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kcuno Ki-sfvftim'krckilAE gr. Kirchg. 2 s Stück für 1« Pfennige, empfiehlt k>le<rrlvtt A»^. öffentliche Auftreten derselben im unreifen Alter verbieten. Der musikalische Werth solcher Concerte entspricht dem unmündigen Alter der Spielenden. Nach halbjähriger Abrichtung spielt der Knabe oder das Mädchen unter fast athembenehmender Angst irgend ein werthloses Stückchen, welches die ganz begreifliche Art des Vortrages vollends ganz ungenießbar macht. Legt sich gar der Lehrer darauf, klassische Stücke spielen zu lassen, so be weist er damit einen völligen Mangel an Liebe und Verständniß für Musik. Die musikalische Werthlosigkeit und die Qual der Zuhörer wird durch den schwachen Besuch solcher Prüfungs- concerte deutlich bewiesen." — Ein eigener Unglücksfall hat sich im Wiener Hofburgtheater bei der Aufführung des „Götz von Berlichingen" ereignet. Der Hofschau spieler Hartmann verwundete den Schauspieler Arnsburg durch einen Schwerthieb bedenklich am Kopfe. Die Wunde blutete stark. Lebensgefahr ist aber nicht vorhanden. — (Reichthum.) Die „ New-Dork World " rechnet aus, daß das Gesammtvermögen der Familie Vonderbilt jetzt 274,000,000 Dollar (etwa elfhundert Millionen Mark) beträgt. Es wirft ein jährliches Einkommen von 13,864,000 Dollar ab. Als William H. Vanderbilt vor drei Jahren starb, hinterließ er 200,000,000 Dollar. Dieser Betrag hat sich seitdem in der oben angegebenen erstaunlichen Weise vermehrt. Der jüngst verstorbene Baronet Sir William Pearce, Chef der Schiffsbaufirma Elder und Co. in Glasgow, hat ein Personalvermögen von 1,200,000 Lstrl. hinterlassen. — (Ein untergegangencr Dampfer.) Aus London, 8. Januar, wird dem „Wr. Extra-, blatt" berichtet: Eine schreckliche Catastrophe hat den Dampfer „Golf of Guayaquil" betroffen, der sich auf der Reise von Liverpool nach West indien befand. Das Schiff ist untergegangen, ohne das Jemand von den Reisenden oder der Mannschaft gerettet werden konnte. Die Mann schaft bestand aus achtundzwanzig Personen. — (Die Rache des Photographen.) Der Londoner Photograph Bull hängte vor einigen Tagen einen Kasten mit 150 Damen photographien aus. Die Bilder alle waren in der Art zugerichtet, daß die Gesichter fein sauber ausgeschnitten auf den Körpern von 150 photo- graphirten Gänsen angebracht waren. Natürlich klagten zahlreiche Damen, die nicht in so beleidigen der Weise dem Publikum vorgeführt werden wollten. Der Photograph verantwortete sich in folgender Weise: „Alle Bilder, die ich in dem Kasten verwendete, wurden mir von den Damen mit der Bemerkung zurückgewiesen, sie seien nicht kenntlich. Ist dies richtig, so können sie nicht einschrciten, wenn ich die Bilder ausstelle; sind die Porträts aber gelungen, dann ist jede der Photographirten Damen verpflichtet, dieselben zu nehmen und meine Rechnung zu begleichen." Der Richter pflichtete diesen Anschauungen nicht bei und befahl dem Photographen, den Kasten mit den beanstandeten Bildern zu entfernen. — New-Jork, 9. Januar. In Pennsyl- vanien wüthete heute ein furchtbarer Wirbelsturm, der beträchtlichen Schaden anrichtete. Aus Reading werden 50 Todesfälle gemeldet. In Pittsburg wurde ein im Bau begriffenes Ge bäude niedergerissen. Die Trümmer fielen auf die nahestehenden Häuser, welche dadurch zerstört wurden. Bisher sollen 28 Personen, von denen 4 todt und mehrere schwer verletzt, aus den Trümmern herausgeschafft worden sein. — In New-Jork hat ein deutscher Ein wanderer Namens Johann Schäffer, angeblich aus Rache wegen einer ihm widerfahrenen poli zeilichen Abstrafung, im Hause des Kaufmanns Boydola eine Dynamitbombe gelegt. Die ganze Familie, aus fünf Personen bestehend, wurde getödtet und liegt unter den Trümmern des Hauses begraben. Die entrüstete Volksmenge lynchte Schäffer. üssls smvis NanäelseiLö, t ülsgöl 35 pftz. «wpllvdlt ank «teil „siichs. Erzähler" für das 1. ViertvlMkr (1. kl« SR. SIU»«) werden jeder Zeit bei allen Post anstalten, unseren Zeitungsboten, sowie in der Expedition dss. Bits, entgegen genommen. Erdstoß verspürt; et dauerte 2 Secunden und bewegte sich in der Richtung von Nordosten nach Südwesten. Die Fenster klirrten und die Möbel geriethen ins Wanken. — Straßburg i. Els., 10. Januar. Das hiesige Landgericht verurtheilte den bisherigen städtischen Oktroi-Einnehmer Höllerbach, der 1871 aus französischem Dienst übernommen worden war, wegen Majestätsbeleidigung zu 3 Monaten Gefängniß. — (Erste Hilfe bei Eisenbahnunfällen.) Es dürfte wenig bekannt sein, bemerkt die „Köln. Ztg.", daß die Eisenbahnverwaltung bemüht ist, bei Unglücksfällen sofort, noch vor Ankunft des Arztes, Hilfe zu schaffen , und zwar durch ihre eigenen Beamten. Jährlich einmal unterweiien die Bahnärzte die Zug- und Stationsbeamten eingehend über „die nächsten Verhaltungsmaß regeln, welche bei Verletzten vor Ankunft des Arztes zu beobachten sind", und für die theore tische Belehrung sorgt eine besondere Anweisung. Alle zur ersten Hilfeleistung erforderlichen Gegen stände sind in Rettungskästen enthalten. In jedem Packwagen befindet sich ein kleines, auf jeder Station und Haltestelle ein großes Exemplar. Die Belehrung erstreckt sich auf Behandlung von Wunden im Allgemeinen, Stillung starker Blut ungen, Verhalten bei einfachen und bei complicir- ten Knochenbrüchen, bei Verrenkungen und Ver stauchungen, bei Bewußtlosigkeit, Ohnmacht, Scheintodt, bei Bluthusten und Blutbrechen, bei Verbrennungen und Verbrühungen. Man sieht also, daß die vorgeschriebenen Maßregeln von vornherein eine geeignete Behandlung der bei Eisenbahnunfällen erlittenen Verletzungen sichern, und gerade die erste Hilfeleistung ist bei äußer lichen Schäden oft die wichtigste. — (Die Träume der Blinden.) Es ist die Behauptung aufgestellt worden, daß Die jenigen, welche ihr Augenlicht vor dem 5. bis 7. Lebensjahre verlieren, nicht in Gesichtsbildern träumen, während die Träume Derer, die ihr Augenlicht später eingebüßt haben, sich nicht von den Träumen normal Sehender wesentlich unter scheiden. Diese Verhältnisse sind bei eingehender Prüfung als richtig befunden worden. Die Gesichtseindrücke, die vor dem 5. Lebensjahre zum Gehirn gelangen, gehen wieder verloren, während die späteren erhalten bleiben. Die Untersuchungen haben auch ergeben, daß die Blinden im Allgemeinen weniger träumen als die Sehenden, die Frauen mehr als die Männer. Die Träume nehmen von der Kindheit zum Alter ab und die Träume der von frühester Kindheit an Erblindeten bestehen wahrscheinlich in Gehörs sensationen. — f vr. Demuth thut dar, daß die Sauer und Buttermilch zu den billigsten Nahrungs mitteln gehören und als werthvolle Eiweißträger unübertroffen dastehen, ferner, daß die beiden Milchprodukte auch beim regelmäßigen Gebrauch, > selbst von kleinen Kindern, ja auch bei Verdau ungsstörungen und anderen Erkrankungen gut ertragen werden. — * (Prüfungsconcerte.) R. I. zu Tübingen bringt in der beliebten und weitver breiteten Frauenzeitung „Fürs Haus" folgendes und für Eltern und Erziehung beachtenswerthes Urtheil über PrüfungS- bez. Kinder-Concerte: „Es ist seit vielen Jahren Sitte oder Unsitte, daß jeder Musiklehrer selbst in der kleinsten Stadt jährlich mindestens einmal öffentlich auftreten läßt, damit die Schüler Beweise ihrer Fortschritte und der Tüchtigkeit ihres Lehrers geben. Kinder schon von 6 Jahren an lassen sich theils «klein, theils im Zusammenspiel hören, und die Zuhörtt entblöden sich nicht, in so jungen zarten Seelen durch Beifallsklatschen und sonstige Auszeichnungen Eitelkeit zu entwickeln. Schon allein diese sitt liche Gefahr dürfte genügen, dem genannten Brauche den Abschied zu geben. Vor Allem sollten sich die Eltern von der Eitelkeit, ihre Kinder glänzen zu sehen, frei machen nnd jedes Verhandlungen der Stadtverordneten. OeffeuN. Sitzung am V. Jammr 188». Nach Eröffnung der Sitzung trug der Unter zeichnete einen Rückblick auf die Arbeiten des Collegiums im vergangenen Jahre vor, wünschend, daß unsere liebe Stadt Bischofswerda sich wie bisher so auch fernerhin gedeihlich weiter ent wickeln möge. Der erste stellvertretende Vor steher, Herr Gräfe, dankte dem Vorsteher Böhmer für die unparteiische Leitung der Verhandlungen worauf der Unterzeichnete sowohl Herrn Gräfe für die vorzügliche Stellvertretung während längerer Krankheit als auch sämmtlichen Mit gliedern des Collegiums für die treue Mithilfe bei der Arbeit zum Wohle der Stadt dankte. Das Collegium wählte hierauf den Unter zeichneten wiederum als Vorsteher, Herrn Hein rich Gräfe als ersten und Herrn Friedrich Sparschuh als zweiten Stellvertreter desselben, Herrn Richard Huste als Schriftführer und Herrn August Grohmann als dessen Stellver treter. In die verschiedenen Ausschüsse wurden diejenigen Mitglieder des Collegiums und der Bürgerschaft gewählt, wie solche vom Stadtrath noch besonders bekannt gemacht werden. Emil Böhmer, Vorsteher. 1. Sonntag nach Epiphanias. 5 Uhr: Hauptgottesdienst. Ev. Luc. 2, 41—S2. Herr Archiv. Seysert. 1 Uhr: Betstunde. Herr Pf. vr. Wetzel. 6 Uhr: Missionsvortrag über Afrika im Herrmannstist. Herr Pf. Graul von Großdrebnitz. NU. Die Privat-Beichte früh '/,8 Uhr fällt aus, für Diejenigen, die sich dazu anmelden, wird V, 11 Uhr Beichte und Kommunion abgehalten. Abends 8 Uhr: Jünglingsverein: a) Schumann's HauS. b) Herberge zur Heimath. Freitag 10 Uhr: Betstunde. Herr Pf. vr. Wetzel. Geboren: den 4. Ja», dem Gutsbes. Berger zu Geiß mannsdors eine Tochter; den 5. Jan. dem Wirthschafts- besitzer Rietschcl daselbst ein Sohn; den 6. Jan. dem hies. Buchbindermeister Biermann eine Tochter; de» 7. Jan. dem hies. Expeditionshilfsarbeiter Nierich ein Sohn und dem hies. Schneider Kühne eine Tochter; den 9. Jan. dem hies. Maurer Löschber eine Tochter. Gestorben: den 4. Jan. die 20 Tage alte Tochter des hies. Bäckermeisters Pilz; den 7. Jan. der 2 Monate alte Sohn des hies. Waldarbeiters Zuschke; den 9. Jan. der 9 Monate alte Sohn des hiesigen Schuhmachers Völkel; den 10. Jan. Frau vereh. Tuchmacher Döring, 67 Jahr 11 Monate 10 Tage alt. Weiße Seidenstoffe von Mk. 1.25 bis 18.20 p. Met. — glatt und gemustert (ca. 100 versch. Qual.) — versendet roben- und stück weise Porto- u. zollfrei das Fabrik-Döpot v. Hewir«- lkvi-8 (K. u. K. Hoflief.) LNrtvk. Muster um gehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Der heutigen Nummer liegt Warner's medi- cinische Brochüre, t ur»" betr., bei. Mil" (Gehör-«. HakSleiden)! — Heilanstaltv.»r.IVvIlvr Wr Allllenkillnke -u^r »»0^°^ o blinde geheilt. (Kunstl. Augen), »r iVvilvr lst Mittwoch, 18. Jan., Nachm. v. IV,—4 Uhr in Bischofswerda (Goldnen Engel) zu sprechen. Im Auftrage des König!, stenogr. Instituts zu Dresden wird Herr Lehrer Drömel aus Dresden, gepr. Lehrer der Stenographie, nächsten Mittwoch, den 1V. Januar, Abends V,8 jUhr, im Saale des Herrn Klemm am Markt, einen Vortrag über Bedeutung und Wese« der Stenographie halten; Der Eintritt steht Jedermann frei und werden alle sich dafür Jnteressirenden Merans aufmerksam gemacht.