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Der sächsische Erzähler : 17.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188712178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18871217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18871217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-17
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.12.1887
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a cn . >«r. I. Streb«! Thl. 1. S.ÜLS. !* ' ' ,anS Süss«. Reinbold M-'«S »s sich gleich, ob Adelige U habe». Besser würde eS " " - — "imit er ich dcS Friede er be« Mkchof " tet. lbe« eia isoitt Nirm» ^auf r-ch- DM-N. höhSaKerrn ' Der Hrecheb Me M MM schluß der Turnier« und ritterlichry. stand mm hochaufgerichtet einem gri der soeben herzugelttten wär u,tö « richtet l-atte, gegenüber. MMM oben vrrächtlich«« Blick,» M M ngung, in welche der reichlich ätz oder die Worte ReinboldS vönZo: schossen setzt Blitze Und, wähttüd äri Schwerte griffe fuhr er höhnend fort'. „Jst'S etwa so g und einen Wams, al nicht als kämet Ihr, Ihr seht mich bereit von der Zorner Sippe gefürchtet? stoben zu begebe», erhob sich, wir a« Befehl, tu« Änzahl junger und alter Männer mid gleichzeitig er önte Schwertgeklirr. „Seid Ihr denn mit Blindheit geschlagen gewesen, Dietrich von Mülnheim? raunte her Stadtschrciber Johan» Göllsche dem jungen Mämw inS Ohr. Wie Zorne« tragen ja, ohne Ausnahme, ihre Kngelhütr, dicke Wttmstzr nnd Waffe«, als hätten sie sich ans eine» tüchtige» Strauß vorgesehen? ' Wiftig« Kröte!' zischte Rchiböld von Zorn, dem Stadt« schrcider eine» Stoß versetzend, daß dieser zurücklaumelte. Mit dieser Bewegung schien aber auch ei» bereits erwartetes Signal gegeben. Zunächst entwickelte sich mir an der Tafel in dem Ochsensttiner Hofi» der Brälibgasse ein wüsteS Handgemenge, das sich aber bald auch auf dm Slawen aitsdchnte. Vergebens ertönte daS Ruhr gebietende: „Trutzes trutze!" des Meisters Johannes Sicke, des Jüngeren»! der mit »nthrere» Bewaffneten in Eile von dem Schultheißen herbei gerufen war, und jetzt bei hundert Mark Strafe und zehnjähriger Verweisung aus der Stadt, Frieden forderte. Rcinbold Hüffelin mid Jakob von Epfich, aus der Familie von Zorn, hatten bereits ihre Schwerter gezogen, und nachdem der erste Blutstropfen geflossen, war auch die letzte Hoffnung auf eine Beschwichtigung der rrtegten Gemüther ver schwunden. Bon beiden Seiten eilten die bereits bewaffneten Knechts herbei/ ihren Herren Schilde,' Schwerter und Spitzmesser zu bringen. Meister Johannes Sicke selbst, obgleich dem Gesetz nach unverletzlich, sah sich bedroht und gezwungen, nach dem Schwert zn greifen. Zwei Männer hatten ihn bereits am Hals kragen erfaßt, um ihn von seinen Begleitern zu trennen; da schürzte er sein Kleid auf» und, das Schwert in der Faust, zer- thcilte er die heulende Menge, um auf die zum Noßmarkt führende Brücke zu eilen, und von dort aus noch einmal eine Beschwichtigung der wild empörten, halb sinnlos gewordenen Gemüther zu ver suchen. Vergebliche Mühe! Schon war die ganze Straße nebst dem anstoßenden Markt zu einem Rauf- und Kampf platz geworden. Steine flogen, Waffen klirrte», Faustschläge und Tritte wurden auSgelheilt. Flüche, Verwünschungen, Schimpfworte vermischten sich mit dem Geschrei schwer Getroffener und Sterbender. Kein Mahnruf, kein Befehl konnte mehr das wüste Getümmel übcrtöucn und den Besonneneren blieb nur übrig, sich von dem blutigen Schauplatz zu entfernen. Mehrere Stunden brannte der Kampf, dann folgte ebenso schnell eine völlige Entnüchtrrung. Die Edellcntr kehrte» in ihre Trinkstuben zurück, zum Theil zerblänt n»d verwundet, von den Mülnheimern aber waren zwei, von den Zorurr» gar sieben er schlage» und damit die Aussicht auf eine unabsehbare Reihe neuer Fehden eröffnet. Beide der auf'S Nene feindselig aneinander ge- rathcncn Geschlechter, hatten mannigfache Verbindungen unter de» zahlreichen Edclleutcn in der Umgegend, und es war wohl anzu nehmen, daß aus diesen sich bald zwei feindliche Parteien bilden würden, deren gegenseitiger Haß Straßburg in eine Kette von Verwickelungen aller Art stürzen mußte. Der anbrecheude Morgen fand die Bewohner der Stadt in großer Aufregung. Die Bürgerschaft täuschte sich nicht über die Folgen deS unter den adeligen Geschlechtern auSgebrochcneq Streite» und sah namentlich daS Vermögen und die Existenz der Mittelklasse schwer bedroht. Niemand dachte an Ruhe, an Schlaf. Noch im Laufe deS Vormittags fand eine Versammlung zur Be- rathwig statt, wie die drohende Gefahr abznwenden sein würde, aber auch hierbei wollte es nicht zu eiiwr übereinstimmenden Meinung taumien. „Den adeligen Herren « darf einstweilen nun nnd nimmer bi« Aufsicht über die Stadt auvkrlraut bleiben," rief der lauge Wand schneider Beitli» mit seiner schrill«« Stimme über die Köpfe der ihm zunächst Stehenden hinweg. „Dje Stimmung der Bürger- schäft muß beruhigt werde» und solches-kann nur geschehen, wenn der Rath die Schlüssel der Stadtthore, Jusiegel und Banner einem Ausschuß anS unserer Mitt« übergiebt.st M» , - Ein höhnendes Gelächter war digAutwvrt. „Der Rath hält's mit den Ad, o? tönte eS von verschie denen Seiten. Dazwischen schrie ,rAß andere Stimme, die bald als diejenige des StadtichräberS Götchd erkannte wurde. „Ihr Narren, so Ihr Euch streiW unr-Dinge, die von keinem Nutzen sind. Meines BedünkenS bl "" oder Bürger die Aufsicht über die sei», de» Rädelsführer o» Halm» nicht ferner de» Samen der Zw Rcinbold von Zorn zu bcmächt werden? - „Der Mülnhcimer wat der Am „Ihr lügt in Eure» Hals hinetü?*HanS Süsse. Reinbold von Zoui hat mich, de» Stadtschrcibrk, k^chlagen und dafür gebührt ihm nach der 25. Sentenz unserer C«I-leaislatio» Strafe. Er soll sich auf rin Jahr auswärts halt» »Dervon Mülnheimaber ha» sich in der Nothwehr heftuiden unvlbarf »ach der 26. Sentenz nicht mit Strafe belegt wttoep?**) Mittcn dje Zorner nicht de» Anlaß gesehen, nimmer würde in ditur Nächt so viel Gräuel in unserer Stadt geschehen pi». No» einmal rathe ich Euch: Nehmt den Burschen gefangen und Wct ihn in Wem Gewahr sam, definit kein urner Schaden geschehm möge, tmd Ihr nickst eint» TageS bitter bereut, wohlgemMrn Nathsckjlägt» Eu« Ohr verschlösse» zu haben? . ') Nachdruck verboten. **) Anmcrk. d. Vers. Täfel, ohne Borsttz oder Ehrenplatz. 25. 8«er unser» »curlder ilesit, wit uueoduläeo, ckor aol ad» iar n«a atn. - - - Loft SS. lat ck« iawau ckoa »»ckana »»lostlket wit valkaov anck »ied ckar »nckar «rnart, uvck W« Mst«tHckfss ar4.dtW»st ck»» dato«, mag w»t btckardvn tüto» «i, «r «j»Wi l»d« aoteeaacka en«, ckor a»«ol äer atstt« ckodvlno bssroravgö ttzti, Vergl. BaterlandSgeschichte de« Elsaß, Be« und Manne,' Lk die Er- Aublick Augen ! Hand »jach dem . blguen Kugelhut . , „ „ abgesehen und t nn» freundschaftlich den Becher zu leeren, rin Mülnheimer hat noch nimmer einen „Und die Zorner fürchten die Mttlnheimer nicht? schrieen ein Dutzend Stimme:, zn gleicher Zeit, über anS dem Kreise, den ein Lhcil der Sdcsicnte bereit» verlass,» batte, um sich auf die Trink stube» zu begebe», erhob sich, wie an Befehl, tu« Anzahl junger und alter Männer nnd gleichzeitig er önte Schwertaeklirr. wlllfahrin, M Mwisrl>tn waren der Landvogt und Herr G von Grosteiti eifrig bemüht gtwtse», einen de» beiden styritjgrn..Partei,» ,zu bewirken. Scheinbar sahen die Herren ihre PenMnngen bereits im Laufe de» TageS und der darauffolgendcti Nacht vöi» besten Erfolge gekrönt, doch konnten sie selbst nicht dir Befürchtung unterdrücke», baß auf beide» Seite» die ernstlich« Absicht eiutr AuSsöhnüng mangele. Schon die aller nächste Zeit brachte denn auch von dem Streben der Mülnheimer nnd Zorner, ihren Anhang im Lande zu ,«ehren und ihre Macht zu verstärken, allerlei bennrnhlgclide Nachrichten, so daß dre Bürger schaft von Straßburg sich einer stetig wachsenden Sorge nicht er wehren konnte und endlich den Entschluß faßte, sich der Stadt regierung z» bemächtige», uni jedem Schwanken des RatheS den Edelleuten gegenüber ein Ende zu machen. > Den, alten Herkommen znm Trotz wählte nun die Bürger schaft den neuen Rath anS ihrer eigenen Mitte. Äicrnudzwanzig Männer anS bevorrechtigte» Familien der Stadt wurden zu Rüshc» ernannt und diesen aus jedem Handwerk ein Beisitzer gegeben. Die vier Meister behielt man zwar bei, aber Burkard Twinger wurde alS Haupt der Bürgerschaft znm Ammeister ernannt. Während sich diese Veränderungen in der städtischen Ver waltung vollzogen, wurden gleichzeitig die größten Vorsichtsmaß regeln getroffen, um einen Anlaß zum WiederauSbruch der Feinde sesigkeiten der Parteien Zorn und Mülnheim zu hindern. Keine von beiden durste die ihnen innerhalb der Stadt angewiesenen Grenzen überschreiten, noch sich irgendwo, sei cs zn Wasser oder zu Laude mit Waffen oder in kriegerischer Kleidung zeigen. Die Thore der Stadt bliebe» geschlossen und waren stets mit bewaff neten Bürgern besetzt. Einlaß wurde nur durch die bei den Thoren befindlichen kleinen Thüren gewährt, nnd auf jedem Thurm hielten nächtlich zwei Rathsherren Wache. Gleichzeitig war auch das Gerichtsverfahren gegen die Urheber der Streitigkeiten, welche diese weitgreifenden Maßregeln noth- wendig gemacht, aufgenommen, und deren Berurtheilnng alsbald erfolgt. Die meiste» Adeligen traf kürzere oder längere Ver bannung, und auch Meister Johannes Sicke der Jüngere, welcher durch jein eigenmächtiges Einschreiten am Tage des GeschöllcS") eine ««gesetzliche Handlnng begangen hatte, wurde mitsammt seiner Familie zu einen: dauernden Fernbleiben von Straßburg verdammt, sein Haus aber sollte dem Erdboden gleich gemacht werden. Dieselbe Strafe war Rcinbold von Zorn bestimmt. Während zu Gunsten der übrigen Angeklagten noch hier und da eine Stimme laut geworden war, machte sich gegen seine Person in der Stadt eine Erbitterung bemerkbar, die das Harle Urthcil, das seiner wartete, vielleicht vorbereitet hatte oder wenigstens voraussehcn ließ. Man erinnerte sich der Zeit, wo er sich auch gegen seinen Oheim, de» alten Friedrich von Zorn erhoben und denfelben arg bedrängt hatte, also daß dieser sich gezwungen gesehen, sich und sei» Eigenthnm unter den Schutz des Bischofs Berthold von Bucheck zu stellen. Reinbold von Zorn war offenbar ein unruhiger Kopf, welcher der Stadt noch mancherlei Unannehmlichkeiten bereiten konnte, und so war cs besser, sich seiner zu entledigen, indem man ihn dauernd ans der Stadt wies, sein Eigenthnm einziehen und fein Haus schleifen ließ. Es war am Abend des zwölften August, dem Tage, an welchem die vernrtheilten Adeligen ans Straßbutg gezogen waren und die Thore der Stadt sich hinter ihnen geschlossen hatten. Ter Himmel war Mit schweren, niedcrhängendcn Wolkenmassen bedeckt und ei» kalter Wind peitschte das Wasser der Jll, daß es schäumende Wellen schlug. In der Luft war ein unheimliches Brausen und von fern herüber hörte man das dumpfe, lang gezogene Grollen des Donners, während die ersten, großen Regen tropfen fielen nnd dem einsamen Wanderer, der sich dem etwa eine halbe Tagereise von Straßburg entfernt gelegenen Dorfe Ottenheim langsamen Schrittes näherte, die fieberheiße Stirn kühlten. Wenige Augenblicke später war ein furchtbares Gewitter zum vollen Ausdruck gekommen. Orkanartig brauste der Wind daher, die mächtigen Banmriesen zu beiden Seiten des Weges bis in die Wurzeln erschütternd. Der Donner rollte ohne icgliche Panse, grelle Blitze mnzucktcn das Haupt des Wanderers nnd erhellten die Gegend im weitesten Umkreise, bis über Ottenheim nnd die unmittelbar am Rhein gelegene Burg Schwanau hinaus. Die Wolke» aber schienen ihren Inhalt förmlich auf die Erde Herab zn stürzen. DaS Unwetter verzog sich so schnell, wie es herauf gekommen war; kam» eine Stunde später regte sich kein Lüftchen mehr und nur einzelne flatternde Wolken zogen noch rasch an dem tiefblauen mit leuchtenden Sternen bedeckten Nachthimmel vorüber. Die Luft war mild, von wonnigem Odem erfüllt, nnd das Murmeln, Plätschern und Rauschen ringsum mußte nach den: wilden Auf ruhr der Natur eine bernhigende, wohlthnende Wirkung ausüben. Auch der einsame Wanderer schritt jetzt schneller vorwärts, nm den letzten Rest des Weges, der ihn noch von den: Dorfe trennte, zurück zu legen. Dennoch fehlte seinem Schritt die Rüstig keit Und Elastizität, ohne welche sich diese hohe, kräftige ManneS- gestalt kam» denken ließ, und in seinem, von einem dunkle» Boll- bärt umgebenen Gesicht zeigte sich rin Ausdruck von Müdigkeit und Erschöpfung, wie sie sich nnr nach hartem Kampfe in de» . Zügen eines ManueS bemerkbar «lachen. Reinbold von Zorn, der jetzt allein, den Wanderstcckcn in der Hand, seine- Wege» zog, hatte ri»en solchen Kampf überstanden. Er verließ heute, nachdem er sein Urtheil empfangen, Straßburg, nicht in: Zuge mit den anderen verbannten Edelleute», die zum Theil nur auf kurze Zeit hinaus gewandert waren, sondern er halte sich durch ein Mauerpförtchen schleichen müssen, um nur daS armselige Leden vor seinen Feinden retten zu können. Warum rettete er eS? Aermer nnd elender wie ein Bettler wanderte er in die Weit hinaus, die er eines TageS so leicht zu bezwingen gedacht. Aermer und elender, nicht nnr weil man ihm irdisch Gut und Eigenthnm genommen, sondern weil eigene Schuld ihn zn dem gemach», waS er jetzt war. Im „blauen Stern" zu Ottenheim erwartete ihn sein Ohm, der alte Friedrich von Zorn, der Mann. den.tr in jugendlichem Uebermuth so tief gekränkt, und der Hn uttn, durch mttdxS Ver geben, doppelt strafte und ihn durch sanften Znsprnch ermunterte. „Bischof Berthold von Buche«! ist kein unrechter, Mann, ex wird Vergeben für Dich finden, wir ich «S gesunden habe, wenn D» ihm ei» reuig Gemitlh zeigst," tröstete Herr Friedrich. Aber Reinbold schüttelte den Kopf und ein böhnendeS Lächeln umspielte seinen Mnnd. „Erwartet daS nicht, Ohm? entgegnete er voll Bitterkeit. „Der Bischof lebt mit Straßburg i» gute« Einvernehmen, hat er ?) Streit. , , «E» im» dap>Els«M!W«Witz»he,t>Mu L PqtelStzrsra. Um mcki ML «HL tvlrivü-ttzü ön» rr-.iU" uvT- 7 doch den« Meister mldMth ^rst '»tuÜI reinMttSilberL dir Münze daselbst -tt damit all»! abhängige LmG :Mchi ÄMdMkeu: vttl«ihen-vulüL l»W Berthold eins UÜnndc Näu»gepellt-^«i v richte i iM loWo MmanD versruym Hinderntß ent«jM WKelW" - "" ttHuveüM. i nl- ,-' -Ui-. -M! ->! ! > „Uttd wend «r cS nicht Wäre, so Wtttde ^i H ^Rechte verzichten, die sein Ansehen geNiHr^hWjti^ ihn::: der Kirche *ineS TageS nicht Nn»rhMich v« _ — Nein, Ohm, gebt Ench kemen trügerischen Hoffnungen Mt blecht nicht» übrig, als in den Dienst irgend eines h-hen zu gehe»? , Die letzten Worte kawen langsam, eine- Üäch tzrvt cksidereu über ReinboldS Lippe», jede» einzelne die QM vrrklmdrtit, Mch« ihn bei dem Gedanken an ihren Inhalt «ränfftn. . Herr Friedrich von Zorn trat seinem Neffe» Nnt eines» Schritt näher nnd legte sein, Hand wie beschwichtigend puf bissest " In seinen Miene» sprach sich witdir emeläckMde WverWt au». „Ein Zorn wird nimmer in die Dienste irgend eine- Herrn gehen. Wohl mag der Himmel mir noch eine Reihe vön LtvestS- ,fahren beschieden haben, und wer wollte usir wehrt», Diih/zu ReinboldS kühn geschweifte Braue» zogen sich zstsäwmen, in seinen Anaen blitzte eS. . - . - : ' „Noch weniger wird ein Zorn mit dreißig Jähtt» eistKM« sein, der des Schutzes bedarf, mein Ohm. ' Bester einMier Stsitbr, frei durch die Erfüllung seiner Pflicht, als ein sklavischer Freier? Herr Friedrich seufzte tief auf, und doch glitt «n Hönnige» . Lächeln über das alte Gesicht, als er auf den Neffen blickte. ' „Du hast Recht, Reinbold, und doch würdest Du als freier Sklave wenig die Pflichten erfüllen können, die Du DemrM HtMse und Deinem Namen schuldig bist. Du fehltest! Du fehltest schwtr! Und dein Fehltritt muß die Buße folgen. Büße ! Demüthige Rn stolzen Sinn, beuge Dich, damit Du eines TageS den Kopf'Nm so höher tragen darfst. Sage dem Bischof Berthold .pou Bstchrck, daß Du bereuest, daß Du in Zukunft nimmer vergessen »iÜst/M»S Du Deiner Ehre und Deinem Namen schuldig bist nndimoch ckatm Alles aut werden." iL „Gut werden!" wiederholte Reinbold zweifelnd. „WMwNre ein Licht, das mir das Dunkel meiner Zukunft erhellen kö»>Ock* „Der dunkelste» Nacht folgt ost em um so Helles« Tag. Was zweifelst Du, daß sich Brschof Berthold unsere»! Wünschen geneigt zeigen wird? Wir haben einen großen Anhang in» Laude und es kann ihm nicht daran liegen mit uns in Femdschaft zu leben." „Und inzwischen? Walther von Tübingen, wird-seine Tochter nimmer einem Bettler geben", kam cs hohnlachend äibev RnabvldS Lippen. , ' l Herrn Friedrichs Miene verfinsterte sich, und ein BorwUtf lag n:cht minder in den: Blick, mit welchem er seine» Neffen be trachtete, als in den strengen Worten, die er jetzt entgegnete : „Du denkst in dieser Stunde an ein Weib, da» Dich mit höllischen Zauberkünsten umstrickt. Fast möchte ich-glaube», daß das Schicksal Dir niemals so freundlich gesinnt war als daMMo eS sich Dir so hart und erbarmungslos erwiesen mW Dir Alles genommen hat, das Dich zu einer begchrenSwerthen Partie fttr die Tochter Walthers von Tübingen gemacht hätte, denn nimmer könnte ich den Tag segnen, wo der fluchwürdige Ncktne der Geroldseckcr mit dem der Zorn verbunden würde. Dn mußt nicht wissen, wie schmachbedeckt jener ist, um eine solche Möglichkeit HU erfassen und doch wird es allerorten laut und offen «redet, daß Burg Schwanau eine Brutstätte schändlichen Wesen» ist. : Wozu der finstere Blick, Reinbold? Ich rede Wahrheit. Walther von Tübingen, Herr von Geroldseck, Erstem und «chuttern, ist ei» gcmaltthäligcr Mann, ohne Gottesfurcht, ohne Achtung filr Gesetz und Recht, ein Mann, dessen Sinnen nnd Trachten, uur^ dus Räubereien aller Art gerichtet ist. Längst ist Burg Schwanan der Schrecken aller Kaufleute geworden, nur zagend wagen sich ihre Schiffe den Rhein hinab und der einsame Wanderer spricht sein Sroßgebctlein, wenn die Noth ihn zwingt, seinen Weg an dem alten Naubncst vorbei zu nehmen. Nur ein geringer Theil der Dinge, die man sich von Schwanau erzählt, darf Wahrheit-sein, um jede Verbindung nut den: Herrn von GeroldSeck als einen Schandfleck für einen guten Namen anzusehen? ReinboldS Miene hatte sich mehr und mehr verfinstert» seine Zähne preßten sich fest auf die eingezogene Unterlippe. Der Oheim er zählte ihm kein Ammemnärlein, sondern Dinge, die Jedermann wußte. Aber sic konnten nur seinen Entschluß, die Reine,Sckuldlose von finsteren Gewalten frei zu machen, kräftigen und aufs Neue deu Schmerz wecken, den ihm dir Gedanke an eigene Hülflosigkeit bereitete. Eine geraunte Weile stand er Herrn Friedrich, der den Neffen einen Einblick in sich selbst gewähren wollte, schweigend gegenüber^ dann sagte er plötzlich: „Ich werde Bischof Berthold bitten, mir zu vergeben?-. Herr Friedrich von Zorn aber seufzte tief auf. Er: hätte den Beweggrund für Nciübolds Willsähigkrit in aufrichtiger Reue suche» mögen. - Dieser aber dachte nur an rin Weib, da» driq alten Herr» der Liebe seiueS Neffen so unwerth dünkte »il: Zweites Kapitel. Zerstörte Hoffnung. Ein wunderbar schöner, von Märchenpracht umwobener Herbst morgen war hcrcingcbrochen. Die Sonne hatte siegreich, dilt dichten Nebclmasse» zu Boden gedrückt. Nnd nur noch Über dem rasch dahin brausenden Gcwäss« der Jll schwammen weißlich«! Wölkchen. Nun spiegelten sich leuchtende Strahlen in den Milliarden Tropfen, die auf deu feinen Fäden deS MiidchensommerS von' ASM Gras halm zum anderen blitzende Perlenschnür« bildete»; und Baum nnd Strauch waren wie nrit in allen Regenbogenfarben schimmern den Sternen übersäet. e ! n - Vor dem Thore de» Klosters St. Arbogast zügelt«» vier Reiter nur mühsam ihre ungeduldig scharrenden Ross». Dir «ine derselben, Herr Friedrich von Zorn reichte dem Abt noch «jmnäl zum Abschied die Hand. „Lebt wohl, ehrwürdiger Vater und nehmt tansendftch«» Dank für die freundliche Aufnahme, die Ihr M ^nwdiffem Kloster gewährt?- sagte er mft bewegter Stimme. "x „Zieht hin in Frieden, Herr Friedrich und der Himittel enög« Eurem Vorhaben Gelingen geben. Könnte ich in dws«r Bache etwa» thun, so , solltet Ihr mich nicht vergeben» «bett»" höben. Mei» Fürwort aber würde wenig nutzen und so kann ich/Mich nur auf «in inbrünstig«» Gebet brschränke» und Euch voch Mttwl bitten, Euch zu uiäßiaen. Vergeßt nimmer, daß Shr^'Mvst" «» wäret, der von dem Bischof Schutz filr sich und sein Eigenihnül begehrte. In einem offenen Streit gegen ihn, würdet Ihr schwer^ sich Bundesgenossen finde». Nur Sanftmuth uud GedM'wirden Ench znm Ziele führen? M n-. Der Abt niachte daS Zeichen deS Kreuze», und «m^EchstWj Augenblick trabten die Rosse von dannen, vem von brr Morgen« sonne hell beschienen«» Straßbnrg zu. _//. -Geduld und Ganftiünth!' murmelt« Herr FrttdM Mv^ al» einmal. Vielleicht dachte «r, daß ihm, in selnemAltrr. nicht mehr allzuviel Zeit Geduld zu ttb«n übrig blei«. Uud MM em» röt hin und b-r gestritten, uud es gab deren nicht waren, der Meinung des StadtschrciberS bs:- sich mußte man gestehen, daß «S nicht so? n! .....ncholds von Zorn zu vexsicher», dftwtil., sichteS zweifellos bewunt s«i und versuchen «rhe,^ wttchen. To dtschraukt« «an sich dorqnf^Mg« aus dem Vürgerstaud au Meistep ZichogntS, MSN" dvogt uud Herr Götze se», einen Waffenstillstand zwischen -MUI! 's.-!'' ,1,6 !!n: m<!i' kümmert'» Gs
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