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ihett »d Energie auf Setz« der «mternug, al» irgend eine anders Ldadlnng^ Der l. friedinendste Beweis für die Besser«»- der Gesinnungen und Gewohnheiten de» Sende» ist in de« Umstande zu finden, daß dir Pächter jetzt ansangen, den Pacht zins zu entrichten. Ja Spanien ist der Einsetzung de» neuen Ministerium« die Auflösung der Lorie» auf dem Fuße gefolgt. L» war dir« unbedingt nothwendig, denn mit den jetzigen reaktionären Torte« konnte Sagnfta nicht regurev. Die Neuwahlen werden den Ausschlag geben, ob da« neue Labinet Lu«flcht aus längeren Bestand hat. In Südafrika will die englische Kriegführung einen Sieg über die Boer« erfochten haben. Lehr weit her kano e« mit diesem .Siege' indessen un möglich sein. Die darauf bezüglichen Telegramm« lauten nicht« weniger denn zuversichtlich oder selbst bewußt, müssen im Gegentheil recht kleinlaut ein gestehen, daß die Lage de« General« Lolley so kritisch wie zuvor ist, und die angeblich geschlagenen Boer« domiairende Positionen inne haben. Zur Theilnahme an den Vermählung-feierlich« keiten werden außer dem König und der Königin von Sachsen in Berlin eintreffen: der Großherzog und die Großherzogin von Baden nebst Prinzessin Victoria, die Prinzessin Marie von Preußen, ver- wittwete Prinzessin Heinrich der Niederlande, der Landgraf »Ny die Landgräfin von Hessen mit Tochter, der Großherzog und die Großherzogin von Sachsen nebst Prinzessin Elisabeth, der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, ferner der Fürst zu Wied. Prinz Christian von Schle-wig-Holstein-Sonderburg- Augustenburg wird mit der Herzogin-Wittwe, der Blutter der Braut, und deren Schwester Caroline Mathilde sowie dem Erbprinzen Ernst Günther am Nachmittag de« 25. Febr. von Schloß Primkenau nach Berlin kommen. Der Prinz von Wale« ge denkt am 24. d. M. au« England in Berlin rin- zutreffen und iw '..uprinzlichen Palai« abzusteigrn. Berlin, a4. Febr Die Eröffnung de« Reichs tage« ^ird morgen durch den Stellvertreter de« ReichScanzler«, Bice-Präsidenten de- Staatsminister«, Graf Otto zu Stollberg, im Allerhöchsten Auftrag vollzogen werden. Berlin, 12. Febr. Da- „B. Tgbl." berichtet: Ein Diner beim ReichScanzler, zu welchem auch Handwerksmeister und Arbeiter eine Einladung er halten hatten, gehört wohl nicht zu den täglichen Vorkommnissen. Die Mitglieder de« permanenten Au-fchuffe- de« Bolk-wirthschaft-rathe-, in welchem bekanntlich neben dem Vertreter der höchsten Aristo kratie auch der Manu mit der schwieligen Hand sitzt, waren nach Beendigung ihrer Berathungen einer Einladung de« Fürsten gefolgt. Die Honneur mächte die Fürstin Bismarck in dem gegen 30 Ge ladene zählenden Kreise und e« war rin lieben»« würdiger Zug de- Gastgeber-, daß er, um der Zu sammenkunft ihren officiellen Character zu benehmen, auch Tochter und Schwiegersohn, den Graf und die Gräfin Rantzau, hinzugezogen hatte. Außerdem waren die Minister Luciu- und von Bötticher, sowie Geheimrath Tiedemann anwesend. Den Ehrensitz zur Rechten und zur Linken de- ReichScanzler- er hielten Commerzienrath Leyendecker unv der Weber meister Hessel, al» welcher bekanntlich der vielgenannte Fabrikant im Bolk-wirthschaft«rath erscheint. Bei der übrigen Placirung war jede Berücksichtigung de» verufe» ausgeschlossen. Die Speisekarte umfaßte zehn Gänge und war auch im Haus« de» deutschen ReichScanzler» und in rein deutscher Gesellschaft in französischer Sprach« abgefaßt. Jede politische Unterhaltung wurde gemieden. Der Fürst schien über die Persönlichkeit jede» seiner Gäste im Vorau» sehr gut unterrichtet zu sein und begegnete ihnen nach aufgehobener Tafel — die Damen hatten sich zurückgezogen, um die Over zu besuchen — mit großer Liebenswürdigkeit. Die lange Pfeife dampfend, den Hund zu seinen Füßen, hatte er auf dem Sopha Platz genommen, während seine Gäste sich um ihn gruppirten. Die Unterhaltung war eine allgemeine, berührte auch die Vorzüge de» schließlich gereichten Biere». — In den nächsten Lagen wird hier die Gründung eine» Verein» beabsichtigt, dessen Tendenz sich direkt gegen di« Wucherer der Stadt Berlin richtet. Die Mitglieder de« Vereins und auch Nicht mitglieder sollen beim Vorstände alle diejenigen Fälle zur Keantniß bringen, in welchen sie oder Andere durch Wucherer geschädigt find. Der Verein glaubt dadurch Material für eventuelle richterliche Entscheidungen sammeln zu können, da au» mehre«« Fällen leichter da« Vorhandensein eine» gewerbs mäßigen Wuchers nachgewiesen werden kann. Ferner soll der Verein der Verwaltung der Reichsbank ver traulich die Namen der Wucherer mittheilen, damit die Reich»bank Wechsel aus solcher Quelle nicht «ehr diScouttre. r und weder find von seinen M»ß- sseß er durch de» Lonrad verkünd«, e »erde die Regierung chden» eine Enqubte- ocheo. Mast hofft, daß NiverfltätSfrage ihre Lösung durch Gründung «beer gesonderten czechischen Hochschule finden wird. Richt nur HrtÄßew « BWW; Lostrad al» seine stersövliche Anschauung, daß Dur sprachlichen Zwei- »Heilung der Fakultäten ein legislativer Act ooth- Mndig sei, sondern er bestritt auch aus'» Allrr- etttschiedenste, daß man durch «orzugsweise Erurammg von czechischen Professoren die Majorität in dm Lehrkörpern der Liechen in die Hände zu spielen gedenke. Di« nationalen Heißsporne unter den Lzrchrv find deshalb mit den Erklärungen de» LUltNS- und Unterrichrsminister» nur sehr bedingungs weise zufrieden. Die Ursache davon ist leicht er sichtlich. Mau fürchtet zu Prag, wo man die Ver hältnisse nur zu genau kennt, daß «ine rein czechische Universität nicht die Loocurrenz mit der alten deutschen Hochschule wird bestehen können, zumal r» schon privatrechtlich nicht Möglich ist, eine Theilung der reichen Stiftungen vorzuvehmr». Die allmälige Ezechisiruog der bestehenden Universität und al« Vorbereitung dazu die sprachliche Zweitheilung der Facultät wäre daher den Ezechen viel angenehmer al» die Gründung einer gesonderten czechischen Hochschule. In der französischen Deput'rtenkammer wurde rin Antrag de» Deputaten Naquet auf Lös barkeit der Ehe mit 261 gegen 228 Stimmen ver worfen. Die Verhandlung selbst bewies, mit welcher Vorsicht die Regierung der Republik in ihrer Kirchenpolitik verfährt , nachdem sie in der Schul« gefetzgebung einen so entschiedenen Erfolg über den Llerikalismu» errungen hat. Man muß sich ver gegenwärtigen, daß die Haltung der Regierung durchaus von der Rücksicht auf die bevorstehenden Neuwahlen bestimmt ist, bei welchen sich die Ultramontanen an der gesetzlichen Herstellung der Ehescheidung eine gefährliche Waffe hätten schmieden können. Man darf auch nicht den gefährlichen Einfluß der Frauen in Frankreich außer Acht lasse«, welche natürlich fast durchweg leidenschaftliche Gchnerinnru der Ehe scheidung sind. So erklärt sich, daß Gambetta während dieser Debatte seinem Präsidentenstuhl in der Kammer fern blieb und der Justizminister Lazot nicht Stellung zu dem Naquet'schen Anträge nahm. Daß derselbe nach entschieden republikanischen Neuwahlen wieder auf die Tagesordnung gebracht und dann angenommen werden wird, ist mit ziemlicher Sicherheit vorau-zuseheo. Während also in Pari« die gesetzliche Herstellung der Ehescheidung durchfiel, hat der italienische Justizminister Billa der Kammer in Rom einen gleichen Gesetzentwurf vorgrlegt. Nach demselben kann die Ehe sür aufgelöst erklärt werden, wenn einer der beiden Gatten zu Zwangsarbeit, Gefängniß und Kerker verurtheilt, oder wenn sie schon gesetzlich getrennt sind; find Kinder , vorhanden, so ist die Ehescheidung b Jahr« nach dem Termine der Trennung zulässig, im Falle der Kinderlosigkeit nach 8 Jahren ; die Auflösung der Ehr kann nur durch den Gerichtspräsidenten im Beisein de« Familienrathr« der nächsten verwandten der Gatten ausgesprochen werden; wird die Scheidung wegen Ehebruch» ver langt, so kann der ehebrecherische Thetl in keinem Falle seinen Mitschuldige« heirathen ; nach der Auf lösung der Ehe ist da« Eingehen einer neuen Hrirath gestattet; aber di« Frau kann die« erst zehn Monate nach dem Ehescheidungsspruche thun. — Wie »an au» Rom meldet, ist Seiten de« Papste» bald eine Kundgebung gegen diese Vorlage zu erwarten. Mau weiß nur nicht, ob die» durch eia Rundschreiben Her eine Anordnung stattfinden wird. Ta England «ehren sich die Zeichen, daß die hochgrheadea Dellen der irischen Bewegung sich glätten. Im Umerhause bewahren die Homeruler seit der Annahme de» Gladstov'schrn Antrag» eine höchst anständige Haltung mtd auch in Irland selbst ist eine entschieden« Wendung zum Bessern einge- getretrn. Der Schmerzensschrei, welchen die Dubliner Laudliga an Parnell nm Srwerbuug travSatlaatischer Sympathien losließ, sieht nicht darnach au», al» ob Re Aktie» der Beweguug foriführen in die Höhe zu schnell«. An» Dublin selbst schreibt »an: Die DorfdrSpotra sang«, an zu merke», daß bald ihre Herrschaft zu End« sei, wird. Die ehrlichen Pächter, welche sie tyrauoifirten, haben weniger Augst vor ihn«, da sie wissen, daß die Lage der Allmacht der Landliga gezählt find. Die Verhaftung Mr. Davttt'S wird al« einer der härtesten Schläge be trachte», welche die Organisation der Lyranuei bi» be- heiß», hat lhelm die Abficht, Antrag auf Ein g der Bvrsensteuer im R« tage eiozubriogen. Er will ein« Umsatz-Wert hstener und eine mäßige Eoopoitsteuer Vorschlägen. Au» London schreibt «an unter« IS. d. M.r Der .Globo" erklärt da« Gerücht von einem Fenier- complot, durch welche» das Schloß Windsor tu die Luft gesprengt werden sollte, sür erfunden. Die Königin werde am 17. d. dorthin zurückkrhren. — Die Zahl der sttikenden Bergleute in der Grafschaft. Lancaster beträgt circa' 3500. Die öffentliche Ordnung ist bi» jetzt nicht gestört worden. Sachse n. (S Bautzen, 14. Febr. Am Sonnabend de» 12. v. M. Abend» hat der Maurer Traugott Böhme in Seidau seinem h Jahre alten Knaben, nachdem, er denselben zuvor durch Ruthenhirbe mißhandelt, einen mit einem Kork verschlossenen GummisaugeL gewaltsam in den Hal- hioeingezwängt, daß der Knabe hat daran ersticken müssen. Böhme ist deshalb durch die Gendarmerie festgenommen und der köaigl. Staatsanwaltschaft Bautzen überliefert worden. 8. Ottendorf, 14. Febr. Der StammgutS- auszügler Gottfried Hartmann allhirr feierte gestern mit seiner Gattin in bester Gesundheit und geistiger Frische die golvne Hochzeit unter allgemeiner herz licher Theilnahme. Die Einsegnung des Jubelpaare» erfolgte Nachmittag» in der Behausung de» Jubel paares durch Herrn Pastor Wilke. — Gestern Abend« hatten wir Gelegenheit allhier einem Kinderconcert anzuwohnen; er gewährte die« in der Thal eine« ausgezeichneten Genuß, zumal auch der hiesige- Mäunergesangverein seine Unterstützung dem Loncert: angedeihen ließ. Die sämmtlichen Aufführungen wurden durch reichen Beifall ausgezeichnet und ge bührt ganz besonder» dem Dirigenten Herrn Lehren Schirm-r für den bereiteten genußreichen Abend der- wärmste Dank. ez Umschau in der Lausitz 14. Februar. Bei dem Brande de» Tuchmacher» Koßak in Sprem-- berg (preuß. Lausitz) ist eine Magd in ihrer Kammer erstickt. — Durch einen Sturz auf der Treppe wurde- der 43jährige Spinner Richter (in der Wogand'schen Fabrik) zu Kamenz so beschädigt, daß er Tag» darauf starb. — Auf Panschwitzer Flur wurde beim Abräumen einer Feime ein ca. 40jähriger Fleischer geselle Misch aus Loschwitz, Kreis Frohstadt, todt aufgefundea. — In Wohla bei Löbau hat der 8jährige Willme ein Bein gebrochen und arge Be schädigungen im Gesicht erhalten, weil er sich au einen Wagen gehängt und unter denselben gekommen- — In Kamenz ist ein Verein für Obstbau- und Obstdaumzucht begründet worden. — Im amt-haupt-- maunschaftlichen Bezirke Zittau hat man allgemeine Gabenstellen für OrtSgeschenke an durchreisende Handwerker errichtet. Im letzten halben Jahr« 1880 wurden an 54 Gabenstellen 29,181 Personen mit OrtSgeschenken in Gesammthöhe von 2764 Mark 75 Pfg. bedacht. — Gemeindevorstanv und Gutsbrsi. Sude in Kumschütz erhielt da« allgemeine Ehren zeichen, weil er mehr al» 30jährige erfolgreiche- Wirksamkeit al» Semeindevorstand aufzuweiseu hat. — Da» allgemeine Ehrenzeichen erhielt ferner dep herrschaftl. Diener und Gärtner Mager in Wohla- und da- AlbrechtSkreuz der Unlersteuereianehmer Hertel in Königsbrück. — Dem Postdirector a. D.. Lieutenant von Mandelsloh zu Zittau ist da« Ritter kreuz 1. Ll. vom AlbrechtSorven verliehen worden. — In Bautzen feierte am 10. d. der em. Kämmerei verwalter Sichert sein 50jähr. Bürgerjubiläum. -7 In Reichenau wurde am 6. d. ein 7jähriger eltrrw- . loser Knabe getauft, von dem man keinen Tauf-- Nachweis erlangen konnte. — Der oberlaufitzrr Geflügelzüchterverbaad, bestehend au- den Verrinne Alt- und Neuger-dorf, Eibau, Leuter-dorf, HerwigS- dorf, Oderwitz, SpitzcunnerSdorf, Seifhennersdorf und Großschönau, gedenkt den 20. und 21. Febr- rjne Ausstellung mit Berloosuag zu Großschöna», abzuhalten. * Ja Lvckwitz ist am 9. Februar ein Verbreiter von falschen 2-Markstücken erwischt worden. Der selbe, ein ansehnlicher und ziemlich gut gekleideter Manu von circa 30 Jähren hat dort an 6 ver schiedenen Orten solche» Geld für Kleinigkeiten au»- gegeben und sich den Mehrbetrag hrrauSgeben lassen. Bei ihm wurden noch 17 dergl. falsche S-Markftückd vorgrsundrn. Maa traa«portirte den Gefangenen nach Dresden, «0 man jedenfalls den Unbekannte», mit dem richtigen Namen bedenken wird, da er sich mehrere Namen beigelegt und vorgegeben, au»- DreSdea zu sein. Ja Dresden starb am Abend de» 10 d. M. einer der ausgezeichnetsten und hervorragendsten Staatsmänner Sachsen», der wirklich« Geh. Ratft- vr. Hübel, der über ein halbes Jahrhundert