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1» Fläschch« vw SPf» « kauft zum höchsten Tagespreis Lrovstinv vvr^.^ilLsedwanL, große Airchgasse 126. europäisch« Nattoueu, ch«r der iuMouaco! sei»P»nze«B«r«»geu verlor«», tu emäß, vs« Bpielt«fel thm einem Hotel tu Mmtoue ftiue« Leb« ei» Lade lttet drtkfrlbs km Lafiuo von mach«. atrt vom LauveSherru uad Jntereflanl uad entsetzlich zugleich ist die Statistik der jährlich vorkommeod« Uagtück«fälle; hier uur etnigr, aber wohlverbürgtr: Liu Deutscher erschoß sich au der Thüre de« Casino, eia anderer (Osfieier) eatleibte fich auf sei»«« Zimmer. Lia Logläuder warf sich »ater die Räder der vorbeibrauseade» Lokomotive, ein «»derer erhäagte sich an einem Feigenbaum. Lin Korahändlrr von Marseille er schoß sich im Hotel Beau-Rivage; er hatte in einem Lage 100,000 Arc«, verloren. Lia kaufmaou an« Bordeaux entleibte fich im Hotel du Cour«; er hinterließ einig« mit Bleistift geschriebene Zeilea folgenden Inhalt«: „Ich zieh« dru Tov der Schaudt und Entehrung vor!" Tin Pol« erschoß sich iu deu Spielsäleu selbst, ein junger Russe vor dem Casino. Ein Handlung«retseuder au« Pari« machte seinem Leben in Marsrille ein Ende; er war vollständig ruioirt. Der Kammerdieaen eine« vornehmen Eng länder« schnitt fich mit einem Rafirmesser ia Moute- Earlo die Kehle ab. Eine W-ttwe vergiftete fich mit Laudanum, nachdem sie ihre letzte Habe verkauft hatte, um die verlorenen Summen wieder zu gewiuaeo. Wie viel Elend läßt jeder riazelae dieser Todesfälle vorau«s«tzen, wie viel Unschuldige find durch sie in'« Unglück und Trauer gerissen worden! Wa« sagt venu der Landesherr, wa« die Presse dazu, die da« Ge wissen der menschlichen Gesellschaft sein soll? Da« Schweigen Beider läßt einen tiefen Blick ia die Verhältnisse thua! Da« von der socielö ckes baias ckv mor ia kluger Berechnung so reichlich uad unter so verschiedener Benenuuag al« „Privatgeschenk," „Rente", „Subsidie" gespeavete Geld Hal die ganze nähere uad weitere Umgebung der Spielhöllea voa Monaco munvtodt oder gar zu Lobrednern, d h. zu Hehlern der Stehler gemacht. Bon der Corruption uad dem Stile, in welchem dieselbe betrieben wird, kann man sich kaum einen Begriff machen. Der Leser beartheile sie einigermaßen an der Hand folgender Thatsachen: Der Fürst von Monaco erhielt vom „freigebigen" Casino die Summe von 3 Mill, zum «au einer Cathedra!«! Warum nicht zum zweiten Ankauf eine« Blutacker«, wa« wenigsten« pharisäischen Tact bewiesen hätte? Da« Casino bietet eine weitere Summe von 2 Mill, für die St. Michaelikirche au, die dicht bet den Spielsäleu er richtet werden soll! Wenn für erstere Unternehmung bi« dahin nur die Zinsen verwendet worden sind, da« Capital aber wohl unter lande-herrlicher Ver waltung blieb, so kann angenommen werden, daß da« Ziel der zweiten Schenkung noch sicherer und ohne Umwege erreicht wird. E» ist stark die Rede davon, da« Bi«thum in parlidus von Monaco in ein selbstständige« umzuwanvelu. Hier fände auch die Bemerkung Raum, daß da« Fürstrnlhum voa Monaco da« einzige Land in Europa ist, da« sich der Cultu«freiheit widersetzt und somit deu Gewissen Gewalt anthut. Dir römisch-katholische Kirche ist allein anerkannt. Reformirt« uad Lutheraner haben um die Erlaubniß, eine Schule und Capelle eröffnen zu dürfen, vergeblich nachgesucht, und eine englische, in einem Gasthau-zimmer bescheidentlich eingerichtete Capelle ist auf höheren Befehl geschloffen worden. Da« evangelische Licht hätte der Spielhölle allerdiug« gefährlich werden können. Eine weiter« Generosität der „sooietö ckos daius äs mor" ist die, daß sie da« Spielzeug de« Fürsten, seine „Armee", auf ihre Kosten unterhält! Ferner bezahlen die Bewohner de« Fürsteathum« kein«, aber auch gar keine Abgaben; da« Castao übernimmt diese Kleinigkeit. Wo fich aber dessen Einfluß am mächtigsten erweist, da« ist in der Art und Weise, wie e« die Presse seiner Um gebung für sich gewonnen. Wa« sagt der Leser zu der wahrhaft rührenden Einmüthigkeit, mit der z. B. gleichsam allen Moralgesetzen zu« Hohn, eine Pracht, vk ihre« Gleichen sucht. Groß, ja »«stau« größer, »l« man denkt, ist die Zahl derer, dir do« Vermögt« und Ehr« verlieren «nd dafür den Lod der Ver zweiflung suchen und finden. ' Unter dem unschuldigen, aber dehnbare» Namen «j»er „soviötö ckos baias 6« wer" ist in Monaco «ine Gesellschaft etablirt, an deren Spitze Madame Blanc, die Wittwe de« namentlich in Deutschland tvohlbrkannten Spielbaulhaltrr», steht. Durch Ver- gaÜzungeu aller Art, durch di« auf verführerische Weise dargebotenr« Mittel zum raffinirteu Leben»- amuß, lockt dieselbe die Menge au uad weiß sie zu fesseln, bi« ihr Zweck erreicht ist. Die Coucerte «nd Theatervorstellungen von Monte Carlo sind birühmt, da« Lesezimmer mit Hunderten von Zeitungen und den Novitäten der Literatur aller Nationen wohl versehen, gelegentlich organifirte Fest- lichkeiten, Illuminationen, Taubenschirßen, da» gute Klima, die herrliche Lage, besonder« aber die unter der Hand von bezahlten Cceaturea ou«gestreuten Gerüchte von großen daselbst gewonnenen Summen. — Da« find ebensoviele Netze, die die „sooiötö ckos ämins cke wer" mit satanischer Berechnung auswirft. Die Besucher des Casino voa Monte Carlo lassen sfih in zwei Categorien unterscheiden ; e« sind theil« Neugierige, theil« solche, die auf kurzem uad daher ungewöhnlichem Wege (d. h. ohne Arbeit) reich Iverdea wollen. Durch einen Aufwand au Sinnen« rtiz, wie ihn nur die Mill, der Spielbank ermög lichen, werden Erstere leicht und schnell von neutralem Boden in die aufregende Atmosphäre der Spielsäle Mergeführt, au« denen ein Entkommen ohne Schaden »N Ehre oder Vermögen unmöglich ist. Die ander« Eategorie geht ohne Umschweife auf ihr Ziel los. Ererbte» oder erworbenes, eigene« oder bloß anver- traute« Geld wandert auf den grünen Tisch und füll den Glückstraum realisirea helfen. Principiell gewinnen neu angekommene Spieler immer; da« „Warum" ist leicht begreiflich; e« ist aufmunternd, schläfert allfällige Vorsicht ein, steigert den Durst nach Gewinn und treibt zu neuem, kühnerem Wagen ein. Jetzt aber wendet sich da« Glück, es folgt Verlust auf Verlust, mit fieberhafter Hast wird ver- silcht, da« Verlorene wieder zu gewinnen; vergeben«, vergeben«! Die wohleingeschulten Croupier« verstehen Ihr Geschäft — wozu übten sie denn sonst täglich uad zwar in Extrasitzungen, zu denen da« Publikum Natürlich keinen Zutritt hat, die geschickte Handhabung dtt Roulette? — Der Spieler verläßt den Saal Alit teeren Taschen, nur zu oft al« ruinirter Mann. Wa« nun? Die bei den Wirihen verpfändeten Koffer rjttd Kleidungsstücke, die bei den Goldschmieden ver setzten und verkauften Werihsachen und Juwelen wären allein schon eine Antwort auf diese Frage, Wenn e« nicht noch eine weit entsetzlichere, auf dem rovber cke suioickos, in den Gärten de« Casino«, ja ist den Spielsälen selbst gäbe, die durch einen Re volverschuß und da« Geräusch eine« fallenden Körper« «rtheilt wird. Die „sovivlv ckes daios cke wer" Hut zwar ihr Mögliche«, um allfällige Catastropheu ziu vertuschen. Die von ihr gekaufte Presse und in der ganzen Riviera ist nur „II Loriero cki Sa» komo" nicht corrumpirt, bringt kein einzige« dieser Ereignisse in ihren Spalten. Freigebig stattet die Gesellschaft ruinirte Spieler mit Reisegeld au», um W Territorium von den ihr so gefährlichen Beweisen ihrer Leistung-fähigkeit zu befreien. Sie kann aber Ächt hinderns daß trotzdem Biele« in die Oeffent« llchkeit dringt. In dieser noch nicht zur Hälfte ver- Msenen Saison sind schon sechs Selbstmorde un- glücklicher Spieler bekannt gtworden; der letzte am MmMliW, da« Neueste uad Beste in diese» Fache, empfiehlt Misst x. vdiMUchve» sKL. Canzlei-Tirtte - " - - - -- «rvfiahU Ä Jur gütigen Berücksichtigung! «L«. k,g, " Wenn eia Neuling, wohnhaft in Bautzen, dem geehrten Publikum ia diese« Blatte anzeigt, daß * mMUwRvvv «r an dem früher von mir innegehabten Platze ei» Lager von Daebfchiefer erricht«? habe, so könnt« «ö den Anschein gewinnen, al« befasse ich mich nicht «ehr mit Schieferd aebarftette« Um dies« Hrtthum nicht auskemmen zu lasse», zeige ich hiermit ergebens! au, daß ich «ein Lager iu da« voa wir erworbene Grundstück auf der SüAmilchstraße gelegt habe, uad daß ich nach wie vor bestrebt sei» wkde, mir die seit länger al« 10 Jahren erworbene Kundschaft zu erhalten »ad all« mich Beehreudea zur besten Zufriedenheit zu bedienen. Sch bitte also alle wertheil Bauherr« und eia geschätzte« Publikum von Bischofswerda uad And Umgegend^ sich auch in Zukunft äsi ckich Beuden zu »ollen, da Vie i« Voran« überzeugt sei» öönaea, daß ich Jeden aus'« Veste uad Billigst« bedien« werde, indem ich auch aus Verlange» auf fad« Vahnstatto» ab Lager «ischof-werda die. beste, »»«gesuchte Wsarr schiske und zu jeder Tageszeit ohne vorheft^ MaachrlHIMg Schiffer verlade. ,, f Ganz ergebeust vt§chofch»erda, deu 18. Februar 1881. 6A. Nisvsbviss. vou zwei«, wie Em Man» »MU LB»o Ho, M«M Earl» steh«? Uuv doch erscheine» der« an dte bch» theil« täglich, theil« »öcheatlichs Der „Petit Nchoisfs nahm zwar vor einigen Monaten ein«, moralisch«- Anlauf und eröffaew al» enlaat torridle ia Briefe form «in« hitzig« Feldzug gegen die Roulette. Dar Verlauf de« Blatte« wurde in Monaco verboten^ und jeder Menschenfreund freut« fich, endlich «in«: Kämpen für die gute Sache auftretea zu seh«- Da hörte auf einmal die Publicatioa der Briefe auf uad diese Stimme in der Wüste verstummte. Fast schien e«, al« ob der Kampf geg« Htzvt» von Monte-Carlo hoffauag«lo« aUfgegeb« loorveu, al« ob da« Recht den Millionen derselbe» unterlieg« müsse. Da erhob in jüngster Zeit die europäische Presse, diejenige, welche die öffentliche Meinung ver tritt, ihre Stimme; „Time-", Daily News", „Köl nische Zeitung", „Gazelta del Popolo" brandmarkt« in scharfen Worten da« schmachvolle Treiben, dem viel zu lange gleichgiltig zuzesehea worden war. E« haben fich ta Loavoa, Nizza, Mearoae und Cannes Comite« gebildet, die fest entschlossen stad, die Spiel höllen mit allen gesetzlichen Mitteln zu bekämpfen. Die Namen der Männer, die an verrn Spitze stehen, derjenige de« Bischofs voa Gibraltar, de« «r. Charlr« Hrnfrey, de« 0r. Beunet in Menton«, des Barons voa Scriba uns de« Monsieur Cazolet, Gutsbesitzer« in Nizza, stnv allein schon «ine Garantie, daß dieselbe nicht, wie schon viele frühere, zu Wasser werd« wirv. E« bereiten sich Petitionen uns Adressen an die französischen Kammern vor, die deren Auf merksamkeit auf diese für Frankreich besonders brennende Frage lenken kann. Es ist kaum anzu nehmen, daß dasselbe länger die Rolle eine« müssig« Zuschauer« spielen werve! Die durch die Aufnahme der vertriebenen Jesuiten, Franci«kaner und Trap pisten in ein neue« uad gefährliche« Stadium ge tretene Pest voa Monaco verlangt dringend eia energische« Einschreiten, wenn die Ehre und das Interesse der französischen Republik nicht geschädigt werden sollen. Än einziger Wahrspruch derselben uad Monaco ist Frankreich eiaverleibt. fist» quickem vis est!) Kein Mensch, außer etwa Mavame Blanc und der Fürst, man weiß warum, würde sich dem selben wiversetzen; er ist vielmehr so naturgemäß und durch die Zustände im Fürsteathum so gerecht- fertigt, daß man kaum begreift, daß er nicht schon längst ausgesprochen worden ist (N. Aürch. Z.) bei« König!. Schöffengerichte zu Bischofswerda Dienstag, den 22. Februar 1881. Vormittag« 9 Uhr gegen den Dienstknecht August Schneider au« Bloaschütz und Gen. wegrn Genuß mitteldiebstahl. Vormittag« ijll Uhr gegen da« Schulmädchen Telma Ida Hamann hier wegen Diebstahl«. Ehronoloaische Nebersicht der Ereignisse i« Jahre 1871 21. Febr. Nochmalige BerlSngerung de« Waffenstillstandes bi« zum 26. Mitternacht«. 22 -edr. Empfang von Lhkrrs durch den deutschen Kaiser und den Kronprinzen. Kirchliche Nachrichten. Am Sonntag Sexaaefimä. vormittag« S Uhr: Hauptgotte«dienft. Luc. 8, 1—1«. Herr l>. vr. Wetzel. Nachmittag« l Uhr: Katechi«mu«unterredung mit den Jungfrauen. Herr l>. vr. Wetzel. Geboren: Den ll. Febr dem Werkführer Frömbsborf eia S. , den 12. dem Suttbefitzer Preusche ia Gekßmann«d»rf ein» L., den tS dem hies. Luchfabrikanten S. Eckardt eine L., den t6. dem hies Schuhmacher Große ein« L. ; den 17. dem hies. Fabrikarbeiter Kühne ein S. Gestorben: Den 9. Febr. eia Sohn de« Maurer« Kluge zu Geißmanntdorf, 7 M. tS L. alt, den 1t. der hiesig« Lagarb. Herrmann, 88 I. 1 M. 6 L. alt; den 12. eia Sohn de« hies, Malchinenschloffer« Jentsch, 9 M alt, dea 16. eia Sohn de« Löpfer« Synnatzschkr, 1 «. 1 L alt, Frau verw. Woywod hier, 84 I. 9 M. 6 L. alt.