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MM 3 3 " A 8 ^3,6KK6§t6lIuNA6N LG z ! 3. »> 3 3 «-S r? « -r. 3 xs G M'«,' r^/ Z G L, K L I s2. L." a<- Z- 2: 2 uv «v b, s LSZ^! »er sächliW Frzähler. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« «uv Umgegend. Amtsblatt da Kgl. Amtshlwptmamschast, da Sgl. SchiitWectim «. dtS Sgl. HaMteiiaamter zu Bautzc», sowik des Kgl. Amlsgerichtks und des Stadtrathks zu Bischofswerda. seit vielen Jahren der erste Fall dieser Art, deshalb angesehen werden. Nachdem vr. Kopp den vorgeschriebenen Eid geleistet hatte, empfing er die landesherrliche Anerkennungsurkunde aus den Händen des Ministers v. Goßler, welcher dem Fürstbischof die Unterstützung des Staates und seiner Behörden in der Ausübung des bischöflichen Amtes zusicherte und dem Vertrauen Ausdruck gab, daß seine Verwaltung allezeit darauf gerichtet sein werde, den Geist der Eintracht und des konfessionellen Friedens zu fördern. An vergangener Mittwoch reiste der Fürstbischof von Berlin nach seiner neuen Diözese Breslau ab, wo er mit wahrhaft fürstlichen Ehren empfangen wurde, die seinem kirchenpolitischen Wirken gezollte Anerkennung, aber bescheiden mit der Bemerkung ablehnte, daß Alles, was erreicht worden, dem Kaiser, sowie dem Papste und dem katholischen Volke zu danken sei. Es ist innig zu beklagen, daß nicht auch ein anderer sehnlicher Herzens wunsch unseres greisen Kaisers, eine freundliche Begegnung mit seinem Großneffen, dem Kaiser von Rußland, ebenfalls derartig in Erfüllung geht, so sehr es dazu in den letzten Tagen den Anschein hatte. Die von Ritza's telegraphischem Bureau in Kopenhagen verbreitete Mittheilung, es sei wahrscheinlich, daß der Kaiser von Ruß land in 8 Tagen über Warnemünde abreisen und dem Kaiser Wilhelm einen Besuch in Berlin abstatten werde, hat sich jedoch als unbegründet erwiesen. Durch die Hartnäckigkeit, mit welcher die Czechen den von dem Kaiser von Oesterreich gebilligten Mittelschul-Erlaß des Ministers von Gautsch bekämpften, ist der Fortbestand der re gierungsfreundliche» Mehrheit im österreichischen Reichsrath ernstlich in Frage gestellt worden. Die in den letzten Tagen zwischen dem Ministerium und dem ,Exekutiv-Comit6 der Rechten statt gefundenen Verhandlungen führten zu keinem Ausgleich, da sich die Regierung zwar zu einigen Conceffionen verstand, aber einen Widerruf des Mittelschul-ErlasseS als unmöglich bezeichnete und sich mit dem angefeindeten UnterricAsminister att unzertrennlich verbunden hiustellte. Der Kqiser selbst hat der slowenischen Deputation, die sich bei dem Monarchen über die Aufhebung deS Krainburger Gymnasium beschwerte, «ine eingehende sachliche Prüfung dieser Angelegenheit zugesagt, gleichzeitig aber erklärt, daß sich die Regierung nicht drängen lassen werde. Da der österreichische Monarch den galizischen Minister ZftmialkowSki, den feudalen Führer Graf Hohen wart und den Altczechen Rieger zu M kommen lieh, dürft« Her Kaiser selbst den Versuch «macht Haden, die Rechte mit dem bedrohten yabinet Tavffe wich« auSzusöbnen. Eine rasche Klärung Politische Weltschau. Der Jahrestag der Schlacht bei Leipzig, durch welche einst Deutschland von dem Joch des fränkischen Imperators befreit wurde, erweckt alljährlich im deutschen Volke jene Stimmung, welcher Uhland einst an demselben Tage mit den Worten Ausdruck gab: „Wenn jetzt ein Geist herniederstiege, ein Sänger und zugleich ein Held!" Jener Geist echten deutschen HeldenthumS, der am 18. October 1813 für die Franzosen so ver- Hängnißvoll wurde, er lebt und webt in dem edlen Sohn, der dem deutschen Kaiser, dem da maligen Prinzen Wilhelm von Preußen, am 18. October 1831 geboren wurde. Um so schmerz licher empfand es diesmal jeder deutsche Patriot, daß dieser in Krieg und Frieden bewährte deutsche Kronprinz, durch ein hartnäckiges Leiden an ein milderes Klima gebannt, seinen 56. Geburtstag fern von der geliebten Heimath begehen mußte. Glücklicherweise lauteten die letzten Nachrichten über das Befinden des Kaisersohnes so günstig, daß dessen beiden Söhne, die Prinzen Wilhelm und Heinrich von Preußen, die ihn an "diesem Tage in Baveno aufsuchten, ihren erlauchten Vater in entschiedener Besserung gefunden haben werden. Ein Hauch jenes wahrhaft nationalen Geistes durchwehte an demselben, Tage auch die weitaus grüßte Mehrheit der wahlberechtigten Bewohner von 29 sächsischen Wahlkreisen, die am Dienstag ihrer Pflicht bei der Landtagswahl in so patriotischem und einträchtigem Sinne ge nügten, daß es den Socialdemokraten nur gelang, den von ihnen früher innegehabten Wahlkreis Leipzig-Land zu behaupten, während ihre Be- mühungenan allen anderen Otten kläglich scheiterten. Im Großherzogthum Baden, wo die Wahlen zur Abgeordnetenkammer am Mittwoch erfolgten, nahmen dieWahlen ebenfalls einen für die nationale Sache hocherfreulichen Anlauf, denn die Liberalen nahmen der katholischen Bolkspattei fünf und den Demokraten zwei Mandate ab. Der Wunsch unseres Kaisers, die Ruhe des deutschen Reiches durch einen friedlichen Ausgleich zwischen dem preußischen Staat und der römischen Kirche zu sichern, ist durch die milde Gesinnung des jetzigen Papstes und die geschickten Bemühungen de« deutschen ReichScanzlerS in fast unverhoffter Weise in Erfüllung gegangen. Unstreitig hat dazu da« ebenso patriotische wie gutkirchlichgesinnte Verhalten des Bischofs vk. Kopp in Fulda beigttragen, dessen Ernennung zum Fürstbischof von Breslau deshalb fast allgemein freudig Hegrüßt wurde. Al» ein neues Unterpfand de» Frieden» zwischen Staat und Kirche mußte die an dem deutschen Ehren tatze am vergangenen DienStagimEultuStninisterium stattgehabte Vereidigung de» neu« MsMMMischosS von BreSlau, vr. Kopp, .. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Bestellungen werden bei allen Postanstalten MUtwochS und GmmaSeudS, und lostet emschließlich I des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend der Sonnabends erscheinenden „belletristischen Beila-e" I in der Expedition dieses Blatte» angenommen, vierteljährlich 1 Mark 50 P. Einzelne Nummer 10 Pf. f AwetnntzUi - Inserats welche in diesem Blatte dir weiteste Verbreitung smden, werden bis Dienstag und Freitag früh 9 Uhr angenommen u. kostet die drrigespaltene Corpuszeile 10 M., »stH 8 ohr«»»« unter „Eingesandt" 20 Pf. vermgsterJnseratenbetragrüPf. auf den „ Machen 1 'Erzähle?Msü^^l?^önät^^-V^k^r^^e3«. werden zu drin Preise von 1 Mk. in der Expeditton dieses Blattes, sowie von unseren Zeitungsboten angenommen. Inserate finden vortheilhafte Verbreitung Die EkßMßion des „sächs. Erzählers." Herr Schulrath vr. Wild aus Bautzen nächsten Freitag, den 28. d. Mts., von 8 Uhr Vormittag» an, mit den Bewerbern um die demnächst zur Erledigung kommende 13. ständige Lehrerstelle im Saale der neuen Schule allhier abhalten wird. Stadtrath Bischofswerda, den 24. October 1887. — Sinz. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den S». Oktober 1887, Abends « Uhr. Tagesordnung: Mittheilung des Stadtrathes: den Beitrag zur Serviscasse betreffend. — Desgl.: Wiederaufrichtung der Superinten- dentur betreffend. — Gesuch des Polizeidieners Hofmann um Gewährung von Holzgeld. — Mitvollziehung des Kaufvertrages der Parcelle Nr. 487 an Herrn Ludwig Winter in Burkau. — Vortrag bez. Justification der Sparcassen-Rechnung auf das Jahr 1886. — Desgl. der Kämmerei-Cassen- rechnung auf das Jahr 1886. — Mittheilung des Stadtrathes: die Stadtverordneten-Ergänzungswahl betreffend. Adolph Läubrich, Vorsteher warten, weil die altczechische Pattei von den jungczechischen Hetzern systematisch zur Opposition getrieben wird und kaum noch als eine zuver lässige Stütze des jetzigen Regierungssystems . angesehen werden kann. Die italienische Regierung traf umfassende Vorkehrungen, um bei dem Zug der in Rom angekommenen zahlreichen französischen Pilger nach dem Vatikan jede Ruhestörung zu verhindern. Es kam denn auch zu keiner Unordnung. Die öffentliche Meinung in Rom beschäftigt sich jetzt fast ausschließlich mit den Vorbereitungen zu dem Feldzug gegen Abessinien, die soweit gefördert sind, daß die ersten vier zur Ueberführung des afrikanischen Expeditionscorps nach Massauah bestimmten Dampfer am 5. November von Neapel cchgehen können. Da derfrühere französische Kriegsminister, General Boulanger, die über ihn wegen Beleidigung und Verläumdung seines Nachfolgers Ferron verhängte dreißigtägige Haft still und reumüthig angetreten hat, der bei dem Limousin-Scandal schwer compromittirte Senator General Andlau aber spurlos verschwunden ist, dürste nur der bei dem Ordensschacher betheiligte General Caffarel Strafe erleiden. Derselbe ist aus der Armeeliste gestrichen, seiner sämmtlichen Auszeichnungen verlustig erklärt und außerdem noch in das Ge- fängniß der Concieraerie abgeführt worden. Der Versuch der Radikalen, den Schwiegersohn des Präsidenten Grövy, Wilson, in den unsauberen Handel hineinzuziehen, ist völlig mißglückt. Alle Personen, die nach den radikalen Blättern durch Wilson decorirt sein sollten, haben nachgewiefen, daß sie Wilson entweder nicht kennen oder bereits vor ihren Arbeiten für ihn den Orden erhielten. Die Blätter „Lanterne", „France" u. s. w. ver langen deshalb jetzt nur noch, daß Wilson nicht länger im Elysöepalast bei seine!» Schwiegervater wohne. Die französischen Kammern find auf den 2H. d. M. einberufen worden. Am Tage der Kanunereröffnung wird die Rechte eine Erklärung verlesen, wonach sie weder Li« gegenwärtige noch, eine andere, dem Radikalismus feindliche Regierung , bekämpfen und in keinem Falle sich mit dcfr äußersten Linken in ein Bündniß einlassen werde. Dagegen werde die Rechte eittMüthig uno «itthisch jedem Cabinete opponiere«, da» mit den Radikalen Hand in Hand gehe. Auf! diese Weift brauchen die jetzigen Minister Rouvier, Mouttii» uiid'Ferrvu keine Angriffe der Monarchisten zu defurchteN und könnten e» auch rühia mit anftherff wem Boulaagre den Abschied fordern rind Von dm Radikale« in die Kammer gewühlt w«M, stiM?. Unter dm Ereignissen dtb letzten- «och« UHW dienm die täglich wiederholten Umzüge d«r b- ' "chäftigUngSlosei " ' '