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tzWAft^ 2834 aber alG G»ch d» *4» O« «rlchttw Ministerium de» Lultu» und de» öffchtlichea wiwr- richt», «»» dem « am 1. Oktober 1874 al» wirk- kicher Geheim« Rath und stellvertretender Director sich in dm Ruhestand zmückgezogeu hat. So «ine« Rachruf, weichea ihm da» .Dr. S.' widmet, heißt «»: Mmo t» dm letzten KO Jahren so viele» ge schehen ist, um dm alten Ruh« Sachsen» tu der Pflege vop Kirch« und Schul« -n- und »war von der,Laore«unIverfiiät bi» zur Elementarschule — tiefer zu begründen und zu erhöhen, kann Niemande« hinan ein größer« Berdienstautheil zugesprochen werde», al» ihm. Und wenn ferner ein große» und mnfassende» Stiftung-Wesen in Sachsen setzt seine »ohlthätigen und so dankbar ewpsuvdeoen Wirkungen Äußert, so wird mau nie vergessen dürfen , daß er e» hauptsächlich gewesen ist, dessen treuer und um- sichtiger Pflege, dessen Ordnung nutz Kleitz der er höhte Bestand und dir gesteigert« Wirkung-fähigkrit desselben zu danken ist. Da» königl. Cultu-miuisterlum hat betreff» der vielerörterten Frage, zu welcher Zeit in den Sommer monaten d« Schulunterricht in den Dre»dv« Volk«- schulen seinen Anfang nehme« soll, jetzt dahin ent schieden, daß der Unterricht nur in den Monaten Juni, Juli und August früh 7 Uhr beginnen soll. Der Aussicht»rath der Leipziger Bank hat die Dividende pro 188V, vorbehaltlich der Genehmig ung der am 21. März stattfindenden Generalver sammlung, auf 7H Proc. festgesetzt. Pro 1879 be trug, die Dividende 6 Proc. Die vorläufigen Ergebnisse über dir deutsche Volkszählung haben wiederum ergeben, daß da« Königreich Sachsen auch in dem Zeitraum von 1875—1880 unter den deutschen Staaten in Be treff der BrvölkerungSzunahme obenanstrht. Die Bevölkerung hat sich seit 1875 von 2,760^86 auf 2,970,220 Bewohner, mithin um 209,634 gesteigert, d. i. in fünf Jahren um 7,59 Procent, oder durch schnittlich per Jahr 1,52 Proc. In dem Zeiträume von 1871—1875 war die Steigerung jährlich 1,99 Procent. E» zeigt sich mithin seit 1875 eine ge ringer« Zunahme, die nicht Ausfallen kann, wenn man bedenkt, daß die Erwerb-Verhältnisse ungünstig« und die Zuzüge geringer waren, al- unmittelbar nach der Begründung de« deutschen Reiche». Die Bevölkerung Preußen« hat sich, wie wir schon mit- theilten, seit 1875 von 25,742,404 auf 27,260,351, mithin um 1,517,927 Einwohner oder 5,9 Procent in 5 Jahren, d. i um 1,18 Procent jährlich gehoben. Dresden, 13. Februar. Wafferstand der Elbe 9 Uhr Abend« hier 184 Centimeter üb« Null, im wiederholten Steigen, Ei-gaug gedrängt. — 14. Febr. Die Elbe ist bi» Lobositz eisfrei. Da» Hauptei« hat Nacht« bei circa 2 Metern über drm normalen Wafferstand DreSdrn pasfirt. Da» Wasser ist im raschen Fallen begriffen. Der kürzlich durch die Socialdemokratev in Dresden unmöglich gemachte Vortrag de» anti semitischen Agitators vr. Henrici au- Berlin hat am 10. d. vor etwa 1500 Personen dn verschiedensten Stände stattgefundrv. Der Vortrag erntete vielfach stürmischen Beifall. Die Versammlung vnlief ohne jedweden Exceß. Vom Landgericht zu Freiberg ward am Dien-tag der dortige Fleischermeister K. H. Otto zu S Wochen Gefängniß verurtheilt, weil «, trotz Warnung Seiten» de« Fleischbeschau«» au» finnigem Schweinefleisch Blut- und Leberwurst hergrstrllt und verlaust hat. In dem Spalteholz'schen Steinbruche Nr. 23 zu Posta bei Pirna verunglückte der in diese« Bruch« fest 10 Jahren al« Bruchmeift« fungirende Wilhelm Verger au» Posta. Derselbe war eben daran gegangen, ein Strifholz uot« eine in d« Uoterhöhluug begriffene Steinwand zu setzen, ak- ganz plötzlich und ohne alle Vorzeichen eine circa 1b Centn« schwere Steivschale au»brach und Vergern so unglücklich auf den Kopf traf, daß derselbe augen blicklich seinen Tod dabei fand. Der ill jeder Be- ttehung berusttreu« Maua, 44 Jahr ast, hlutirlüßt eine Witttve und 6 Lind«, von denen 4 noch unerzogen find. Hausverkauf. Da» Hau« Nr. 81 in SchmbÜ« ist ver- üuderuugs^lber sofort zu verkauf«. Alle» Nähere ist beim Sigeuthümer daselbst zu erfahren.- - ' Hausverkauf. Da» Hau» Nr. 132 auf hiesig« Seegaffe »st 4 Stube«, 1 Küche, Keller und einer Birhlehbeu- parzelle. welche» 74 Thlr. Zw» wägt, ist an» pustr Hand sofort zu verkaufrv. Nähere Au-knnft ertheitt Heinrich Ruch, Schorvstrtufegermristrr, Drisduer Straße. Dhmden Wh - - A "V'M! mW Mark er- in Dresden. . . . ... . Internat. Bakuum-EiSmaschiuen-Ge« sellschaft in Berlin .Weichsel', Danziger Dampfschifffahrts- Gesellschaft Berliner Grundbesitz-Gesellschaft . . .Fortschritt", Deutsche Petroleum-Bohr- Gesellschaft in Hannover . . . .Hansa', Dampfschifffahrt« - Rhedrrei- Gesellschaft in Hamburg . . . Consoltdirte Alkaliwerkr in Westeregeln do. Prioritäten . . . . mäßigt. — In dem neuen prachtvollen Opernhaus« zu Frankfurt a. M. brach am Donnerstag Abend während der Vorstellung »er.Jüdin' auf der Bühne Feuer au«. Die brennenden Soffiten stürzten auf dir Bühne und da» Ballrtpersonal flüchtete auf die Straße. Der Eistnvorhang bewährte sich glänzend, denn er schloß sofort die brennende Bühne vom Zu schauerraum völlig ab. Da» Publikum, vom Re gisseur beruhigt, verließ nicht seine Plätze, und die Vorstellung nahm nach längerer Unterbrechung ihren Fortgang. — Der Humorist unter den Einbrechern ist der z. Z. in der Stadlvoigtei in Berlin dettairt« Ein brecher Nürnberg, welcher selbst im Gefängniß den Schalk im Nacken hat. Ihm werden mit seinen beiden Genossen, von denen der eine, Namen« Moderow, au» der Charite entflohen ist, augenblick lich nicht weniger al» 94 Diebstähle zur Last gelegt, welche alle in Zeit von 1H Jahren von dem Kleeblatt an den verschiedensten Orten, wie auch hier, ausgeführt worden sind. Infolgedessen reißen di« Verhöre Nürn berg» nicht ab und häufig tritt er die Wanderung nach dem Criminal - Commissariate an. Dabei entwickelt er, wie da» „Tagebl" schreib», stet» einen wahren Galgenhumor. In seinem ganzen Gebühren weiß er den harmlosen, guimüthigen Mevscheet herau-zu- kehren, indem man eher alle» Ander?, al» einen Einbrecher vermuthea sollte. Selbst gewiegte Criminal« beamte hat er dadurch schon zu täuschen gewußt. So traf er vor etwa Jahresfrist in Leipzig mit einem Koffer ein, in dem sich Gold- und Sildrrsachen befanden, die au» verschiedenen Diebstählen herrührten und die er in Leipzig verkaufen wollte, über da« baare Geld war ihm total «»«gegangen, und so ent schloß er sich, au» einem Bäckerladen ein Brod zu stehlen. Gerade bei diesem Diebstahl au« Noth wurde er aber abgefaßt und mußte auf da» Polizei- Hurra» wandern. Hier spielte er vollständig den Zerknirschten, barmte und weinte, so daß der bestohlene Bäcker mitsammt dem Polizeicommissar zusammen da» tiefst« Mitleid für jihn empfand, lind da er tu flehentlichstem Tone Besserung versprach, ließ man ihn mit seinem Koffer laufen, in dem sich nach seiner Angabe seine Wäsche befand, ohne denselben einer Untersuchung zu unterziehen. Nürnberg, der sich den seltenen Namen Müller beigele^t halte, be saß nun noch die Dreistigkeit, den Bäcker um eine keine Gabe anzusprechen, damit er sich auch wirklich auf dem Wege der Besserung halten könne. Der Bäcker zog die Börse und auch der Polizeicommissar legte gerührt noch eine Kleinigkeit zu. Und noch an demselben Abend beging Nürnberg in Leipzig einen Einbruch. Al» die Berliner Polizei die Phoiographie Nürnberg» nach Leipzig sandte, erkannten der Bäcker wie der Polizeicommissar sofort den sauberen Vogel wieder. Der Verbrecher wird nach oberflächlicher Schätzung mindesten- vor sechzehn verschiedenen Ge richten zu erscheinen haben, und er erwartet mit Ungeduld, daß die Tour lo«geht. „Denn", äußerte er mit frecher Dreistigkeit, „wenn die Badereise nur erst loSgehea wollte, dann wird sich für mich Bade engel doch wohl noch ein Loch zum „Tapern" (Durchbrenaea) finden!" — Al» am 12. d. M. früh die Arbeiter eines Lederfärber« in Breslau, der erst vor wenigen Wochen von Gera dahin übergesirdelt war, zur be stimmten Zeit in die auf der Palmstraße bclegeue Werkstatt gekommen waren und bereit« längere Zeit ihre Arbett aufgevommen hatten, blieb zur Ver wunderung der Arbeiter die Thüre zur Wohnung ihre» Meister» immer noch geschloffen. Da auf wiederholte» Rufen und Klopfen keine Antwort er folgte, holten die Arbeiter einen Polizeibeamtea her bet, welcher durch einen Schlosser die Thüre zu der Wohauüg de« Färber« öffnen ließ. Beim Eintritt in da« Zimmer fand man die ganze Familie Hertel, Ein Haus mit Scheune nebst 5ß Scheffel Feld und Garten, »ah« an der Straß« gelegen, zu verkaufe«. Nähere» bet» Etz«- »hümer tu HauSwaldt Nr. 87. seidefrei, offerirt billiD Nack Amerika per Hhostdampfer der „««chwuiLtttie." Passagieren, welche sich dtreet ohne Vermittelung ein« Agenten an «ich »end«», gewähre ich Ke» dewkewo« Preisermäßigung — Jede gewünschte Auskunft wird ert heilt «ad versendet auf Wuafch Land- mW Eiseubahukarte» gratis M. Flat««, Geurral-Bevollmächtt-ter, Hamburg, 12 Admiraliiätstraße. vis Ar. 7 in Earlsdvrf mit 92 Ar Feld H zu verkaosru. Nähe«» bei» Etgeuthüwer. "' -EPie»«», 14. Der Nwddnttsch Lloyd hat die Paffageprrtse für die dire stn Mitt woch« zu 'kpwkeudm Dawpftr nach Baltimore New-Avtk von 720 auf 90 resp. 80 Marl Chronologische Neberficht der Ereignisse i« Jahre 1871. (Fortsetzung.) 17. Febr. Schluß dr« preußische» Landtage«. vßahl v»n Thier« zum Shef der Exekutivgewalt durch die eoaftktukrradr Versammlung. Anerkennung der neue» franzästschea Regierung durch England, Italiea uad Oesterreich. 1«. Fedr. Der gleichen durch Spanien und Portugal. Wahl der Frtede»«- rommission von iö Mitglieder». Rrpertair »er Königl. Hoftheate« »U VreSdeN. Altstadt: Mittwoch, Krieg t» Pird«». — Vonaers« tag: Dl» Königin von Satz,. - Freitag! acht Xeosta. — vonnadend r Der Troubadour. Neust adt: vonnerltagr verschämte Arbeit. — SsaN- abendr Vie nlegirten Studenten. von 22 und resp. 17 Jobrrn flehende» Töchter« entseelt vor Der alsbald herbeiKrnkue Arzt. M Dillim, eonstatirle, daß die vier Person« sä» UrWch durch Vergiftung «it Syaakaliden Tod gefuadeahatten. — Die schön« Zelt der Gründungen ist wieder gekommeu. Nachfolgend die Namen und die Ziffer« de« Aktienkapital» kür die in den Monaten Decrmber und Januar neu errichteten Actiengrsellschasten: Mark. Aug«burger Trambahn . . . . . 1^50,000 .Nordstern-, ArbrttervrrsicherungS-G«- sellschaft 3,000,000 Boxbacher Brrgwertt-Gesellschast. 960,000 Hamburger Slraßenbahn-Act^Gesellfchi 2,000,000 R,ue Eibdampsschiffjah«»-Gesellschaft 1,200,000 300,000 500,000 10,000,000 1,500,000 2,500,000 7,000,000 7,000,000 37,210,000 — Bor einigen Jahren hatte ein Herr in der Nähe von Halle eine Summe Geldes, bestehend in 19 Tausendmarkscheinen, 4 Fünfhundertmark- scheinen, 15 Einhundertmarkscheinen, 4 Zwanzig- und 4 Fünfmarkscheinen, in Summa also 22,600 Mk. in ein Taschentuch eingewickelt, verloren. E» gelang zu jener Zeit nicht, die Finder de» Gelder zu ermitteln. Jetzt nun, nach mehreren Jahren, find dieselben dennoch entdeckt, unv zwar haben die volle Summe seiner Zeit zwei Frauen, die «ine au» Ammenrorf, die andere au» Zscherben, gefundeu uud unter sich getheilt. Während die eine Familie da» Geld nutzbringend anlegte, indem sie ein Hall kaufte, hat die andere ihren Antheil bi» auf ei» Minimum verausgabt. Da« Nachspiel wird da» Schwurgericht beschäftigen. — Ein Peter-burger Telegramm im .Pesther Lloyd" meldet: Im Gouvernement Orenburg nimmt die HungerSnoth erschrecklich zu. Nothgedrungea verkaufen die Eltern ihre Knaben und e» ist wieder holt vorgekommen, daß sie die Mädchen getödtet haben. — (Einsturz einer Eisenbahnhalle.) In Buffalo stürzte am 8. Februar da» Dach dr» Eisenbahngebäude« ein, wodurch vier Personen ge tödtet wurden uad ein Zug mit zwanzig Passagieren verschüttet ward. Letztere erlitten jedoch keine Be schädigung. — FurchtbareUrberschwemmuagen fanden in Kalifornien statt. Zahlreiche Measchenverluste sind constatirt. Die Dampfer befahren die über schwemmte Ebene, Menschen und Thier« rettend. — Eia große» Unglück hat sich am 5. Februar in Brussa in Kleinasien ereignet. E» stürzte dort der alterthümliche Sareischa-Bry-Han, eine Art Karawansrreigebäude, zusammen. Neuauudfüafzig darin untergebrachte Flüchtlinge au» Armenien wurden unter den Trümmer» begrabe».