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lange Jam.. -" -x'.. Kriegsschiff nach Frankreich senden Eonflict mit der Regierung von tried.Mmvermut ' .. - „ Betonen der gEMÄa? Tragweite der Trivclallian» anaernat ermleWm« liek In diplomatisch« Avisen W daMW gewicht darauf geletzt, daß der Artikel die SichlML runa einer gemernsamen Abwehr der d«i v»» bünveta» für de» Fall der Rothwendigkit cou*. statirt. Angesicht» der gefestigten Trchelalliaug werden die Deutschmfreffer im Ost« wie M Westen ihren wilden Begierden einen Zaum an» zulegen genüthigt sein. ' Paris, 7. Oct. Deutschland gewährt der Wittw« Brignon 50,000 Mk. --- 62,800 FrcS., eine Summe, welche die hier gehegten Erwartungen bei Weitem übersteigt. Zugleich mit dem bezüglichen Check übergab Graf Münster eine von ihm bezeichnete Note folgenden Inhalt»: „Die deutsche Regierung, welche bereits ihr lebhafte» Bedauern hinsichtlich des Zwischenfalle» in Bexaincourt ausgedrückt und sich bereit erklärt hatte, die direct davon betroffenen Personen zu entschädigen, hält sich moralisch für verpflichtet, den durch einen ihrer Agenten in Ausübung seines Berufes verursachten Schaden gut zu machen, und hat sich entschlossen, wenigstens das Loos der Familie des Haupt opfers zu sichern. Graf Münster überreicht zu diesem Behuf dem auswärtigen Ministerium Frankreichs einen auf 50,000 Mark lautenden Check. Die sofort eingeleitete Untersuchung wird übrigens den Grad der Schuld der bei dem be dauerlichen Vorfall betheiligten Soldaten und Beamten feststellen." Der „Nat.-Ztg." wird aus Paris telegra- phirt: „Der „Figaro" bringt den angeblich ver bürgten Wortlaut eines Toastes auf Frankreich, ausgebracht von dem Großfürsten Nikolaus Michaelowitsch bei einem Abschiedsbanket am Bord de- französischen Steamers „Uruguay", auf welchem der Großfürst die Fahrt von Tene riffa nach Dünkirchen gemacht hatte. Hiernach hätte der Großfürst gesagt, Frankreich thue wohl daran, die Revanche vorzubereiten, es bekunde auch große Verständigkeit, indem es durch fort gesetzte Chikanen der Nachbarn sich nicht aufregen lasse. Frankreich möge fortfayren, seine Rüst ungen vorzubereiten und zu completiren, sowie aus seinen Soldaten Helden nach der Art der jenigen zu machen, deren große Thaten die Geschichte verewigt hat. Rußland seinerseits bleibe nicht unthätig, es arbeite namentlich daran, den deutschen Einfluß zu zerstören. „Unsere ganze Familie, das möge man wissen", äußerte der Großfürst, „liebt Frankreich. Alle Anstren gungen des Czaaren bezwecken immer mehr den deutschen Einfluß zu vermindern, der früher unter unseren Würdenträgern sehr groß war. Aber bald wird unsere Regierung ausschließlich aus Persönlichkeiten bestehen, welche Frankreich lieben. Bis dahin, ich wiederhole es, möge Frankreich sich nicht aufregen lassen; denn augenblicklich würde schwierig sein, im Falle eines Krieges unsere effektive Allianz zu erlangen, aber bald werden alle Hindernisse beseitigt sein, und ich werde im Falle des Krieges der erste sein, um in die Reihen der französischen Armee einzutreten, welche ich von ganzem Herzen liebe. Mein Beispiel, davon seien Sie überzeugt, werden zahlreiche Russen nachahmen." Wohlbemerkt soll der Großfürst dieses Versprechen, in die französische Armee ein zutreten, am Schluß eines trefflichen Diners ge geben haben. Mehrere andere Blätter bringen ziemlich gleichlautende Versionen dieses sonderbaren Toastes. — Ein weiteres Privattelegramm meldet: Officiös wird die Abreise des Kriegsininisters an die Ostgrenze demeiltirt. Gestern Abend fand in den „Folies dramatiques" die erste Aufführung einer neuen Operette, Musik von Planquette mit großem Erfolge statt. Namentlich wurden die zahlreichen gegen England gerichteten patriotischen Couplets lärmend applaüdirt. Die wenig geschickten Versuche der russischen Botschaft in Paris, den Inhalt des von dem Großfürsten Nicolaus Michaelowitsch auSge- brachten Toastes zu dementiren oder wenigstens abzuschwächen, haben mehr dazu beigetragen, den Glauben an die volle Richtigkeit der vom „Figaro" nach den übereinstimmenden Berichten von Ohren zeugen gebracht« Version zu befestig«. Die Versetzung de» SouSchess des General stabs de» Kriegsminister», General» Caffavrl, in Nichtavtivität wird jetzt officiell bestätigt. Der „TempS" sagt, die Maßregel fände ch« Be gründung in demPrivatleben de» Generals s^ünd m sein« ungeordnet« Verhältnissen Rach Berichte« andever Blätter ist Saflarch icher sdM Generolstab de» Kneg-imaister» angehürM;,«^ A jSÄM HM Stimme« Ädgeßebeck Davon erhielt Nach d« bi» jetzt vorliegende« Ermittelungen Oberbürgermeister von Forckenbeck (Berlin) 7656,> AmtSrathReiuecke (Ober-Mednitz) 51 IS und Schntidermstr. Schwager (Sorau, Socialdem.) 15 St. Ersterer ist somit gewählt. ' Hamburg, 8. Oktober. Bon feite« einer Factorei in Kamerun sind dem „Hamburgischen Korrespondenten" Nachrichten über eine militä rische Expedition zugegangey, die gegen zwei dortige Häuptlinge gerichtet war. Dieselben hatten sich mehrere Unrechtmäßigkeiten zu Schulden komm« lassen. Der Expedition, die au» 60 Mann von den Kreuzern „Habicht" und „Cyklop" bestand, gelang e» nicht, die Strafsumme, zu der die Häuptlinge verurtheilt waren, einzuziehen. Deshalb wurden zwei Dörfer zerstört. Nachträglich sollen sich die Häuptlinge zur Abzahlung der Strafkumme erboten und bereit» eine Anzahlung geleistet haben. Die 41. Hauptversammlung des evangelischen Vereins der Gustav-AdolfiStiftung ist vom 13. bis 15. September in Nürnberg unter dem Vorsitze des Geh. KirchenratheS Prof. vr. Fricke (Leipzig) gehalten worden. Nach den Mittheilungen der Eröffnungsrede hat der Verein seit seinem Bestehen über 21 Mill. M. vertheilt an 3228 Gemeinden. Im Jahre 1885/86 über 800,000 M. an 1411 Gemeinden. Als der Verein vor 25 Jahren in Nürnberg, tagte, war seine höchste Jahreseinnahme 495,000 M., in welche sich 578 Gemeinden theilten. Die Zunahme der verfüg baren Mittel beträgt 164 "/», die Zunahme der unterstützungsbedürftigen Gemeinden 235°/,. Der katholische Bonifatius-Vcrein hatte in einem der letzten Jahre 950,000 M. für nur 300 Ge meinden zu verwenden. Es müßten also, wenn die Gustav-Adolf-Sache bei allen Gliedern des evangelischen Volkes dieselbe Förderung finden würde, wie der Bonifatiusvercin bei den Katholiken, die jährlichen Einnahmen des Gustav-Adolf- Vereines sich verdoppeln. Die Huuptvereinsgabc mit 17,000 M. gelangte an die steirische Gemeinde Ramsan, nachdem Hofprediger vr. Rogge (Pots dam) über die Bedürfnisse der vorgeschlagenen Gemeinden Elversberg (Rheinprovinz), Hayingen- Algringen bei Diedenhofen (Lothringen) und Ramsau berichtet hatte. Die Gemeinde Ramsau hat eine romantische Vergangenheit. Zwischen Reichenhall und dem Wazmann 1100 in über dem Meere gelegen, erstreckt sie sich in einzelnen Höfen über ein Gebiet von 3^/z Stunde Länge und 1*/z Stunde Breite und zählt ca. 1200 Seelen. Als der fanatische Erzbischof Firmian von Salzburg 1729 auch diese Gemeinde zur katholischen Kirche zurückführen wollte, zogen die Ramsaucr nicht, wie die übrigen Salzburger Protestanten „ms Elend", sondern sie wandten das Mittel an, welches der jüdische Philosoph Maimuni seinen von den spanischen und afrikanischen Chalifen verfolgten Stammesgenossen angerathen hat. Sie nahmen scheinbar katholisches Wesen an, machten den katholischen Cultus mit, im Herzen aber blieben sie Protestanten. Bei Nacht holten sie ihre versteckten Bibeln und Gebetbücher hervor und hielten gemeinsame Andacht. Als Josephs II. Toleranzedict 1781 erschien, con- stituirte sich sofort eine evangelische Gemeinde in Ramsau. Eine einzige Familie nur fiel ab, trotzdem daß der stolze Bau einer vom Bonifa- tiusvcrein erbauten katholischen Kirche zum Ab fall lockt. (Die katholische Kirche zählt häufig genug 2 bis 3 Zuhörer.) Die Gemeinde hat 1783 schon eine eigene Kirche erbaut, welche aber jetzt nicht mehr genügt und als Schulhaus ver wendet werden soll, dessen Herstellung die Regierung verlangt. Die Gabe des Gustav-Adolf-VereinS wird den längst nöthigen Neubau einer Kirche ermöglichen. Die übrigen Gemeinden sind gleich falls mit kleineren Gaben bedacht worden. Am Freitag wurden in Wien 2 Anarchisten verhaftet, von denen einer, wie das „B. T." er fährt, ein Bruder des in Leipzig festgenommenen Anarchist« Damm ist, während der andere, ein Formsetzer Franz Süß, den Verkehr zwischen den beiden Brüdern vermittelt hatte. Auch die Mutter des Süß soll stark compromittirt sein. Weitere Verhaftungen stehen unmittelbar bevor oder sind inzwischen bereits erfolgt. Die Verhaftungen wurden auf Requisition der Berliner Polizei vorgenommm. CriSvi äußerte bei seiner Ankunft zu dm ihn begrüßenden Ministern und Freunden, er habe die feste Urberzeugung, der «ropäische Friede ' «icht Unvvchergrsehern» «inttetr / auf «ttikts der ^NMt. ^MipWmAeM" vor, „ , , »cht mm Schutze ^ihM Ange^ hörigen ein Kriegsschiff nach Frankreich senden soll«. Ein Eonflict mit der Regierung von Madagaskar, der von englischer Sette al» sehr ernst bezeichnet wurde, scheint im Keime erstickt ward« zu sein, da die Beziehung« zwischen dem französischen General-Residenten Le-Mhre in Madagaskar und der Howa - Regierung wieder ausgenommen sind. Der spanische Minister Moret suchte die über die Truppenzusammenziehungen bei Sevilla, Ma- laga und Cadix in Frankreich aufgetauchten Be denken durch die Versicherung zu beschwichtigen, daß nur dann spanische Truppen nach Ceuta geschickt werden sollen, wenn etwaige Unordnungen ihre Anwesenheit in Marokko erfordern. Nach officiös« Aeußerung« beabsichtigte die spanische Regierung, Frankreich und England durch diese Rüstungen verstehen zu geben, daß Spanien energischer aufzutret« gesonnen sei, wenn irgend eine Macht hen Tod des Sultans oder innere Unruhen in Marokko zu einer Einmischung be nutzen wollte, um den jetzigen Stand der Dinge in Nordwestafrika zu ändern. Da die englische Regierung neuerdings durch glänzende Loyalitäts-Beweise der indischen Fürsten und durch günstigere Nachrichten aus Afghanistan über die Sicherheit ihres Besitzthums i» Asien ziemlich beruhigt ist, glaubt dieselbe, freie Hand zu haben, durch kräftige Benutzung der ihr vom Parlament zu diesem Zweck verliehenen außer ordentlichen Vollmachten die gesetzliche Ordnung in Irland wieder herzustellen. Dies wird aber durch den Beistand, welchen die Anhänger Glad stones den Parnelliten leisten, nicht wenig er schwert; andererseits suchen die Irländer selbst mit zäher Hartnäckigkeit die Unmöglichkeit einer Unterdrückung der Nationalliga zu beweisen. Die städtische Behörde von Dublin geht darin mit bösem Beispiel voran. Als der Lord-Mayor dieser irischen Hauptstadt, Sullivan, sich am Donnerstag wegen eines Zeitungsartikels vor dem Polizeigericht verantworten sollte, wurde er auf dem Wege zum Gerichtssaale, einem vom Gemeinderathe gefaßten Beschlüsse gemäß, von den Aldermen und den städtischen Schwert-Scepter- trägern in Amtstracht begleitet. Der mitange klagte Deputirte O'Brien leistete der gerichtlichen Ladung gar keine Folge. Gegen die erfolgte Freisprechung Sullivans wendete der Staats- procurator sofort Appellation ein. Gerüchtweise verlautet, daß der noch in dem dänischen Schlosse Fredensborg verweilende Kaiser von Rußland die Aeußerung gethan habe, er wolle ruhig abwarten, ob sich Prinz Ferdinand auf dem bulgarischen Thron behaupte oder nicht. In Sofia hofft man noch immer, daß Rußland sich mit der vollzogenen Thatsache aussöhnen werde, wenn nur Bulgarien ruhig bleibe. Um das Letztere zu erzielen, werden von der bulgari schen Regierung umfassende Maßregeln zur Ver hütung von Unruhen getroffen und Prinz Ferdi nand, der Mittwoch dem ehemaligen Minister präsidenten Radoslawo eine Audienz crtheiltc, thut das Seinige, die noch widerstrebenden Parteien für sich zu gewinnen. Unter den Geschenken, welche dem Papste zu seinem Jubiläum zugesendet werden, befindet sich auch ein solches vom Kaiser Wilhelm, bestehend in kostbarem Porzellan. Dasselbe wird gleich dem Geschenk des Königs Albert von Sachsen durch Vermittelung des päpstlichen Nuntius in München nach Rom geschickt, und zwar auf diesem Wege aus Rücksicht auf die Unsicherheit der Sendungen nach Italien. Auf den dortigen Eisenbahnen treibt eine weitverzweigte Gaunerbande ihr Wesen; kein Koffer der Reisenden, keine Waare sind vor diesen Spitzbuben sicher. Der Papst hat nun in Er fahrung gebracht, daß diese Verbrecherbande es auf die ihm zugedachten kostbaren Ehrengeschenke abgesehen hat. Es wird jetzt auch eine Begegnung zwischen dem ReichScanzlcr und dem englischen Minister präsidenten Salisbury anaekündigt. Jena, 9. October. Der heutige Parteitag der Nationalliberalen war aus allen Theilen Thüringen» sehr stark besucht. Nach einer all- geMeinen Ansprache des Abg. Meyer (Jena) referirte der Abg. Geibel über die Zuckersteuer, der Abg. Zeitz über die Branntweinsteuer, der Abg. Henneberg über den Arbeiterschutz Und die JnnungSfrqgt und Abg. Müller Über die sötial- pölitikche Gesetzgebung. Alle Ansprachen wurden mit lebhaftem Beifall ausgenommen, ebenso das ' MMDm ^M^Korsl-enden, Prof. Delbrück, Hoch auf den Kaiser die Versammlung