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§ D - k' Z Ä -M -W -H H -»« H - s k' '' Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. AmtshanPtmmmschH, der Kgl. Schulins-kction u. US Kgl. HaWIslcncramles zu Boutzr«, sowie des Kal. Amtsgerichtes «ud des Stadtnahes zu Bischofswerda. ^äüpwü?W^8e^ene^rlegen?chel^relgmst^ zu, welche im Kaiserfang von Sedan gipfelten und die sächsischen Truppen hatten mehrfach Gelegenheit, den Herren Rothhosen zu beweisen, daß auch das vom Meister des Kriegs, General von Fabrice, nach dem Jahre 1866 haarscharf geschliffene Sachsenschwcrt deutsche Hiebe zu führen verstand. Buzanzy, Nouart, Beaumont und Douzy waren die vier goldenen Lorbeerblätter, welche die Sachsen vom 18. bis 31. August unter ihrem Kronprinzen anno 1870 im Frankenlande pflückten und das blutige Treffen bei Beaumont, bei welchem sich das XII. Armeecorps in erster Linie auszeichnete, schloß die letzte Masche des eisernen Netzes um Sedan, in welchem Napoleon und Mac Mahon sammt ihren Tausenden als zappelnde Beute hängen blieben. Bei Buzanzy und Douzy vollführte sächsische. Cavallerie gar wackere Reiterstücklein, bei Nouart stellte sich sächsische Infanterie — die Avant garde des XII. Armeecorps — dem am Weitesten nach Osten vorgeschobenen Theil des französischen Heeres entgegen und hinderte dasselbe am Weiter marsch und nach der Schlacht bei Beaumont schob sich die ganze eiserne Phalanx der Maas armee so weit vor, daß das Gebiet zwischen der Maas- und der belgischen Grenze zur Opera tionsbasis genommen werden konnte: Die Kaiseradler, sie fallen Das Rautenbanner iveht Und kühn zum Siege Allen Voran Prinz Albert geht. Vom Obercommando der Maasarmee war für den I. September ein Ruhetag für die durch die am 30. und 31. August stattgefundenen Parforce-Märsche und heißen Kämpfe auf's Höchste erschöpften Truppen in Aussicht genommen. Statt dessen sollte sich ein anderes Bild, ein Bild von Kampf und GrauS entrollen. Der Donner krachte durch die Wälder und Ruhe Zum Sedantage 1887. Erinnerungen eines siichsischen Soldaten aus großer Zeit. Wieder einmal ist der unvergeßliche Gedenk tag der großen Ereignisse von Sedan heran gekommen, wieder einmal erklingen die Glocken, wehen die Fahnen, blitzen die Lichter in allen Gauen des deutschen Reichs, das bei Sedan aus der Feuertaufe gehoben wurde, denn der tausend fache Donner der deutschen Artillerie, die knat ternden Gewehrsalven unserer Infanterie, das wuchtige Schwerterklirren der deutschen Schlachten reiterei, das weithin brausende und mächtigen Widerhall daheim im Vaterlande weckende„Hurrah!" unserer herrlichen Heere salutirte. Hell klirren heute allerwärts in Frau Germaniens Hallen die Gläser zusammen und begeisterte Jubelrufe ertönen zum Ruhm des greisen und doch noch so jugendfrischen, ersten deutschen Kaisers, Wilhelm des Siegreichen und seiner getreuen Helfer in großer Zeit. Auch Sachsens streitbarer König Albert ge hört zu ihnen und gerade für ihn, wie für sein Heer und Volk ist der 2. September ein doppelter Ehren- und Freudentag. Die kurze Zeit zwischen dem 18. August und 2. September umfaßt für das kgl. sächs. (XII.) Armeecorps in seiner Ge- sammtheit die ruhmvollste Epoche im deutsch französischen Kriege; denn nach dem Tage von Sedan kamen die sächsischen Truppen meist nur noch vereinzelt an den Feind. Nach der blutigen Schlacht bei Gravelotte, in welcher die Sachsen fahnen zum ersten Male mit fränkischem Lorbeer, gepflückt beim Sturme auf St. Marie aux Chvnes und St. Privat la Montagne bekränzt worden waren, erhielt Kronprinz Albert von Sachsen bekanntlich den Oberbefehl über die aus dem IV. (Magdeburger und Thüringer), XIII. <Garde) und Lll. (kgl. sächs.) Armeecorps neu- Mbildete Maas-Armee. Dieser Armee fiel eine Holzversteigerung. Mittwoch, den 7. d. M, werden auf Steinladestelle Dernitz und Haltestelle Teitschen ca. 140 Stück alte kieferne Querschwellen und ca. 40 m. alte eichene Weicheuschwellen haufenweise, gegen sofortige Baarzahlung, an den Meistbietenden versteigert. Beginn der Auction Bormittags 10 Uhr auf Steinladestelle Demitz und 11 Uhr auf Haltestelle Teitfchen. Bautzen, am I. September 1887. KSniglichcs Abtheilmifts-Jngrnimr-Bureau.— fchloß. Man hatte auf deutscher Seite Anfangs die Absicht, den entscheidenden Schlag erst am 2. September zu führen, um eben der Maas armee einen Ruhetag zu gönnen. Bei einer längeren Unterredung jedoch, die König Wilhelm, als derselbe am Nachmittag, den 31. August, zwischen 5 und 6 Uhr, auf dem Wege nach Vendresse, durch Chermery passirte, mit dem Kronprinzen von Preußen, unter Hinzuziehung des Generals v. Moltke und des General lieutenants v. Blumenthal, abhielt, wurde be schlossen, daß der Sturm auf Sedan und die französischen Fronten zwischen der Maas und Ardennen bereits am folgenden Tage vorzu nehmen sei. In der Nacht auf den 1. Septbr. gegen 1 Uhr erreichten den Kronprinzen von Sachsen die nöthigen Ordres zum Vorrücken. Früh 5 Uhr setzte sich das XII. Armeecorps der Richtung von Douzy über Lamocourt auf Moncelle in Bewegung, l/,7 Uhr kam die von Douzy aufgebrochene Avantgarde der 24. Division in's Gefecht. Das 8. Infanterieregiment Nr. 107 an der Spitze drang in la Moncelle ein und setzte sich darin fest. Bei dem Sturme auf das Dorf wurde Brigadecommandeur Generalmajor von Schulz, verwundet. Die leichte Batterie der Avantgarde faßte Position auf der Höhe östlich von la Moncelle. Sie hatte Anfangs gegen fünf französische Batterien einen schweren Stand, da nur nach und nach Verstärkung an Geschütz und Infanterie anlangen konnte. Vom feind lichen Artillerie- und Mitrailleusenstuer vom Rücken westlich la Moncelle und vom Infanterie feuer aus dem vorliegenden Grunde Iahend, hielten die Batterien der DivisionSartillerie »doch wie immer mit bewunderungswürdiger Festigkeit Stand. Sobald als die- möglich war, wurde die Hälfte der Corpsartillerie zur Brchärkung dep . Viehmarkt in Bischofswerda Montag, den 12. September 1887. ekanntinachung Es ist bei den gegenwärtig stattfindenden Truppenübungen wahrzunehmen gewesen, daß Mldern und Weaen, welche Im «-reiche des Manöverterralus liege«, allerhandlandwi^fchafMch-^«E^stehen unvue^cn gelassen werden. Dadurch werden die Truppen nicht nur in ihren Hebungen beeinträchtigt, sondern eS können auch hierdurch leicht Unglu s e entstehen. ^hex unter Bezugnahme auf die diesseitige Bekanntmachung über die diesjährigen größeren Truppenübungen vom ^ dlug^d. I. (in Nr. 197 und 199 der Bautzner Nachrichten und Nr. 69 des Sächsischen Erzählers) zur. Nachachtung für die Landwltthe und Alle, die ,angeht, hiermit ausdrücklich untersagt, während der in der gedachten Bekanntmachung an^ebenen Manöve^age auf den ^enfaM dort bezerch Muren irgend welche landwirthschaftliche «eräthe ft-hen oder liegen zu laste«. Zuwiderhandlungen werden mit E^Ordnungsstrase Kszu 100 Mark oder entsprechender Hakt geahndet und haben außerdem noch die Schuldigen für ettva entstehende Schaden und Nachtheile aufzukommen. Die Ortsbehörden werden angewiesen, gegenwärtige Bekanntmachung sofort zur gehörigen Kenntmß aller Betheuigten zu bringen. Königliche Amtshauptmannschaft Bautzen, am 1. September 1887. 3- V-! O. Kupfer. An Stelle des von hier nach Dresden übergesiedelten Herrn Ernst Robert Huste ist ein anderer Abgeordneter aus hiesiger Stabt zur -Bezirksversammlung der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Bautzen von dem Stadtrath und den Stadtverordneten zu wählen. Zur Vornahme dieser Wahl, welche in gemeinsamer Sitzung des Stadtraths und der Stadtverordneten stattzustnden hat, habe ich Dienstag, den 13. September d. I., Abends H Uhr, terminlich anberaumt und veranlasse die Mitglieder des Stadtraths und der Stadtverordneten allhier, sich zur gedachten Zeit im Rctthhousfoole allhier, welcher zum Wahllocale bestimmt ist, einzufinden und die Wahl unter meiner Leitung vorzunehmen. Bischofswerda, am 31. August 1887. Bürgermeister Robert Sinz