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««t. uuv Vie Kit de-Meich-gneicht- für Streich Senat und der Bürgerschaft ft, , Revision tu bürgerlichen Rechtssachen au und ge- oehmigte mehrere Etat«posten. Die nächste Sitzung findet Mittwoch statt. Gutem vernehmen nach ist da« Abschiedsgesuch de« Minister« Grafen Eulenburg nunmehr genehmigt. Die britischen Truppen haben an der Grenze de« Tran«vaallande« abermals eine sehr empfindliche Niederlage erlitten. Nach einem Telegramm de« .Reuter'schen Bureau-' au« New« Lastle vom 27. Februar ging General Colley mit 6 Compagnien gestern Mitternacht von Mount Prosprct au« vor und hat eine link« von Laivg«>Nek gelegene Position de« Feinve«, Spitzkop, weg genommen. Während de« ganzen heutigen vor mittag» wurde Gewehrfeurr gehört, zwischen Laing«-Nek und der von Lolley befehligten Truppen- abtheilung sah man Boern in großer Anzahl. Weitere Meldungen de« .Reuter'schen Bureau«' au« New-Castle vom 28. ds«. besagen: Die englischen Truppen sind von Spitzkop wieder vertrieben worden. Große Verluste auf beiden Seiten. Mehrere englische Offiziere, darunter einige von hohem Rang«, sind getödtet oder verwundet. Alle nach dem englischen Lager zurückkehrenden verwundeten sagen, General Colley sei getödtet, kaum 100 Engländer seien entkommen. Da« 60. Regiment schlug sich wacker kämpfend nach dem Lager durch, während die Hochländer und die 58er fast gänzlich aufgerieben, von letzteren nur 7 Mann übrig sind. Die Artillerie deckte den Rückzug so gut wie möglich, e« sind keine Geschütze verloren. Sachsen. Se. Majestät der König hat den Gemeindevor ständen Gäbler in Oberoderwitz und Glat he in Niederoderwitz, dem Fabr. W. Glathe jun. in Mitteloderwitz und dem Gutsbesitzer K. E. Glathe in Niederoderwitz da« allgemeine Ehrenzeichen ver liehen. Bischofswerda, 27. Februar. Heute feierte der pensionirte Schulhausmann Gottlob August Appolt hier, körperlich und geistig noch rüstig, sein 60jährige« Bürgerjubiläum und ist derselbe zu diesem seinem Ehrentage vom hiesigen Stadtrathe schriftlich beglückwünscht, auch mit einem Ehrentrunk und Ehrengeschenk bedacht worden; auch wurde der Jubilar von der Schützengesellschaft, sowie von vielen seiner Mitbürger beglückwünscht und reichlich beschenkt. Bischofswerda, 27. Febr. Eine sehr zahl reich besuchte Versammlung wurde Donner-rag, den 24. d. M., vom hiesigen Gewerbeverein im Saale de« Schützenhause« abgehalten, an welcher sich auch diesmal viel Damen betheiligten. Der Herr Pastor Pache au« Steinigtwolmsdorf sprach in einem längeren Vortrag über die Passionsspiele zu Oberammergau und da derselbe selbst bei einer Aufführung dieser weithin berühmten Spiele zugegen gewesen war, so konnte der Referent den Zuhörern ein recht anschauliches und treue« Bild davon geben. Der Vortrag wurde mit allseitigem Interesse ver nommen und obgleich derselbe fast zwei Stunden Zeit beanspruchte, folgten die Zuhörer dennoch dem Referenten mit großer Aufmerksamkeit. Im ersten Theile de- Vortrag« wurde überhaupt die Entstehung der geistlichen Spiele, sowie die Art und Weise der Aufführung derselben besprochen und dabei erwähnt, daß bi- zur Zeit der Reformation sowohl die Weih nacht-- al- Passion-spiele überall gepflegt wurden und auf verschiedene Weise an mancherlei Orte« zur Aufführung gelangten. Uebergehend auf die Passion-spiele zu Oberammergau erwähnte der Re ferent, daß dieselben in diesem kleinen GebirgSdorfe Baiern- infolge eine-Gelübte« entstanden seien und aller zehn Jahre eine Wiederholung stattfinde. Die im Jahre 1880 stattgefundenen Aufführungen waren die bi« jetzt am meisten besuchtesten, so daß oft den Tag darauf da« Spiel wiederholt werden mußte. Der zweite Theil de« Vortrag« gab nun eine sehr eingehende Schilderung de- Spiele- selbst und in lebendigen Zügen wurde darin der tiefe Eindruck geschildert, den diese so tief ernsten Aufführungen bei den Zuschauern bewirken. Jede Scene führen mit meisterhafter Vollkommenheit die einfachen Ober ammergauer Land«leute au« und der Zuschauer wird unwillkürlich mit heiligem Ernst in die Passions geschichte unsere« Heilande«, wie wir sie von Jugend auf au« den 4 Evangelien kennen gelernt haben, hineingeführt. Mehrere Scenen z. B. die Fuß waschung rc. sind tief erschütternd und daher herrscht trotz der 8 Stunden, welche die Ausführung dauert, unter den so zahlreichen Zuschauern fortwährend eine heilige Stille und Ruhe. Den einzelnen Ab schnitten au« der Leidensgeschichte de« Herrn gehen jedr«mal lebende Bilder au« dem alten Testamente voran, welche natürlich mit der darauf folgenden Scene de« neuen Testament« in engster Verbindung —Oft Colley zu schwach fühlten, um den Kampf aufzuuehmen» und fich zurückzogen. Die Verstärkung, «clche Wood de« «-bedrängten Geueral Lolley zu Hilfe brachte, betrug 1200 Mauu Ja- fauterie, 250 Husarea uud etuige Kämmen. Wood verdient für yie Schnelligkeit uud die Umsicht, mit welcher er deu Marsch au-führte, Anerkenuuag. Englische Blätter lob« übrigen» auch General Lolley, der fich mit seiner Mannschaft überau- brav gehaltru habe ; e« habe tu Umständen gelegen, welche er vorher zu beurthelleu außer Stande war, daß die «ffaire bt-her für die Engländer so unglücklich ablief. Wie russische Blätter melden, ist der russisch chinesische Frieden-vertrag von dem russischen und dem chinesischen Bevollmächtigten unterzeichnet worden. Der chinesische Gesandte, Marqui« vou Tseng, reist in diesen Tagen nach Pari« ab. — Im Gegensätze zu einem Telegramm au« Constantinopel erklärt die „Agence Russe," daß zwischen den Bot schaftern ein vollkommene- Einverständniß bestehe. Nach der Antwort der Pforte würden die Mächte die beiden betheiligten Parteien auffordera, ihr letzte« Wort in dieser Angelegenheit zu sprechen, und würden al-dann versuchen, ihre Anschauungen mit einander zu vereinigen. E« sei nicht wahr, daß die Mächte die Abrüstung von Griechenland und der Türkei verlangt hätten, sie hätten nur gefordert, daß während der Unterhandlungen jeder Angriff unterbleiben sollt«. Berlin, 26. Februar. Punkt 2 Uhr begann bei günstigem Wetter der Einzug der Prinzessin- Braut in Begleitung der Kronprinzessin. Vom kleinen Stern bi- zum königlichen Schloß (circa 1 Stunde) waren fortlaufende Spalier« gebildet. Den Anfang der Spaliere bildeten 40 Postillone und die berittenen Schlächter, al-dann folgten verschiedene Gewerke bi« zum Brandenburger Thor, wo Hoch schulen, Akademien, Innungen, Corporationen und die Schützenzilde da« Spalier fortsetzten. Auf der Schloßbrücke befand sich ein Commando Marine. Am kleinen Stern setzten sich die Postillone und be rittenen Schlächter an die Spitze de« au« sechs Gala wagen bestehenden, von Cavallerie-EScorten geleiteten Zuge». Am Drandeaburger Thor außerhalb der Stadt wurde der Zug von dem Gouverneur, dem Commandanten und dem Polizeipräsidenten empfangen. Al« der Zug 2j Uhr da« Thor erreichte, donnerten 72 Kanonenschüsse. Auf dem Pariser Platz begrüßte Oberbürgermeister Forckenbeck die Prinzessin Namen« der Stadt Berlin. Enthusiastischste Kundgebungen und Ovationen begleiteten den Zug an allen Stellen. Gleich nach 3 Uhr erreichte derselbe da« Schloß, empfangen vom Kronprinzen und von sämmtlicben Prinzen mit großem Gefolge an der Treppe. Der Kronprinz reichte der Prinzessin den Arm und ge leitete dieselbe hinauf. Im Schweizersaal erfolgte die Begrüßung durch die königlichen Prinzessinnen. Bon hier begab sich die Prinzessin Braut nach den Brandenburgischen Kammern, wo das Kaiserpaar und die fürstlichen Gäste sie erwarteten. Im Cur- fürstenzimmer wurden die Ehepacten vollzogen. Darauf geleitete der Kaiser unter Vorantritt sämmt- licher Hofchargen die Prinzessin nach ihren Gemächern. — Montag den 28. d. Borm. 11 Uhr fand in der Schloßcapelle der feierliche Kirchgang de« Neuver mählten hohen Paare« Statt, welchem Ihre Maj. der Kaiser und die Kaiserin, die Mitglieder de» Königshauses, die fürstlichen Gäste, der Hof und viele Eingeladene beiwohnten. Die Rede hielt Ober hofprediger Kögel. — Da« sächs. Königspaar beab sichtigt, Mittwoch Nachmittag« nach Dresden zurück zukehren. Da« Brautgeschenk de« Kaisrrpaare« an die hohe Braut besteht au« einem Brillantdiadem, da« der Kronprinzlichen Eltern in den beiden, von Angeli gemalten, Bildern der Neuvermählten. Die Ernennung Sr. königl. Hoheit de« Prinzen Wilhelm von Preußen zum Major hat, wie der ,N. A. Z.' gemeldet wird, noch nicht stattgefunden. Dieselbe soll vielmehr auf Wunsch des Prinzen unterblieben sein, welcher erst noch al« Hauptmann und Compagnie-Chef seine Compagnie Sr. Majestät dem Kaiser Vorsteven möchte. Bei dem am 27. d. Abend« vollzogenen Acte der standesamtlichen Civiltrauung de« Prinzen Wilhelm und der Prinzessin Augusta Victoria war Fürst Bismarck gegenwärtig. Derselbe nahm auch an dem Diner Theil; den weiteren Festlichkeiten hat er nicht brigewohnt. Durch ein etgenthümliche» Zusammentreffen va, die erste Persönlichkeit, der Fürst Bismarck im Schlosse begegnete — Graf Eulenburg. Die themaligen Collegen begrüßten sich auf da« verbindlichste, jedoch ohne weiter mit ein- auder zu spreche». Der Reichstag genehmigte am 28. d. dir Aufhebung de« gegen den Abg. Wiemer vor dem Amt-gericht zu Chemnitz schwebenden Strafverfahren«, nahm in dritM Lesung die Gesetzentwürfe über die Zuständig- steh«. An dirseo Pasfion«spftlen wirft* imr alle« Oberammergauer uud rechnet mau alle «itwirftud«» Personen, wozu auch viele Kinder gehör«, zusamme», so schätzt mau die Zahl aller Derjenige«, die beim Spiele betheiltgt find, auf fast 700. Nachdem uoch der Referent mit kurzen Worten de» Eindruck ge schildert, de» diese« Spiel auf iha selbst gemacht hatte, schloß derselbe seinen Vortrag. Die erste» Frühlingsboten find angekommen, Lerchen und Staare haben-hier und in der Umgegend ihren Einzug gehalten. Dre-den. Der Senat-präfident Einert vom hiesigen Oberlandesgericht tritt am 1. April d. I. in den Ruhestand und ist an dessen Stelle der jetzige Landgericht-Präsident Degener von Leipzig berufen. Zum Präsident de- Landgerichte- in Leipzig aber ist bekanntlich der Landgericht-Präsident Werner au« Freiberg ernannt, während an dessen Stelle dem Vernehmen nach der hiesige Oberlande-gericht-rath Just tritt. 2« Umschau in der Lausitz 24. Februar. Die Dienstmagd de« Gutsbesitzers Schmole in Löschau bei Göda Minna Herman» aus Neu-Bloaschütz kam am 22. mit dem rechten Fuße in das Getriebe der gehenden Dreschmaschine und wurde ihr dieser Fuß gefährlich verletzt, auch ihr eine Zehe abgerissen. — Bei der Aufnahmeprüfung für da« Seminar zu Löbau hatten sich 25 angemeldet und 22 wurden ausgenommen. (In den 2 vorherge henden Jahren war der Andrang bedeutend größer, denn 1878 hatten sich 41 und 1879 33 angemeldet.) — Die Hebamme Frau verw. Seyvel zu Oderwitz hat für ausgezeichnete und sorgfältige Pflichterfüllung eine Prämie von 20 Mark erhalten. — Am 24. d. wurde zu Äerthel-dorf bei der Bitterlich'schen Schmiede im Dorfbache der Leichnam eine« neugeborenen Kindes aufgefunden. — In Oppach wurde der 6jähr. Sohn deö Bäcker« Eckhardt überfahren und erlitt mehrere Verletzungen, u. A. einen Schenkrlbruch. Er hatte sich an einen Kutschwagen gehängt. Radeberg. Unerwartet schnell sind in unserer Stadt jetzt mehrere Todesfälle hinter einander er folgt, wodurch die betr. Familien in die tiefste Be- trübniß »ersetzt worden sind. E» starb am Freitag Herr Schnitthändler Brückner, am Sonnabend der frühere Hutmachermeister Herr Rentier Aug Scholze, sowie der frühere Untersteuereinnehmer Herr Röber und gestern entriß auch Herrn Or. meü. Dommer der unerbittliche Tod dem Kreise seiner zahlreichen Familie. Soeben hören wir auch von dem Ab leben des Herrn Röhrmeister Butter. (Echo.) Abermals ist Pirna, wieder dortige .Anzeiger' meldet, der Schauplatz eines düsteren Familiendrama geworden. Nichts ahnend und in herzlichster Weise von den Seinen Abschied nehmend, hatte sich Montag früh der auf der Waisenhausstraße Nr. 8 wohnhafte amtshauptmannschaftliche Registrator Seidel in's Bureau begeben, schon nach wenigen Stunden wollte es aber ein furchtbares Geschick, daß sich ihm bei dem Wiederbetreten des sonst so trauten Heim» ein Bild de« Entsetzen« darbot. Im Wohnzimmer fand er die lieben Kinder, einen Knaben von 2 Jahren und ein Mädchen von 6 Monaten, mit durchschnittenen Hälsen vor und in der Küche lag sodann, buchstäblich im Blute schwimmend und ein große« Küchenmesser in der linken Hand, die stet« so treusorgende Mutter und Gattin. Da die Seidel'schen Eheleute in guten Verhältnissen und in vollster Eintracht lebten, so ist eben nur anzunehmen, daß die unglückliche Frau in einem Anfalle von Schwermuth von unheilvollen Mordgedanken erfaßt wurde und daß sie sodann in einer Minute der Verzweiflung den Kindern und sich selbst den Tod gegeben. Mit welch' schrecklicher Gewalt sie dabei zu Werke gegangen, wird deutlich durch den Umstand gezeigt, daß die großen Hal«- arterien vollkommen durchschnitten sind. Unbeschreib lich und tief erschütternd war natürlich der Eindruck, al« der so schwer geprüfte Gatte und Vater vor den blutbefleckten Leichen stand, al« er händeringend wehklagte und sich in seinem Schmerze nicht zu helfen wußte. Vermischte». — Bon den Opfern de« Münchener Künstler feste« ist da« neunte , der Akademiker Ernst Gutter- mann au« Mm, in der Nacht zum 24. d. gestorben. Mit Gottfried Bechtold au« Sulz in Vorarlberg und Wilhelm Gisecke au« Altona geht e« immer be friedigender; rilfon« Spring au« Libau wird nächster Tage da« Krankenhau« verlassen. — Au« Naumburg schreibt man: Traurig ist da« Ergebntß, welche« die Untersuchung der Wein stöcke im Naumburger Kreise geliefert hat. Fast in sämmtlichen Weinbergen sind die Tragreben schwarz, d. h. total erfroren. Dieser Ausfall wird um so schwerer die Weinproducenten treffen, al« schon da» Vorjahr mit einer Mißernte abschloß. — Der Rittergut-Pächter Bielefeld in Pollitz (Reg-Vez. Magdeburg) wurde wegen Mißhandln»« - , meinen sollen auf I vor B bestehe verbin zu ver G Eit! (14 E Nur, t »eräud« hiesigen an aus lustige, mit G mit ot versteif VTvL. wurden audrau Gera au- Ri de- Lei lrhnsuü Geldsti hierbei genau j befindei Lalifor 330 F gangen Tändst auf 6( schwedi an die