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chruck und Verlag von Friedrich May, rrdigirt uutrr B«antworllichk«it von Emil Äkay in Bischofswerda. WWO ! 180 Bürger erhielten Unterstützungen von 13,703 M. Seit 1880 1673 Bürger 126,573 M. — Der schlesische Vaterländische Frauenvereiu zu Liegnitz hat den Ueberschwcmmten über 50,000 M. Unterstützungen zugewendet. — Zu Naumburg a. d. S. ist der Senior des dortigen Domcapitels, Herr General Graf von Gneisenau. geboren 1811 in Schönau bei Liegnitz, gestorben, — Zu Gießmannsdorf geriethen zwei Schul mädchen in Streit, das eine fiel und brach einen Arm. — Bei Regulirung des Flußbettes der Bober bei Bunzlau schlug ein Kahn mit 3 Ar beitern nm, wovon der eine ertrank. — Die im vergangenen Jahre in Jauer in Betrieb gesetzte Wasserleitung hat 268,000 M. gekostet. — In Bolkenhain feierte der Schuhmacher John sein bOjähriges Ehejubiläum. — Der Gartenbauverein zu Löwenberg ist auf 60 Mitglieder anzewachsen. — Prag, 7. Februar. Das Handelsgericht eröffnete den Konkurs über die hiesige Manu- facturwaarenfirma Vogel und Compagnie. Deren Passiven werden auf 80,000 fl. geschätzt. Die Firma war bereits vor zwei Jahren mit mehr als 100,000 fl. insolvent, glich sich jedoch mit 60 Procent aus. — Wien, 11. Februar. Aus Breitensee, einem Vororte Wiens, ist ein schauerliches Vor- kommniß zu berichten. Dort hat ein Goldarbeiter seine fünf Kinder ermordet und dann sich selbst umgebracht. Vor vier Wochen hatte sich die Frau des Goldarbeiters vergiftet. — Warschau. Die erste von Frauen ge leitete Apotheke soll demnächst in Warschau errichtet werden. Die Apotheke wird, wie die „Nowosti" erfahren, ein weiblicher Pharmacent, Frau Biegonskaja, vorstchcn. Die Dame hat in Zürich studirt und ihr Examen an der Kiewer Universität absolvirt. Auch das übrige Personal der Apotheke wird ein weibliches sein. — Petersburg. Nach einem Berichte des Ministers des Innern kommen in Rußland ungefähr 40,000 Brände jährlich vor, wodurch 135,000 Gebäude zerstört und ein Verlust von 70 Mill. Rubel verursacht wird. Hierin sind die zahlreichen Feuersbrünste in Petersburg noch nicht einmal eingeschlossen. — Amsterdam, 11. Februar. Heftige Stürme auf See und dadurch bedingte Uebcr- schwemmungen richteten in fast allen Städten Hollands erhebliche Verheerungen an. In Amster dam, Haag und Utrecht ist die Cirkulation ge hemmt, die Eisenbahnlinie Amsterdam-Rotterdam- Antwerpen steht theilweise unter Wasser. Aus Scheveningen wird der wahrscheinliche Untergang von 70 Fischerbooten gemeldet. — (Großer Brand.) Aus London, 8. Febr. wird dem „Wr. Extrabl." gemeldet: In der ver- wichenen Nacht brannte die am Themseufer in Lambeth (Süd-London) gelegene große Werste mit zahlreichen Waaren-Niederlagen nieder. Die Flammen ergriffen auch mehrere Schiffe auf der Themse. Der Schaden beträgt 50,000 Pfund Sterling. — Madrid, 8. Februar. Ein Theil des Militär-Hospitals wurde durch eine Feuersbrunst zerstört. Der Schaden ist beträchtlich. — Ueber einen mit Mann und Mau» in der Nacht zum Mittwoch im Canal untergegangenen Dampfer hat, wie ein Telegramm des Londoner Korrespondenten dem „B. T." meldet, bis jetzt Näheres nicht festgestellt werden können. Der Capitän des bei dem Zusammenstoß arg zuge richteten Schooners hält das gesunkene Schiff für einen Kohlendampfer, während der Steuer mann dagegen erklärt, dasselbe sei ein Passagier- Dampfer mit vier Masten und schwarzem Schorn stein gewesen und auf dem Deck hätten sich etwa hundert Personen befunden. Der Dampfer sank fast augenblicklich, so daß der Schooner keine Hilfe leisten konnte. — (Schiffsunglück.) Der engl. Dampfer „Glencoe", 3000 Tons, von Liverpool nach London unterwegs, ist nach einem Zusammenstoß mit dem Segelschiff „Largobay" bei der Insel Wight gesunken. Die ganze Besatzung, aus 53 Personen bestehend, ist ertrunken. Reisende be fanden sich nicht an Bord. — (Siebzehn Menschen ertrunken.)AuS Canajoharie im Staate New-Jork wird gemeldet, daß, während eine Anzahl Arbeiter damit be schäftigt war, Holz über den Fluß Mohawk zu ziehen, das Eis zusammenbrach. Siebzehn der Arbeiter stürzten in das Wasser und ertranken. auf den Strecken Düren-Neuß und EuS- I kirchen-Düren ist seit gestern Nachmittag infolge Schneeverwehungen eingestellt. — Koblenz, 10. Februar. DaS Eisenbahn-Betriebsamt Koblenz- Altenbach macht bekannt: Unsere Strecken Köln- Bonn, Bonn-Euskirchen und Kottenheim-Mayen sind seit gestern (Sonnabend) Abend durch Schneeverwehungen vollständig gesperrt. Die voraussichtliche Dauer der Sperrung kann noch nicht angegeben werden. — Halle, 9. Februar. Der Schneesturm ist die Veranlassung zu einer furchtbaren Cata- strophe geworden, die sich in unmittelbarer Nähe unserer Stadt, zwischen den Stationen Niemberg und Stumsdorf der Eisenbahnlinie Halle- Magdeburg, ereignet hat. Zwecks Freilegung der Gleise von den aufgehäuften Schneemassen war von hier auS unter Führung eines hiesigen Schachtmeisters ein Arbeiterzug mit etwa 75 Arbeitern nach jener Strecke befördert worden, der aus Betriebsrücksichteu auf dem anderen als dem üblichen Geleise fuhr. Jrrthümlich hatte man nun an Ort und Stelle die Insassen nach der verkehrten Seite ausstcigen lassen und kaum hatten die Leute den Zug verlassen, als der fahr planmäßig 10.50 Uhr, heute aber, der Verkehrs stockung halber, wesentlich später abgehende Per sonenzug nach Magdeburg herankam und mitten in den Menschenknäuel hineinfuhr, hier ein furcht bares Blutbad anrichtend. Mittelst des sofort hierher zurückgeführten Zuges wurden, wie die „Saale-Zeitung" berichtet, gegen */z1 Uhr acht Todte und ebensoviel Schwerverletzte hierher gebracht. Von den letzteren dürften noch ver schiedene dem entsetzlichen Vorgänge zum Opfer fallen. Außerdem wurde noch eine größere Anzahl mehr oder weniger schwer verletzt. Der Zug mit den Verunglückten wurde bis in die Nähe der Delitzscher Brücke geführt, von wo dieselben nach den in der Nähe befindlichen kgl. Kliniken in Körben geschafft wurden. Die Namen der Opfer der Catastrophe konnten bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Die Leute waren zumeist früh erst hier angeworben; es sind zum Theil Hallesche, zum Theil fremde und auch polnische Arbeiter. Alsbald nach Bekanntwerden des Un glücks sammelten sich auf dem Bahnhofe Angehörige der betheiligten Arbeiter, besorgt nach dem Schick sal der Ihrigen fragend. Die Hauptschuld an dem Unglück dürfte den mit Führung der Ar- beitcrgruppe von dem Unternehmer beauftragt gewesenen Aufseher treffen, da derselbe das Aus steigen auf der Halle'schen Seite veranlaßt hat. Der Betreffende ist selbst todt auf dem Platze geblieben. Unmittelbar nach Eingang der Un glückskunde hatte sich der Kgl. Eisenbahn - Bau- und Bctriebsinspector Nitschmann von hier nach dem Unglücksorte begeben. — Cassel, 8. Febr. Der 220 Fuß hohe Kirchthurm der neuerbauten Kirche in Wehlheiden ist zufolge starken Sturmwindes um 5 Uhr in seiner oberen Hälfte, aus Holz bestehend, ein gestürzt. Kein Menschenleben ist zu beklagen. — Berlin, 6. Februar. Wie nach einem heutigen Privattelegramm der „Nat.-Ztg." aus Frankfurt a. M. die „Köln. Ztg." meldet, be absichtigt Krupp die Errichtung eines Walzen werks für Panzerplatten und Maschinen; dasselbe sei bei der Märkischen Maschinenbauanstalt bestellt. — Berlin, 8. Februar. Die dritte Straf kammer des hiesigen Landgerichts I verurtheilte heute die Urheber des Millionenpostdiebstahlcs und zwar Schröder zu 4 Jahren Gefängniß, Brunn zu 7 Jahren Zuchthaus, Fritzsch zu 4 Monaten und den Hamburger Logiswirth Schröders, Jensen, zu 1 Jahr Gefängniß. — In Laub an ist am 8. d. die Central- cisenbahnwerkstatt total niedergebrannt. — Münster, 9. Februar. In Ahaus hat ! gestern Abend der Blitz iü die Spitze des Pfarr kirchthurms eingeschlagcn. Nach fünfstündiger ! Löscharbeit wurde der Thurm gerettet, nur sechs - Meter, von der Spitze an gerechnet, sind durch >daS Feuer zerstört. Im Jahre 1863 war der ! ganze Thurm eingeäschert worden. (Auch in «Haltern und Emsbüren schlug der Blitz in den Kirchthurm, ohne erheblichen Schaden anzurichten. — In Weimar verstarb vor einigen Tagen ein weitbekannter Dirigent und Komponist, der Kgl. Preuß. Musikdirector Joseph Gungl, be rühmt durch seine Walzercompositionen, welche ihn neben Strauß stellten. Gungl, welcher in Weimar mit seiner Tochter, der Primadonna 1 Frau V. Neumann, znsammenwohnte, erlag einem langen schweren Leiden. Vermischtes. — (Verkehrsstörungen durch Schnee stürme.) Ueber die durch die Schneestürme der letzten Tage verursachten Verkehrsstörungen auf den deutschen Eisenbahnen liegen folgende tele graphische Meldungen vor: Augsburg, 9. Febr.: Durch den anhaltenden Schneefall und orkan artigen Sturm sind bedeutende Verkehrsstörungen eingetreten, sämmtliche Posten aus dem Norden und Westen sind ausgeblieben. — Augsburg, 10. Februar, Abends: Durch Schneeverwehungen ist der gesammte Güterverkehr fast aller Linien der bairischen Staatsbahn heute Abend eingestellt worden. Der Personenverkehr ist mit Ausnahme desjenigen auf den Hauptlinien des Oberbahn- amtS Augsburg und München-Nürnberg voll ständig gesperrt. Militär arbeitet an der Frei legung der Bahn. — München, 10. Februar, Vormittags: Nach den hier vorliegenden Mel- dünatä dauern die Schneestürme im ganzen Lanve fort und haben überall zahlreiche Ver kehrsstörungen zur Folge gehabt. An vielen Orten sind die Eisenbahnzüge im Schnee stecken geblieben. Zwischen Türkheim und Buchloe ist ein Tütrrzug entgleist. Auf den Secundärbahnen nn Fichtelgebirge ist der Verkehr gänzlich ein- gestellt. — Hannover, 10. Februar: DaS Be- trirbsamt Hannover-Altenbeken macht bekannt: Die Strecken Bergheim-Altenbeken und Baddecken- stedt-Grauhof sind durch Schneeverwehungen vollständig gesperrt. Die Dauer der Störung ist noch nicht genau zu bestimmen, voraussicht- lich biS Montag Abend. Der durchgehende Hruck und Verlag vo gissen sestgesahren war. »folge der Gleissperrung durch da» Festsitzen der erwähnten Güterzüae sind die ersten Local- petfänenzüge zwischen Pirna und Dresden über- Haupt nicht zum Verkehr gebracht worden. Mit Au-nahme der Secunoärvahnlinie Potschappel- WASdruff, auf welcher die beiden Frühzüge wegen äräet Schneeverwehungen ebenfalls hatten auS- fallen müssen, waren auf den Linien der Staats bahnen weitere Betriebstörungen nicht verursacht worden. Mehr oder weniger bedeutende Ver spätungen einzelner Züge lassen sich bei der artige Schneegestöber nicht ganz vermeiden und wären auch bei den heutigen Frühzügen ein- «treten. Der Verkehr auf der Linie Görlitz- DreSdeN-Reichenbach war zwar noch möglich, aber durch das schwierige Fortkommen bei Be- wMgung der auch hier vorhandenen Wehen etwa- unpünktlich. Der Abendzug am 8. d.M. hatte schon annähernd 20 Minuten Verspätung erfahren; der Nachtschnellzug, 1 Uhr 55 Min. von Görlitz abgehend, erlitt dagegen schon eine Verspätung von über 3 Stunden, ebenso erhielten auch die Frühzüge, die gegen V,6 und gegen r/,8 Uhr auf hiesigem schief. Bahnhofe fahrplan mäßig ankommen sollen, über einstündige Ver spätungen. Auch der gegen 2 Uhr Nachmittags eintreffende Görlitzer Personenzug hatte 2stündige Verspätung. Der früh um 6 Uhr hier abge gangene Personenzug ist in der Nähe von Reichen bach i. L. festgefahren und dadurch das rechte Gleis gesperrt worden. Der Nachtschnellzug ist in Görlitz ohne Anschluß von Breslau abge fahren, weil dieser Anschlußzug vermuthlich eben falls größere Verspätungen infolge Schneewehen erhalte» hatte. Auf der Linie Görlitz-Dresden hat der Verkehr zwar noch aufrechterhalten bleiben können, streckenweise aber nothdürftig ein gleisig. Die Linie Nenstadt-Dürrröhrsdorf ist gesperrt, da in der Nähe von Stolpen Maschine und Tender des Abendzuges am 9. d. entgleist sind, auch die Verwehung eine sehr arge sein soll. Auch ist der Verkehr auf der Linie Nieder- neukirch-Sebnitz gesperrt, die Züge verkehrten daimath nur zwischen Schandau und Sebnitz. Weiter sind infolge Verwehung noch unfahrbar: die Linien Löbau-Oberoderwitz, die Strecke Tauben heim-Wilthen, Leutersdorf-Seifhennersdorf und Löbau-EberSbach, sowie auch die Strecke Berlin- Görlitz über CottbuS. Auf der Zittau-Markers- dorfer Secundärbahn fielen heute die Frühzüge auS, die übrigen Züge wurden in Verkehr gesetzt. Krner wurden Verwehungen und Betriebsein- stellungLn gemeldet von den Linien: Annaberg- Weipert, Marienberg-Reitzenhain, Bienenmöhle- Freiberg, Großenhain-Priestewitz, Radebeul-Rade burg. Frei für den Verkehr gelang es die Linien Meuselwitz - Gaschwitz, Kieritzsch - Borna, Meuselwitz-Ronneburg zu bringen. Wie lange dies aber bei dem anhaltenden Unwetter gelingen wird, kann wohl Niemand sagen. Jedenfalls, und davon kann Jeder überzeugt sein, wird seitens der Staatsbahnverwaltung Alles gethan, die Verkehrsstörungen bald zu heben. Personen- und Güterverkehr wird über andere I — * Die Bürgerrettungsanstalt zu LÜWen- Linien umgeleitet. — Köln, 11. Februar: DaS! berg hatte im vergangenen Jahre 15,402 M. Königliche Betriebseisenbahnamt Köln links i 47 Pf. Einnahmen und 14,082 M. 60 Pf. AuS« des Rheins macht bekannt: Der Betrieb gaben. DaS Vermögen beträgt 6476 M. 77 Pf. . .. .^4.