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erei l kann ) M., zurück- hreibe- L. luna c Kgu «tagen. »aus- d. i. Abd. 7^4 8,l0 8,18 8,28 8,2S 8,38 8,58 9,03 9,24 982 9,45 9,52 8.00 8,05 8,20 8,85 8,45 8§5 9,04 9,l5 l. i. Abd. 7,8« 7M > 7,50 7,58 8,08 8,88 8,58 8,57 Amts- «Illi Aiizchkbtlitl VSonnsmsnt oiertelj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de» „Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage „Seifen- blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. für den Äezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn« abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Lelrgr.-Adrrste: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprrchrr Nr. List. 54. Jahrgang. — Sonnabend, den 15. Jnni Wegen Reinigung bleiben die Geschäftsräume am 21. und 22. Juni dss. Is. für nicht dringliche Angelegenheiten geschloffen. Eibenstock, am 13. Juni 1907. Königliches Amtsgericht. Pflichtfeuerwehr betreffend. Am Sonntag, den 16. Juni 1907 finden Uebungen der städtischen Pflicht feuerwehr statt und zwar früh 6 Uhr: Spritzenmannschaft im Magazingarten. vormittag '/,12 Uhr: Rettungs- und Absperrmannschaft im Schulgarten. Die Feuerwehrabzeichen sind bei Vermeidung von Bestrafung anzulegen. Nicht pünktliches Erscheinen sowie unentschuldigte Versäumnisse werden bestraft. Ab wesenheit vom Orte gilt nur dann als genügender Entschuldigungsgrund, wenn der Nachweis einwandsfrei erbracht wird, daß die Entfernung vom Orte unaufschiebbar war. Gleichzeitig wird nochmals darauf hingewiesen, daß im laufenden Feuerwehrdienstjahre die Mannschaften der Geburtsjahrgänge 1872 und 1881 bis mit 1884 dienstpflichtig sind. Stadtrat Eibenstock, dm 10. Juni 1907. Hesse. Martin. Bckaulitmachllng. Zum Statute der Ortskrankenkasse für Textil-Jndustrie ist nachstehender Nachtrag ge ¬ schaffen und von der Königlichen Kreishauplmannschaft Zwickau genehmigt worden. Eibenstock, am 14. Juni 1907. Der Borstand der Ortskrankenkasse für Textil-Jndustrie. Emil Bahlig, Vorsitzender. II. Nachtrag zum Statut der Ortskrankenkaffe sür Textil-Jndustrie zu Eibenstock vom 28. April 1904. In der Generalversammlung vom 11. Mai 1907 wurde folgende Abänderung des Kaffenltatuts beschlossen: k. Unterstützung für Jamilimangehörige. Im 8 '-1 Absatz 1 unter a werden die Worte „und Arznei sowie sonstige Heilmittel (vergl. tz 13 Abs. 1 Ziffer 2 des Statuts)" gestrichen. Dieser Nachtrag tritt am 1. Juni 1907 in Kraft. Eibenstock, am 16. Mai 1907. Der Vorstand der Ortskrankenkasse für Textil-Jndustrie. — 1301 IV. — Smit Aahtig, Vorsitzender. Der vorstehende II. Nachtrag wird auf Grund von 8 24 des Krankenversicherungsge setzes genehmigt. Zwickau, den 27. Mai 1907. Königliche Kreishauptmannschaft. (I,. 8.) vr. Iorker-Schubauer. Stöß. Zum Gedächtnis Kaiser Kriedrichs NI. -f 15. Juni 18-8. Neunzehn Jahre liegen hinter uns, seit das deutsche Volk am 15. Juni 1888 in ehrlicher und tiefer Trauer an der Bahre seines heißgeliebten zweiten Kaisers stand und manche Träne offenkundig oder auch nur verstohlen die Augen feuchtete. Ja, ein entsetzlich schweres Jahr, eine trübe, trostlose Zeit war über das deutsche Volk hereingebrochen, denn erst drei Monate zuvor hatte es den Begründer des deutschen Reiches, den gewaltigen Kriegshelden und doch demütigen Friedensfürsten und Gottesknecht, zur letzten Ruhe bestattet, und der tiefe Schmerz um den großen Toten hatte sich noch nicht gemildert. Keine langen, selbst noch so schönen Reden und Vorträge können so klar und deutlich zeigen, wie innig das Volk nut dem Kronprinzen verbunden war, als die beiden schlichten und einfachen Worte „unser Fritz!" Aus ihnen klingen uns der Jubel und die Herzensfreude entgegen, die aus dem Bewußtsein entspringen, „er ist unser, und wir sind sein; keine Macht der Erde kann uns von ihm trennen oder scheiden." Von unendlicher Liebe zu seinem Volke beseelt und durchdrungen von einem hochgemuten Pflichtgefühl, kehrte er, der zum Tode Matte und damals schon ein Sterbender von San Remo, wo er Heilung suchte, nach Berlin znrück, um den durch den Tod seines großen Vaters verwaisten Thron zu besteigen und die Zügel der Regierung zu ergreifen. Wir kannten unfern Fritz und wußten, er würde als Kaiser halten, was er als Kronprinz versprochen hatte. Seine Feldherrn- tugend und sein hoch entwickelter soldatischer Sinn, die er bei Königgrätz, Woerth und Sedan so herrlich betätigte, waren ja nicht Kinder kriegerischer Gelüste, nicht Freude am Blute des Feindes, sondern sie waren die Grundlage eines dauernden, gesicherten Friedens, denn mit ihnen war die Weisheit des Regenten verbunden. Deutschland sollte der Hort des Friedens werden; nicht unter kriegerischen Lorbeeren sollte es wachsen, zunehmen und gedeihen, sondern in friedlichem Wettbewerb sollte sein Ansehen unter fremden Völkern immer Heller erstrahlen, und nicht mit den Waffen in der Hand, sondern durch Weisheit und Kraft der Regierung sollte Deutschland im Rate der Völker eine der ersten Stellen einnehmen. Gott hat seinem Wollen das Vollbringen versagt. Unendlich viel hat Kaiser Friedrich gelitten, aber so sehr ihn auch die entsetzlichen, nimmermüden Schmerzen quälten, auch auf dem Krankenbett, auch sterbend war der Schwer geprüfte ein Held. Möchte doch jedem Leidenden, gleichviel ob körperliche Schmerzen ihn quälen oder Kummer und Sorge an seinem Herzen nagen, sich an dem Leidenshelden aufrichten und mit ihm sprechen: „Lerne leiden, ohne zu klagen!" Dies Wort, von einem Gesunden in der Fülle der Jugend und Kraft gesprochen, mag wohl vermessen klingen, aber aus dem Munde des von Schmerzen furchtbar heimgesuchten Kaisers klingt es doch wie ein Trost aus einer besseren Welt. Die Geschichte hat über Kaiser Friedrich nur wenig zu berichten, um so fester und sicherer wird er aber in den Herzen seines Volkes fortleben von Geschlecht zu Geschlecht; er ist und bleibt eben „unser Fritz." Tagesgcschichte. — Deutschland. Der neugegründete National verein für das Deutsche Reich hält am 22. bis 24. Juni seine erste Tagung in Heidelberg ab. Wie bei der Gründung des Vereins heroorgehoben worden ist, soll der Verein ein Zusammenarbeiten aller Liberalen und Demokraten Deutschlands ermöglichen, um dadurch der künftigen Einigung des Liberalismus vorzuarbeiten. Als Redner sind bis jetzt gewonnen der bekannte Pädagog, Prof. I)i. Theobald Ziegler (Straßburg), Arbeitersekretär Erkelenz (Düsseldorf) und Land gerichtsrar Kulemann (Bremen). Weitere Referate stehen in Aussicht. — Von der auf Grund der Berichte der Wahlkommissare im Kaiserlichen Statistischen Amt bearbeiteten „Statistik der Reichstagswahlen von 1907" ist der 1. Teil „Vergleichende Uebersicht der Reichstagswahlen von 1903 und 1907" soeben als Ergänzungsheft zum 1. Dierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs 1907 erschienen. In der Uebersicht sind die Ergebnisse der Wahlen von 1903 und 1907, und zwar sowohl die der ersten ordentlichen Wahlen wie die der engeren Wahlen, für jeden der 397 Reichstagswahlkreise untereinander gestellt, so daß sich die in den einzelnen Wahl kreisen eingetretenen Verschiebungen des Stimmenverhältnisses der Parteien und die Zunahme der Wahlbeteiligung leicht übersehen läßt. Durchweg ist die Wahlbeteiligung im Jahre 1907 eine regere gewesen als im Jahre 1903. Für den Ge samtumfang des Reichs ist sie von 76,> v. H. der Wahlbe rechtigten aus 84,i v. H. gestiegen. Die stärkste Wahlbeteiligung mit 95,i v. H. der Wahlberechtigten fand in Reuß älterer Linie statt, die geringste mit 67,» v. H. in Niederbayern. Im Jahre 1903 dagegen war die stärkste Wahlbeteiligung mit 92,i v. H. in Bremen, die geringste mit 47,» v. H. in Lippe. — Oesterreich-Ungarn. In Oesterreich sind die Organisationsarbeiten der verschiedenen Parteien und Partei gruppen für die bevorstehende erste Tagung des auf der Grundlage des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes gewählten Parlamentes im vollen Gange. Leider ist eine Einigung der freiheitlich gesinnten deutschen Parteien nicht in dem erwünsch ten Umfange zustande gekommen. Nur die deutsche Volks partei und die deutschen Agrarier haben sich zu einem „deutsch- nationalenVerbande" zusammengeschlossen. Die Freialldeutschen unter Karl Hermann Wolfs Führung, die sich künftig „Deutsch radikale" nennen, unterhalten zu diesem Verbände unter vollster Wahrung der Eigenart ihrer Partei freundnachbarliche, wenngleich lose Beziehungen, während die deutsche Fortschritts partei gänzlich abseits geblieben ist. Der stark jüdische und sozialliberale, d. h. sozialdemokratenfreundliche Einschlag der letztgenannten Partei hat sich als ein unüberwindliches Hemm nis für ihren Zusammenschluß mit den übrigen freiheitlichen Parteien des österreichischen Deutschtums erwiesen. Die zweite große Richtung im Parteileben der Deutschen Oesterreichs, die Christlich-Sozialen, haben sich mit den deutsch-konservativen oder klerikalen Elementen zu einer 96 Mitglieder starken christlich-sozialen Partei zusammengeschlossen. In der ersten Klubsitzung dieser Fraktion wurde unter dem VorHe Luegers eine Resolution angenommen, in der es heißt: „Wir werden die Rechte des deutschen Volkes unentwegt wahren und für dessen Schutz und dessen Interessen jederzeit eintreten. Wir sind daher gern bereit, in allen nationalen Fragen mit den andern rein deutschen Parteien gemeinsam vorzugehen." Das ist ein auch vom reichsdeutschen Standpunkte hocherfreulicher Beschluß, an dessen Verwirklichung sich die besten Hoffnungen knüpfen. — Rußland. Das Wolff'sche Telegraphrnbureau versendet folgende Berichtigung: Die am 8. d. M. aufge- aebene Petersburger Meldung betreffend den Bau einer Eisenbahn von der Station KanSk bis zur Behring straße und eines Unterseetunnels nach Amerika ist infolge eines TelegravhiefehlerS falsch gewesen. Sie sollte lauten: Der Kaiser hat den Beschluß des Ministerrats betreffend Verweigerung einer Konzession zum Bau einer Eisenbahn von der Station Kansk bis zur Behringstraße mit dem Bau eines unterseeischen Tunnels nach Amerika genehmigt. — Auch in den Arbeiterkreisen Rußlands scheint es allmählich zu dämmern. Der nationale Arbeiter verband veröffentlicht einen Aufruf, der gegen den Terror Einspruch erhebt und die Arbeiter auffordert, gegen die Anarchie in den Schriften zu kämpfen, die sozialistische Agitation nicht zuzulasien, den Fabrikverwaltungen Respekt zu erweisen, keine Ausstände zu bewirken und sich jedes Vorgehens gegen einzelne zu enthalten. — Frankreich. Von einer neuen Torpedo waffe, welche die Vorzüge bedeutender Mannschaftser sparnis und großer Billigkeit gegenüber den jetzt gebräuch lichen Fahrzeugen dieser Art in sich vereinigen soll, wissen französische Blätter zu berichten. Als Erfinder des Torpedo- Lanzierbootcs „Vedette" wird Graf Röcopö, als Erbauer ein Herr Caze genannt. Das erste für den Kriegshafen von Cherbourg bestimmte Boot kostet nur 50000 Frcs., also etwa den achten Teil der sonst für ein Torpedoboot aufzuwendenden Summe. Für die Bedienung des Fahrzeuges sind nur 2 Mann, statt 30 auf den im Gebrauch befindlichen Booten erforderlich: einer, der den Schiffsmotor bedient, und ein zweiter, der Steuer und Lanzierrohr handhabt. Ein erheb licher Mangel scheint die geringe, nur 16 Knoten betragende Fahrleistung zu sein; indessen würde dieser Mangel bei der Zweckbestimmung des Bootes — es ist von seinem Erfinder ausschließlich als Küstenwachtschiff zur Behinderung von Landungstransporten gedacht — nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Die französische Marineverwaltung hat, wie gemeldet wird, die Erfindung des Grafen Rvcopö käuflich erworben. — Ministerpräsident Clemeneeau hatte Mittwoch vormittag einem Telegramm aus Paris zufolge wegen der Krise im Wein bau und der damit m Zusammenhang stehenden Vorkommnisse in Südfrankreich eine Unterredung mit den Präfekten der Departements Hörault, Gard, Pyrö- nees-Orientales und Aude. Er bezeichnete ihnen die Maß nahmen, die gegen die Munizipalbehörden von Montpellier, welche ihr Amt niedergelegt haben, ergriffen werden sollen. — Holland. Auf der Haager Friedens- Konferenz werden 46 Staaten vertreten sein. Die Zahl der Delegierten mit ihren Beiräten und Sekretären beläuft sich auf 450. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 14. Juni. Es wird hiermit auf die Wählerversammlung hingewiesen, die nächsten Montag abend '/,9 Uhr im „Reichshof" stattfinden soll. — Gegen über den verschiedenen Gerüchten, die zur Zeit über die Landtagswahlkandidaturen verbreitet werden, erscheint es not wendig, in einer Wählerversammlung in Eibenstock Aufklärung zu geben und entsprechende Stellung zu nehmen. — Eibenstock. In diesem Jahre Eibenstock im Zeichen der Feste! 60 jähriges Jubiläum des Turn vereins und 50 jähriges Jubiläum der Freiw. Turner-Feuer wehr. Beide bestreben sich, die Jubelfeier würdig zu begehen. In dieser Nummer richtet der Turnverein an die geschätzte Einwohnerschaft das Ersuchen, durch Schmückung der Häuser und Straßen Eibenstock zu einem Festkleide zu verhelfen. Wir können uns dieser Bitte nur anschließen und hoffen, daß das Interesse für die Turnerei wie früher, so auch diesmal sich reich betätigen wird. — r. — Leipzig, 11. Juni. Am 18. März d. I. hatte, wie seinerzeit gemeldet, der Schneider Motzschmann aus Kummer über den plötzlichen Tod seiner Ehefrau sein fünf Tage altes Töchterchen erschossen und sich selbst schwer ver-