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V. Ostld. Ostld. 'M sr s 6» 2 2. ? L 3 Z' Z.L, LS ?? 'M Z K KD 8-- -Z'.-- 7.Z Bekanntmachung. Die nächste öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses findet Freitag, den 2. December d. I., Vormittags 11 Uhr, -im Sitzungszimmer der unterzeichneten Behörde statt. Die BerathungSgegenstände sind aus der im amtshauptmannschaftlichen Gebäude angeschlagenen Tagesordnung zu ersehen. Königliche Amtshauptmannschaft Bautzen, am 21. November 1887. von Boxberg. L - Z.- - r? «r 8- Z»« s s 2 - L Montag, den 28. November d. Js Vormittags von 10 bis 12 Uhr, wird AmtStag in dem RathhanSsaale zu Bischofswerda abgehalten werden. Königliche Amtshauptmannschaft Bautzen, am 17. November 1887. dm» Borberg. Wochenblatt fiir Bischofswerdß, Stolpen «ad UmKkgeud. Amtsblatt da Sgl. Amtshmptmunychast, da Sgl. SchMnsprktioo ». des Sgl. HMtstainamtkS z» Bantza, sowie des Sgl. Amtsgerichtes mid des Stadtrat-es za Bischosswada. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Bestellungen werden bei allen Postanstalten Aastratt, welche in dieser Matte die weiteste Mittwochs und GemmSeaSS, und kostet rmschließlich de» deutschen Reiche«, wr Bischoftwerda und Umgegend smdrn, «erdm bi» Dienstag mid Freitag früh S U« cher Sonnabend« erscheinenden ^beüttrtftische» UeilnU«" in der Expedition diese« Blatte« angenommen. angenommen u. kostet die dretgespaltene Sorpe,«iell« 10 M, virrleljührlich 1 Mark SO Pf. Einzelne Nummer 10Pf. Aweia« dPiersI^PH Slatzraaaa unter .Eingesandt SO Pf- lSertngsterArseratenbäragSbW. Politische Weltschau. Eine Woche tiefster, schmerzlicher Erregung liegt hinter dem deutschen Volke. Auf die Zeit der bangen Ungewißheit über den Zustand des deutschen Kronprinzen folgte die nicht minder trostlose volle Wahrheit, welche der „Reichs anzeiger" in amtlicher Weise veröffentlichte, nach dem der aus San Remo in Berlin eingetroffene Frankfurter Arzt, vr. Max Schmidt, unserem Kaiser einen erschöpfenden Bericht erstattet hatte. Mit den Gefühlen der innigsten Sympathie blieben seitdem die Blicke und die Herzen der gesammten Bevölkerung Deutschlands südwärts gerichtet, wo der edle Kaisersohn sein Martyrium mit wahrhaft übermenschlichem Muth erträgt. Eine größere Operation von Außen hat der er lauchte Patient mit Bestimmtheit abgelehnt und erklärt, er wolle seine Sache in Gottes Hände legen. Die am 14. November stattgefundene Entleerung einer Eiteransammlung aus dem Kehlkopfe verschaffte dem Kronprinzen zwar vor übergehend eine Erleichterung', zeigte aber, daß das krebsartige Leiden bereits sehr weit gediehen ist. Gerüchtweise verlautete, daß in Berlin Er wägungen über etwaige staatsrechtliche Folgen der Erkrankung des Kronprinzen bevorstehen. Die Meldung des „Deutschen Tageblattes", Prinz Wilhelm solle mit der „Stellvertretung" des Kronprinzen betraut werden, wird als unbegründet bezeichnet. Prinz Wilhelm von Preußen reiste Freitag dem Czaaren bis nach Wittenberge ent gegen. Der Letztere wurde auf den» Lehrter Bahnhofe in Berlin von sämmtlichen dort an wesenden Prinzen des preußischen Königshauses und anderen deutscher souveräner Häuser am Freitag empfangen. Das russische Kaiserpäar 'fuhr nach dem russischen Botschaftshotel, von wo sich die russischen Herrschaften Mittags nach dem Palais begab?«, um dem deutschen Kaiser einen " abzuHattnt. ES bedurfte eines besonderen rhls, um den deutschen Reichs* sich während der Anwesen dem socialen Frieden, seiner Wiederherstellung, wo er bedroht ist, und seiner Erhaltung zu dienen. In diesem Sinne wird sie wirken, wenn auch erst nach Generationen ihre volle Wirksamkeit auf die nationalen Zustände sich entfalten kann. Aber dem Volke sollte immer wieder nahe gelegt werden, wie es die höchste Stelle im Reiche war, welche den Anstoß zum Eintreten in die Socialreform gegeben hat!" Zu den ferner dem Reichstage zugedachten Vorlagen gehört auch der in der letzten Session nicht erledigte Entwurf über die Rechtsverhältnisse in den Schutzgebieten, der auf Grund amtlicher Berichte eine wesentliche Er weiterung erfahren hat. Bei dem jetzt dem BundeSrathe vorliegenden Entwurf über Beschrän kung derOeffentlichkeit bei Gerichtsverhandlungen ist den Beschlüssen der früheren Reichstags commission möglichst Rechnung getragen, so daß die Annahme dieser Vorlage in dieser Reichstags session gesichert erscheint. Zu ernsten Ausein andersetzungen dürfte es im Reichstage nur über die KornzollerhöhungS-Borlage kommen, da be- dieser Angelegenheit ein Ausgleich der wider streitenden Interessen sehr schwer ist und selbst innerhalb der Fractionen keine Einmüthigkeit herrscht. In der österreichischen Reichshauptstadt wurden die Arbeiten beider Delegationen eifrig fortgesetzt. Die österreichische Delegatton hat die Budgets des Aeußeren, des Krieges, der Manne, des Finanzministenums, des obersten Rechnungs hofes , sowie den Ansatz der Zollgefälle unver ändert angenommen. Auch daS außerordentliche HeereSbudget, einschließlich der Forderungen für die Einführung der Repettrgewehre wurde iu den Budgetausschüssen beider Delegationen aciuhmiat» nachdem der ReichSknegSminister Gras BylyM dafür energisch eingetretrn war. Z« einer nHtzW Erörterung der auSwärttgen Lage kam eS MH Plenarsitzungen der österreichischen DeltMtoa nicht, dagegen echielt eine Sitzung der ungarisch« Delegatton dadurch eine erhöhte politische BW deutnng, daß der Bicepräsident Graf TiSza Met Hutter Zustunmung aller Anwesenden heit des Czaaren in Berlin aufzuhalten. Fürst Bismarck konnte dem Besuche des Kaisers von Rußland keine politische Bedeutung beimessen, nach dem die letztere im Voraus von den Petersburger Blättern bestritten worden ist, die Gerüchte von dem baldigen Rücktritt des friedensfreundlichen Minister von Giers immer festere Gestalt ange nommen haben und die militärischen Vorbereitungen in Rußland in letzter Zeit in einer Weise fort gesetzt wurden, welche sowohl im politischen wie in finanziellen Kreisen Deutschlands und Oester reich - Ungarn- Beunruhigung hervorriefen. Uebrigens traf in Berlin als Vertreter k-s russischen Auswärtigen Amtes Geheimrath v. Stoli- pine ein, statt des persönlich erwarteten Ministers von Giers. Der deutsche Reichskanzler dürfte nun zunächst in Berlin bleiben und sich an den Reichstagsarbeiten schon von deren Beginn an betheiligen. Möglicherweise wird er sogar den Reichstag eröffnen, der diesmal in so ernster Lage zusammentritt, und sieht man der Eröff nungsrede mit großer Spannung entgegen, da dieselbe im Hinblick auf die Krankheit des Kron prinzen keinen rein geschäftlichen Character tragen kann, wie dies seit Jahren üblich war. Zu den bedeutungsvollsten Aufgaben, welche den Reichs tag beschäftigen werden, gehört unstreitig die Atters- und Invaliditäts-Versicherung. Wie die bereits vorliegenden Grundzüge ergeben, soll das Gesetz von Anfang an auf der breitesten Grund lage in Kraft treten; eS soll sich auf alle Ar beiter, Gesellen, Gehilfen u. s. w., außerdem auf Handlungsgehilfen und andere Privat-Angestellte mit einem Einkommen bis zu 2000 Mark und fakultativ auf noch mehrere andere Categorien von Personen beziehen. Am Tage der Veröffent lichung dieser Grundzüge waren gerade 6 Jahre seit der Veröffentlichung der die großen Social reformen einleitenden kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 verflossen. Die jetzige Vorlage ist bestimmt, das bedeutend« Werk der Socialreform zu krönen, da» nach den Watten der „Nordv. ALg. Ztg." bestimmt ist, Bekanntmachung der Ortskrankenkasse für Hartha» vnd Umgegend. Nach den vorgenommenen Ergänzungswahlen besteht der Vorstand obengedachter Casse vom 1. Januar 1888 an aus folgenden Personen Herr Gmil Gnauck in Weickersdorf, Vorsitzender. - Heinrich Kluge in Rammenau, stellvertretender Vorsitzender. - Wilhelm BennS in Hartha«, Schriftführer. - Moritz Bötcher in Hartha», Cassirer - Julius HauSwald in Goldbach - August Tauer in Rammenau. - Reinhold Kock in Frankenthal. - August Heinrich in Frankenthal. - Moritz Haufe in Rammenan. - August TchSfer in Grostdrebnitz. Ferner sind August Clemens Grützner in Bnrkan z.Z. in Weickersdorf als Cassenbote und Wilhelm Berge in Frankenthal als dessen Stellvertreter gewählt worden. F r a n k e n t h a l, den 22. November 1887. F. A. «Spelt, — L