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e! dm BuWndtern aü^ den Bahnhöfen zu v«r« und der Ankauf Jedem änzurathen, der zur eine größere öder kleinere Reise zu unter- hat und sich vor Verlusten an Zeit und ßM Geld wegen geänderten Zugslagen bewahren will. Ja der Rönisch'schen Pianoforte-Fabrik, in M Dresden Wallgäßchen, ist am 14. d. M. Mittags DU' ' bald nach 12 Uhr ein Brand entstanden, welcher seinen Herd in dem erhöhten Parterre und zwar in dem daselbst befindlichen Trockenraum gehabt hat und wegen der darin lagernden Massen von Holz MN' höchst gefährliche Dimensionen annehmen konnte. M Der Feuerwehr gelang cs jedoch nach harten An- W strengungen, des Feuers Herr zu werden. RU Der am 9. Mai in der Nähe der Eisenbahn« M - ftation Döbeln aus einem Personenzuge entsprungene AN Sträfling ist von einem Bahnwärter, welcher sich M an der Verfolgung betheiligte, im Zigraer Holze fest- M genommen und seinen Transporteur, der dem Flücht- M ling aus dem Coupee nachgeeilt war, zur Weiter- M? sührung nach Waldheim wieder übergeben worden. Am Sonntag früh ist in Nerchau bei Grimma ein Schadenfeuer ausgebrochen, welches die Häuser M des Böttcher Koch, Uhrmacher Kutscher, Tuchmacher O Haferkorn und das ter Wittwe Behrich in kurzer M Zeit einäscherte. Dem verheerenden Elemente konnte U nur durch Niederreißen einer Scheune Einhalt gethan werden. Von den Calamitosen hatten nur zwei M versichert. — Wie das „Bayreuther Tageblatt" schreibt, ist ein im Feldzüge 1870/71 in französische Gefangen schaft gerathcner und von seinem Weibe längst als todt beweinter Oeconomicbcsitzer aus einem Dorfe der Oberpfalz kürzlich unverhofft in seine Heimath zurück- W - gekehrt, wo er nur von seinem Reitpferde und seinem Hunde, welche beide beim Anblick ihres Herrn ihrer Freude lebhaften Ausdruck verliehen, wieder erkannt wurde. Das Weib des Heimgekehrten hatte sich mittlerweile wieder verehelicht und sind aus dieser zweiten Ehe zwei Kinder vorhanden. Während der letzten acht Jahre war der Todtgeglaubte in Gefan genschaft in Algier zurückgehalten worden. — Bisher haben sich alle derartige Erzählungen von Leuten, die in Algier als Gefangene zurückgchalten sein sollten, als Schwindel erwieseti. — Der Bürgermeister Vohwinkel in Nierstein wurde, am 14. Mai Nachts beraubt und ermordet. — Die Berliner Criminalbehörde hat am Sonnabend Abend einen ganz außerordentlichen Coup ausgeführt. Seit 10 Jahren schon wußte die Polizei, daß in einer Schankwirthschaft der Georgenstraße von professionellen Falschspielern armen Gesellen und Arbeitern das Geld im „Tempeln" ab genommen würde. Verschiedene Versuche, die Bande zu überraschen, scheiterten an der vorzüglichen Tak tik der Spieler. Infolge wiederholt eingehender Denunciationen schlug die Behörde folgenden Weg ein: Zwei bewährte Criminalbeamte begannen vor mehreren Wochen als Schlossergesellen in Kitteln Lx- und mit rußigen Händen und Gesichtern, oft mit Handwerkszeug in den Händen, das Local täglich zu besuchen. Nach einiger Zeit hatten sich die biederen Gchlofsergesellen durch ihre Urgemüthlichkeit das Vertrauen der Macher erworben und wurden endlich in die „geschlossene Gesellschaft' eingeführt. 8m letzten Sonnabend nun erschienen beide Schlosser gesellen wie gewöhnlich und brachten zuverlässige Garde in Gestalt von rußigen Collegen mit, die gern für einige Groschen an den doppelten Aus gängen Posten standen. Die Collegen waren eben falls Criminalbeamte. Mitten im besten Spiel er schien auf einmal ein Criminal - Districtscommissar mit 15 Beamten mit dem vielsagenden: „Im Namen des Gesetzes." Die beiden Schlossergesellen legten unter demselben Ausruf die Hände auf das Geld. Verblüfft schauten die Spieler auf Beide, denen nun der „Judas" an den Kopf geworfen wurde. Da auch der geheime Ausgang von den imittirten Schlossergcsellen bewacht war, so fielen sämmtliche Anwesende, 46 an der Zahl, der Behörde in die Hände. — Der „Niederfchl. Anz." schreibt: Eine kürzlich vorgekommene Wechfelfälschung nöthigt uns, die Ge schäftsleute bei Ausstellung von Wechseln zur größten Vorsicht zu mahnen. Man schreibe nämlich nie im Text „Einhundert Mark", sondern „Hundert Mark"; in dem uns bekannten Falle ist aus dem „n" im Worte „Ein" ein „lf" gemacht und also die Summe auf „Elfhundert Mark" erhöht worden. Die Fälsch ung wurde entdeckt, als der Wechsel dem Acceptanten, welcher auch Aussteller war, zur Zahlung präsentirt wurde, und so gelungen sein, daß man dieselbe kaum erkennen konnte. — In der kueHecavAer in Paris fand am 14. Abend in einer daselbst belezenen Zündhölzchen-Fabrik eine große Explosion statt, welche das Fabrikgebäude total zerstörte. Unter den Trümmern wurden bis jetzt 3 Todte aufgefunden. Mehrere Personen wer den noch vermißt, die Zahl der Verwundeten ist leider sehr groß. — Nach einem Telegramm vom 15. d., Abends, sind bis dahin auf der Unglücksstätte fünf ' Todte aufgefunden worden. Man glaubt, daß sich noch etwa 15 Verunglückte unter den Tümmern be finden. Die Zahl der Verwundeten ist eine große, bei mehreren derselben mußte bereits eine Ampu tation vorgenommen werden. Der Polizeipräfect hat eine Verwundung am Schenkel und eine Brand wunde an der Hand. — Vom Triumphbogen in Paris stürzte sich am Sonntag ein Mensch herab und fand furchtbar zerschmettert seinen Tod auf dem Pflaster. Beim Hinaufsteigen hatte er sich rasch seiner Kleider ent ledigt und war oben nackt mit einem Satze durch die auf der Plattform befindlichen Besucher über die Balustrade in die Tiefe gesprungen. — Äm 14. d. Abends sind ernste Ruhestörungen in Blackburn (nordöstlich von Manchester) aus gebrochen. Große Massen von sinkenden Arbeitern durchzogen die Straßen, warfen die Fenster in den Hauptmühlen ein und zerstörten den vorderen Theil des dem Arbeitgeber Hornby gehörigen Hauses. Letzterer wurde durch Steinwürfe verwundet. Das Haus des Obersten Jackson, des Vorsitzenden der Association der Arbeitgeber, wurde in Brand gesteckt und gänzlich zerstört. Starke Abtheilungen Infanterie und Cavallerie sind in Blackburn angekommen. Der Tumult dauert fort.