Volltext Seite (XML)
M zu BieSnitz bei i^rlitz/Is' O^ uckfassend, hat einen Trichinenversicherungsverein fürs Ver- einSgebiet gegründet. — Beschenkt wurden in Grünberg 185 Kinder und 100 Kinder der Be wahranstalt. — Der Verein ehemaliger „Neun zehner" in Görlitz beschenkte 51 Kinder, der Sängerbund pnd der Militärverein dort ver anstalteten ebenfalls Christbescheerungen. — In Görlitz starben im Jahre 1888 21 weibliche und 19 männliche Personen über 80 Jahre alt. Die älteste war 98 Jahr 8 Monate alt, nämlich Wittwe PeterS. Kamenz. Zum Weihnachtsfeste hat das Stadtverordneten-Collegium seinem langjährigen verdienten Vorsteher Herrn A. Reiß mann eine ehrende Aufmerksamkeit durch Geschenk einer silbernen Schnupftabakdose mit entsprechender . eingravierter Widmung und den Namen sämmt- licher Mitglieder des Collegiums erwiesen. Von am Handelsverkehr mit China bethei- ligten Firmen des Kammerbezirks können auf dem Bureau der Handels- und Gewerbekanimer Zittau — Zittau, Bautznerstraße 7, I — wichtige Mittheilungen eingesehen werden. Ostritz, 28. December. Auch in unserem Orte cursiren seit kurzer Zeit mehrere nachge machte Geldsorten. So hat ein hiesiger Bäcker meister ein falsches Markstück vereinnahmt. Dieses trägt die Jahreszahl 1881, daß Münzzeichen L Außerdem fühlt sich genanntes Geldstück fettig an und hat eine fehlerhafte Prägung. Im Klange unterscheidet es sich nur wenig von echten Mark stücken. Die Abhaltung sogenannter Bockbierfeste innerhalb der Bezirke der königlichen Amtshaupt mannschaften Dresden-Altstadt und Neustadt wird in Uebereinstimmung mit dem Bezirksausschuß verboten. Zuwiderhandlungen hiergegen werden an dem betreffenden Wirth mit einer Geldstrafe bis zu 60 Mk. — an deren Stelle im Unein bringlichkeitsfalle Haftstrafe bis zu 14 Tagen zu treten hat — geahndet. Leipzig, 27. December. Dem Vernehmen nach sind für die Einverleibung der Vororte Reudnitz und Anger-Crottendorf in die Stadt Leipzig am 1. Januar 1889 keinerlei Hindernisse mehr vorhanden, da die Genehmigung der Staats regierung heute hier eingetroffen ist. Reudnitz, 27. December. Kommenden Montag, den 31. December, Vormittags 11 Uhr, wird im Sitzungssaale des Rathhauses Hierselbst in Gegenwart des Herrn Oberbürgermeisters vr. Georgi und des Amtshauptmanns Geheimen Regierungsrathes vr. Platzmann die Auflösung des Gemeinderathes zu Reudnitz stattfinden. Plauen i. V., 27. December. In der Nacht zum 2. Weihnachtsfeiertag in der 12. Stunde haben Bewohner im Triebgrunde bei Jocketa, ebenso ein Bahnwärter bei Röttis, einen mit einem dumpfen Donner begleiteten Erdstoß bemerkt. Zur selben Zeit sind auch in Plauen, Lengenfeld und Auerbach Erderschütterungen be obachtet worden. Aus letzterem Orte schreibt man darüber: In der Nacht zum 2. Feier tage, es mochte 12 Uhr 15 Min. sein, verspürte man hier einen Erdstoß, welcher von einem 10 bis 12 Sekunden anhaltenden donnerähnlichen Rollen begleitet war. Die Empfindung, welche die meisten Derer hatten, die nicht der feste erste Schlaf gefesselt hielt, war Schreck. Frauen wurden von heftigem Zittern ergriffen, Kinder schrieen, Männer starrten verwundert um sich, die einen meinend, ein Hackstock oder dergleichen sei auf dem Oberboden herabgefallen, mit einer schweren Keule sei gegen ein Thor geschlagen worden u. s. w., bis ihnen durch das andauernde Rollen im Fußboden klar wurde, daß ein Erd beben stattgefunden habe. Vermischtes. — (Späte Sühne.) Am Weihnachtsabend deS Jahres 1867, so meldet ein Berliner Local-Berichterstatter, stach der damalige Studiosus C. Reuter einen Stndienkameraden im Zorn mit einem Dolch ins Gesicht, so daß der Verletzte das rechte Auge einbüßte. Kurz nach der That . entfloh Reuter nach Amerika und man hörte seitdem nichts mehr von ihm. Der einäugige vr. xllil. M. hat sich inzwischen verheirathet und feierte am vergangenen Montag Abend im Kreise seiner Familie das Weihnachtsfest. Unter den Geschenken, welche den Weihnachtstisch zierten, fiel ein kleines Packet, das die Aufschrift trug: „Erst während der Bescheerung zu öffnen", ganz besonders in die Angen. Es war am Morgen mit der Post aus England angekommen und für Herrn vr. M. bestimmt. Mit großer Spannung entfernte man die Hülle des Geschenkes und war nicht wenig überrascht, als man dem unscheinbaren Packetchen 25,000 Mark in deutschen Reichs- Waffenscheinen entnahm. Ein beigefügter Brief, abgesandt von der Gattin des im Jahre 1867 nach Amerika entflohenen Reuter, meldete den Anfangs 1888 erfolgten Tod des letzteren und dessen testamentarische Bestimmung, oem seiner Zeit zum Theil umS Augenlicht gebrachten Studiengenossen am nächsten Weihnachtstag 25,000 Mark aus seiner Hinterlassenschaft als Sühnegeld auszuzahlen. — (Münzen.) Das scheidende Jahr ist für Münzsammler besonders interessant geworden. Es sind Goldmünzen, und zwar 20 Mark-Stücke von allen drei Kaisern, die in diesem Jahre re giert, zur Ausprägung gelangt. Kronen sind nur mit dem Bildniß des Kaisers Friedrich ge prägt. Silbermünzen waren bisher auch nur mit dem Kopfe dieses Kaisers vorhanden, doch soll noch eine kleine Anzahl mit dem Bilde Kaiser Wilhelms II. in diesem Jahre zur Ausprägung gelangen. Mit dem Kopfe des jetzigen Königs von Baiern sind gleichfalls Kronen und Fünf markstücke geprägt und in Umlauf gesetzt worden. — § Der verstorbene Geh. Regierungsrath v. Minutoli hinterließ der Kirche zu Sagan 300 M. zu einer rothen Altarbekleidung von Plüsch. — Ein Restgut zu Reichshennersdorf bei Landshut brannte ab; desgleichen die Decimal- waagenfabrik des Herrn Schwunk zu Sprottau, wobei viel Decimalwaagen und Maschinen zu Grunde gingen. 100 Arbeiter wurden arbeits los. — In Deutsch-Lcipa bei Ratibor traf u. A. der Staatssecretär Graf Herbert Bismarck zur Jagd ein. Erlegt wurden 400 Hasen, wo von 150 auf genannten Herrn kommen. — In Groß-Wilkau bei Nimpscht wurde die Arbeits frau Hahn, Mutter von 3 Kindern, durch die Dreschmaschine getödtet. — Mühlhausen i. E., 26. December. Ein fast unglaublich klingender, trotzdem aber von mehreren Seiten als unzweifelhaft wahr bestätigter Fall wird über die Mordlust eines großen Hundes berichtet, der in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in einen Schafpferch beim neuen Schlachthause einbrach und dort über 100 Schafe zerriß. Nach anderer Lesart sollen nur etwa 20 Schafe von dem bösen Thiere getödtet sein, während die anderen vor Angst sich zusammen drängten und erstickten. Ein Metzger, der dem Hunde vor dem Schlachthause begegnete, konnte sich nur durch schleunige Flucht hinter das Gitterthor vor dem wüthenden Thiere retten. Wie man hört, soll von dem Besitzer des Hundes eine Entschädigung von 4000 Mark seitens des Geschädigten gefordert sein; doch sei der Besitzer dadurch gedeckt, daß er sich seinerzeit beim An kauf des Hundes von dessen früherem Herrn die schriftliche Gewährleistung für allen von der Bestie später anzurichtenden Schaben ausbedungen habe. — Hamburg, 27. December. Ein Wett schwimmen mitten im Winter ist gewiß ein sehr seltenes Vorkommniß. Ein solches wurde am zweiten Weihnachtsfeicrtage in Hamburg von der Insel Steinwärder ausgeführt. Die sechs Teil nehmer, sämmtlich in jugendlichem Alter stehend, sprangen auf das Commando des Starters ohne Zaudern in die kalte Fluth und durchschwammen die 400 Meter lange Bahn ohne besondere Schwierigkeit. In der benachbarten Volkskaffce- halle vereinigte alsbald ein Festmahl, bei dem auch die Preise vertheilt wurden, die Teilnehmer und die Richter. Die abgehärteten Schwimmer trugen nicht die geringsten nachtheiligen Folgen davon und erfreuten sich des besten Wohlseins. — Rom, 28. December. In einem Fort, 16 Kilometer von Messina entfernt, wurden beim Herrichten von Granaten durch das Explodiren einer Granate 23 Personen getödtet, darunter der zufällig anwesende Hauptmann Demanzani mit Gemahlin. — London, 29. Decbr. In der irischen Grafschaft Cork wurde ein Erdbeben verspürt; infolge desselben versank eine beträchtliche Erd fläche, wodurch eine äußerst tiefe Schlucht ge bildet ist. — In Bradford wurde heute Morgen ein neunjähriger Knabe ermordet aufgefunden, dessen Leiche furchtbare Verstümmelungen auf weist. Die Beine und Ohren, sowie die Nase waren abgeschnitten, das Herz herausgerissen, die Stiefeln steckten in dem aufgeschlitzten Bauche. Es macht sich zur Zeit in England eine wahre Mordmanie bemerkbar; heute sind acht brutale Mordthaten gemeldet. — Die Pariser Ausstellung wird als zweite große Sehenswürdigkeit außer dem Eiffelthurm einen ungeheuren Globus ausstellen. Derselbe wird nicht weniger als 40 Meter Durchmesser haben und sich unserer Erde gleich, deren Ab bild er ist, durch einen besonderen Bewegnngsr Mechanismus in 24 Stunden einmal um seine Achse drehen. Der Globus selbst wird von einem 5 Meter hohen Thurme getragen, in seinem Umfange stellt er genau den millionsten Theil des Erdballs dar. Die Anregung zu diesem Schaustück hat Mr. Filou, Director der Schule Lavoisier, gegeben, während der Ingenieur Cor- deau dessen Ausführung überwachte. Fünf Meter vom Globus entfernt werden sich Galerien erheben, die gestatten, die Einzelheiten der ver schiedenen Höhen zu beobachten. Man kann sich eine Vorstellung von den Größenverhältnissen machen, wenn gesagt wird, daß der Nordpol des Globus sich 45 Meter über dem Erdboden be findet. — Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten Nordamerikas betrug nach offiziellen Quellen mit31. Decbr. 1887 nicht weniger als 61,702,000 Seelen. Während der zehn Jahren von 1860 bis 1870 betrug die. Vermehrung 7 Millionen^ von 1870 bis 1880 12 Millionen; die Dekade von 1880 bis 1890 wird wahrscheinlich einen Zuwachs von 15 Millionen ergeben. — (Große Feuersbrunst.) Cincinnati wurde dieser Tage von einer Feuersbrunst heim gesucht, und zwar in der Oertlichkeit von Budd- street und Halstead-street. Einige Seilereien und Möbelfabriken, sowie mehrere Wohngebäude wurden eingeäschert; der angerichtete Schaden wird auf etwa 300,000 Dollars geschätzt. — (Explosion eines Pulvermagazins.) Aus New-Dork, 25. December, wird dem „W. Tageblatt" gemeldet: Ein allem Anscheine nach betrunken gewesener Arbeiter hat heute im Pul vermagazin zn Mount-Plcason im Staate New- Jork eine entsetzliche Catastrophe herbeigeführt. Er entzündete in unvorsichtiger Weise eine Pfeife und führte dadurch^eine Explosion der aufgestapelten Pulvervorräthe herbei, bei welcher eine bisher noch nicht festzustellende große Anzahl von Ar beitern, unter ihnen auch der Urheber des Un glücks, um's Leben kamen. Sehr viele Arbeiter wurden schwer verwundet. Repertoir des König!. Hoftheaters in Dresden. Altstadt. Mittwoch: Die Hugenotten. — Donners tag: Fidelio. — Sonnabend: Hans Heiling. Neustadt. Mittwoch: Die Nixe. — Donnerstag: Celia. — Freitag: Prinz Friedrich von Homburg. — Sonnabend: Celia. — Sonntag: Celia. Dresden, 28. Decbr. Am Schlachtviehmarkte waren 295 Rinder mit 66 Bullen, 942 Hammel, 955 Schweine mit 116 ungarischen, 688 Kiilber, zusammen 2880 Stück Vieh, das sind 187 mehr wie am Vormarkte, zum Verkaufe ausgestellt. Rindvieh hatte langsamen, zu Neberstande führenden Verkehr. Bezahlt wurden wie in voriger Woche Rinder erster QualiM, mit 56—60, Mittelwaare, einschließlich guter Kühe, mit 51—55 und geringe Sorte 30—36 Mk. pro 50 kg. Schlachtgewicht: Bullen wurden je nach Fleischwerth zu 42, 48 und 52 Mk. die nämliche Quantität Schlachtgewicht. Hammel, die ebenfalls über Bedarf ausgerrieben waren, wurden bei sehr schleppender Geschäftslage reichlich zu Ueberstand. Bezahlt wurden wie am Vormarkte englische Lämmer mit 58—63 und Landhammel mit 52—56 Mk. pro Paar zu 50 kg. Fleischgewicht, indeß zweite Sorte Landbammel 42—48M. das Paar galten. Schweine fanden leid lichen, zur ziemlichen Räumung deS Marktes führenden Abgang zum Preise der Vorwoche, und erzielten: Land schweine erster Sorte 52—55, sowie Landschweine zweiter Sorte 47—51 Mk. pro 50 kg. Fleischgewicht. Mecklen burger (Vorrath 83 Stück) erreichten 50—52 und Bakonper 50—51 Mk. die nämliche Quantität Lebendgewicht neben 20 kg. Tara aus das Stück. Kälber wurden zum letzten Preise 95—110 Pf. das Kilogramm Fleisch wieder schneller aufgekaust. Ausgesucht feinste Schlachtstücke mußten durchweg auch noch theurer wie mit den angegebenen höchsten Preisen eingekauft werden. Der Marktvesuch war als leidlich zu bezeichnen. Die nächsten Fettviehmärkte werden wieder regelmäßig Montags und Donnerstags abgehalten. — Im Centralschlachthofe sind in letzter Woche zusammen 3630 Schlachtungen an 418 Rindern, 651 Hammeln, 1559 Schweinen und 1002Kälbern vorgekommen. S. P- Die „Jllustrirte Frauen-Zeitung" hat sich mehr und mehr die Welt der Mode erobert; sie hat um so lieber Aufnahme in jedem Hause gesunde», als sie mit einem in vornehmem Geschmacke gehaltenen, reich haltigen Modentheile einen unterhaltenden Text verbindet, welcher nach Lesestoff und Bildem den höchsten künstlerischen Anforderungen genügt. In dem Modentheile legt die „Jllustrirte Frauen-Zeitung" besonders Gewicht darauf, den praktischen Bedürfnissen das Tages und des Hauses Rechnung zu tragen und bei Erfindung neuer Formen die Schönheit oberstes Gesetz sein zu lassen. So zeichnen sich die Bekleidungen für alle Altersstufen und Verhält nisse stets durch einfache, seine und geschmackvolle Formen aus und suchen gleichwohl den verschiedensten Geschmacks richtungen zu entsprechen. Besonders verdient auch die Reichhaltigkeit an Mustern für weibliche Handarbeiten aller Art hervorgehoben zu werden, wobei genaue Zeich nungen und klare, verständliche Beschreibungen die Aus führungen aus's beste unterstützen. So vereinigt die „Jllustrirte Frauen-Zeitung" alle Vorzüge eines derartigen Blattes in sich und verdient wieder und wieder aus's Wärmste! empfohlen zu werden. Ganz seid, bedruckte ^oulsi-lls 1.80 bis 6.25 p. Met. — Vers, roben- u. stückweise porto- u. zollfrei in'S HauS das Seiden- sabrik-Dopöt «. (K. u. K. Hoflief.) Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto.