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4S0 Plllk-Ptsinc g - M in Rollen und gefalzt empfiehlt billigst FrieSrich Matz W iE gi" Gesucht wird für Nachmittags zur Beaufsichtigung eines Kindes ei» anständiges Mädchen, welches die Schule verlassen hat. Bon wem? sagt die Expcd. d. Blattes. Coblenz, 13. Juli. Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin machten gestern Abend und heute Vormittag eine halbstündige Ausfahrt nach den Rheinanlagcn. Die Abfahrt Sr. Majestät des Kaisers nach der Mainau er folgt heute Abend 9>/z Uhr. Konstanz, 14. Juli. Se. Maj. der Kaiser ist heute hier eingetroffen und von dem Groß herzog, dem Erbgroßherzog und deren Gemahl innen empfangen und zu Schiff nach der Mainau geleitet worden. Der Kaiser gedenkt, soweit bis jetzt bekannt, bis zum Montag auf der Mainau zu verbleiben und sodann sich nach Gastein zu begeben. Das Befinden des Kaisers ist andauernd ganz vorzüglich. Die Begegnung mit dem Kaiser Franz Joseph ist endgiltig beschlossen, der Tag für dieselbe aber noch nicht festgesetzt. Als Ort für die Zusammenkunft gilt Gastein. Die Kaiserin Elisabeth wird ihren Gemahl nicht dahin begleiten, weil dieselbe selbst anderwärts eine Cur gebraucht. Fürst Bismarck ist am 14. Juli von Berlin nach Varzin abgereist. Der deutsche Botschafter Graf Münster in Paris tritt nach der großen Parade am 14. d. M. einen bis in de» Oktober dauernden Urlaub an, zur Herstellung seiner erschütterten Gesundheit. Der deutsche Anwaltstag findet dieses Jahr in München vom 9. bis 11. September statt. Auch in geistlichen Lehranstalten Elsaß-Loth- ringenS, sowie im amtlichen kirchlichen Verkehr wird jetzt ausschließlich die deutsche Sprache in Anwendung kommen. Die französische Sprache, soweit sic noch bestanden, gelangt in Fortfall. Wie der „Nat.-Ztg." aus Wien telegraphirt wird, geht das Gerücht, der Prinz Ferdinand von Coburg fei abgeneigt, den bulgarischen Thron anzuuehmen, wenn auch nur eine einzelne Macht ihre Zustimmung versage. (Alfred Krupp f.) Einer der bekanntesten Männer unserer Zeit, in seiner Branche unzweifel haft der bedeutendste Industrielle der Welt, zugleich der reichste Mann Deutschlands, der Geheime Commcrzienrath Alfred Krupp, ist am 11. d. auf seiner Villa Hügel bei Essen im 78. Lebensjahre gestorben. Mit ihm scheidet ein Mann an S dcni Leben,der,von den denkbar kleinsten Anfängen anSgcgangcn, eines der größten Fabrik-Etablissc- mcntS der Erde geschaffen hat, ein Mann, dessen Erfindungen und Erzeugnisse nicht nur in der Technik Epoche gemacht, sondern auch in der Weltgeschichte eine Rolle gespielt haben. Die Versetzung von Lehrern ans der Provinz Posen nach den westlichen Provinzen der Mo narchie wird lebhaft fortgesetzt. Aus dem Wrcschener Kreise werden noch in nächster Zeit fünf polnische Lehrer nach der Nheinprovinz und nach Hessen-Nassau versetzt werden. -- Die Stadt verordneten in Düsseldorf sträubten sich anfäng lich, einen Lehrer aus Posen, der über 50 Jahre alt ist, anzustellen, weil nach einem Beschluß die Stadt Lehrer, die das 34. Lebensjahr überschritten haben, überhaupt nicht mehr anstcllt. Der be treffende Lehrer bezieht in seiner gegenwärtigen Stellung ein Gehalt von 2200 Mark; da aber das AnfangSgthalt in Düffeldprf nur 1b00W«l' beträgt, so zahlt die Regierung den Mehrbetrag des GehaltS, wie auch den Mehrbetrag bei ein tretender Pensionirung und erstattet dem Ver setzten auch die Umzugskosten. Frankreich. Paris, 13. Juli. Deputirtenkammer. Floquet erklärte, er füge sich dem Willen der Deputirten kammer und verbleibe auf seinem Posten. Sodann wurde der Antrag des KricgsministerS, betreffend die Errichtung neuer Cavallerie-Regimenter, an genommen. Paris, 14. Juli. Der Präsident GrSvy verließ heute Nachmittag 3^ Uhr das Elysüe, um sich zur Truppenrevue zu begeben. In der Begleitung Grövy'S waren sämmtliche Minister. Auf dem Wege nach Longchamps wnrde der von Kürassiren eskortirtc Zug mehrfach mit Hoch rufen auf Grövy begrüßt. — Ein aus der Patriotenliga und anderen Gesellschaften bestehen der, etwa 2000 Personen zählender Zug, Dörou- lsdc an der Spitze, marschirte heute Vormittag nach der Liaos cks la Ooiioorckv und legte der Statue der Stadt Straßburg Kränze nieder. Die auf dem Platze versammelte Menge nahm die Kundgebung nut Beifallsbezeigungen auf. Anderweite Demonstrationen fanden nicht statt. Unter verschiedenen Ersparnissen, womit man in Frankreich das Deficit beseitigen will, betrifft eine die Militär-Musikcapellcn. Es ist vorge schlagen, hundert NegimentSeapellen abzuschaffen und blos Divisionscapellen bestehen zu lassen, wodurch etwa eine Million Francs erspart werden soll. Jede Rcgimentscapellc kostet dem Staate jährlich 11,000 FrcS., wovon 2200 auf de» Capellmeister, 900 aus seinen Stellvertreter, 900 auf Löhnuugszulagcn und 7000 Frcs. auf die Unterhaltung der Instrumente entfallen. Der „Figaro" plaidirt für die Beibehaltung der Rcgimentscapcllcu, die namentlich in den kleinen Provinzstüdtcn den einzigen musikalischen Kunst- gcnuß gewähren. Rubriken Hachsen und vermischtes siehe Beilage. Kirchliche Ra ch r ichten 0. Sonntag nach Trinitatis. v,8 Uhr: Beichte und Communio». Herr Archid. Setzfert. Früh '/.,9 Uhr: Hauplgortcsdienst. Apostclgesch. <>, 1—7. Herr Pf. Or. Wetzel. Nachin. 1 Uhr: Gottesdienst. Römer 6, 1—7. Herr Archid. Seyfert. Abends 8 Uhr JiinglingSverein, a) Herberge z. Heimath, b) Graul'S HanS. Mittwoch, den 20. Juli, Nachmittag '-,3 Uhr, Gustav- Adolf-J-est in Schmölln. Festprediger: Herr Divi- sivnspsarrcr I>r. v. Grieger» aus Leipzig. Freitag 9 Uhr: Betstunde. Herr Pf. Ilr. Wctzcl. Geboren: den !>. Juli dem hies. Zimmermann Lindcnau ein Lohn. Gestorben: den 7. Jnli die ledige Arbeiterin Pompor, 87 Jahr 3 Mon. alt: die hies. Einwohnerin Eleonore Roch, 7l Jahr 10 Monate alt; den 8. Jnli Frau vcrw. Rommingcr, 60 Jahr 2 Mon alt und der hies. Gast hofsbesitzer Käufer, 60 Jahr 11 Mo», alt; den 10. Juli die 3 Monat alte Tochter der hies. Glascinbinderin Schmidt und der 3 Monate alte Sohn des hies. Barbiers Schipke; den 12. Jnli die 9 Mon. alte Tochter des hies. TagarbeiterS Petschke; den 13. Jnli der 2 Jahr alte Sohn des hies. Gartenarbciters Weichold und der l Mon. alte Sohn des hies. Kutschers Neumann. - W Mil 15. Juli d. I. läßt die Staatsbahn verwaltung eine Neuerung in Kraft treten, die sich bald viele Frennde erwerben und sehr rege Benutzung finden wird. Wie vor einigen Tagen bereits angedeutet, werden vom erwähnten Tage ab „Sommerbillets" von DreSden-Altstadt, Böhm. Bahnhof, und von Leipzig, Bair. Bahn hof, nach Bad Elster und von Leipzig, Dresdner Bahnhof, nach Schandau ausgegeben. Die BilletS nach Bad Elster kosten von Leipzig aus in 1. Classe 23,60 Mk., in 2. Cl. 17,70 Mk., in 3. Cl. 10,40 Mk., von Dresden-Ältst. au ch 1. Cl. 30,90 Mk., in 2. Cl. 23,10 Mk., in 3. Cl. 13,80 Mk. und berechtigen zur Benutzung aller Züge (auch Courierzüge und Eilzüge), so weit sie die betr. Wagenclasse führen. Für die Dresdner BilletS ist freigestellt, entweder die direkte Route Chemnitz-Reichenbach-Plauen i. V. oder die Routen OclSnitz-Falkenstein-Lengenfeld- Zwickau-Chemnitz und Adorf-Aue-Zwönitz zu be nutzen, wodurch Gelegenheit geboten wird, gleich zeitig auch die bevorzugteren Gegenden unseres Sächsischen Erzgebirges kennen zu lernen, was um so leichter ist, als sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt je eine einmalige Fahrt unterbrechung von beliebiger Dauer innerhalb der Billetgiltigkeit gestattet ist. Die Sommerbillets Leipzig-Schandau kosten in 2. Cl. 14,40 Mk., in 3. Cl. 9,60 Mk. Sie berechtigen zur Mitfahrt bei Personenzügen, in Courier- und Eilzügen da gegen nur gegen Lösung von Zuschlagbillets und gestatten außer einmaliger Unterbrechung zwischen Leipzig-Pirna, beliebige Fahrtunterbrechung auf allen Stationen (einschließlich Haltestellen) zwischen Pirna nnd Schandau. Sowohl die Billcts Dresden-Bad Elster, als auch die Billcts Leip zig-Schandau haben eine lOtägige Giltigkcitsdaucr und gewähren 25 lex Freigepäck; gleich anderen Saisonbillcts bedürfen dieselben der Abstempelung des Billeteurs bei Antritt der Rückreise. «f Zu der am 15. Juni o. in Königsberg i. Pr. eröffneten gastwirthschaftlichen und Bier- Ausstellung hatte auch die Radeberger Expvrt- bier-Brauerci ihre beiden hochfeinen Biere, als das „Canzler-Biäu" sowie daS „Böhmisch", in Concurrenz gegeben. Es waren von 47 Brauereien über 100 Sorten Bier zur Ausstellung gelangt. Genannte Brauerei erhielt von der dortigen Jury den zweiten Preis zucrkannt und zwar die große silberne Medaille mit Goldrand, lieber diese Auszeichnung berichteten sofort als Protektor dieses Canzler-Bräu, Sr. Durchlaucht dem Fürsten Bismarck, durch Depesche nach Friedrichs- ruh und erhielten am 12. d. M. zur großen Freude folgende briefliche Rückantwort: „Friedrichsruh, den 11. Juli 1887. Ew. Wohlgeboren bin ich beauftragt, den verbindlichsten Dank des Herrn Reichskanzler für Ihr freundliches Telegramm auszusprechen und damit den Ausdruck der Freude Sr. Durchlaucht zu verbinden, daß das Königs berger Preisgericht sich seinem Geschmacke bei Bcurtheilung Ihres vortrefflichen Bieres so voll ständig angeschlossen hat. Graf zu Rantzau, Geh. Legationsrath." Leipzig,?13. Juli. Ein Rechtsanwalt beim Reichsgerichte unternahm gestern einen Spazier ritt durch den Wald nach Connewitz zu. Das Pferd warf den Reiter ab, letzterer aber blieb im Steigbügel hängen und wurde eine Strecke weit geschleift. Man mußte den Schwerverletzten in's Krankenhaus bringen, wo ein Schüdclbrnch constatirt wurde. Ein Brutapparat ist auf dem Staatsgute in Bräu nsdorf bei Freiberg in Thätigkcit, durch de» man Rebhühner das Licht der Welt erblicken läßt. Es ist interessant, zu beobachten, wie diese Thicrchen die Schalen durchbrechen und sich ans der dunkeln Hülle zwängen, mit welcher Possirlichkcit sie sich in der warmen Julisvune tummeln und wie behende sie bei Annäherung von menschlichen Wesen sich unter daS schützende Dach der künstlichen Henne zurückziehen. Ob es gelingt, diese Vögel im geschlossenen Raume und ohne Eltern groß zu bringen, wird die Zeit lehren. Erdrückt wurde Dienstag in Meerane der Bierschröter Klotz. Derselbe licftrte ein Faß Bier ab und wollte dasselbe in den Keller trans- portiren. Rückwärts gehend, ließ er das schwere Faß von Stufe zu Stufe gleiten, aber plötzlich rutschte er aus und das Faß wälzte sich, ihn an die Wand drückend, auf seiue Brust. Klotz war alsbald eine Leiche. und ^u88tattunA8-NaAa2in, Lkuitrvll P»di-I«l unä l.agsr »Ilse Dicken «vi-i-on-KSovko, Vsmsn-Wäsctis, XnsdsnWäsctio, Mävkvn-Käsvko, llfstlings-Kitood«, Ssäo-kVSscb», liovk-Küsedv, Svtt-lVtiocks, NirtdovkoNo-Mevdo, llüedon-KSoodo, l.ou1o-Küsvko, «suo-Movko, Prof, vr ISgsr'sobo Aormol-Movk« unä llummi-lltzüovkv. KrLssle äusnskl »!Isr ^WW Auktion. Die zum Konkurse des Schneidermeister Hettasch in Burkau gehörigen fertigen neuen bez. getragenen Kleidungsstücke von Baum- woll- und Buckskinstoff für Kinder, Burschen und ältere Personen, sollen Montag, den 25. Juli 1887, von früh 9 Uhr an, im kleinen Saale des Gasthofes zur Tonne hier nach Auctionsgebrauch gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden, was hiermit bekannt gema cht wird, und wozu Kaufliebhaber cingeladen werden. Bischofswerda, den 14. Juli 1887. W. Hundt, Konkursverwalter. 1 Ü-G 0^