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ag und ibäder. nberg. 887, Klemm, ch dem Abhal- ct und ientral- außen- cassirer »nd. IMN rgebenst and. ssFsn r-r, ung »wie lsse- Hefe« isse. ?alb-, l-isch' züglich rgasse. sch ge- k chlen neuft. 6IN68 (887. IN6 ». M.Pf. - bis IS — 1887. bis I«3, bis ISO, bis 15«. >. «erste bis 155, biS 115, 1887. M.Pf. ilo 3 25 fd. 18 — ilo 2 40 „ S 25» „ 2 75 - K»! Natmscha«! monuulensailen durch, seinen Vermischtes. — (Ultramontane Schulparität.) Welch' seltsame Begriffe von Schulparität die Ultra montanen haben, bewies neulich das Westfälische Volksblatt, eines der gemäßigteren ultramontanen Organe, indem es in Nr. 250 seinen Lesern den Tod de» GymnasialdirrctorS vr. Hartung von Erfurt Mittyeilt und daran die folgende Erwar tung knüpft: „Da da» hiesitz» Gymnasium ein parttätische» ist, die Directoren dessadM adN Hiö Sechsen. Se. Excellenz Ludwig Freiherr von Hausen, Generallieutenant a. D. L I» suits de» König!. Sächs. Schützen-Regimentes „Prinz Georg" Nr. 108 in Dresden, ist am 17. d. Morgen» nach nur dreitägiger Krankheit einem heftigen Lungen- catarrh erlegen. Bautzen, 17. October. Zuverlässigem Ver nehmen nach ist nnser Herr Ober-Kirchenrath -vr. Üisol. Schmidt zum Ober-Consistorialrath im LandeSconsistorium zu Dresden ernannt worden, an Stelle des verstorbenen Ober-Ton- sistorialrath vr. Anacker. (B. N.) * Bautzen, 17. October. Am Sonntag Nachmittag fand in feierlicher Weise die Ein weihung des neuen Steigerthurmes statt. — Im Stadttheater erringt die Schauspieltruppe des Herrn Hans Heidenreich gute Erfolge und ist da» HauS oftmals sehr- gut gefüllt. Das L'Arrong'sche Originallustspiel „Der Weg zum Herzen", in dem Frl. Schippang vom Dessauer Hoftheater debutirte, wurde mit großem Beifalle ausgenommen. Am Sonntag trat als Gast Frl. Nesi Beil in der vieraktigen Gesangsnovität von G. Görß „Der Waldteufel" auf, und heute soll „Der Weg zum Herzen" zum ersten Male wieder holt werden. — Das im Saale des Schützen hauses gefeierte 7. Stiftungsfest des Seidauer Militärvereins, an welchem auch das hiesige Offiziercorps regen Antheil nahm, verlief in bester Eintracht und schloß mit einem Balle. Unter Anderem wurde dabei auch ein einaktiger Schwank aufgeführt: „Auf Vorposten vor Metz", der all gemeinen Beifall fand. — In der ersten Ver sammlung des Winterhalbjahres im hiesigen Gewerbeverein hielt Herr Realschuloberlehrer Baumgärtel einen Vortrag über „Bautzner Ver ordnungen im 16. und 17. Jahrhundert", wobei er besonders über den Wein-, Bier- und Brannt weinschank der damaligen Zeit, die Bauordnung, sowie die Fleischerordnung vom Jahre 1599 Mittheilungen machte. Die beabsichtigte Excursion des Gewerbevereins nach der Löbauer Zuckerfabrik soll noch in diesem Monate ausgeführt werden. - Ein Hochzeitsbitter aus der Nähe macht in einem hiesigen Blatte bekannt, daß von nun an das bei Hochzeiten übliche Hemmen untersagt wird und alle Zuwiderhandelnden zur Bestrafung angezeigt, auch die Eltern für ihre Kinder ver antwortlich gemacht werden sollen. Diese Bekannt machung ist im Hinblick auf die mancherlei Un fälle erlassen worden, die durch das Hemmen entstanden, indem dadurch gar oft die Pferde scheu geworden. Da das Bettelwesen überhaupt untersagt ist, so ist auch gegen diese Form der Bettelei mit Energie vorzugehen. *** Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 17. October. Es wurden ein Raub der Flammen: Ein Haus in Hertigswalde; ein beim Häusler Salono ent standener Brand in Neukirch wurde im Entstehen gelöscht; die an der Eisenbahnbrücke zu Bautzen befindliche Eishütte. — Der Weber Schröter in Ebersdorf bei Löbau wurde überfahren und so verletzt, daß er Tags darauf starb. — Concurs wurde eröffnet über das Vermögen des Handels mannes Paul Fr. Alfred August Schildbach in Reichenau. — Im 3. Quartale wurden in Bautzen 39 Bettler und Landstreicher zur Haft gebracht. — Das Hocker'sche Ehepaar zu Rathewalde feierte das 50jährige Ehejubiläum. — Der Musiker Herr Hofmann zu Großschönau feierte da» gleiche Fest. — Im Grenzorte Schluckens» wurde das durch die Kumpfestiftung erbaute Waisenhaus eingeweiht. Mit 16 Waisenkindern wurde dasselbe eröffnet. — Der Jugendverein zu Cunewalde feierte am 9. d. seine Fahnenweihe. Am näm lichen Tage feierte der evangelische Jünglingsverein bei Gelegenheit des 26. Stiftungsfestes die Ein weihung der neuen Vereinsräume. Dem Vereine gehören 138 Mitglieder, dabei 57 Lehrlinge, an. Die Männerabtheiluna zählt 40—50 Mitglieder. — Die Lehrer der Löbauer Inspektion haben den 27., die der Bautzner den 25. October ihre Hauptconferenz. — Zum Bau einer Eisenbahn von Großpostwitz nach Cunewalde (mit späterem Anschluß an Löbau) werden die Vorarbeiten ge macht. — In der naturforschendrn Gesellschaft „Isis" in Bautzen hielt Herr Studiosus Schmidt einen beifällig aufgenommcnen Vortrag: „Ueber da» Princip der Energie." — Im Handwerker verein zu Görlitz hielt Herr Lehrer Härtel einen ' Vortrag über „mittelalterliche Sitten und Zu- Mde." ^->.2» derTrain-Caserne zu Dresden.Albert- MMMchet Donnerstag, den 27. und Freitag, '^7^en^8^8ctö8«^wn^8^!^8orm!t?äg^ch1 . die öffentliche Versteigerung von circa «0 über- ' ' zähligen Dienstpferden de» kgl. Train-Bataillon» Nr. 12. statt. Endlich ist in CHemnjtz ein Werk in Angriff ge nommen worden, für welches seit einer ganzen Reihe von Jahren gearbeitet und petirt worden ist. ES ist daS die Herstellung einer geraden Verbindung zwischen der Schillerstraße und deren Umgebung mit der Dresdner Straße. An der langen Verzögerung sind aber die Schwierig keiten einer solchen Ausführung schuld; denn eS handelte sich hierbei um eine Untertunnelung oder Ueberbrückung de» BahnhokSarealS, welches zwischen genannten Straßen liegt. Nach Lage der Sache mußte man sich für Letztere» ent scheiden, und hat man mit den Arbeiten am Ende der Oberen Actienstraße bereits begonnen. Am Freitag in den Abendstunden wurde auf der Leipziger Messe ein Mann in dem Augen blicke festgenommen, als er ein falsches silbernes Fünfmarkstück sächsischen Gepräges verausgaben wollte. Die sofort in umfassender Weise einge leiteten criminalpolizeilichen Untersuchungen er gaben, daß man einen Falschmünzer der gefähr lichsten Sorte in die Hände bekommen hatte. Die angestellten Erörterungen führten im Laufe des Tages am Sonnabend zu der Verhaftung von vier Personen, welche sich in der letzteren Zeit mit der Anfertigung von falschen silbernen Fünfmarkstücken, Einmarkstücken und Zwanzig pfennigstücken befaßt haben. Ein Theil des falschen Geldes wurde aufgefunden und wurden sämmtliche Festgenommene noch an demselben Tage der königlichen Staatsanwaltschaft zuge führt. Die falschen Geldstücke sind von den Verhafteten, inSgesammt Professionisten, in ihrer Werkstatt angefertigt worden. Unter den Falsch münzern befindet sich ein Mechanikus aus Artern und ein Klempner aus Dresden. * Im Jahre 1877 waren in der landwirth- schaftlichen Landesausstellung zu Döbeln 191, in der zu Zwickau 1882 133 und in der zu Bautzen Heuer 148 Pferde am Platze. In Bautzen befanden sich Heuer aber 88 "/, von selbstgezüchteten Thieren, während in Döbeln 42 und m Zwickau sich 71 «/, befanden. Nämlich 130, 81 und 94. Die am 18. October zum Ersatz des aus- scheidenden Drittels der Abgeordneten im König reich Sachsen stattfindenden Landtagswahlen veranlassen die „Nationalliberale Corcespondenz" zu folgender Betrachtung: „Die Verdrängung der socialdemokratischen Abgeordneten Sachsens aus dem Reichstag war in erster Linie die Frucht des Wahlcartells der „Ordnungsparteien", welches in Sachsen ganz besonders günstig ge wirkt hat, und es lag darum nahe, daS Cartell auch für die bevorstehenden Landtagswahlen zu erneuern und zu bestätigen. Das ist in einem Umfang geschehen, der die besten Aussichten auf Erfolg eröffnet. Nicht nur die Conservativen und Nationalliberalen haben sich auf Grund der gegenseitigen Anerkennung des Besitzstandes bezw. gütlicher Verständigung über gemeinsame Candi da ten geeinigt, sondern es sind in diesen Bund auch die Mitglieder der alten sächsischen Fort schrittspartei ausgenommen worden, welche schon bei den letzten Reichstagswahlen gegen die Ber liner Leitung der deutschsreisinnigen Partei sich aufgelehnt und den nationalen Parteien ange schlossen hatten, dafür aber von der Berliner Parteivorsehung in ihrer bekannten Unduldsam keit ausgestoßen und auf alle Weise beschimpft worden waren. Den Schaden davon hatte ledig lich der Berliner Deutschsreisinn, der in Sachsen fast vollständig vernichtet ist. Im Reichstag besitzt er nur noch daS einzige Zittauer Mandat, bei den bevorstehenden Landtagswahlen ist er völlig von der Bildfläche verschwunden, nachdem ein den Socialdemokraten angeborenes Wahl- bündniß von den Letzteren abbelehnt worden sein soll. Wie man sieht, sind diese Vorgänge nach verschiedenen Seiten hin von allgemeinem weit tragenden Interesse. W1 N. 84 desl sächsischen Mofsrverda, dev TTA^et^wotDantlH^ären^^Ikr^ tholiken wohl die berechtigte Hoffnung ausstnttcheu, ' daß nun endlich*auch einmal ein katholisch^ Director angestält werde." Auf dem ErfuWe Gymnasium bchnden sich unter 394 Schüleyr 361 evanßelische und 28 katholische! Tritt man nun solch* „bescheidenen" Wünschen der Ultxa- .montanen mit gebührendem Nachdruck geaenüber, ' W so kann man nSkiren, bei den Katholiken ichd D gewissen Protestanten der Friedensstörung oe« H schuldigt zu werden. Uebrigens giebt es bereits 'M eine Stadt in Preußen, wo bei ähnliches» eon- H fessionellen Verhältnissen nicht bloß der Director M de» Gymnasiums katholisch ist, sondern auch der U Lehrer des Deutschen und der Geschichte in Prima, H der noch dazu ein Schüler des bekannten ultra« H montanen Geschichtsschreibers Janssen sein soff. I Warum, so mag Wohl das „ Westfälische Volks- "Ä blatt" calculiren, warum soll eS nicht in Erfurt H auch so sein! — In den von Bodelschwingh'schen Anstalten i in Bielefeld brach im Laufe dieses Jahre»' zweimal Feuer aus, welches beträchtlichen Schaden anrichtete. Als der Brandstiftung verdächtig wurde schließlich der Diakon Römer, welcher ein Angestellter der Anstalten war, verhaftet. Bor dem Schwurgericht wurde seine Schuld zweifellos festgestellt und er zu zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt. - Als dieser Tage der von Oberndorf nach Meiningen fahrende Personenzug in die Nähe von Münnerstadt kam, fuhr ein Kutschwagen mit solcher Wucht die steil abfallende Straße Arunter und gegen die Eisenbahnbarriöre, dast letztere brach und das Geschirr von dem m voller Geschwindigkeit heranbrausenden Zuge erfaßt wurde. Der Kutscher, welcher eingeschlafen war, und die beiden Pferde blieben auf der Stelle todt. — Zur Warnung diene die Mittheilung, d-ß eine Schwindelfirma unter dem Namen ^0ompagtüd Llamikaoturiörs ä'UorloASrio" in Brüssel, welche in Paris und London Filialen haben will, Agenten zum Verkauf von Uhren sucht, bevor aber die Muster-Collection in die Hände des Agenten kommt, sich einen Vorschuß in Form einer Deckung in Höhe von 200 Francs geben läßt, der natürlich auf Nimmerwiedersehen ver schwindet. — Die Frage, ob ein Droschkenkutscher für in seinem Wagen gefundene Sachen Finderlohn zu beanspruch«! hat, will der Verein der Berliner Droschkenkutscher gerichtlich austragen. . Ein Banquier hatte in einer Droschke sein Portemonnaie mit über 2000 Mark liegen lassen. Der Kutscher beanspruchte den gesetzlichen Finderlohn von etwa» über 156 Mark, der Banquier aber verstand sich nur zu 60 Mark, welche er auf dem Vereins bureau hinterlegte. Der Kutscher soll nun die Sache auf Bereinskosten gerichtlich zur EntsM- dung bringen. — Der invalide Arbeiter Schwache, welchem bei Schießübungen mit einer Revolvexranone auf dem Feuerwerkslaboratorium in Spandau beide Hände abgeschossen wurden, erhielt bisher als einzige Entschädigung die ihm auf Grund des Unfallversicherungsgesetzes zustehende Rente von 47 Mk. 45 Pfg. monatlich. Da dieser Bettag bei dem Zustande des Verunglückten zur Bestzisitung des Unterhaltes einer Familie nicht ausreicht, so hatte sich Schwache mit einem Bittgesuch an den Kaiser gewandt. Nunmehr erhält der Bittsteller auf Kaiserliche Anordnung außer der erwähnten Summe noch allmonatlich aus den Ueberschüssen der Restauration des Feuerwerkslaboratorium» einen Beitrag von 42 Mk. 55 Pfg. auSgezahlt. — Eine Seltenheit unter den Festen bildet das 9. deutsche Bundes- und Jubiläumsschießen, welches im Juli zu Frankfurt a. M. abgehalten worden ist. Daffelbe hat einen Ueberschuß von rund 134,000 Mk. ergeben, über dessen Verwen dung nunmehr der Hauptausschub Beschluß gefaßt hat. Zunächst wurden dem Frankfurter Schützen verein 60,000 Mk. zur Gründung eine» «güuch Heims überwiesen; sodann wurden für wcchltKtige und gemeinnützige Institutionen zusammev 9600 Mark gewährt. Ueber die verbleibenden 60,000 Mk. wurde beschlossen, davon einen monuutentalen Springbrunnen zu errichten, der d—H künstlerischen Schmuck eine bleibend« Erinnerung an die in Frankfurt gefeierten deutschen Schützen feste (1862 und 1887) bilden soll... M felftnelt