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>aro»L ich / die auSzrichnung für 15jährige Dienstzeit, 4 Diplom« für lOiähriae und 7 Dienstauszeichnungen für 5jährige Dienstzeit. Bei dem Abend» 7 Uhr in den Dilen de» Schützenhaufe» stattfindenden Concert, da» unter der bewährten Direction de» Herrn Musikdirector Eckenbrecht au» Radeberg durch ein gut gewählte» Programm und exaeten Vor trag der gewählten Musikstücke allen Festtheil- nehmern eine angenehme Unterhaltung bot, hieß zuerst der Eommandant der hiesigen Feuer wehr, Herr Pietsch, die zahlreich erschienenen Gäste, unter denen wir die Mitglieder de« Stadt- rathe», der Stadtverordneten und der Lehrerschaft bemerkten, herzlich willkommen und forderte die Anwesenden zu einem mit Begeisterung aufge nommenen Hoch auf Se. Majestät den König, den hohen Protector de» Verein», sowie auf Herrn Bürgermeister Ritter rc. Sinz auf, der von der Begründung des Institute» an demselben seine fortwährende thatkräftigc Fürsorge und Unter stützung hat zu Theil werden lassen. Im Namen uud Auftrage de» Herrn Bürgermeister Ritter rc. Sinz, der durch Gesundheits rücksichten vom Besuche des Concerte» abgehalten war, sprach hierauf Herr Stadtrath Händler in warmen, kernigen Worten der freiwilligen Feuer wehr den Dank und die Anerkennung der städ tischen Behörden und der Bürgerschaft aus und schloß mit einem Hoch auf das verdienstvolle segensreiche Institut, während Herr Oberpfarrer vr. Wetzel anknüpfend an ein Wort des Erz herzog Johann zu seinen Söhnen: „Die Ab zeichen eines Commandanten der Feuerwehr müssen erst verdient werden" die beiden Com mandanten der Bischofswerdaer und der Schmöllner Feuerwehr, Herrn Pietsch und Herrn Teich als Männer feierte, die ihre Com- mandantenabzeichen im Feuer verdient, worauf Herr Eommandant Teich aus Schmölln mit einem nochmaligen Hoch auf Herrn Bürgermeister Ritter rc. Sinz für die freundliche Aufnahme dankte, welche die Schmöllner Feuerwehr in Bischofswerda gefunden. In üblicher Weise schloß ein Ball die Feier dieses Ehrentages der freiwilligen Feuerwehr. Bischofswerda. Mit der Kartoffelernte sind Heuer die Landleute ganz zufrieden. Die Knollen hängen zahlreich, sind meist groß und alle, selbst die kleinen, sind mehlig. Die weißen Sorten zeichnen sich hier und da durch besondere Größe und Güte aus. Eigentlich war man vorher in Anbetracht der Trockenheit dieses Sommers geneigt, von der Kartoffelernte nicht besonders viel zu erwarten, um so angenehmer ist man nun überrascht, — 1l. Oct. Der gestrige Viehmarkt zeigte, wie alle seine Vorgänger, eine große Frequenz. Zum Auftrieb kamen 493 Stück Rindvieh, 36 Stück Pferde, 49 Körbe Ferkel, 18 Wagen mit mittelgroßen Schweinen, sowie 2 Heerden Schweine. — Die Barometer sind heute früh so tief gefallen, wie seit langen Monaten nicht und cs wird hoffentlich eine ergiebigere und längere Tage hindurch anhaltende Regenzeit eintreten. — Die Goldfische, diese für Zimmeraquarien so beliebten Fische, erreichen ein hohes Alter (10 bis 12 Jahre), wenn sie richtig behandelt werden. Am meisten wird bei der Fütterung gesündigt, indem die Fischchen vielfach überfüttert werden und daran zu Grunde gehen. Um sie gesund zu erhalten, darf man sie im Sommer nur alle drei Tage füttern und zwar niemals mit Brod, Semmel und dergleichen, sondern nur mit Ameisen eiern, Oblaten, Eigelb und ähnlichen Stoffen, hin und wieder gebe man ihnen etwas Salat, den sie sehr gern fressen. Das Wasser muß im Sommer alle Tage, im Winter alle drei Tage gewechselt werden, doch muß immer dieselbe Wasserart, also immer Flnßwafser oder immer Brunnenwasser genommen werden. .*«, Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 11. October. Es wurden ein Raub der Flammen: Das Wohn haus des vorm. Handelsmannes Protze in Bern stadt; der Dachstuhl der Ziegelei zu Körbigsdorf bei Löbau; ein Wohnhaus zu Königsbrück und bald darauf eine Scheune daselbst. — Gestorben ist der Ziegeldecker Guhr au» Lichtenau, der vom Gebäude des Lessingstifte» zu Kamenz ge fallen. — Der Restaurateur Hoch zu Königsbrück brach bei dem dortigen Feuer ein Bein. — In der Kobanmühle bei Weidlitz kam der Müller dem gehenden Zeuge zu nahe und erhielt ver- schiedene Verletzungen. — In den Hof der großen Mühle zu Bautzen wurde von ruchlosen Händen eine Dynamstpatrone geworfen und eine furcht bare EMlosion perurfqcht, doch glücklicherweise nur wenig Schaden ungerichtet. — Der König!. Gericht»-Rendant Herr Sensevschmidt zu Stolpen feierte da» SOjähnge Jubiläum al» Staatsdiener Kanonikus Pfarrer Müller in Ostritz da» Söjähr. «mt»jubil«um. — Am S. Ocwber hielt Herr Pfarrer Rüde zu Berthelsdorf bei Herrnhut seine Abschiedspredigt, indem er in den Ruhestand tritt. — Die bekannt« Molkerei von H.Zei» in Bautzen ist in die Hände des Herrn Zedor Thoma» über gegangen. — Der Knegerverein auf der Seidau feierte sein 7jährige» Stiftungsfest, der zu Gröditz seine Fahnemveihe. Die neue Fahne war ein Geschenk Sr. Exc. des Herrn Hofmarschalls von GerSdorf auf Gröditz.—Für dieWasserbeschSdiaten der Lausitz sind bei der AmtShauptmannschast Löbau 13,475 Mark 43 Pf. eingegangen. — Den seit 1847 und 1848 in der Könizer'schen Fabrik zu Zittau beschäftigten Färbern Sperling und HanSpach wurde die große silberne Medaille „Für Treue in der Arbeit" verliehen. — Bei dem letzten Monatsrechnungsabschluß der 26 lausitzer Sparcassen hatten dieselben 1,221,262 Mark Ein- und 1,070,283 Mark Rückzahlungen.. (Bischofswerda 81,732 Mark Ein- und 62,069 Mark Rückzahlungen.) Der neue AmtShauptmann von Dresden- Neustadt, Herr von Weißenbach, befindet sich seit voriger Woche in der Augen-Heilanstalt des berühmten Augenarztes vr. von Gräfe, dessen Hilfe er wegen eines Augenübels in Anspruch nahm. vr. von Gräfe erkannte in dem Leiden den grünen Staar und erklärte eine Operation für unumgänglich. Nach längerem Leiden ist der langjährige Director und Eigenthümer des königl. Conser- vatoriums, Hofrath Pudor in Dresden, am Sonntag Abend verschieden. Bei sehr günstiger Witterung unternahm am 9. d. am Spätnachmittage Herr vr. Wölfert in Dresden seine zweite Luftfahrt mit seinem cigarrenförmigen Luftballon. Die Füllung dieses nunmehr in 17 Meter Länge und 15 Meter Umfang hergestellten Ballons mit dem nöthigen Wasserstoffgas nahm im Park des Waldschlößchens die Zeit von Vormittags 9 bis Abends 5 Uhr in Anspruch. Kurz nach dem Ventilschluß wurde der gefüllte Luftriese aus der schützenden Remise herausgeführt. Einige Soldaten hielten den Ballon fest. Der Luftschiffer bestieg den unter halb des Ballons angebrachten Sattel und nach dem allmälig die einzelnen Halteseile losgelassen worden waren und der Ballon sich langsam hob, gab vr. Wölfert 6 Uhr 37 Min. das Commando „Alles los!" und stieg mit dem Ruse „Adieu!" auf. Der Ballon nahm sofort, mit dem Winde fahrend, westliche Richtung nach den Casernen zu und entschwand alsbald den Blicken der zahl reichen Zuschauer. Trotz aller Bemühungen des Luftschiffers war es demselben nicht möglich, mit seinem Ruder- rcsp. Steuerwerk gegen den Wind zu steuern, er mußte sich vielmehr vollständig der Luftströmung überlassen. Herr vr. Wölfert landete gestern Abend mit seinem Ballon, der um 5 Uhr 37 Min. das Waidschlößchen verlassen hatte, nach 18 Minuten währender Fahrt auf Trachauer Flur, 4,6 lem vom Ausgangspunkte entfernt. Herr vr. Wölfert stieg wegen der eintretenden Dunkelheit absichtlich nur zu der mäßigen Höhe von wenig über 800 iu indem er die untere Schraube, welche das Auf- und Niederstcigen regulirt, recht fleißig handhabte. Um so weniger aber vermochte die zweite Schraube die Fortbewegung in horizontaler Richtung zu beeinflussen. Aus Leipzig wird geschrieben: Im Prozeß Neve wurde auch der Schuhmacher Krause als Zeuge abgehört. Derselbe ist gleichfalls in Unter suchung genommen worden, weil er die Mörder des Polizeiraths Rumpf während der Nackt, in welcher der Mord vollzogen worden war, veher- bergt haben soll, sie also auch kennen muß. Krause hat noch eine Freiheitsstrafe wegen anderer Vergehen zu verbüßen. ES wurde nachgewiesen^ daß Neve eine Kiste mit Dynamit an einen ge wissen Trickel gesandt und diesen in einem bei folgenden Briefe aufgefordert hatte, das Polizei gebäude in Magdeburg in die Luft zu sprengen- Leipzig, 10. Oktober. Das heute Mittag, im Hochverrathsprozeffe gegen Neve vom Reichs gerichte verkündete Urtheil lautet auf 1b Jahre Zuchthaus. Der Liebling der freudlosen Bewohner des Bezirksarmenhauses zu Mühltroff war bi» vor Kurzem ein Kätzchen. Nur der Häusling Fickert schien kein Freund de» Thierchen» zu sein, denn er tödtete es. Darüber ergrimmten die Mit insassen derart, daß sie den schon kränklichen älteren Mann am 28. vorigen Monat» abtheilungSweisr durchprügelten. Am Sonntag dr» L d. ist Fickert verstorben. DK Sektion hist MM zwair ergcbcn, daß Fickert nicht direet . haltenen Schläge verstorben fftMtsOKM m^tzlane» durch Äubanel an Ugt wat. DK Presse fordert , ml». ' In letzter Zeit wurde Mk Deneral sorgfältig überwacht, und er soll Mtt SchuD bereit» gestand« hick«. In dm OchenSverkcmf ist auch «in Senator verwickrlt, desfin Ramm man dringend zu wissm verlangt. Caffarel hatte «ine schnelle CarriSre gemacht; m» vor Kuiyem Chef de» Gmeralstab» de» fünften Eorp», wurde er von Boulanger zum Unterchef de» Generalstabs der Armee befördert. — Rach den Meldungen der Morgmblätter lieferten die am S. d. Mt». bei Caffarell beschlagnahmten' Papiere dm Beweis, daß er sich für Geld an dem Handel mit Orden betheiliate. — Frau Limousin, die Maitresse de» KriegsministerS Thibaudin, wurde vorgestern verhaftet. In ihrer Wohnung wurden Briese Mackau's, Thibaudin'S, Boulanger'S, HerbetteS und Wilson » beschlag nahmt. Caffarel war Ordonnanzoffizier Napo leon» m., machte jedoch erst unter der Repu blik Earitzre. Boulanger zog ihn in's Kriegs ministerium, weil er einen gefügigen Menschen brauchte. Kreitmaher, welcher die Limousin Kunden für die Decoration zuführte, wurde nicht verhaftet; er versicherte, er diene Frankreich, weil ihm in der deutschen Heimath Unrecht geschehen sei. Die Polizei ist auf das Treiben der Li mousin durch eine ehemalige Genossin derselben, Baronin deBoffsy, aufmerksam gemacht worden; sie vermuthete Anfangs, die Limousin stelle ihren Kunden einen Strohmann als General Caffarel vor, bis sie den sich als Kunden ausgebenden Polizisten dem General Caffarel vorstellte. Die Gerüchte über den Verrath der wirklichen oder versuchsweisen Mobilisirung in Verbindung mit Aubanel sind bisher noch nicht bestätigt. Paris, 10. Oktober. Die Polizei verhaftete heute wegen Mitschuld an dem Ordenhandel Frau Rattazzi, welche bereits im letzten Frühjahr beschuldigt wurde, bei dem Präsidenten des Pariser Municipalraths einen Bestechungsversuch gemacht zu haben. Petersburg. Der Plan einer russischen Anleihe in Pans hat sich zerschlagen. Der Finanzminister beabsichtigt daher eine innere Anleihe. Sofia, 10. October. Die Wahlen sind hier ruhig und für die Candidaten der Regierung günstig verlaufen. Stambuloff, Stranski, Pocheff, Nidilkoff sind gewählt. Stambuloff erhielt 3000 Stimmen. Nach Verkündigung des Wahlergeb nisses zog die Menge, von zwei Militärmusik capellen begleitet, zum Hause Stambuloffs und vor das Palais des Prinzen. Ruhestörungen werden aus Abzemik, Gabrowa und Orkos ge meldet. Zankoff ist in Rahowa gewählt. Sachsen. Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterreich und König Albert von Sachsen, sowie Prinz Wilhelm von Preußen und die übrigen Theil- nehmer an den Hochwildjagden in Steiermark treff«, wie bereits ursprünglich festgesetzt war, am 12. d. von Neuberg wieder in Wien, be ziehungsweise in Schönbrunn ein. Am nächst folgenden Tage findet im kaiserlichen Lustschlosse zu Schönbrunn bei Sr. Majestät dem Kaiser ein Galadiner statt, an welchem außer dem König von Sachsen und dem Prinzen Wilhelm von Preußen die gegenwärtig in Wien weilenden Könige von Griechenland und von Serbien theil« nehmen werden. König Albert verläßt nach dem Diner um 9 Uhr Abends Wien und tritt mit der Nordwestbahn die Rückreise nach Dresden an. Se. Exc. der Kriegsminister Graf v. Fabrice' hat einen dreiwöchigen Urlaub angetreten. Bischofswerda, 11. October. In welchem Maße das Institut der hiesigen freiw. Feuerwehr sich durch seine aufopfernde Thätigkeit und um sichtige Leitung die Dankbarkeit und Anerkennung der städtischen Behörden, wie der ganzen Bürger schaft erworben hat, zeigte deutlich die Feier des 21jährigeuStistungSsestes des genannten gemein nützigen Verein» am vergangenen Sonntag. Punkt 3 Uhr Nachmittags begann die Hauptübung an der Turnhalle, welche in Gegenwart des Herrn Bürgermeisters Rittet rc. Sinz vor einer großen Menge von Zuschauern au» allen Ständen ab- gehaltm wurde. Hieran schloß sich gegen »/.4 Uhr der Sturmangriff an der alten Kirchschule, an welchem sich auch dk hurch Signal herbei- gerufene Schmöllner Feuerwehr betheuigte. Beide Uebungen leakn von der Sewandtheit und Uner schrockenheit der Mannschaften, wie von der treff- liehst, Leitung beider Corporation« ein beredtes Zeuäniß ab. Rach vollendeter Uckung fand auf. dem Marttplatzdurch Herrn Bürgermeister Ritter rc.