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Ne, die ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch erquick«/ hat etwa» Erhebendes für alle rhenaehmer. »ögf sie auch allen Thrllnehmrrn rflchen Seg« briuaen. 1Ü. November. Seit vergangener Nacht ist der Winter eigentlich erst richtig in hiesiger Gegend eingezogen, denn die lustig wirbelnden Srhneefiöckchen zerschmolzen nicht, wie bisher, so ohne Weitere« bei ihrer Ankunft auf unsrem heimischen Boden, sondern begänne» sich zu sammeln und ein Winterkleid zu bild«, wie eS namentlich von unserer Schuljugend so sehn süchtig erwartet wird. Hoffentlich hält der Winter an und zwar auch »m Interesse vieler Gewerbtreibender und Geschäftsinhaber, und läßt uns ein LchteS Weihnachten im Schnee und EiS feiern. — 15. November. Der hiesige GebirgS- verein hat für morgen Mittwoch Einladung zu seinem ersten Familienabend dieser Saison ergehen lassen. Außer demConcert der bewährten Capelle de? 103. Jnf.-Reg. wird auch noch ein anderer Genuß den Zuhörern zu Theil werden, indem zu diesem Abend noch Herr Concertsängcr Friedrich MelmS aus Dresden die Anwesenden durch seine herr lichen Lieder entzücke» dürfte. Wie der betr. Verein seinen Mitgliedern stets nur gediegenes gebot« und denselben schon manche angenehme Stunde bereitet hat, so dürfen sich dieselben auch diesmal einen genußreichen und dabei vergnügten Abend versprechen. In den dem Landtage zugegangenen Regie rungsvorlagen befinden sich u. A. folgende Mit theilungen: „Um dem in einigen Gegenden her vorgetretenen Mangel an Aerzten abzuhelfen, sind an mehreren Orten, welche seither eines Arztes entbehrten, Beihilfen an Aerzte, welche sich neuer dings zur dortigen Niederlassung entschlossen haben, gewährt und an einigen ander« Orten die bisherigen Beihilfen erhöht worden. — Die fernere Ausbildung von Heilgehilfen ist abgestellt worden. — Die beantragte Erwägung darüber, ob die kostenfreie Entscheidung in Sachen des Unterstützungswohnsitzes einzuführen sei, hat zu dem Ergebnisse geführt, die Beibehaltung der seitherigen Einrichtung gerathener erscheinen zu lassen, zumal es nach den angestellten Erörte rungen in der weit überwiegenden Mehrzahl der Bundesstaaten, insbesondere in Preußen, Würtem- berg, Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklenburg, Coburg-Gotha, Meiningen und Altenburg ebenso gehalten wird. In Bautzen beschäftigt man sich jetzt mit dem Plan, eine Eisenbahn Bautzen-Hoyerswerda zu erbauen, nachdem man bereits im vorigen Jahre für eine Linie Bautzen-Kamenz vorbereitende Schritte unternommen hatte. Man hofft durch die neuen Verbindungen der Stadt Bautzen regeren Verkehr zuzuführen. Dem Director der landwirthschaftlichen Lehr anstalt zu Bautzen, Brügger, wurde das Ritter kreuz 1. Classe verliehen. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 14. November. Es wurden ein Raub der Flammen: Das Wohn haus des Tagearbeiters Steinborn in Saritsch; das Hase'sche Haus zu Königsbrück; das Wohn haus des Handelsmannes Lehmann in Ottendorf bei Königsbrück. — Der Kohlenbrenner Lotzdorf aus Moritzdorf wurde durch Einsturz einer Esse beim Feuer zu Ottendorf schwer verletzt. — Zu Muskau haben Diebe die Casse des Amtsgerichts heimgesucht und daraus über 60 Mk. entführt. — Der Bürgermeister Herr Schönfelder zu Hirsch felde feierte das 50jährige Ehejubiläum. — In die Collection des Herrn Ulbricht zu Gersdorf ist ein Gewinn von 100,000 Mark gefallen. — Nach den ministeriell« Voranschläge rechnet man im nächsten Jahre in Oesterreich auf 8 Mill. Gulden ^-13 Mill. Mark Einnahme als Er trag des Lottos, was cs annähernd auch in den früheren Jahren gebracht hat. Wie viel mögen auch unsere Lausitzer Grenzorte dazu als frei- willige aufWdische Steuer geliefert haben?! — In der Ö. Abtheilung der landw. Landesaus stellung zu Ba»W, welche, landw. Erzeugnisse und Hilfsstoffe enthielt, wurden 103 Aussteller mit Ehrengeschenken, silbernen und bronccnen Medaillen, Geldpreisen und Ebrcndiplomen be dacht, wovon 70 allein auf die Läusitz kamen. Ein uqd derselbe Aussteller wurde nach mehreren Achtung« hin prämiirt. Ach Geburtstage vr. Martin Luthers, am 10. November, vollzog sich in Dresden - Antonstaht die feierliche Einweihung der nach dem großen Reformator benannt« Kirche. ' Bor der DrrikünigSkrche, in welcher sich die FestzugS- theiluxhmrr vcxfqmmelftn, herrschte Kreit« in der LL'ÄL S'LLÄ! Hauser prangten na ,zahnen» luv Gumanven« schmuck, dasselbe galt von den Straß«, die der stattliche Festzug einschlug. Bor dem Haupt portale, wo sich die Uebergabe des Schlüssel» vollzog, hatte sich CultuSminister von Gerber mit einer stattlichen Anzahl hochgestellter Personen eingefunden. Gegen 10 Ühr hob der Weihgottes- dienst in dem neuen GptMhause an, da» m all' seinen Theil« dicht besetzt war. Zu dem Einlageergebniß der Königlichen Altersrentenbank in Dresden (Altstadt, LandhauSstr. 16, im Landhaus) im vergangenen Monat October — in Höhe von 268,271 Mk. — haben sämmtliche Verwaltungsbezirke des Landes beigetragen. Wie immer sind die beiden größten Städte des Landes an der Spitze: Dresden mit 75,680 Mark, Leipzig mit 58,959 Mark. Dann folgen die Amtshauptmannschaft Döbeln und die Stadt Chemnitz mit je über 20,000 Mark, hierauf 7 Amtshauptmannschaft« mit je über 5000 Mark, während die übrigen mit kleineren Beträgen betheiligt sind. Daß die Benutzung der Königlichen Altersrentenbank seit einigen Jahren eine regere geworden ist, läßt bei dem Zuge der Zeit um so weniger befremden, als die Bank Bortheile bietet, welche andere Versicherungs institute nicht gewähren. Namentlich ist hervor zuheben, daß die unter Capitalvorbehalt gemachten Einlagen nach dem Tode des Versicherten unter allen Umständen voll und ganz, ohne irgend welchen Abzug zurückerstattet werden, auch dann, wenn die von dem Versicherten bis zu seinem Tode bezogenen Renten die Höhe der von ihm bewirkten Einlagen überschritten haben. Die Einzahlungen zur Altersrentenbank können ferner jederzeit erfolgen, ohne daß eine Zinsvergütung zu entrichten wäre, auch wird ein Eintrittsgeld nicht erhoben. Infolge der starken Regengüsse, welche am Donnerstag und Freitag auch in den Niederungen Böhmens erfolgt sind, hat die Elbe einen so bedeutenden Wasserzuwuchs erhalten, daß nun mehr der Transport der Braunkohlen von Aussig ab mit doppelter Kraft in Angriff genommen werden kann. Die erste Gläubigerversammluug der Leipziger Discontogesellschaft fand am vergangenen Freitag statt. Dieselbe war von 56 Personen besucht. Die Aufsichtsräthe fehlten. Der Konkurs verwalter wurde beibehalten, in den Gläubiger ausschuß wurden gewählt die Leipziger Credit- änstalt, die Sächsische Bank, die Gothaer Bank, Meyer L Co., Hammer L Schmidt, vr. Lang bein für die Sandbank'sche Konkursmasse, Ernst Reuter und Julius Meißner, chle von Leipzig; ferner die Vcreinsbank in Hamburg. Der Kon kursverwalter schildert das leichtsinnige Credit- gebcn und sinnlose Speculiren der Direktoren. Bis August 1882 sind die Bücher in Ordnung. Dann beginnt Winkclmanns Conto für Effectcn- An- und Verkäufe mit 38,000 Mark und endet im September 1887 mit einem Debet-Saldo von 1,208,000 Mark; Jerusalems Conto beginnt im Juni 1884 und endet mit einem Debet-Saldo von 460,000 Mk. Außerdem sind auf dem Conto des Aufsichtsraths - Mitgliedes Lana, welches 1883 beginnt, 2,451,000 Mark gefälscht. Die Maschinenfabrik Vogel schuldet 2,457,400 Mark, Sternberg in Manchester, eine Gründung Jeru salems, eine halbe Mill. Mk., Neller und Hirschfeld schulden je 300,000 Mark. Sternberg ist dem Konkurs nahe. Die im Besitze der Masse befindlichen Aktien von 1 Million Mk. der Limritz-Steinaer Fabrik, 855,000 Mk. der Ullcrsdorfer Werke und 312,500 Mk. der Eutritzscher Fabrik sind wenig werth. Der Status vom 10. November weist 14,643,074 Mk. Passiven und 12,001,587 Mk. Aktiven aus: Rach den Statuten sollte derAuf- sichtsrath vier Mal jährlich revidiren, 1885 sind die Bücher dreimal, 1886 zweimal und 1887 einmal revidirt. Es wird eine Klage gegen den Auffichtsrath auf Ersatzpflicht angestrengt werden. Viele Personen meldeten sich als Wcchselgläubiaer, deren Forderungen nicht gebucht waren. Der Anmeldetermi» und der Prüfungstermin wurden um je einen Monat hinausverlegt. Freitag Vormittag verunglückten auf der Mittelgrube (Constantin) bei Brand zwei Doppel häuer, Ziller aus Berthelsdorf und Thiele aus MüdiSdorf. Bei dem Bohren stieß« dieselben plötzlich auf Wasser, da» so rasch hereinbrach, daß sie sich nicht retten konnten und ertränken. Ziffer hinterläßt sieb«, Thiele neun Kinder. E» vergeht fast kein Tag, an welche» Vie Trtchinosis ün Bogtlande nicht ihtc Opfer fordert. ApermalS ist in UnterhaittsdorfSoKnaKnd'früh em Mann dop 25 Jahren dieser Krankheit rrftge». Bekanntlich ist in verschiedenen Städten Sachsens Mittegt word«, e» möchte bei dem gegmnMigen Wdtage Mösern eiti? Aenderung der BerWung befürwortet werden.däß künftighin M Madt- verordnet« auf sechs Achre, ftatt wist RDtzch änf drei Jahre zu wählen find: Wir nairqu» Plane» i. V. gemeldet wird; hat der dvrttge- ^Städtische Verein- sein« Vorstand fÜrdejt Fäll, daß.Petitionen in der gedacht« RnfftfinK an de» Landtag gelang« sollten, beauftrag end Petition in entgegengesetztem Sinne vorzübereiten. Der schon dürftige Wasserstand der Mulde bei Zwickau wird durch die noch immer an haltende Trockenheit mehr und mthr derinmdert. Die ältesten Wasserwertsbesitzer vermög« sich eines so niedrigen WasscrstandeS der Mulde, al» jetzt der Fall ist, nicht zu entsimicn. Dieselbe Wassercalamität herrscht auch in der Umgegend von Zwickau, so ist z. B. in Planitz ein Viertel aller dortigen Brunnen versiegt. In Umlauf sind falsche Zweimarkstücke sächsischen Gepräge» mit der Jahreszahl 1876 und dem Münzzeichen v. Einem in dem Dürich'schen Etablissement in Cölln bei Meißen an der sogenannten Thon schneidemaschine beschäftigten Arbeiter wurde an», Montag Vormittag die linke Hand zerschnitten,, daß die vollständige Amputation derselben sich nöthig machte. Der Mann war so unvorsichtig gewesen, ein« Stein aus der im Gange befind lichen Maschine herausholen zu wollen. Dem im Bureau des K. S. Landes-Cultur- rathes zusammengestellten Saatenstands- und ErntebcrichtS im Königreich Sachsen über den Monat Oktober ist zu entnehmen, daß die erhoffte günstigere Herbstwitterung auch im Monat Oktober ausgeblieben ist, welcher sich durch anhaltend niedrige Temperatur und, wenn auch häufigen, aber nicht durchdringenden Niederschlägen auS- zcichnete. Die Herbstsaaten sind infolge dessen: mit sehr wenig Ausnahmen spärlich aufgegangen und haben sich wenig entwickelt. Raps hat sich gegen den Vormonat abermals verschlechtert, so daß bereits Umpflügungen vorgenommen werd«: mußten. Der zu Ende vorigen Monats so un erwartet aufgetretene Frost, der im Gebirge 10 bis 13 Grad erreichte, fand noch viele Kartoffeln und Rüben im Felde und hat unter den ersteren zum Theil bedeutenden Schaden verursacht, doch, ist die Ernte besser ausgefallen, als erwartet werden konnte, besonders ist die Güte der Knollen vorzüglich. Der Ertrag in Runkeln bleibt hinter dem vorjährigen zurück, da dieselben wegen Regen mangel zumeist klein geblieben sind. Ebenso die Zuckerrüben, doch zeichnen sich letztere durch hohe» Zuckergehalt aus. Das Kraut, welches besonders im Gebirge viel gebaut wird, hat durch Frost, Mehlthau und Blattläuse gelitten. Der Stoppel klee steht wider Erwarten besser, als «ach der Witterung zn erhoffen war, bietet aber als Herbstfutter gering« Ertrag; außerdem wird aus vielen Gegenden über zum Theil starken Mäusefraß geklagt. — Allgemeine Druschresultate sind noch nicht vorhanden, doch soweit bekannt, schüttet Wintergetreidc besser als die Sommerung,, welche zum Theil erheblich hinter vorjährigen. Erträgen zurückbleibt. Vermischtes. — Seitens der brasilianischen Behörden ist,, wie aus Hamburg berichtet wird, einem Unter nehmer die Erlaubniß zur Einführung von 5000 europäischen Einwanderern nach der Provinz Para und zur Ansiedelung derselben längs der Eisenbahn von Braganya oder in der Nähe der Stadt Belcm (ParL) ertheitt worden. Wenngleich, es hierbei besonders auf Europäer lateinischer Abstammung abgesehen zu sein scheint und nicht anzunehmen ist, daß auch Deutsche auf die An erbietungen des Unternehmers eingehen werden,, so ist doch hervorzuheben, daß zu den bei jeder Auswanderung nach Brasilien in Betracht kommen den, so oft dargelegten Uebelständen im vorliegen den Falle noch der weitere Umstand hinzutritt,, daß das Klima im Amazonasgebiete bekanntlich im höchsten Grade ungesund und für Nordlälwer zu einem längeren Aufenthalt vollkommen unge eignet ist. — Eibe ärztliche Stimme über da» Rad fahren: „Uebertriebcn kann es, wie alles, schäd lich sein; maßvoll geübt ist es der Gesundheit entschieden zuträglich. Ein Radfahrer, der im allgemeinen nicht mehr als zwei Meilen in der Stunde fährt, hat die seltsamsten Folgen an sich verspürt. Früher zur Nervosität neigend, hat er dieselbe vollständig verloren. Die Thätigkeit aller Muskel», die frische Luft und Vas stärkere AthmrN ift'derselbe» wirken zusammen, um den KörpÄ zu kräftig«. Und Vib practische Voll» kleidung MM vor Erkältung«.- -7-VEin eng lischer Arzt Hat jetzt seine EftahrungM über der günsttzen'WirkuNgen de» Radfahretch Kftn weib lich« Geschlecht «Kn Vkckchsückst MKtzWejWr Uebcl veröffentlicht: Die-KPiWM