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«WL « Mx „»v- ldrr °bni r-MM« Mtzüch« Verschlimmern ng de« Leid«« tzMMvnprmtz« MitthMuntz gemacht hatte. ist. «m 1. December durch Rohrpostkarten mit der Unterschrift .Cohn" an Bankier« auf der VöM die Nachricht VM Tode de» Kaiser« ver« . hmiiet und dadurch groben Unfug verübt zu Men, xrkannte ha« Schöffengericht, daß in der Thäthandluna objectiv zwar ein grober Unfug » vorliege, der Angeschuldigte aber freizusprechen sei, weil da-Gericht au« den Aussagen der Zeugen und Sachverständigen nicht die Ueberzeugung gewonnen habe, daß der Angeschuldigte die frag liche» Rohrpostkarten geschrieben. 8 — Herr Reuter in Liegnitz feierte sein 40jähriaeS Schauspielerjubiläum. — In Nimpsch in Schief, tritt mit dem nächsten Jahre eine zweiclassige gewerbliche Schule in'- Leben, auch wird dort eine BerpflegungSstation für Reisende errichtet. — Der schlesische Pestalozziverein hat 10,626 Mark verfügbar und gedenkt zu Weih nachten 506 Untersetzungen, »21 Mark, zur Bettheilung zu bringen. - Der Pestalozziverein Hu Sqgan, der 138 Mitglieder zählt, hat über eine Einnahme von 466 Mark zu verfügen. — .8?! dyp Treibjagen auf den Fluren de« Ritter- guttS Pechmühle in Schles. wurden 680 Hasen geschossen. — Eine hochherzige testamentarische Zuwen dung dn Wrrthe von mindesten- 500,000 Mark hat der in Elberfeld am 11. dss. verstorbene Fabnkant Julius Erbschloe an seine Angestellten Mtd Arbeiter uyd an seine Vaterstadt Elberfeld .gemacht. Dir. Angestellten und Arbeiter erhalten an Legaten in Baar zusammen 158,000 ML, den Rest, zum größten Theil in Häusern und in einem Ente bestehend, erhält die Stadt Elberfeld gegen die Verpflichtung zur Errichtung einer Stiftung für kostenlose Verpflegung braver bedürftiger Männer und Frauen. Dir Rheinhöhe bei Mainz beträgt 2,28 und ist da« Wasser, ebenso wie in Mannheim, wo die Höhe 5,15 beträgt, noch im Steigen be- griffen. — Ein entsetzlicher Unglücksfall trug sich in der BoberröhrSdorfcr Holzstofsfabrik bei Hirschberg in Schlesien zu. Der jugendliche Sohn des Fabrikbesitzers kam dem Getriebe der Turbinen-TranSmissionen zu nahe und, bevor man sich eS versah, war dem Unglücklichen der Kopf vom Körper getrennt. — Gera, 14. December. Die Strafkammer verurtheilte einen Rechtsanwalt aus Lobenstein wegen doppelt hoher Gebührenrechnungen rc. zu ISO ML Geldstrafe; der Staatsanwalt hatte 3 Wochen Gefängniß beantragt. — Am Sonnabend Abend nach 8 Uhr kam mit der Lehrter Bahn ein Sergeant in Spandau an, der von Thorn einen Sträfling transportirt hatte, um denselben im Festungsgefcingniß abzu liefern. Da er selbst mit der Oertlichkeit nicht vertraut war, fragte er zunächst den Arrestanten, der in Spandau schon einmal eine Strafe ver büßt hatte, nach dem Wege zum Gefängniß. Der Sträfling gab die entgegengesetzte Richtung an. Der Sergeant war aber durch gewisse Umstände mißtrauisch geworden und forderte einem zufällig des Weges kommenden Soldaten deL 4. Garde-Regiments der Sicherheit halber auf, ihm nach dem Gefängniß als Führer zu dienen. Als die Drei noch ein Paar hundert Meter von der Anstalt entfernt waren, wandte sich der vorangehende Arrestant plötzlich um und warf den hinter ihm einher Schreitenden eine ätzende Masse in das Gesicht. Dann floh er eiligst querfeldein. Der Sergeant wurde an beiden Augen beschädigt uyd schrie vor Schmerz laut auf. Er war sofort unfähig geworden, sich weiter zu bewegen. Der Soldat, welcher weniger in Mitleidenschaft gezogen war, verfolgte den Flüchtling und holte ihn, da derselbe gestolpert und ru Falle gekommen war, auf freiem Felde ein^ .Zwischen beiden entstand ein heftiges Ringen. SHÜeßlich gelang eS dem Soldaten, sein« Säbel, Vtr ihch Anfangs entfallen war, wieder zu er- gvDn, und nun Niachte er den Sträfling kampf- j mtsähitz. Inzwischen waren infolge de- Tumults cmch-i «etzrere Mannschaften von der Nahen Trcknkptftrue herbeigekommen. Der Arrestant hekM stch in einem Zustande, der seine Aufnahme ia'« LazareH erforderlich machte. Dorthin ist! auch dir SsrgMnt gebracht würden, Hessen Augen Lepshrlich.verletzt sind. — Dortmund, 12> Dcktckber. Pa« tzchch den Bankier EpmckerzienruthW. von Vom wegen : Betrug« und Utttteud Mllte Erkdnttiiiß -- 7 Monate Gefängniß und eine attncke Geldstrafe war sehr gelinde aU-gesallM. Der Vemttheiltt hat jetzt durch seine vkttheidiger ein Gnädvtt gesuch ausarbeiten lassen, für welche« Unter schriften gesammelt werden. Die Vorsitzenden der Handelskammern zu Dortmund und Bochum, Direktor Maffenez m Hördeund Geheimer Eommerzienrath Baare in Bochum, haben da«- selbe unterzeichnet. Die hiesige »Demokratische Volkszeitung" tadelt e« mit Recht, daß auch Handelsrichter da-Schriftstück unterzeichnet haben. — Der Kellnerin Louise Schratzenmaier im Hotel »Zum Baierischtu Hof" in PassaU, welche im Oktober 1886 in der Restauration »Zur Stadt Wien" die Verhaftung de« Gendarmen mörder- Placak herbeiführte, ist die hierfür ausgesetzte Belohnung von 1000 ML von Seite der kgl. bairischen Regierung zur Ausbezahlung angewiesen women. — Die neuerlichen Meldungen aus Teplitz besagen, daß die Stadtquelle bereits um 610 Centimeter gesunken ist. WaS die Auspumpung der unter Wasser stehenden Schächte betrifft, so spricht sich der von der niedergesetzten Commission an die L k. Berghauptmannschaft in Prag erstattete Bericht dahin au«, daß mit den bezüglichen Ar beiten erst Mitte September 1888, also nach Beendigung der Teplitzer Badesaison, begonnen werden solle. Der Aufschub mußte schon all dem Grunde erfolgen, weil die Grubenbesitzer sich nicht verbindlich machen konnten, die Arbeiten genau zu dem Termine der Eröffnung der Bade saison beendet zu haben. —.Der alte Grövy trägt jetzt sein Miß geschick, da- ihm nach einem langen, nicht ver dienstlosen politischen Leben die Volksgunst gründlich entzogen, mit männlicher Fassung. Der Greis verließ, nachdem er seine Ersparnisse in Sicherheit gebracht, aufrechten Hauptes das stolze Elysee in Paris, um sich von da in sein Haus zu begeben, und darin erinnerte der Mann noch an den „französischen Aristides", wie man ihn nannte, als seine politischen Tugenden durch die ökonomischen noch nicht verdunkelt waren. Nicht so seine Frau. Der jähe Sturz von der Spitze der französischen Gesellschaft hinab in daS Gemengsel der Allgemeinheit hat die Gattin des gewesenen Präsidenten aller Haltung beraubt. Man schreibt aus Paris, daß sich Madame GrSvy von der Stunde an, als sie als »Abge setzte" ihr Haus in der Rue de Jena betrat, zu Bette begeben hatte, und seitdem beharrt sie darauf, ihr Schlafzimmer nicht zu verlassen. Die Aerzte, welche man herbeiholte, erklärten, daß die Expräsidentin vollkommen gesund sei und daß ihre Weigerung nur in einer fixen Idee ihren Grund finde. Madame Grövy aber hält an ihrem Entschluß fest, verkehrt mit Niemandem, spricht fast gar nicht, nimmt aber ihre Mahlzeiten mit gewohnter Regelmäßigkeit ein. — Paris, 15. December. Im Proceß wegen der Feuersbrunst 6er „Opera Comique" wurde der Director Carvalho zu drei Monaten Gefängniß und 200 Frcs. Geldbuße, der Pompier AndrS zu einem Monat Gefängniß verurtheilt, alle Anderen wurden freigesprochen. — Großes Aufsehen erregte in Paris die am Montag bekannt gewordene letztwillige Ver fügung der Frau Baucicaut, der gewesenen Be sitzerin des weltbekannten Confectionsmagazins dou marodö". Dieselbe vermachte dem Personal ihres Geschäftes den Betrag von 16 Mill. Frcs. Jeder Angestellte, auch wenn er nur einen Tag im Magazin beschäftigt war, erhält 1000 Frcs., bei einer zehnjährigen Dienstzeit er halten die fest Angestellten jeder 10,000 Francs. Für alle Tagearbeiter bestimmte sie, je nach der Dauer ihrer Beschäftigung in dem Etablissement, zwischen 100 und 1000 Frcs. Weitere 12 Mill. Frcs. hinterließ sie zur Gründung eines Recon- valescentenhauses für die Bediensteten, sowie zu anderen wohlthätigen Stiftungen für die Arbeiter ihres Etablissements. Eine halbe Million Frcs. bestimmte sie für Geistliche aller anerkannten Religionen, den Rest ihres Vermögens widmete sie dem Pariser Armenfonds zur Errichtung eines großen Spitals. Schon im vorigen Jahre hat Frau Baucicaut vier Millionen zur Gründung eines Pensionsfonds für die Angestellten ihres Geschäfts geschenkt. Außerdem theilen sich alle Angestellten in einen gewissen Procentsatz des Reinerträgnisses des Unternehmens. — Mit einem dieser Tage in der belgischen Haupkstädt stattftndenden großen Balle wird eine Schönheit-- Cvncurrenz verbunden sein. Die schwere Wahl wird in drei Abtheilungtti getroffen werden. Zuerst wird, um dem Geschmacke der 2. Vordersitz Schultze, Kochstraße Nr. . . . 2. Rücksitz Neumann, Besselstraße Nr. . . . IZ» di« zwei vollkockckensten Schönheiten i "" "" ------ vH dii Ml, Durch Wdie Aerne kn er- seinem LinMte Melssätkd hat, dem er heü zeichneten Docken werden dann neuik engere Eoncurrenz aüSgewählt werdet wird eine au« Hm Mitgliedern bestehW lf"' " """" ' Der erste Preis, Md dir ästhetisch Reinheit der Linien au«zeichnet> zuerkannt Den zweiten oder »Pariser Preis" ett Schönheit, die durch pikante Grazie und Distinktion bezaubert. Diese beiden Dar , halten als Preis ihr Portrait, da- von zwei tüchtigen Künstlern gemalt werden Md.< Die übrigen sieben für die engere Conrurrenz MiHmten Damen erhalten ein Andenken. — Bor einigen Tagen ereignete sich achf der Bahnstrecke Pisa-Genua em eigenthücklicher Vorfall. Ein Kavallerielieutenartt reffümitleinem Pferd per Eisenbahn von Pisa nach Genua. An letzterem Orte angelangt, reclamirtk der Offizier sein Pferd, da« aber nicht zu finden war. Man recherchirtt, man telegraphirte an alle passirten Stationen, das Pferd war und blieb verschwunden. Der Offizier verlangte und erhielt hohen Schadenersatz. Eiwlich — zehn Tage nach dem räthselhaften Verschwinden — findet man bei einer Wagenverschiebung außerhalb des Bahn hofe« Genua auf einem Rebengeleise einen Last wagen, in welchem der vermißte Gaul verhungert liegt. — Bier wackere Zecher saßen dieser Tage stillvergnügt, wie da- „Kl. I." erzählt, in einem der vielen „Bräu'S" in Berlin und tranken, ganz wie die alten Deutschen, so lange immer noch Eins, bis ihnen schließlich die bierschweren Häupter in sanftem Schlummer auf die Brust sanken. Die „Sperrstunde" für das Local Mar gekommen, der Oberkellner trat heran und ver suchte die vier letzten Gäste aufzurütteln. Aber alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der erfahrene,' Ät vkn Personalien seiner Stamm gäste wohlvertraute Ober-Mundschenk wußte sich zu helfen. Er trat auf die Straße, rief eine Droschke heran und schleppte mit Hilfe des Kutschers die vier Bierleichen in den Wagen. „Wohin soll ick' denn mit die Viere hinjondeln?" fragte der Kutscher. — „Das will ich Ihnen gleich klarmachen!" sagte der Oberkellner lächelnd und überreichte dem Fährmann folgenden Fracht brief: 1. Vordersitz Lehmann, abzuliefern Mauerstraße Nr. . . . 1. Rücksitz Werner, Friedrichstraße Nr. . . . Der Kutscher nickte freudig und verständnißvoll, und nachdem er sich vom Oberkellner vorsichtiger weise das Fahrgeld für die ganze Gesellschaft hatte bezahlen lassen, lenkte er das Fuhrwerk in die Nacht hinaus . . . Wenige Minuten später lag die Kneipe in tiefem Dunkel, der Wirth und die Kellner aber in ihren Betten. Eine Viertelstunde war vergangen, da wurde das ganze HauS durch heftiges Klingeln alarmirt. Der Oberkellner kleidete sich hastig an, eilte die Treppe herunter und schloß die Hausthür auf. Vor ihm steht wieder der Kutscher — öffnet den Wagenschlag und sagt: „Sind Sie man so jut und lejen Sie die Brüder wieder uff ihre Plätze. Sie sind mir uff'n Weg zusammenjefallen und da wecß ick nich, wo jeder abzuladen ist!" Der heutigen Nummer liegt eine Beilage, „Berliner Presse" be treffend, bei. . Kirchliche Nachrichten. 4. Sonntag nach Advent. 7,8 Uhr: Beichte und Communion. Herr Pf. vr. Wetzel. Früh S Uhr: Hauptgottesdienst. ü. Mos. IS, 18—19. Herr Pf. vr. Wetzel. 1 Uhr: Gottesdienst. Phil. 4, 4—7. Herr Archid. Seyfert. Abends 8 Uhr: JünglingSverein. ») Schumann'« HauS„ b) Herberge zur Heimath. XL. Die Beichte beginnt auch im Winterhalbjahr pünktlich 7.8 Uhr. gsieittg 1« Uhr: vetsttmde. Herr Pf. vr. Wetzel. Geboren: den 8. Dec. dem hies. Älasmachermstr. Reu- mannSdprf «in Sohn. Gestorben, den 1t. Dee. .der GutsbsNdmAWler zu Selmsdorf, t» Jich-I-Mon. alt: IckWuWie. d«r