Da aber gerade Versteigerung und ein Versetzen nicht möglich war, reiste der Fremde unverweilt nach Süden ab. Der Dienstmann sollte ihm das Darlehn nachsenden, übergab indeß die Schmucksachen der Behörde. — (Ermordung eines Wucherers.) In dem nahe bei Czernowitz liegenden Orte Dubo- wetz hat sich ein Act von Volksjustiz zugetragen. In diesem Orte trieb ein Wucherer mit Namen Meschulim Sokal schon seit Langem sein Unwesen. Zahlreiche Bauernfamilien der ganzen Gegend sind durch ihn um Haus und Hof gebracht und zu Bettlern gemacht worden. Die erbitterten Bauern haben nun in fürchterlicher Weise Rache genommen. Sie lauerten ihrem Peiniger auf der Straße auf, rissen ihn vom Wagen zur Erde und schlugen so lange mit Dreschflegeln auf ihn lo», bi« er starb. Hierauf fuhren fünf der an gesehensten Bauern von Dubowetz nach Czerno witz, um sich selbst dem Strafgerichte al» Thäter zu stellen. — (Ei»berge im Atlantischen Oreatz.) Die Capitäne der am 21. Juni in Rew-Nork angekommenen Dampfer bericht«, fortgefetzt, dab sie auf ihrer Ueberfahrt Ei»b«rge zu SrM .. ^iÄn Seitendorf in Schlesien ertrank ein Grün; rüg- ' 5 "")i'«en Bestehen de» Haynauer Männergesangve Um gedenkt der Niedeffchlesische Sängerbund in Haynau den 7. Juli ein Gesangsfest abzuhalten. — In LandeShut wurde die Hauptversammlung! der schlesischen Gustav«Adolph - Vereine abgehalten, Die Liebesgabe betrug 1713 Mark. — Die Gesammt-Einnahmen 33,304 Mk. 70 Pf. Aus gabe 26,858 Mark. Unterstützt wurden 110 schlesische Diasporagemeinden mit 40,884 Mk. und 45 auswärtige Gemeinden mit 3802 Mk. 17 Kirchenbauten wurden vollendet. Frau verw. Lindner in Schönau wies dem Hauptverein ein Legat von 9000 Mark zu. Der Gesammtverein hat 1886— 87 916,329 Mk. vergeben. 8 — Beim Lehrerseminar zu Liegnitz waren 28 Prüflinge eingetroffen und wurden nach der Prüfung 24 ausgenommen. — Eine 18jährige Magd des Gutsbesitzers Weinholz aus Sirgwitz bei Löwenberg wurde gefänglich eiugezvgen, weil sie ihrem Herrn 110 Mk. gestohlen, auch soll sie den bei ihm stattgefundenen Brand veranlaßt haben. — Der bekannte Geh. Medicinalrath vr. Wolf in Breslau beging am 22. Juni seinen 70. Geburtstag. — Den 20. Juli feiert die St. Nikolaikirchgemeinde zu Berlin das 200jährige Jubiläum. * — In Berlin hat sich vor Kurzem der 10,000. Theilnehmcr an das Fernsprechunternehmen angeschloffen. — Seit 1881 sind beim Ban des Panama-Canals durch Fieber rc. 20,000 Menschen verloren gegangen. Durch das Liegenlaffen der Arbeit, die kaum zum dritten Theile vollendet, liegen Material, Maschinen rc. im Werthe von 250,000 Dollars brach und verdorben. Zur Vollendung sind 400 Mill. Dollars nöthig, doch fehlt alles Geld. — Hirschberg i. Schl., 21. Juni. In dem schlesischen Städtchen Marklissa ist heute Morgen die östliche Marktseite, 5 Besitzungen, niedergebrannt. — (Zur Warnung.) Das Landgericht Breslau verurtheilte kürzlich einen Reisenden, der eine nock halb gütige Rückfahrtskarte für einige Seidel Bier von einem Schaffner erworben und zur Rückfahrt benutzt hatte, wegen Betrug zu 3 Monaten Gesängniß und Ehrverlust auf 1 Jahr, den Schaffner aber, der die Karte gegen Ver gütung abgegeben hatte, zu einem Jahr Gefäng- niß und Ehrverlust auf zwei Jahre. — In Rudolstadt mußte am Freitag der Roßmarkt ausfallen, weil—kein Roß erschienen war. — München, 20. Juni. Die Zahl der zum VII. deutschen Turnfest angemeldeten aus wärtigen Turner ist nun bereits auf etwa 8000 mit 360 Fahnen gestiegen; täglich laufen weitere Anmeldelisten ein. Rechnet man die hiesigen etwa 2000 turnerischen Festtheilnehmer hinzu, so kann man jetzt schon als Gesammtzahl rund 10,000 setzen. — Halle, 20. Juni. Der 13. in den letzten Tagen hier zusammengetretenelandeskirchliche Vereinstag der evangelischen Vereine Preußens hat in Bezug auf das Verhältniß von Kirche und Staat folgende These angenommen: „Unsere evangelische Kirche bedarf eines besonderen staat lichen Schutzes gegen die katholische Kirche nicht, muß aber fordern, daß sie durch die Rücksicht nahme des Staates auf Rom nicht benachtheiligt wird." — Die Bevölkerung der Stadt Berlin hat seit einigen Tatzen nunmehr die volle Ziffer von 1,500,000 erreicht. Die Vororte, die zusammen etwa 150,000 Einwohner haben, sind nicht mit eingerechnet. — In Guben sind der Dienstknecht Karl August Wolff und der Häusler Johann Gottlieb Wolff, welche vom vorigen Schwurgericht wegen Mordversuches zu 10 Jahren Zuchthaus ver- urtheilt worden waren, in neuer Verhandlung freigesprochen worden. DaS Reichsgericht hatte die eingelegte Revision für begründet erachtet und die Sache an das Schwurgericht zurück verwiesen. — Die Steigerung der Kohlenpreise im Kleinverkehr hat nicht auf sich warten lassen. „Infolge de» Streik» der Bergleute" sehen sich die Düsseldorfer Kohlenhändler veranlaßt, ihrer Kundschaft mitzutbeilen, daß sie den Scheffel um 10 Pfg., die Labung von 100 Ctr. um 10 Mk. in die Höh« gefetzt haben und daß sie „allem Anscheine nach" vom 1. September oder 1. October d. I. ab eine weitere Preiserhöhung von 5 bi» 10 Pfg. bez. von 5 bi» 10 Mk. ein treten zu lassen gezwungen sein werden. — «om Kaistr erzählt man sich der „Kreu^- zeitung" zufolge in Oldenburg bei «elegenbett