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Amts- M AiUUblatt für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Aösuurmrut oiertelj. 1 M. 25 Pf. einschließl. de» .Jllustr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen ReichSp ostanstalten. Telegr.-A-rrstr: Amtsblatt. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn« abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 210. —--- 54. Aahrgang. Donnerstag, den 30. Mai ISO» Oeffentl. Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg findet Montag, den 10. Jnni 1007, von nachmittags 3 Uhr an im Sitzungs zimmer des Stadthauses zu Schwarzenberg statt Königliche Amts-auptmannschast Schwarzenberg, den 24. Mai 1907. Impfungen betreffend. Die diesjährigen öffentlichen unentgeltlichen Impfungen und Rachschauterminc finden in der Turnhalle Hierselbst statt und zwar in nachstehender Reihenfolge: I. Zur Erstimpfung kommen Dienstag, den 4. Juni 1907, nachmittags 5 Mr die impfpflichtigen Kinder, deren Namen mit IL Mittwoch, den 5. Juni 1907, nachmittags 5 Mr die Kinder, deren Namen mit L—L anfangen. Jmpfpflichtig in diesem Jahre find alle bis zum Jahre 1007 etwa vor» de« Impfungen auf Grund ärztlicher Zeugnisse befreiten, sowie alle im Jahre 1006 geborenen Kinder. Bemerkt wird hierbei, daß nicht nur die vorstehend benannten hier geborenen, sondern auch die hierher verzogenen 1006 und früher geborenen noch nicht geimpften Kinder in diesem Jahre impfpfiichtig find. Sämtliche zur Erstimpfung gelangten Kinder sind Mittwoch, den 12. Juni 1907, nachmittags 5 Mr zur Nachschau vorzustellen. II. Die Wiederimpfung erfolgt Donnerstag, den 6. Juni 1907, nachmittags 5 Mr für diejenigen Knaben und Kreitag, den 7. Juni 1907, nachmittags 5 Mr für diejenigen Mädchen, a. für welche der Nachweis der Impfung nicht erbracht worden ist, l>. welche im Laufe dieses Jahres ihr 12. Lebensjahr zurücklegen. Zur Nachschau haben sich diese Kinder Areitag, den 14. Juni 1907, nachmittags und zwar die Knaben um 5 Uhr und die Mädchen um '26 Uhr vorzustellen. Die Impfungen werden vom Jmpfarzte, Herrn vr. meä. Schlamm hier vorgenommen. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Masern, Scharlach, Diphtherie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Kinder zum öffentlichen Termine nicht gebracht werden. Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem Jmpfarzte vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch bestehende Krank heiten des Kindes Mitteilung zu machen. Die Kinder müssen zum Impftermine mit reingewaschenem Körper, mit reinen Kleidern und reiner Wäsche gebracht werden. Die M Ausgabe kommenden Verhaltungsvorschriften für die Angehörigen der Erst- und Wiederimpflinge sind genau zu beachten. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder impfpflichtiger Kinder werden unter Hinweis darauf, daß für Unterlassung der Impfung Geldstrafen bis zu 50 Mark oder Haft strafen bis zu drei Tagen angedroht sind, zur pünktlichen Beachlung dieser Vorschriften ermahnt. Stadtrat Eibenstock, den 17. Mai 1907. Hesse. Neumerkel. Auslegung der Urwühlerlistc zur Laudtagswahl betreffend. Die Liste der stimmberechtigten Urwähler der Stadt Eibenstock zur Wahl für die 2. Kammer der Ständeversammlung im 20. städtischen Wahlkreise liegt eine Woche lang und zwar vom 3. Juni öis mit 10. Juni 1907 in der Registratur des unterzeichneten Stadtrates öffentlich aus. Das Recht der Einsichtnahme in die Liste ist für jeden Beteiligten auf die Befugnis beschränkt, von der eigenen Veranlagung und der Veranlagung derjenigen Personen Kenntnis zu nehmen, welche dazu schriftliche Vollmacht erteilt haben. Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Liste find, bei Verlust derselben, binnen drei Tagen nach Ablauf der vorgedachten Frist, das ist bis zum 13. Juni 1907 schriftlich oder mündlich hier anzubringen. Eibenstock, den 29. Mai 1907. Der St ad trat. Hesse. Müller. Holzversteigeruug aus Hundshüblcr Staatssvrstrevier. Im Gasthaus „zum Muldenthal" in Aue em Stärke, w. rm i 60, 6l, 62, 64, 65, 66, 70, 74, 77, 78, !, den 4. Juni 1007, von vorm. ' ,0 Uhr an Stämme 16—22 l. Kköker 10—15 „ 7-15 Jerbstangen 8-12 „ w. Hlukknüppek in den Abt. 70 (Kahlichlag), s, 4, 8, 0, Io, 80 und 83 (Schneebrüche). Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Hundshübel und Eibenstock, am 27. Mai 1907. Kgl. Forstrevierverwaltung.Kgl. Forstrentamt. 4104 w. Stämme 10—15 em Stärke, 1265 102 23-34 588 211 „ l. Ktötzer 16-38 26286 411 16-32 399 265 „ Reisslängen 6u.7 4 < 2 « > " i <r 5 Bekanntmachung. Für den öffentlichen Verkehr sind die Expeditionsräume der Ortskrankenkassen vom 1. Jnni 1007 ab von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags und 3—4 Uhr nachmittags (Sonnabend 2—4 Uhr nachmittags) geöffnet. Eibenstock, den 29. Mai 1907. Die Ortskrankenkasse Die Ortskrankenkasse für Textil-Industrie. für das Handwerk und sonst. Betriebe. Emil Bahlig. Wilhelm Unger. Der Mund vaterländischer Arbeitervereine. Der Sieg des nationalen Gedankens bei den letzten Wahlen ist zweifellos zu einem großen Teil auf das Wieder erwachen des patriotischen Geistes in der deutschen Arbeiter schaft zurückzuführen, in der immer ein fester Kern übrig geblieben war, der sich von der Sozialdemokratie nicht hat ins Schlepptau nehmen lassen. Aber während es leider scheint, als sei man in einem Teil der nationalen Wähler schaft geneigt, auf den Lorbeern dieser Wahlschlacht auszu ruhen, ist es bemerkenswert und erfreulich, daß gerade in der nationalen Arbeiterschaft die Werbearbeit unermüdlich fort gesetzt wird, um die Arbeiter mit den bestehenden Verhält nissen zu versöhnen und sie der sozialdemokratischen Irrlehre zu entfremden. Ein wichtiger Schritt nach dieser Seite ist der kürzlich erfolgte Zusammenschluß vaterländischer Arbeiter vereine zu einem Bunde, der vor wenigen Tagen in Hamburg unter zahlreicher Beiteiligung aus allen Teilen Deutschlands zum I. Male getagt hat. Niemand wird den Arbeitern einen Zusammenschluß mißgönnen, der sie in den Stand setzt, bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Allerdings wurde dieser Zusammenschluß, wie zum Beispiel jetzt bei dem Berliner Bauarbeiterstreik, nur zu oft zu politischen Zwecken gemiß- braucht, um grundsätzliche sozialdemokratische Forderungen durchzusetzen und eine Kraftprobe mit dem gehaßten und als Ausbeuter hingestellten Unternehmertum durchzuführen. Er freulicherweise hat der Bund vaterländischer Arbeitervereine ein derartiges Vorgehen auf seiner Tagung aufs entschiedenste bekämpft und nicht nur seine nationale Gesinnung einwands frei bekundet, sondern sich auch ausdrücklich gegen die sozial demokratische Kampfesweise erklärt. In einem einleitenden Vortrage wies der ehemalige Bergarbeiter, jetzige Sekretär des Reichsverbandes zur Be kämpfung der Sozialdemokratie in Waldenburg in Schlesien, Gustav Ermert, darauf hin, daß der Bund ein gutes Einver nehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer herbeizu führen und zu erhalten bestrebt sei. Dieser Punkt aber ist wichtiger, als es auf den ersten Augenblick scheint. Denn nur auf der Grundlage des inneren Friedens können sich jene Einmütigkeit und jenes Gemeinsamkeitsgefühl ausbilden, die die erste Bedingung kür ein gesundes Staatsleben sind. Die Sozialdemokratie ist es gewesen, die es versucht, einen Keil zwischen das deutsche Volk und die ihm von Natur aus angehörigen Arbeiter zu treiben, indem sie diesen vor geredet hat, sie wären die Ausgebeuteten und die vom Glück Enterbten, während sich naturgemäß Arbeitgeber und Arbeit nehmer als Arbeiter in gemeinsamen Aufgaben eins fühlen müssen, mögen auch gelegentlich Streitigkeiten dieses Einver nehmen stören. Unter diesem Gesichtspunkte die Interessen des Arbeiters zu wahren, hat sich der Bund vaterländischer Arbeitervereine zur Aufgabe gestellt, insofern er in sein Programm aus drücklich die Beschäftigung mit sozialpolitischen und wirt schaftlichen Angelegenheiten, namentlich soweit sie die Ver hältnisse der Arbeitnehmer berühren, aufnahm, dagegen die Erörterung kirchlicher und parteipolitischer Fragen ausschloß. Die Ziele dieses Bundes wurden in 4 Leitsätzen aufgestellt, die einstimmig von der Versammlung angenommen wurden. Sie fordern ein gemeinsames Vorgehen aller nicht sozial demokratischen Arbeiterorganisationen, ein sozialpolitisches Zu sammenarbeiten in allen Körperschaften, die sich sozialpolitisch, aber ohne Parteipolitik zu betreiben, betätigen und eine Ein schränkung leichtfertiger Arbeitseinstellungen. Neber allem aber steht als oberster Grundsatz, »neben der Wahrung und energischen Vertretung der Arbeiterinteressen, auch das Wohl der Gesamtheit zu berücksichtigen', als einigenden Punkt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Gemeinsamkeit der Interessen aller zu betonen und das nationale Empfinden unseres Volkes, vornehmlich der Arbeiterschaft, zu stärken. Das sind Grundsätze, denen man vom nationalen Stand punkte aus nur aus vollem Herzen zustimmen kann. Sie fallen um so schwerer in die Wagschale, als sie nicht von Leuten aufgestellt sind, die der deutschen Arbeiterschaft fern stehen, sondern von wirklichen Arbeitern, die aus eigner Er fahrung wissen, was dem Arbeiter not tut, und die den Terrorismus der sich als Vertreterin der Arbeiterschaft ge bärdenden Sozialdemokratie zur Genüge kennen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der braunschweigische Landtag hat am Dienstag den Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, dem Anträge des Regentschaftsrats ent sprechend, einstimmig zum Regenten gewählt. So mit hat denn nach achtmonatlichem Interregnum die Regent schaftsfrage, die von der Bevölkerung des Herzogtums mit lebhafter Anteilnahme verfolgt wurde und weit über die Grenzen des Landes begreifliches Interesse erregte, eine be friedigende Lösung gefunden. Herzog Johann Albrecht steht im fünfzigsten Lebensjahr. — Zur Zeit beschäftigt man sich mit einem Projekt zwecks Einführung des elektrischen Betriebes auf einer Eisenbahnstrecke im Westen Preußens, da die Be rechnungen ergeben haben, daß durch einen elektrischen schwe ren Güterbetrieb auf diesen Linien bedeutende Ersparnisse er zielt werden können. Die Mittel sollen im Etat für 1908 eingestellt werden, sodaß mit der Bauausführung vielleicht schon im April 1908 begonnen werden kann. — Frankreich. In dem nur aus wenigen Artikeln bestehenden französisch-japanischen Abkommen ist auch eine Bestimmung enthalten, durch die sich Frankreich und Japan verpflichten, die Integrität des chinesischen Reiches in seinem gegenwärtigen Zustande zu respektieren. Der ja panische Botschafter m Paris, Herr Kurino, dürfte in den nächsten Tagen zur Unterzeichnung des Abkommens ermächtigt werden. Das Abkommen wird von beiden beteiligten Staa ten den übrigen Mächten mitgeteilt werden. — Asien. Sehr unerfreuliche Meldungen kommen aus China. Der Pöbel hat unweit von Pakhoi die deutsche Missionsstation Limchon zerstört. Die Missionäre vermochten zu entfliehen. Das Kanonenboot