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Wildcnthalcr Revier. Drechslers Gasthof in Wildenthal Donnerstag, den 16. Mai 1967, vormittags ',11 Uhr 2952 Klötzer 7—15 om, 2769 Klötzer 16—47 em, 14 rm Mützknüppel, 56 im Brennhölzer (Ächte). — Abt. 61 und 65 (Kahlschläge) und 20 (einzeln). — Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, aus Verlangen von der unterzeichneten Revierverwaltung abgegeben. Wildenthal und Eibenstock, am 7. Mai 1907. Kgl. Forstrevierverwaltung. Kgl. Forstrentamt. Mdeutschtand und Südwestafrika Gerade 30 Jahre waren seit den Tagen von Weißen burg und Wörth verflossen, als eine starke Kriegsmacht aus zog, um die dem deutschen Namen in China zugefügte Schmach zu rächen. Kaum 3'/, Jahre später kam aus Südwestafrika die alles überraschende Kunde von dem Aufstande der Herero, die zahlreiche Farmen verbrannt und deutsche Ansiedler nieder gemetzelt hatten. Zum zweitenmale bot der Allerhöchste Kriegsherr Frei willige auf, und Tausende von jungen Kriegern leisteten voller Begeisterung dem Rufe Folge. Dieser gewaltige Andrang ließ auch nicht nach, als die schweren Verluste an Offizieren und Mannschaften bekannt wurden. Die Erzählungen von der Grausamkeit des schwarzen Feindes, die Berichte über die Anstrengungen des Krieges im Dornbusch und über die Qualen des Hungers und Durstes, ja selbst die vielen Opfer des Typhus schreckten Deutschlands wehrhafte Jugend nicht ab. Der Tatendrang, der unsere Ahnen stets beseelte und sie in großer Zeit von Sieg zu Sieg führte, war unserem Heere auch während des langen Friedens erhalten geblieben. Wohl trägt der Bayer den Waffenrock in anderer Farbe wie der Preuße, an der Lanze des sächsischen Reiters flattert nicht dieselbe Flagge wie bei dem Württemberger, aber Schul ung und Ausbildung unseres Heeres sind überall dieselben. Wenige Tage auf dem Truppenübungsplätze und im Schutz gebiete genügten, um die Kompanien zusammenzuschwcißen, bald waren die Batterien fest und einheitlich in der Hand ihrer Führer. Die Leistungen unserer Südwestafrikaner haben den Nörglern und Zweiflern in der Heimat wie in der Fremde dargetan, daß das deutsche Heer in rastloser Friedensarbeit gleichmäßig ausgebildet wird und an Kriegstüchtigkeit noch nichts eingebüßt hat. Bei dem Zuge nach China bildeten die einzelnen Kon tingente wenigstens bei der Infanterie einen in sich geschlosse nen Teil, die Freiwilligen jedes Armeekorps waren in einer Kompanie vereinigt. Dort, wo der Soldat sich täglich bewegte, wo er lagerte und kämpfte, sah er nur engere Landsleute um sich, auch die Offiziere waren ihm von früher bekannt. Anders in Südwestafrika. Nach und nach gingen die Transporte hinaus, zu denen alle Armeekorps Mannschaften zu stellen hatten; der Ersatz wurde erst im Schutzgebiete auf die ein zelnen Truppcnverbände verteilt. So kam es, daß bei allen Kompanien die Freiwilligen in verschiedenen Teilen des ganzen Vaterlandes heimatsberechtigt waren, daß der Bayer zusam men mit dem Pommer auf Patrouille ritt und der Elsaß- Lothringer den Schlesier auf Posten ablöste. Alldeutschland kämpfte am Waterberge; am Auobfluß führte ein sächsischer Major den Oberbefehl über 223 Tapfere, deren Wiege am Jsarstrande wie auf den Höhen des Taunus und an den ostpreußischen Seen gestanden hatte. Hat die Schutztruppe schon zu Friedenszeiten viel dazu beigelragen, die Bande der Freundschaft zwischen Angehörigen der verschiedenen deutschen Stämme zu knüpfen, der Kitt des Krieges, der gemeinsam durchkämpften und durchhungerten Tage ist noch fester, schließt die Kameraden noch enger zu sammen. Zahlreiche junge Leute unseres Vaterlandes haben durch den Aufstand in Südwestafrika ihren Gesichtskreis erweitert. Die Söhne der Berge haben die Seefahrt und die Macht einer starken Flotte kennen gelernt, die Jungen von der Wasserkante haben an ihrem eigenen Leibe erfahren, was es heißt, im Gebirge Krieg zu führen und weglose Höhen zu überschreiten. Und bei allen hat sich das Gefühl der Zu sammengehörigkeit weiter entwickelt, sie alle wissen, daß sie Söhne des großen Deutschlands sind, dessen Macht in der Einigkeit seiner Stämme beruht. Der Aufenthalt unserer Ostasiaten in China konnte nur vorübergehend sein und mußte ein Ende haben, wenn die Verletzung des Völkerrechtes hinreichend gesühnt war. Die Bande zwischen der Heimat und Südwestafrika sind aber durch den Ausstand fester und dauernder geknüpft worden, viele Reiter haben das Schutzgebiet lieb gewonnen; der Boden, der mit dem Blute zahlreicher deutscher Jünglinge gedüngt ist, wird deutsch bleiben und sieht einer neuen Entwicklung entgegen. Der deutsche Soldat ist zum Ansiedler geworden, ganz Deutschland hat Interesse an dem fernen Lande, das einer sichern und frohen Zukunft entgegensieht. Für die Tapferen aber, die für unseres Vaterlandes Größe geblutet haben oder schwerem Siechtum anheimgefallen sind, sorgt Alldeutschland. Neben den gesetzlich geregelten Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Dispositionen für das Kai sermanöver haben, wie die „Berl. N. N." erfahren, nun mehr die Allerhöchste Genehmigung erhalten. Die Manöver finden am 9., 10. und 11. September zwischen dem 7. und 10. Armeekorps statt, nachdem bereits am 27. August die Kaiserparade über das 10. Korps bei Hannover und am 30. August die über das 7. Korps bei Munster abgenommen ist. Die Beteiligung anderer Truppenteile an den Kaisermanöoern wird zur Wahrung eines möglichst kriegsmäßigen Aufmarsches erst unmittelbar vor Beginn der Manöver festgesetzt werden; jedoch läßt sich nach den allgemeinen Dispositionen annehmen, daß zur Verstärkung des 10. Korps eine Division eines be nachbarten Korps (die schleswig-holsteinische 18.) herangezogen wird, während für das 7. Korps die Entschließungen erst im Beginn der Bewegungen getroffen werden dürften. — Berlin, 7. Mai. Der Seniorenkonvent des Reichstages hielt heute kurz vor dem Plenum eine Sitzung ab, in der alle Parteien dahin übereinkamen, ain 15. Mai sich bis zum Herbst zu vertagen. Es sollen vorher nur noch das Handelsabkommen mit Amerika und die drei Beamtengesetze erledigt werden. Alle anderen Vorlagen, auch die Reform des Majestätsbeleidigungsparagraphen, werden bis zum Herbst zurückgestellt. Für den nächsten Winter nahm der Seniorenkonvent schon heute in Aussicht, vor allem im Interesse der süddeutschen Abgeordneten den Sonnabend und Montag alle 14 Tage sitzungsfrei zu lassen. — Reichstagsabgeordneter Kaempf wurde am Diens tag mit 192 von 333 abgegebenen Stimmen zum zweiten Vicepräsidenten des Reichstags wiedergewählt. — Mit den deutsch-spanischen Handels beziehungen hat sich, wie die ,Berl. N. N." erfahren, der Wirtschaftliche Ausschuß bei seiner letzten Tagung befaßt. Obwohl anerkannt wurde, daß gegenüber dem deutschen Entgegenkommen auf Gewährung der meisten Sätze des Konoentional - Tarifs die spanische Regierung fast keine nennenswerten Zugeständnisse auf ihren zweimal erhöhten Schutzzolltarif gemacht hatte, neigten die der Industrie nahe stehenden Kreise des Ausschusses dennoch zu weiterer Fort setzung der Verhandlungen, um einen Zollkrieg zu vermelden, der den Bezug der spanischen Erze beeinträchtigen und unserer Industrie den Wettbewerb mit der begünstigten englischen und französischen Industrie in Spanien erschweren würde. Es läßt sich daher annehmen, daß das gegenwärtige Provisorium über den l.Juli hinaus verlängert werden dürfte. — Eine Denkschrift über die Stärke und die Orga nisation der Schutztruppe und der Landespolizei in Süd westafrika nach Beendigung des Aufstandes ist dem Reichstage zugegangen. Wie darin ausgeführt wird, ist mit dem 31. März dieses Jahres der Kriegszustand für das Schutzgebiet aufgehoben worden. Indessen darf für die nächste Zukunft noch nicht auf völlig geordnete Verhältnisse gerechnet werden. Es wird vielmehr zunächst eine Ueber- gangszeit folgen, in der kleine Räuberbanden, die ihr Un wesen treiben, zu verfolgen und zu beseitigen, sowie die Kriegs gefangenen, die zur Zeit unter militärischer Bewachung ge halten werden und nunmehr nach und nach wieder freige lassen werden sollen, an Friedensarbeit zu gewöhnen sind. Für diese Uebergangszeil, in der auch die Ablösung der wegen Ablaufs ihrer Kapitulations - Verpflichtung in die Heimat zu entlassenden Schutztruppen-Angehörigen zu bewerkstelligen ist, müssen mindestens sechs Monate gerechnet werden, sodaß die Truppe frühestens am 1. Oktober dieses Jahres auf die zu künftige Sollstärke von 4000 Mann vermindert sein kann. Eine Truppe in dieser Stärke erachtet der Gouverneur — gleichzeitige Vermehmng der Landespolizei um 600 Mann dabei vorausgesetzt — vorläufig für unbedingt erforderlich, um Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten und auch den Nor den hinreichend stark besetzen zu können. Dies ist umso not wendiger, als die zahlreichen und kriegerischen, noch nicht unterworfenen Owambostämme für den Farmbetrieb in den Bezirken Outjo und Grootfontein und die Arbeiten der Kupfer minen in Tsumet eine ständig drohende Gefahr bilden. Auch darf nicht außer Betracht bleiben, daß bei Tsau im britischen Beihilfen hat sich überall die private Mildtätigkeit geregt; an allen Orten und Städten, aus denen deutsche Reiter hinausgezogen sind, werden Liebesgaben gesammelt und wohl tätige Veranstaltungen getroffen, die den tapferen deutschen Reitern eine sorgenfreie Zukunft gewähren sollen. Gebiete, nahe unserer Grenze, der Oberhäuptling der Herero Samuel Maharero sitzt, der jederzeit wieder Fühlung mit den Herero und schädlichen Einfluß auf sie gewinnen kann. — Aus S ü d w e st a fri ka hat lange nichts ver lautet, jetzt melden englische Zeitungen: Verschiedene Helio- gravhen-Stationen an der Grenze zwischen Deutsch-Südwest afrika nach dem Kaplande sind aufgehoben. Das ist ein Hinweis darauf, daß die kriegerischen Einrichtungen dort nach und nach verschwinden und daß das Eintreten der Ruhe in der Bevölkerung fortschreitel. Ein besonderes Zeichen dessen ist das Aufhören der Viehdiebstähle in den Bezirken des Südens. Doch hat man von Simon Köpper nichts mehr gehört, seitdem er sich nach seiner ersten Unterwerfung den Deutschen wieder entzog und nach der Kalahari zurück kehrte. Major Pierer ist ihm sofort mit seiner Truppe gefolgt, aber bis heute hat von einem Zusammentreffen mit dem Hottentotten-Häuptling nichts verlautet. Wahrscheinlich ist, daß sich Simon Köpper weiter in die Kalahari hinein ver zogen hat als früher, wohin ihm der Major Pierer nicht folgen kann, weil dort englisches Gebiet ist. Außer Köpper haben sich den Deutschen die Häuptlinge Lambert und Vielding nicht gestellt, die wahrscheinlich in dasselbe Ge biet sich geflüchtet haben. Dort har vielleicht Köpper eine Stütze gefunden und sich zunächst niedergelassen. Man wird darin keinen Verlust für unser Schutzgebiet sehen, wenn uns nur später von dieser Seite keine Unannehmlichkeiten bereitet werden. Diese Leute sind seit Jahrzehnten an Kämpfe und Räubereien gewöhnt, sie können sich nur schwer an ein ge regeltes Leben gewöhnen. Man wird bald erfahren, ob es den Engländern gelingt, ihnen Ruhe und Ordnung anzuer ziehen. Sie werden mit ihnen weniger Umstände machen. — Wie viel haben dem Deutschen Reiche die Kolonien gekostet? Einem Wunsche der Bud getkommission des Reichstages entsprechend, hat der Reichs schatzsekretär dem Vorsitzenden dieser Kommission eine Zu sammenstellung der gesamten bisher für unsere Kolonien gemachten Ausgaben zugehen lassen: Hiernach haben unsere Schutzgebiete beim Schluffe des Rechnungsjahres 1906 in runden Zahlen erhalten: Ostafrika 91 Millionen, Kamerun 25',2 Millionen, Togo nicht ganz 4 Millionen, Südwestafrika 94 Millionen, Neu-Guinea 7 Millionen, das Jnselgebiei 2'/, Millionen, Samoa l,< Millionen, Kiautschou 102 Millionen Mark. Die genaue Gesamtsumme für alle Kolonien betrug 327 863000 Mark. Hierzu kommt dann aber noch der Be trag, den das Reich seinerzeit für die Abtretung der Karolinen usw. an Spanien gezahlt hat in Höhe von 20 Millionen und sodann die Kosten für die Niederwerfung des Aufstandes in Ostafrika mit 3'/, und in Südwestafrika mit 640 Millionen Mark. Das sind im ganzen mehr als 990 Millionen Mark. — England. Im Unterhause erwiderte auf eine Anfrage des Kapitäns Craig an den Premierminister, ob mit Rücksicht auf die kürzlich abgegebenen Erklärungen des Fürsten Bülow inbezug auf die Abrüstungsfrage die britische Regierung sofort den Bau eines Schiffes der Dreadnought - Klaffe im diesjährigen Flottenbauprogramm in Angriff zu nehmen be absichtigte, Sir Henry Campbell-Bannerman, daß sich die Regierung der Wichtigkeit der Erklärung des Fürsten Bülow wohl bewußt sei. Aus dem Tone der Erklärung ginge aber auch klar hervor, daß die deutsche Regierung unter Wahrung ihres eigenen Standpunktes zu vermeiden wünsche, den anderen in dieser Frage interessierten Mächten Schwierig keiten oder Unannehmlichkeiten zu bereiten. Die britische Regierung wünsche ihrerseits die Frage in demselben Geiste zu behandeln und jeden Schritt zu vermeiden, der etwa anderen Mächten Ungelegenheiten verursachen könnte. — Marokko. Die m Marrakesch herrschende Erreg ung hat zu einer Empörung gegen den Sultan geführt. Nach einer Depesche des Reuterschen Bureaus sei der Muley Hasiz von der Bevölkerung zum Sultan ausge rufen worden, und die erregte Menge habe alle im Zusam menhang mit der Ermordung des französischen Arztes Mau- champ verhafteten Personen befreit und den abgesetzten Gou verneur wieoer in sein Amt eingesetzt. Es heiße auch, die Behörden hätten dem Sultan schriftlich mitgeteilt, daß sie ihn nicht mehr anerkennen. — Nach einer telegraphischen Meldung des Daily Tele graph aus Tanger hat Muley Hasiz die Annahme der Sultanswürde abgelehnt und dir Stämme aufgefordert, sich zu gedulden, da er Boten an seinen Bruder, den Sultan, abgesandt habe, um die Schrecken eines Bürgerkrieges zu vermeiden. Die französische Kolonie von Marrakesch hat die