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L. 0r. G Henze, Dir Dsi? Goliulvorsiaiid Adolf Marx, Vorsitzender. Die Abführung der am 1. dieses Monats fällig gewesenen »mmmÄvvmnIvIavmiriagsn-SmtlmLgs« pro I. Termin zur Kämmereicasse allhier wird hiermit in Erinnerung gebracht. Stadtrath Bischofswerda, den 25. April 1889. Binz.— Für den wegen Verschwendung entmündigten Tagarbeitcr Johann Karl Biesold in Pannewitz ist heute Herr Gemeindevorstand Friedrich Ernst Kappler daselbst als Zustandsvormund in Pflicht genommen worden. Bischofswerda, den 25. April 1889. Königliches Amtsgericht. Schmalz. Mittwoch, den 1. Mai d. I., Vormittags 10 Uhr, soll unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen die Verpachtung der Parzellen Nr. 4, 6, 8, 9, 10, 11 und 14 der großen Pitkauer Wiese, sowie der sogenannten tiefen Wiefe, 1 Acker 200 groß, und der PohlhanSteichwiefe, 2 Acker 37 Llk groß, auf sechs Jahre im Wege des Meistgebotes erfolgen und werden Pachtlustige ersucht, sich zur gedachten Zeit im Rathhaussaale hier einzufinden. Stadtrath Bischofswerda, am 25. April 1889. Sinz. Donnerstag, den 2. Mai d. I., von 8 Uhr Vormittags an, Versteigerung einer größeren Anzahl von Stangen von 3 bis 10 Centimeter Stärke, darunter Bohnen- und Zaunstangen, sowie einer Anzahl Brennfcheitstötze im hiesigen Stadtwald. v Versammlung an der Schreyer'schen Schankwirthschaft in Kessel. Stadtrath Bischofswerda, den 26. April 1889. Sinz. ' Donnerstag, den 2. Mai 1889, von Nachmittags 2 Uhr an, sollen im Amtsgerichtshose hier ein Wäschsecretär, ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch, zwei Koffer, eine Bettstelle, ein Küchenschrank und drei Federbetten gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 26. April 1889. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Saupe Bekanntmachung. Mit heutigem Tage ist nur Herr vr. msll. Barth, wohnhaft zur Zeit im Hause des Steinlieferant Heinrich Grave zu Demitz alleiniger Cassenarzt für die gemeinsame Ortskrankencasse für Schmölln und Umgegend. Demitz, am 15. April 1889. Der Borstand. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch- und Tannabend», und kostet einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belletristische» Beilage vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Submission. Die Schulgemeinde Berthelsdorf bei Neustadt beabsichtigt ein neues Schulgebäude zu erbauen. Hierauf reflectirende B aumeister wollen bei Unterzeichnetem die Zeichnungen und Bedingungen einsehen und gegen Erlegung der Copialgebühren die mit Preisen auszufüllenden Kostenanschläge in Empfang nehmen. Die Offerten sind versiegelt dis 7. Mai 1888 bei dem Unterzeichneten einzureichen. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Berthelsdorf, am 20. Zlpril 1889. Die Einführung der schulpflichtigen Kinder wird Montag, den 29. April nachm. 2 Uhr vollzogen. Bischofswerda, den 27. April 1889. Unbeaufsichtigte Kinder. In einem Aufsatz über „Kindererziehung und Strafjustiz", den die Zeitschrift „Volkswohl" kürzlich veröffentlichte, wurde auf die beklagenS- werthe Thatsache hingewiesen, daß namentlich in den Industrie-Bezirken die Zahl der von Kindern ausgeführten Vergehen und Verbrechen seit Jahren im Steigen begriffen ist. Die GerichtSacten geben darüber keine ganz zuverlässige Auskunft, da kaum die Hälfte der jugendlichen Uebelthäter das im 8 55 des Reichsstrafgesetzbuches vorgesehene straf, fähige Alter erreicht hat. Gegen derartige schlimme Kinder, die höchstens in eine Besserungsanstalt geschafft werden können, wird von vornherein nur ausnahmsweise eine Anzeige erstattet. Nur ein Theil der kindlichen Strafthaten gelangt zur amtlichen Krnntniß der zuständigen Behörden. ES wäre da» nicht allzusehr zu beklagen, wenn Nch in ähnlichen Fällen eine strenge häusliche Me, welche bei manchen Kindern in Fabriken arbeiten. So wenig eine Ausbeutung der kindlichen Arbeitskraft zu wünschen ist, scheint doch die maßvolle Kinderarbeit in allen den ge setzlichen Vorschriften entsprechende» Fabriken weit weniger nachthcilig, als die uncontrolirbare Verwendung der Kinderarbeit in der Hausindustrie oder als der stundenlange Müssiggang ungenügend beaufsichtigter Kinder. Bei ihrer starken Uebcrfülluna in den Industrie- Gegenden können die Volksschulen gegen schwere kindliche Strafthaten nur in sehr geringem Um fange vorbeugend wirke». Die Schule ist macht- los ohne die Hilfe der Familie. ES ist auch dem einsichtsvollsten Lehrer nicht möglich, in Elassen von 50 bi» SO Kindern die Eharacter- Eigenthümlichkeiten und die besonderen Neigungen aller Kinder au» dem Grund« zu kenne» Er würde oft gern auf die Anlagen der einzelnen Schüler mehr Rücksicht nehmen, wenn man ihm darüber Bescheid gegeben hätte. In vielen Fällen würden für Erziehung und Unterricht viel bessere Erfolge wohlthätiger wirkt, als eine kurze Freiheitsstrafe. Leider ist aber eine solche Zucht nur selten dort vorhanden, wo schon die Kinder mit den bestehen den Gesetzen in Zwiespalt gerathen. Zahlreiche Eltern können bei dem schweren Kampf um'S Dasein, bei ihrer Mühe um das tägliche Brod ihren Kindern überhaupt keine entsprechende Be aufsichtigung widmen. Bei manchen Eltern ist auch eine verhängnißvolle Characterschwäche oder eine sehr laxe Moral die Ursache der sittlichen Verwahrlosung der Jugend. In dichtbewohnten Industrie-Bezirken mit einer fortwährend wechseln den Bevölkerung bilden sich sehr leicht Verhält nisse heraus, durch welche die ungenügend beauf sichtigten Kinder sehr leicht auf die Bahn de» Lasters gerathen. DaS Herumtreiben einer sich selbst überlassenen Jugend auf den Straßen ist für die Erziehung das Nachtheiligste. Alle ge wissenhaften Beobachter bestätigen, da» unbeschäf tigte Kinder weit eher auf schlimme Abwege ge- rathen al« wie solche, die in der schulfreien Zeit unk'*"''''"' - —' ^-2822238^ er sächsische ZrMer, Wochenblatt för Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshaichtmanuschaft, der Kgl. Schulins-cction u. des Kgl. HaichtstcuerMes zu Buchen, sowie des Kgl. Amtsgerichtes uud des Stadtnahes zu Bischosswerda. Bestellungen werden bei Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend finden, werden bis Dienstag und Freitag MH - Mr in der Expedition dieses Blattes angenommen. angenommen u. kostet die dreigespaltenr LorpuSzeilr 10 viernn dvi« rzigster Jahrgang. unter „Eingesandt" 20Ps. Geringster Jnseratrnbetrag 2d Pf.