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Vermischtes. Ueber i kruno krass («. kkÄ LMM gr. Kirchg. 2 Berlin. Reihe ! Gleich großes Klein- Erklärung. Die von mir wider Frau Albine Kunze am 18. und 22. Dcccmber 1888 gethanen Aeußerungen beruhen allenthalben auf Unwahrheit und nehme- ich solche hiermit zurück. Augufte Emma verehel. vetzer. ^urde am 15. d. M. Abend» - von der Kamenzer nach der Wallstraße eine alte Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen Belohnung abzugeben - Kamenzer Straße Nr. 7. — Nürnberg, 21. Februar. Durch ein gestern Abend im Lagerhause de» Fein'schen Spediteurgeschäftes stattgehabtes großes Feuer ist ein sehr bedeutender Schaden verursacht worden; an Hafer allein sind circa zwölfhundert Centner verbrannt. — Zwischen Hassefelde und Franken stein hat man drei bei dem Schneesturm ver unglückte Personen als Leichen aus dem Schnee herausgepflügt. — (Die Erfindung der Nähmaschine.) Selbst in Deutschland giebt es noch viele Leute, die keine Ahnung davon haben, daß der bescheidene Schullehrer PH. Reis aus Gelnhausen der wahre Erfinder des Fernsprechers ist, und welche die Erfindung Graham Bell oder gar Edison zuschreiben, obwohl dieser nichts damit zu thun hat, während Bell's Ansprüche auf die Ver besserung des Fernsprechers von allen Seiten angefochten werden. Herrscht eine solche Un sicherheit in Bezug auf eine Erfindung aus der allerneuesten Zeit, so ist es nicht zu verwundern, wenn über den wahren Erfinder der Nähmaschine ebenfalls die größte Unsicherheit herrscht. Die Meisten halten dieselbe für eine amerikanische Erfindung. Dies ist aber durchaus falsch. Wer in Paris das Gewerbemuseum (6ov8srvatoirs dos arts st niötisrs) besucht, wo die Modelle patentirter Erfindungen aufgestellt sind, findet dort die erste nach den jetzt überall angenommenen Grundsätzen gebaute Nähmaschine. B. Thimonnier, ein armer Schneider aus St. Etienne, ist deren Erfinder, und sie stammt aus dem Jahre 1830. Allerdings hatte man früher das Problem durch Maschinen zu lösen gesucht, welche die Beweg ungen der Hand beim Nähen nachmachten, jedoch vergeblich. Thimonnier brachte es mit seiner Nähmaschine bereits auf 100 Stiche in der Minute. Er wurde natürlich, wie alle Erfinder, vom Unglück verfolgt; Frauen, welche sich durch die Maschine in ihrem Erwerb bedroht wähnten, brachten es zu Stande, daß Thimonnier's erste Werkstatt mit 80 Maschinen geplündert wurde u. s. w. Dadurch nicht entmuthigt, baute Thimonnier 1832 die erste Schiffchenmaschine und 1848 die erste Kettenstichmaschine, welche es auf 300 Stiche in der Minute brachte. Die Mitbewerber bemächtigten sich jedoch dieser Erfin dungen und Thimonnier starb 1856 in dürftigen Verhältnissen. — (Erdstoß.) In Fleurier (im Juragebirge) fand ein Erdstoß statt, der eine große Anzahl Häuser zerstörte. Die Einwohner haben sich theilweise ausquartiert. — Prag, 18. Februar. Der Einjährig- Freiwillige Eduard Jelinek trat heute Abend in den Zuckerbäckerladen des S. Kohn in der Heinrichgasse und fragte die 16jährige Ver käuferin Hermine, ob sie ihn lieben wolle. Sie sagte entschieden nein, worauf er sich vor den Spiegel stellte, den Mantel aufriß und zwei Revolverschüsse in seinen Mund abfeuerte, worauf er sofort todt zusammenstürzte. Im Laden waren eben zwei Damen anwesend, welche Back werk kauften. Die Damen wurden por Entsetzen ohnmächtig. Auch die Verkäuferin war starr vor Schreck. Der Getödtete ist der Sohn eines Prager Hausbesitzers. — Der Eiffelthurm in Paris hat die Höhe von 281 m. erreicht, so daß nur noch 19 m. fehlen. Der Bau soll am 10. April, die ganze Ausstellung prompt am 1. Mai sertig sein. — (Der letzte Rest der Tuilerien.) Am vergangenen Sonnabend Mittag wurde in Paris der letzte Rest des 1871 abgebrannten mittleren Maßregeln nothwendig gemacht. Obgleich die anderen Mächte, welche über ungeheure Streit kräfte verfügen, gegenwärtig ausnahmslos Eng land freundlich gesinnt seien, habe die Königin doch kein Recht, anzunehmen, daß dieser Zustand keiner Möglichkeit der Wandlung unterworfen sei. — (AuS dem königlichen Schloß in t.) Bor einiger Zeit ging durch eine Berliner und auswärtiger Blätter die Mittheilung, Kaiser Wilhelm H. habe die Ent lassung des französischen Chefs der kaiserlichen Küche verfügt. Diese Nachricht, welche von französischen Blättern wieder vielfach in gehässiger Weise auSgebeutet wurde, beruht auf einem Jrr- thum, da in dem kaiserlichen Küchendepartement überhaupt kein französischer Chef angestellt war. Erster Koch des Kaisers ist Herr S., welcher schon in Potsdam in der Küche des damaligen Prinzen Wilhelm dieses Amt zur vollen Zufrieden heit seiner fürstlichen Herrschaften bekleidete. — Für unsere Kegelbrüder wird es sicher interessant sein, zu erfahren, wie alt das von ihnen geübte Spiel ist. Das älteste urkund liche Citat über das Kegelspiel findet sich in dein „Renner" von Hugo v. Trimberg, der zwischen 1260—1309 Magister und Rector der Schule von Thaunstädt, einer Vorstadt von Bamberg, war. Im 16. Jahrhundert kannte man schon zwei verschiedene Arten von Kegelspiel; bei dem einen wurde die Kugel nach den Kegeln gerollt, bei dem anderen wurde die Kugel geworfen. Die Geistlichkeit scheint dem Kegelspiel Anfangs abhold gewesen zu sein, denn in einer Schrift aus dem 15. Jahrhundert wird das Kegeln als ein „un ziemlich Spiel" dargestellt, „daraus iünd, schant und läster fließen möcht". Im 14. Jahrhundert war sogar das Kegelspiel in der früheren Reichs stadt Mühlhausen und in München nach dem dortigen Stadtrecht verboten. Erst zu Ende des 16. Jahrhunderts scheint der auf dem Kegelspiel haftende Makel beseitigt gewesen zu sein; ja in der Stadt Zeitz ließ der Rath im Jahre 1592 eine eigene Kegelbahn für sich errichten, zeitig wurde in Frankfurt a. M. ein Kegelfest veranstaltet, wobei drei silberne odien als Gewinne ausgesetzt waren. — Fürstenwalde, 18. Februar, einen eigenthümlichen Fall von Blutvergif tung berichtet das hies. Tageblatt: Die Tochter eines Besitzers in den sogenannten Weinbergen war mit Wäschezeichnen mittels Schablonen be schäftigt und befeuchtete, wie dies leider oft ge schieht, den dazu dienenden Pinsel mit der Zunge. Die junge Dame hat nun wohl an den Lippen eine leichte Verletzung gehabt, wodurch die an dem Pinsel befindliche blaue Farbe Zutritt zum Blute erlangte; denn bald darauf verspürte die selbe ein ganz heftiges Brennen in den Lippen und in kurzer Zeit waren dieselben auch derart angeschwollen, daß ein Arzt zu Rathe gezogen werden mußte. Durch rasch angewandte Gegen mittel gelang es, jede weitere Gefahr abzuwenden. — Dortmund, 18. Februar. JnderNacht zum Sonntag ist hier der Kutscher Haust, ein friedliebender Mann, von einem Commis, der mit anderen jungen Burschen die Straßen un sicher machte, erschossen worden. Einem Andern hatte derselbe Commis, wie die „Köln. Ztg." berichtet, eine Kugel in den rechten Oberarm geschossen, eine zweite war an einem Rockknopf abgeprallt, sonst wäre sie dem Mann in den Leib Der heutigen Ausgabe liegt ein Prospec über Kaiser-Trank von H. Ullrich in Leipzig: bei. Dieser Trank, welcher jedem Kranken bestens empfohlen wird, ist bei Herrn Max Dtetze in. Bischofswerda am Markt verkäuflich. ««kunck«» wurde von Rammenau bis Rauschwitz ein Abzuholen bei Auguft^Mucke,E^stra M M auf sichere Hypothek eines hiesigen Grundstück» per 1. April zu leihen gesucht. Offerten bittet man unter „7VVV in der Expedition dieses Blattes niederzulegen. TuilerienflügelS, das vergoldete Gitter, da» den- Hof desselben vom Carrousselplatze trennt, und dessen Schilderung aus dem Balzac'schen Roman kswms do tronts ans" bekannt ist, öffentlich versteigert. Die vier Loose erstand der/Fürst Stirbey für zusammen 14,950 Francs; Srwird das Gitter vor seinem Schloß in Becon bei Versailles anbringen lassen. Die vier steinernen Eckpfeiler des Mlttelthores des Gitters wurden für je einen Franc zugeschlagen. Die Weg schaffung muß binnen vierzehn Tagen beendet sein, da alsdann die Erdarbeiten zur Anlegung des Gartens beginnen, welcher nach den Zeich nungen Guillaume's einstweilen den weiten Raum zwischen dem nördlichen und südlichen Tuilerien- Palast im Halbkreise um den Triumphbogen herum schmücken sollen, bis an dieser Stelle da» geplante Riesendenkmal der französischen Revo lution errichtet wird. — Vom Panama-Canal wird gemeldet: Ein großer Theil der Arbeiter ist entlassen worden und hat sich nach Chili, Westindien und Costa Rika gewendet. In einigen Sectionen wird noch gearbeitet. Der vollständigen Einstellung der Arbeiten wird Mitte März entgegengesehen. Die Ruhe wurde nicht gestört. — In Monaco erschoß sich der Pole The ophil R. aus Wilna, der im November vorigen Jahres an den dortigen Spielbanken 200,000 Frcs. gewonnen, jetzt aber diese Summe und noch dazu sein sehr bedeutendes mütterliches Vermögen ver loren hatte. — Ein furchtbarer Wirbelsturm tobte am 19. d. in Alabama, Georgia und Virginia- Ganze Dörfer sind vom Erdboden verschwunden- In Atlanta riß der Sturm ein hölzernes Bauern haus, in welchem sich die ganze Familie befand, hoch in die Luft empor und trug es fast eine englische Meile weit fort, worauf es berstend niederstürzte und alle seine Insassen beim Sturz tödtete und unter seinen Trümmern begrub. Kirchliche Nachrichten Sonntag Sexagesimae. V,8 Uhr: Beichte und Communion. Herr Archid. Seyfert- 9 Uhr: Hauptgottesdienst. Lucas 8, 4—1b. Herr Pf. vr. Wetzel. 1 Uhr: Gottesdienst. I. Mos. 3, 7—13. Herr Archiv. Seyfert. Abends 8 Uhr: Jünglingsverein: ») Schumann's Haus. b) Honicke's HauS. Freitag 10 Uhr: Betstunde. Herr Ps. vr. Wetzel. Geboren: den 12. Febr. dem hiesigen Lokomotivführer Müller eine Tochter; den 15. Febr. dem hies. Lageristen Held ein Sohn; den 18. Febr. dem hies. Schieferdecker meister Eisenbeiß eilt Sohn; den 19. Febr. dem hies. Schneider Teschner ein Sohn und dem hiesigen Glas machermeister Schubert eine Tochter; den 29. Februar dem hies. Ziegeldecker Mros eine Tochter. Gestorben: den 17. Februar der hies. Privatier Janetz, 61 Jahr 1 Mon. 9 Tage alt; den 19. Febr. der 4 Mon. alte Sohn des hies. GlasabschleiferS Richter; den 29. Februar der hiesige Hospitalit Reißbach, 7b Jahr 9 Monate alt. Farbige n. schwarze ganzfeid. 8urak8 v. Mk. 2.25 bis Mk. 9.39 per Met. versendet roben- und stückweise Porto- und zollfrei das Favrik-Dvpöt v. Heimel»«!^ (K. u. K. Hoflief.) Lvrt«Ii. Muster umgehend. Briefe kosten 29 Pf. Porto. Der Krieg zwischen Frankreich nnd Deutschland in den Jahren 187071. Wohlfeile Volksausgabe nach dem Großen Generalstabswcrke und anderen amtlichen Quellen bearbeitet mit Genehmigung des Grasten General- ftabeS. Herausgegeben von W. Pauli in Berti«. Es kommen genau 15 Hefte im Gesammtumfange von SV Druckbogen incl. Karten und Bilder gr. 8° in vierzehntägigen Zwischenräumen zur Ausgabe. Preis pro Heft 30 Pf. WM- Ohne Frage wird diese autorisirte wohlfeile Volksausgabe des Grasten GeneralstabSwerkeS über den Krieg 1870/71 ciire ungeheure Verbreitung finden. Der Inhalt dieser Bearbeitung des Krieges 1870/71 lehnt sich sachlich an das größere Werk an, die Darstellung aber ist eine knappere und übersichtlichere. Das obige Werk giebt ein militärisches und doch fesselndes, sachlich richtiges Bild des großen, glorreichen Krieges von 1870/71. Das Buch wird jeden Fach mann, der den Krieg studiren will, völlig befriedigen; andererseits ist es aber auch so verständlich gehalten, daß eS jedem Laien eine willkommene Gabe sein wird. ES fehlte bis zur Stunde an einem wohlfeilen Werke über den Krieg von 1870/71, welches vom militärischen Standpunkte aus genügen konnte. Dieses Buch wird nicht nur bei allen ehemaligen Theilnehmern des Krieges von 1870/71, bei allen gedienten Soldaten, sondern überhaupt in jedem patriotischen deutschen Hause eine Stätte finden. Bestellungen auf obige wohlfeile Volksausgabe nimmt entgegen