Obwolil die Thatigkeit Leibnizens in den Jahren 1668 bis 1672 durcli viele zerstreuende Geschafte in Anspruch genommen wurde, welche ihm seine amtliche Stellung am Kurfurstlichen Hofe zu Mainz uud sein besonderes Verhaltniss zu dem Herrn von Boiueburg auferlegten, so setzte er dennoch die wissenschaftlichen Studien keineswegs ganz bei Seite. Nicht allein war er auf eine wissenschafilichere Bebandlung der Jurisprudenz bedacht, sondern er versuchte auch mit den hervorragendsten Mannern seiner Zeit durcli Briefwechsel in nahere VerbindUng zu Ireten, wobei ihm be- sonders die ausgebreileten Bekanntschaften seines Gpnners, des Herrn von Boineburg, in hohem Grade forderlich waren. Er ricb- lete Briefe an Otto von Guerike, an Spinoza, an Anton Arnaud, an Oldenburg in London. Da der zuletzt genannte zur Zeit Secre- tar der neu gegriindeten Societat in London war, so wurde er der Vermittler, dass Leibniz den ausgezeichnetsten Mannern Engiands, welche die lvonigliche Societat bildeten, bekannt ward. Um ins- besondere diesem Kreise einen Beweis seiner wissenschaftlichen Studien zu geben, verfasste Leibniz die kleine Schrift, die unler dem Titel: Ilypothesis physica nova, qua Phaenomenorum Natu rae plerorumque causae ab unico quodam universali motu, in globo nostro supposito, neque Tychonicis, ncque Copernicanis aspernando, repetuntur, im Jahre 1671 zu Mainz crschien. Sie besteht aus zwei Theilen, von dcnen der erste die Aufschrift hat: Iheoria motus concreti seu hypolhesis de rationibus phaenomenorum nostri Orbis, und der Koniglichen Societat in London gewidmet ist; der zweite Theil hat den Titel: Theoria motus abstracti seu rationes motuum universales, a sensu et phaenomenis independentes, und ist der Akademie der Wissen3chai'len zu Paris zugeeignet *). *) Da diesc zweite Abthcilung ais eine bcsomlere Schrift einige. Zeit sputer ersclnen, ais die erste Abtheilung, und da von dei ei s en