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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190612139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19061213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19061213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-13
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Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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rechtes Winterwetter eingestellt. Der Schlittenverkehr ist allenthalben ausgenommen worden; hoffen wir, daß der Schnee von Dauer ist, damit wir uns zum bevorstehenden Feste den Mutterfreuden voll und ganz hingeben können. Die Hörnerschlitten des Erzgebirgsvereins harren ebenfalls nach langer Pause der Benutzung. — Schönheide, 9. Dezember. Der Streik in der Schönheider Bürstenindnstrie dauert noch immer an. Die ehedem blühende Industrie wird sich von dem harten Schlage, der ihr durch den nun schon seit Monaten anhalten den und — da die Fabrikanten alles, was sie konnten, bereits bewilligt haben — in seinem Ende noch nicht absehbaren Streik zugefügt worden ist, nur schwer erholen können. Die sächsischen Industriellen missen, daß der Kampf, zu dem die Schönheider Arbeitgeber gezwungen sind, in seinem letzten Ende auch ihnen gilt, und überall wird es dankbar anerkannt, daß Vas Häuflein der Schönheider Arbeitgeber, von denen nicht alle in bester finanzieller Lage sind, trotz aller Beschwer den noch immer unentwegt aushält. Der Gesellschaft des Verbandes Sächs. Industrieller zur Entschädigung bei Arbeits einstellungen in Dresden, welcher die Entschädigung ihrer Schönheider Mitglieder obliegt, gehen täglich aus allen Kreisen der Industrie Neuanmeldungen und zwar aus Solidaritäts gefühl auch besonders von vielen solcher Industriellen zu, welche für ihren Betrieb einen Streik vorerst nicht befürchten zu müssen glauben. Die Kunden, welche sonst der Schön heider Bürstenindustrie ihre Aufträge zuwandten, haben sich inzwischen andere Bezugsquellen gesucht und es dürfte, selbst wenn der Streik beendet sein wird, den Arbeitgebern noch auf lange Zeit hinaus unmöglich sein, die volle über 1000 Mann betragende Arbeiterschaft wieder zu beschäftigen. So wird ein prächtiger Industriezweig Sachsens, der einer großen Arbeiterschaft gutes Auskommen bot, von ihr unter fremder Führerschaft selbst schwer geschädigt. — Schönheide, 10. Dezember. Der von der Königl. Staatsanwaltschaft zu Chemnitz zur Verbüßung einer Gefängnisstrafe von 3 Monaten steckbrieflich verfolgte Handarbeiter Gras, genannt Schreiber, aus Scheibenberg wurde gestern hier von der Gendarmerie festgenommen und an das Königl. Amtsgericht zu Eibenstock abgeliefcrt. — Rothenkirchen, 8. Dezember. Der nun über ein Vierteljahr währende Streik der hiesigen Bürsten arbeiter wird laut Beschluß einer Versammlung der Streitenden beendigt und die Arbeit in allen Betrieben wieder ausgenommen, nachdem sich die Arbeitgeber entschlossen haben, eine zehnprozentige Lohnzulage zu gewähren und die Arbeits zeit ungefähr 1 L-tunde täglich zu verkürzen. — Sosa, 10. Dezbr. Am vergangenen Sonnabende waltete hier zum letzten Male Herr K. Giel seines schweren Amtes als Glöckner, auch Tolenbcttmeister und Kalkant unserer Kirchgemeinde, eines Amtes, das er bis in sein nunmehr 85. Lebensjahr 45 Jahre lang mit bewunderungswürdiger Rüstig keit geführt hat. Mit herzlicher Teilnahme begleiten den ehrwür digen Mann die Wünsche der Gemeinde in den wohlverdienten Ruhestand, daß er durch Gottes Gnade noch lange in Ge sundheit des Leibes und der Seele ihn genießen dürfe. Zu seinem Nachfolger wurde gewählt der Maurer Ernst Franz Reißig. Möge ihm eben auch ein langes und freudiges Führen seines Amtes beschieden sein! — Leipzig, 11. Dezember. Ein größerer Eisen- bahnunfall hat sich heute mittag gegen '^12 Uhr auf der preußischen Linie Eilenburg-Torgau ereignet. In der Nähe von Stünz bei Leipzig wurde ein ausfahrender Güterzug von einer ihm entgegenkommenden Lokomotive in der Flanke an gefahren. 6 Güterwagen entgleisten und wurden zum Teil vollständig zertrümmert. Außer einer leichten Verletzung des Lokomotivführers sind Personen nicht zu Schaden gekommen. Der Materialschaden ist bedeutend. Die Ursache zu dem Un fälle ist noch nicht aufgeklärt. — Leipzig, 11. Dezember. Ein eigenartiger Betrug ist hier von einem angeblichen etwa 28 Jahre alten Kaufmann Wodak aus Felsberg in Oesterreich verübt worden. Derselbe hatte in der Hohenzollernstraße zu Reud nitz bei einer Familie vorübergehend Wohnung genommen und mietete sich dann in einer Pianofortehandlung ein Pia- nino im Werte von 750 Mark. Dieses ließ er nach seiner Wohnung bringen. Einige Tage später erschien der Betrüger nochmals bei dem Pianofortehändler und erklärte diesem unter Vorlegung eines Schriftstückes, er wolle das Pianino käuflich erwerben, seine in Wien wohnhafte Mutter werde die Summe einsenden. Der so bewirkte Kauf des Instru ments wurde dem Wodak bestätigt. Dieser legte nun das Schriftstück seinem Logiswirt vor und verkaufte an diesen das Instrument für 250 Mk. Der Gauner verschwand gleich danach mir der Summe. — Leipzig. Am Sonntag wurden hier zwei Ein brecher in einem 18 jährigen Zeichnerlehrling aus Ahlseld und einem 17 jährigen Kontoristen von hier festgenommen. Sie hatten in einem Geschäft in der Grimmaischen Straße die Ladenkasse ausgeräumt. Um in das Geschäft vom Hofe aus gelangen zu können, waren die Wagehälse über die Dächer mehrerer Häuser hinweggeklettert. Mehrere ähnlich ausgeführte Einbrüche fallen ihnen zur Last. — Chemnitz, ll. Dezember. Das hies. Tageblatt enthält folgende Warnung: In den letzten Tagen sind in hiesiger Stadt mehrere Personen nach dem Genüsse von sogen. „Migränin" an schweren Vergiftungserscheinungen erkrankt, davon zwei sogar gestorben. Mit Rücksicht auf die Gefährlichkeit des Mittels ist dringend davor zu warnen, Migränin und ähnlich wirkende Mittel ohne ausdrückliche ärztliche Verordnung einzunehmen. — Zwickau. Ueber die Vergebung städtischer Lieferungen hat sich in der letzten Stadtverordneten sitzung hier eine lebhafte Aussprache entwickelt. Von einigen Seiten wurden die Zwickauer Lieferanten gegen auswärtige Firmen in Schutz genommen, während der Vertreter des Rates im Interesse der Stadt den Standpunkt vertrat, daß in der Regel billigere Angebote zu berücksichtigen seien. Der Rat hat demnach auch mit Rücksicht auf ein Vorkommnis beschlossen, daß künftig, wenn versucht werden sollte, durch Zusammenschluß einzelner Gewerbetreibenden die Stadt zur Bezahlung 'übermäßiger Preise zu zwingen, von dem bis herigen Verfahren nicht abgegangen werden soll. — Falken st ein- 9. Dezbr. Gestern ffrüh ist durch Eingicßen von Petroleum in ein Sammclschrot, welches Quellwasser für unsere städtische Wasserleitung aufnimmt, eine ruchlose Tat ausgeführt worden. Das Wasser in der städtischen Wasserleitung hat überall einen Beigeschmack und Geruch nach Petroleum angenommen und war zu Trink- und Kochzwecken nicht zu verwenden. Der Stadtrat hat auf die Ermittelung des gemeinen Buben eine Belohnung von 50 M. ausgesetzt. — Bad Elster, 7. Dezember. Eine lebende Gans ist am Mittwoch vormittag auf der Kirchstraße in der Luft verbrannt. Die Gans, dem Kirchner Stark gehörig, flog die Kirchstraße entlang, streifte und zerriß zwei elektrische Drähte und brannte lichterloh. Sie war sofort tot. — Tirpersdorf, 11. Dezbr. Die in den Blättern gebrachte Notiz, Grabungen nach Wolframit auf Tirpersdorfer Flur betreffend, ist dahin richtig zu stellen, daß nicht die Königin Marienhütte, sondern Herr I)r. Schröder- Gera die Grabungen vornehmen läßt und die Königin Marienhütte nur die Arbeiten für seine Rechnung ausführt. — Grünstädtel, 10. Dezember. Heute abend gegen 8 Uhr ist auf dem hiesigen Bahnhof von dem Annaberg — Schwar zenberger Güterzuge die Maschine auf einem Nebengleis mit allen Achsen entgleist. Verletzt wurde dabei niemand. Der Zug wurde durch eine von Schwarzenberg herbeigezogene Hilfsmaschine weiterbefördert. Der Personenzugsverkehr hat durch den Unfall nur wenig Verspätung erhallen. — Blasewitz, 8. Dezember. Aus einer Debatte in der Gemeinderatssitzung ging hervor, daß die vielen hier wohnenden reichen Leute Stellern nicht gerade gern bezahlen. Es handelte sich um die Erhöhung der Mahngebühren. Der Ausschuß war dagegen, angeblich im Interesse der armen Leute. Demgegenüber führte der Gemeindevorstand aus, ge rade sehr viele reiche Leute seien die Säumigsten und nützten die für die Bezahlung gesetzte Frist bis zum letzten Tage aus, um das Geld auf der Bank Zinsen tragen zu lassen, die höher seien als die jetzigen Gebühren. Die Erhöhung wurde dann beschlossen. — Rückgang der evangelischen Bevöl kerung. In den letzten Jahren sind in Sachsen gegen 3000 von der römischen zur evangelischen Kirche übergegangen. Trotzdem ist die evangelische Bevölkerung nicht unwesentlich zurückgegangcn; 1834 machten die evangelisch-lutherischen 98 Prozent der Bevölkerung aus. Nach den jüngst der Synode zugegangenen Mitteilungen der obersten Kirchcnbchörde sind diese 98 Prozent auf 94 zurückgegangcn. Der Grund dürfte in der außerordentlich starken Einwanderung zu suchen sein. — Füttert die Vögel! Dec Erdboden ist hart gefroren und mit Schnee bedeckt, und die Wasserläufe be ginnen sich mit Eis zu überziehen. Die Vögel und das Wild haben deshalb jetzt ein hartes Los. Dieses ihnen zu erleichtern, kostet namentlich bezüglich der Vögel wenig Mühe. Man streue Glanz, Hanf und Lein auf einen schnee freien Platz, Wasser suchen die Vögel schon selbst. Auch im Heusämig befindet sich viel gutes Futter für die Vögel. Für solche Vögel, welche keine Körner fressen, sondern von Insekten leben, tut man gut, Schweinsnäbel, Speckschwarten oder dergleichen an Bäumen aufzuhängen. Die in den Gärten stehen gebliebenen Sommerblumen bieten Vögeln in den Kernen, welche die Blumen enthalten, einen Leckerbissen. Kartoffeln, Brot, sowie Stollen und anderes Gebäck sind für die Vögel schädlich und bringen ihnen leicht den Tod. — Asch, >0. Dezbr. Die Dattin des Bäckermeisters Günthert hier hat in einem Wahnsinnsanfalle heute ihren neunjährigen Sohn aufgchängt und zwei andere Kinder durch Morphium betäubt. Sie selbst durchschnitt sich eine Pulsader und sprang dann ins Wasser, wurde aber gerettet. Vermischte Machrichten. — Milch gegen Alkohol. Auf der Halberger Hütte wurde auf Anordnung des Inhabers im Dezember 1905 der Versuch gemacht, warme Milch an die Arbeiter zu verabfolgen. Diese begegnete zuerst den üblichen Vorurteilen, allein schon im Mai d. Js. betrug der Verbrauch 250—300 Liter täglich, bei einer Arbeitcrzahl von 3000 Mann. Die Kaffeeküche erwies sich bald zu klein, es wurde daher ein besonderes Milchhäuschen erbaut. Ein Hüttenmann erklärte, er habe leit vier Wochen häufiger Milch getrunken und seit dem 4 Pfund zugenommcn. Der Genuß von geistigen Getränken durch die Hüttenleute ist durch diese Einrichtung ganz beträchtlich eingeschränkt worden. Der Brandweinge nuß morgens in nüchternem Zustand hat fast ganz aufge hört. Demnächst wird ein zweites Milchhäuschen fertiggestellt werden. — Auch im gelobten Land der Biertrinker scheint sich der Ausschank warmer Milch einzubürgern. In einzelnen Filialen der Zentralmolkerei sowie in einigen größeren Milch läden in München befindet sich seit einiger Zeit ein in die Augen fallendes Plakat: „Glasweiser Ausschank warmer Milch — Verein für Volkshygiene." Dieses dem Beispiel rheinischer Städte folgende Vorgehen ist, da die Milch gleich zeitig nährt und erfrischt, sowohl im Interesse der Volkser- nährung wie in dem der Zurückdrängung der alkoholischen Getränke aufs freudigste zu begrüßen. In der Tat lassen denn auch die Erfolge schon der ersten Zeit eine starke He bung des Milchverbrauchs und die Einführung dieser Einrich tung auch in anderen bayerischen Städten erhoffen. Auch die Landwirtschaft kann eine Zunahme des Milchkonsums auch durch die Erwachsenen nur mit Freuden begrüßen. — Die sieben Damen hüte. Der Damcnhut im Theater — oder der ungalante Ehemann, so könnte man eine kleine Geschichte betiteln, die sich vor wenigen Tagen in Antwerpen abspielte und dort zurzeit das Stadtgespräch bildet. In dein königlichen Theater von Antwerpen besteht, wie auch anderwärts, die sehr vernünftige Vorschrift, daß die Damen im Parterre die Hüte ablegcn müssen. Nun wurde jüngst in diesem Theater eine Vormittagsaufführung veranstaltet, und zu ihr erschienen sieben Damen der besten Antwerpener Gesellschaftskreise, nut recht ansehnlichen Hüten geschmückt, um in einer der vordersten Reihen der Orchester sessel Platz zu nehmen. Ehe der Vorhang in die Höhe ging, nahte sich ihnen der diensthabende Polizeioffizier und ersuchte sie in sehr höflicher Weise, ihre Kopfbedeckungen, Wunderwerke der neuesten Pariser Mode, abzunehmen. Ja, er war ent gegenkommend genug, ihnen anzubicten, selbst die Hüte nach dem Garderobenraum zu tragen, falls sie es nicht vorzögen, sie auf dem Schoße zu behalten. Das letztere taten sechs von den sieben Damen nach dieser Ermahnung sofort. Die siebente jedoch, die Gattin eines der angesehensten Bürger der Stadt, schenkte der Aufforderung des Polizisten nicht die geringste Beachtung. Darauf erhob sich plötzlich hinter ihr ein Herr, der kein anderer war, als der Ehegemahl der wider spenstigen Schönen. Und zu deren zorniger Verwunderung ersuchte er den Polizeioffizier, seines Amtes zu walten und seine ungehorsame Frau nach dem Polizeisekretariat mitzu nehmen. Da dem Offizier das Ehepaar persönlich bekannt war, zögerte er, der Aufforderung zu entsprechen. Schließlich aber gewann das Pflichtbewußtsein doch in ihm die Ober hand, und er veranlaßte Madame zum großen Gaudium der übrigen Zuschauer, das Lokal zu verlassen und ihm zu folgen. Ihren Hut konnte sie jetzt aufbehalten, aber von der Vorstellung bekam sie nichts zu sehen. Der Vorfall hat die heilsame Folge gehabt, daß seitdem in Antwerpen keine Dame mehr den Versuch macht, der behördlichen Vorschrift zuwider mit dem Hute das Theater aufzusuchen. Darüber ;edoch, wie Madame sich zu Hause mit Monsieur auseinander gesetzt hat, schweigen die Berichte leider. — Der dicke Professor. Professor M., der an einer berühmten süddeutschen Universität über Physiologie liest, ist nicht nur ein beliebter, sondern auch ein sehr beleibter Lehrer. Aus letzterem Grunde machen sich seine Hörer gern über ihn lustig, und sie haben ihm den Spitznamen „Profes sor Faß" aufgebracht. Eines Tages schiebt sich der dicke Professor schweißtriefend in den Lehrsaal, besteigt fauchend das Katheder und will seinen Vortrag beginnen. Die Herren Studenten sind heute ganz besonders guter Laune, sie lachen und zischeln, und ans dem Trubel hört man deutlich den Ruf: Das Faß ist da! heraus. Der Professor ergreift das Wort: „Ich weiß es, ich weiß es ganz gut, man vergleicht mich mit einem Faß. (Zustimmung im Auditorium.) Aber der Vergleich stimmt nicht im geringsten. (Gelächter und Ohorufe.) Zwischen mir und einem Faß ist ein bedeutender Unterschied. (Lebhafter Widerspruch und langanhaltender Lärm.) Wollen Sie, meine Herren, wissen, welcher Unter schied? (Rufe: Wir wollen es wissen!) Nun also: ein Faß ist von Reifen umgeben; ich aber bin von Unreifen umgeben. Das ist der Unterschied!" (Sehr viele lange Gesichter und langanhaltende Stille.) Wettervorhersage für den 13. Dezember 1906. Starke südliche Winde, zunehmende Bewölkung, zunächst trocken, später Niederschläge, wärmer. Mitteilungen des Königs. Standesamts KiSrustoL vom 5. bis mit II. Dezember 1906. Aufgebote: u. hiesige: Der Buchbinder Georg Gottlieb Stölzel hier mit der Lina Elisabeth Geidcl hier. d. auswärtige: Der Lehrer Kurt Peehl hier mit der Emilie Martha Richter in Chemnitz. Eheschließungen Vakat. Geburten: 371—376. Ernst Johann, S. des Maschinenstickers Ernst Heinrich Wischer hier. Helene Elfriede, T. des Maschinenstickers Ernst Hermann Möckel hier. Martha Johanne, T. des Handarbeiters Ernst Emil Unger hier. Ernst Friedrich und Oswald William, Zwillinge des Hand- arbeiters Oswald William Günnel hier. Außerdem eine uneheliche Geburt. Sterdefälle: >82) Frieda Helene, T. der Stickerin Minna Helene Herrmann hier, 6 M. I T. Kircheuuachrichtcn aus Schönheide. Freitag, den 14. Dezbr. 1906 abends '/«S Uhr: Adventgottesdienst. Pastor Gerlach. Briefkasten. Stammtisch Streitköpfe. Die Zeitrechnung der Juden beginnt mit der Erschaffung der Welt. Sie ist seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. bei ihnen gebräuchlich; ihr Anfang wurde durch Rabbi Hillel (4. Jahrh. n. Chr.) auf das Jahr 3761 v. Chr. berechnet. Chemrrttzer Marktpreise am 8. Dezember 1906. Weizen, fremde Sorten 9 Mk. 70 Pf. bis 10 Mk. 40 Pf. pro 50 Kilo - sächsischer, Roggen, niedl. sächs., - preuß., - hiesig«, « fremder. 8 8 8 8 8 - 75 - - . 45 - . « 45 « « . 25 - . . 45 . . 8 8 8 8 8 . 90 - . 60 . . 60 . . 45 . . 55 . - - M s Z Z-T Braugerste, fremde. 9 - — - , 10 . 75 . - » s I s "'s - sächsische, 8 . 50 - . 9 . 25 . - » X — rr Futter gerste - 60 . . 7 » — - - - - / 5^3 Hafer, sächs. 8 . 10 8 . 35 . - - - » ausländischer — - — « , — « - - » preußischer 8 - 25 . - 8 . 40 . * » - H -2^ Kocherbsen 9 . 75 . - 10 . 25 . » - Mahl- u. Futtererbsen 8 - 50 . . 9 - 25 - » - - Heu, 3 » — * * 3 - -1,1 - s « Stroh, Flegeldrusch. 2 . 80 . . 3 . 10 - - - - Maschinendrufch, I Langstroh 2 . 30 . . 2 . 60 . - - > Maschinendrusch, * - - > s Krummstroh 2 - — * s 2 . 30 - - - / § Kartoffeln 2 . 50 . - 2 . 80 . » - - * * » B K K B Butt« 2 . 50 - . 2 . 70 - . 1 - Neueste Nachrichten. (Wolff's Telegraphisches Bureau.) — Dresden, 12. Dezember. Das sächsische „Militär verordnungsblatt" meldet: Hesselbarth, Generalmajor und Kommandeur der zweiten Feldartilleriebriaade Nr. 24 in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und Erlaubnis zum Tragen der Generalsuniform der Abschied bewilligt; o. La risch, Generalmajor von der Armee zum Kommandeur der zweiten Feldartilleriebrigade Nr. 24 ernannt. Freiherr v. Lindemann, Oberst und Kommandeur des 1. Husarenregiments Nr. 18 zum Chef des Generalstabes ernannt. Die Majore v. d. Decken, diensttuender Flügel adjutant Sr. Majestät des Königs unter Versetzung in das 1.Husarenregiment Nr. 18 mit der Führung desselben beauftragt, v. Arnim, beim Stabe des I. Husarenregiments Nr. 18 zum diensttuenden Flügeladjutanten des Königs ernannt. — Frankfurt a. Oder, 11. Dezember. (Privat telegramm.) Abends 8'/, Uhr fuhr der von Posen eintreffende Zug mit zwei Maschinen in den Bahnhof ein. Auf dem selben Gleis stand einGüterzug, dem er in dieF1 anke fuhr. 3 Wagen des Güterzuges wurden zertrümmert. Der Maschinist des einfahrenden Zuges erlitt eine so heftige Er schütterung, daß er ohnmächtig wurde. Sonst sind Personen nicht verlegt. Der Materialschaden ist nicht unbedeutend. — Belgrad, II. Dezember. (Privattelegramm.) „Bresgradska Novine" berichtet: Bei Eßri Palanka im Vilojet Usküb fand einKampf statt zwischen einer von dem Banden chef Skoplantsche geführten serbischen und einer von dem Bandenführer Apostolow geführten bulgarischen Bande. Die bulgarische Bande sei vollständig vernichtet und Apostolow getötet worden. — Athen, 10. Dezbr. Aus Saloniki wird tele graphisch gemeldet, daß am 8. ds. Mts. bei Tehoovo eine im Hinterhalt liegende bulgarische Bande II Griechen ge tötet und einen verwundet habe. Innerhalb von zwei Mo naten sind bis jetzt im Sandschak Saloniki 34 Griechen und nur 7 Bulgaren getötet worden, darunter 6 Eingeborene, welche auf eigene Faust handelten und nur einer durch eine griechisch-mazedonische Bande.
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