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fie fast ttur in Arbeiten an continuirlichen Be- I ttievStheilen, in ReparMuHn u, -gl. m. besteht, I nimmt sie meist nur die dafür besonders bestimmten Hilfskräfte in Anspruch. Anbei» verWt e»fich bei dÄr H-ttetNvesen und einzelnen Gemischen Industriezweigen, wo eS sich nicht nur um Unter haltung! einzelner Feuerungen und Ausführung gGingfügiger Reparaturen handelt, sondern der uimrrbrochciie Betrieb für den ganzen ProductionS- proceß überwiegt und fast die ganze Arbeiterschaft beschäftigt. Wo in kleineren Handwerksbetrieben mancher Orte die SonntagSarbeit gebräuchlich oder wie bei den Photographen der Sonntag der beste Berdiensttag ist, kommen alle Arbeitnehmer, einschließlich der Lehrlinge, um die Sonntagsruhe. Auch im Kleinhandel pflegt man die ganze Ar beiterschaft heranzuziehen, während in den größeren Geschäften nur ein Theil der Angestellten am Sonntag zugegen sein muß. Die periodisch wieder kehrende Sonntagsarbeit beansprucht immer alle zur Verfügung stehenden Kräfte, denn hierbei gilt cs, den plötzlichen Andrang langer sehnsüchtig erwarteter Bestellungen auSzunutzcn, kurz bemessene, mitunter sogar unter Conventionalstrafen gestellte Lieferungsfristen innezuhalten, Kunden zu befrie digen, die mit ihten Aufträgen bis zum letzten Augenblick zurückhielten, bestimmte Schiffsgelegen heiten für die Ausführung überseeischer Aufträge zu benutzen und Anderes mehr, was bei dem sog. „Saison-Geschäft" Ueberstunden, Nachtarbeit und ebenso auch die Sonntagsarbeit nöthig macht. Ein völlig ausnahmsloses Verbot der Sonn tagSarbeit ist selbst von den entschiedensten Vor kämpfern der Sonntagsruhe niemals verlangt worden; vielmehr haben auch diese Reichstags abgeordneten die Nothwendigkeit anerkannt, für einzelne Industriezweige sowohl, wie für gewisse Zeiten Ausnahme vom Verbot zu gestatten. Um so wichtiger war es, die Ansichten der Arbeit nehmer und Arbeitgeber über die Durchführbar keit eines Verbotes der Sonntagsarbeit kennen zu lernen. In Verhältnißzahlen ausgedrückt, war das Ergebniß der erfolgten Befragungen folgen des: Von je 100 Befragten hielten 23 Arbeit geber und 32 Arbeitnehmer ein Verbot ohne Einschränkung, 39 Arbeitgeber und 41 Arbeit nehmer aber nur ein Verbot mit Einschränkung für durchführbar, während auch das Letztere von 38 Arbeitgebern und 27 Arbeitnehmern als un durchführbar bezeichnet wurde. In den einzelnen Gewerbegruppen stellte sich das Verhältniß folgendermaßen: 1) In der Groß- und Fabrik- Industrie hielten von 100 befragten Arbeitgebern beziehungsweise Arbeitnehmern ein Verbot für durchführbar ohne Einschränkung: 13 Arbeitgeber und 18 Arbeitnehmer, für durchführbar mit Ein schränkung : 54 Arbeitgeber und 57 Arbeitnehmer, für undurchführbar: 33 Arbeitgeber und 25 Ar beitnehmer. 2) Im Kleingewerbe hielten von je 100 befragten Arbeitgebern beziehungsweise Ar beitnehmern ein Verbot für durchführbar ohne Einschränkungen: 18 Arbeitgeber und 21 Arbeit nehmer, für durchführbar mit Einschränkungen: 41 Arbeitgeber und 52 Arbeitnehmer, für un durchführbar: 41 Arbeitgeber und 27 Arbeit nehmer. 3) Im Handelsgewerbe hielten von je 100 befragten Arbeitgebern beziehungsweise Ar beitnehmern ein Verbot für durchführbar ohne Einschränkungen: 41 Arbeitgeber und 59,5 Ar beitnehmer, für durchführbar mit Einschränkungen: 27 Arbeitgeber und 18,5 Arbeitnehmer, für un durchführbar: 32 Arbeitgeber und 22 Arbeit nehmer. 4) Im Verkehrsgewerbe hielten von je 100 befragten Arbeitgebern beziehungsweise Ar beitnehmern ein Verbot für durchführbar ohne Einschränkungen: 12 Arbeitgeber und 16 Arbeit nehmer, für durchführbar mit Einschränkungen: 11,5 Arbeitgeber und 14 Arbeitnehmer und für undurchführbar: 76,5 Arbeitgeber und 70 Arbeit nehmer. Besonders bemerkenSwerth ist derjenige Ab schnitt des Generalberichts, welcher den Trans portverkehr betrifft. In demselben heißt es: Im Eisenbahnverkehr ist nach Ansicht des ReichseiseN- bahnamts ein uneingeschränktes Verbot in Bezug auf den Personenzugsdienst überhaupt nicht möglich, mit Rücksicht auf die Vcrkehrsinteressen des Publi kums und weil sich für die erforderlichen inter nationalen Vereinbarungen zur Zeit keine Unter lagen vorfinden. Eine weitere Einschränkung des Güterverkehrs scheine nichtunbedingtausgeschlossen, doch lasse sich diese Frage nur auf Grund ein gehender Prüfung der einschlägigen VerkehrS- und Ortsverhältnisse beurtheilen. Es liege in dessen die Befürchtung nahe, daß hierauf zielende durchgreifende Maßregeln, abgesehen von der er forderlich werdenden besonderen Regelung der Haftpflicht der Eisenbahnen und Ausdehnung der Lieferfristen, mit nicht unerheblichen Ausgaben für Erweiterung der Geleise, Vergrößerung der er! lim die einzelnen Auch tch Pl ick« des Programms nMWWM envorträge des DroMrr^äng« sten vi^en wohlverdßtntenBeiptll. iinungMe-wMedüiMitgliedern ingsverein- sät ihre unter Leitung lndler Hajüsch hier, des treuver- imitgliedchdes Vereins, wohlein- vrischen Borträge: die Vorstands wahl, deutsche Einigkeit und die Raiwer (vom Verfasser des „Allerlä auS der Aeberlausttz"), sowie dem BereinSmitgliede Herrn Kaufmann Weickert zu Theil, der das Gerock'sche Gedicht: „Du hast gesiegt, Galiläer!" vortrug. Auf jedem Fall habe» alle Festtheilnehmer den Eindruck gewonnen: ES ist eine gute Sache, welche der Jünglingsverein vertritt und die Jünglinge sind wohl aufgehoben, die diesem Verein angehören. — Die letztverflossenen Nächte waren noch wesentlich kälter als die vom Sonnabend zum Sonntag, denn es wurden an verschiedenen Stellen draußen vor der Stadt früh bei Sonnen aufgang bis 6 Grad R. unter dem Gefrierpunkte beobachtet. Alle stillstehenden Wasser waren mit einer Eiskruste bedeckt. Wer die Herbstfärbung der Laubbäume noch genießen will, mag sich dazu halten, da, wenn nach dem starken Frost eine stärkere Windströmung eintreten sollte, das Laub sofort vollständig auf den Erdboden verstreut werden würde. Im Hohwald, sowie auf dem Valtenberg liegt der Schnee stellenweise bis zu 15 Ccntimeter hoch, die Nadelhölzer daselbst haben schon unter der Last des daraufliegcnden Schnees zu leiden. — Das auf dem Fahrplanplakate der Eisen bahnen bei verschiedenen Verkehrsstellen anstatt der Zeiten eingesetzte Sternchen oder Kreuz be deutet bekanntlich „Halten nach Bedarf", d. h. der Eisenbahnzug hält an der betreffenden Sta tion nur dann, wenn Reisende aufzunehmen oder abzusetzen sind. In den verkehrsreichen Sommer monaten ist es nun, besonders auf unseren sächsi schen StaatsbahnLn, ein seltener Fall, daß der Zug an einer der betreffenden < ! ttionen nicht zu halten braucht, dagegen dürst aies in den Wintermonaten, wo der Personenverkehr an sich ein schwächerer ist, eher vorkommen. Wir rathen deshalb einem Jeden, welcher den Eisenbahnzug an einer solchen Verkehrsstelle zu besteigen wünscht, sich nicht nur möglichst zeitig an dem Haltepunkte einzufinden, sondern auch dem diensthabenden Beamten, dafern derselbe nicht bereits durch die Billetlösung verständigt wurde, Mittheilung zu machen, damit er dem Zuge das Haltesignal giebt. Es kann sonst leicht vorkommen, daß der Zug, wenn er Passagiere an der betreffenden Verkchrsstelle nicht abzusetztcn hat, ohne anzu halten weiter fährt. Bautzen, 25. October. Auf der Tages ordnung der heute abgehaltenen Bezirksausschuß sitzung war nur ein Antrag der Königlichen Amtshauptmannschaft Löbau bezüglich des Ver pflegstationswesens verzeichnet. Nach demselben beabsichtigt die genannte Amtshauptmannschaft den Arbeitszwang auf den in gemeinsamer Unterhaltung der Bezirksverbände Bautzen und Löbau befindlichen Verpflegstationen zu Neusalza und Weißenberg einzuführen und zu diesem Be hufs in gedachten Orten je einen Arbeitsschuppen zu errichten, auch außerdem in Neusalza ein Hausgrundstück zu erwerben. Wenn nun auch der Bezirksausschuß sich mit der zuerst geplanten Maßnahme einverstanden zu erklären hatte, so vermochte er doch solches mit der letzteren nicht, da eine antheilige Verzinsung des hierzu ver wandten Capitals einen nicht unbedeutenden Betrag, ca. 200 Mk. pro Jahr außer den kleineren etwaigen Reparatnrkosten, erfordern würde. Auf 10 Jahre gerechnet, für diesen Zeitraum wurde die Zusiche rung, die gemeinsame Einrichtung nicht einseitig zu kündigen, beansprucht, würde dies ca. 2000 Mk. ergeben, eine Summe, die für ein Experiment doch etwas zu hoch erscheint. Unter diesen Um ständen glaubte der Bezirksausschuß die Ent schließung hierüber dem Bezirkstag überlassen zu sollen. Nächstdem wurde einem Markenvertheiler, der besonders viel von den ansprechenden Reifenden zu leiden hat, eine Gratifikation zugebilligt, sowie zu einer Dismembration in Niederneukirch die erbetene Dispensation ertheilt, da sich der Referent, Herr Rittergutsbesitzer Hetzer-Niederkaina, aus Grund der an Ort und Stelle angestellten Er örterungen für dieselbe zu verwenden vermochte. Ein gleich günstiges Ergebniß der Erörterungen war dagegen bezüglich einer Dismembration in Neschwitz, für dieselbe fungirte Herr Ritterguts besitzer Pfannenstirl-Bautzen als Referent, nicht zu verzeichnen, weshalb zu dieser die DiSpen« sationScrtheilung-versagt wurde. — HieranWvß AKerschuppen u. s. w. und auch, mit direkten 1 finanziellen Einbußen veHunt« seiip köDntH f Die Verwaltung der ReichSeisenbähnen bemerkt, daß die SonntaMpbeit der Bahnhofs«, Gepäck« und GüterbodenNbeiter nur bei gänzlicher Ein haltung des Eisenbahnverkehrs ausgehoben werden könne. Die badische Bahnverwaltung sprach sich für eine Beschränkung des Güterverkehrs unter der Voraussetzung aus, daß die Sonn- und Feiertage bei Berechnung der Lieferfrist allgemein außer Betracht bleiben. Im Bereich der Stations und Fahrdienstes wird eine Beschränkung von keiner Seite für möglich gehalten; im Strecken dienst werden die Arbeiten bei Unfällen und Nothfällen, wo Gefahr im Verzüge ist, als un umgänglich bezeichnet. In der Binnenschifffahrt wird in einigen Angaben die Vornahme von Be- und Entladungsarbeiteu nach Einholung polizeilicher Erlaubmß im einzelnen Falle für Wünschenswerth erachtet, beim Flüßereibetrieb wird vorgeschlagen, den Bau und das Auseinander nehmen der Flöße, nicht aber die Fahrt zu ver biete». Mehrfach wird die Vornahme von Re paratur- und Reinigungsarbeiten für unerläßlich erachtet. Für die Bureauarbeit wird wenigstens während des Vormittags eine Ausnahme für nöthig gehalten. In der Post- und Telegraphie wird eine weitere Beschränkung der bisher vor kommenden Verrichtungen von der Reichspost verwaltung nicht für durchführbar gehalten, Deutsches Reich. Ihre Majestät die Königin traf Mittwoch Vormittag 11 Uhr 15 Min. von Sigmaringen im Kgl. Jagdschlösse zu Wermsdorf ein. Se. Majestät der König hat dem General major und Commandeur der 2. Infanterie-Brigade Nr. 46 Larraß die Erlaubmß zur Anlegung des demselben verliehenen Königlich Preußischen Rothen Adler-Ordens 2. Classe ertheilt. Bischofswerda. Am Reformationsfeste Abends 6 Uhr soll wieder, wie im vergangenen Jahre, für die confirmirte Jugend aus den Jahren 1884, 85, 86 und 87 eine gemeinsame Abendmahlsfeier veranstaltet werden. So weit möglich erhalten sämmtliche Confirmirte aus diesen Jahren, Jünglinge und Jungfrauen, eine gedruckte Einladung des Kirchenvorstandes an dieser Feier sich zu betheiligen. Den Jünglingen wird dieselbe durch Vermittelung der Fortbildungs schule in die Hand gegeben, schwieriger ist die Verbreitung dieser Einladungen unter den Jung frauen, daher wird der hiesige Jungfrauenverein der Gustav-Adolf-Stiftung sich die Verbreitung derselben angelegen sein lassen. Wer von diesen aber auch keine dergl. Einladung erhält, ist doch auf's Herzlichste eingcladen, an dieser gemein samen Abendmahlsfeier der confirmirten Jugend sich zu betheiligen. Ebenso werden die Dienst herrschaften und Lehrmeister auf's Herzlichste gebeten, so weit nöthig, ihre Dienstboten, Lehr linge und Gesellen auf diese Feier aufmerksam zu machen und ihnen die dazu nöthige Zeit zu geben. Es ist gewiß auch für die Herrschaften und Lehrmeister keine verlorene Zeit, die sie ihren Leuten zu diesem Zwecke geben. Schon das Sprichwort sagt: „Gottesdienst säumet nicht". Auch den Confirmirten aus den eingepfarrten Ortschaften, wie den anderwärts Confirmirten, die sich in unserer Kirchfahrt aufhalten, gilt diese Einladung. Da diese Abendmahlsfeier eine öffentliche ist, so steht natürlich auch allen anderen Gemeindegliedern, besonders den nähern oder fernen Angehörigen der Confirmirten die Theil- nahme an derselben vollkommen frei. Eine zahl reiche Betheiligung von Seiten anderer Gemeinde glieder kann nur zur Erhöhung der Feierlichkeit dienen und ist deshalb wünschenswerth. Zu bemerken ist nur, daß die Beichte bereits */,6 Uhr, der Abendgottesdienst um 6 Uhr beginnt. Bischofswerda. Der erste Familien abend des hiesigen Jünglingsvereins am vergangenen Sonntag darf wohl nach dem Urtheil aller Theilnehmer als ein wohl gelungener bezeichnet werden. Der Zweck, der Gemeinde einen Einblick in dqs frische, fröhliche Leben des Jünglingsvereins und zugleich eine angenehme Unterhaltung.zu bieten, ist vollständig erreicht. Schon der Vor sitzende gab in seiner Begrüßungsrede ein Bild von dem Leben und Treiben des Vereins am Sonntage, während der eigentliche Festredner, Herr Pastor Seidel aus Dresden, in überaus ansprechender Weise den Zusammenhang zwischen Sonntag, Familie und Jünglingsverein nachwies. Herr Organist Stecher trug mit bekannter Meisterschaft auf einem gütigst geliehenen Pianino mehrere neuere Musikstücke vor, und Herr Lehrer Hölzel, der Gesangslehrer des I Verein- , verband durch Vorträge auf sdem Harmonium in wahrhaft harmonischer Weise