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424 its« und Unglücksfällen nach Möglichkeit in Scat-Curiosum ist unlängst vor- E» tournierte Niemand, mußte also „Zeitbilder" als Zeitschrift stellt sich die dürfen an den Fußwegen nicht a< und müssen mit Maulkorb au» D fein. Der Aufenthaltsort dieser entweder ein fester Zwinger oder w s' " ' ' ' I ' " . möglich ist. Das Mitbringen von Hunden in Wirtschaften (auch <7 toreien und sonstige gei Krankheii Unterstützung zu bieten. gekommen Ramsch gespielt werden. Und siehe, die Augen 3 Point im Scat und jeder der drei Spieler hatte 39 Point. Das ist in der That im edlen Spiel der Wenzel ein so seltener Fall, daß er allgemeines Interesse erregen dürfte. — Bor mehreren Jahren etablirte sich in Hamburg eine „Holsteinische Oelgruben-Gesell- schaft", welche den Zweck hatte, in der benach barten Provinz, wo sich allerdings an verschiedenen Stellen wiederholt Petroleum zeigte, dieses auS- zubeuten. Die Gesellschaft hat jetzt auf Ende Juni eine außerordentliche Generalversammlung einberufen, um die Liquidation zu beschließen. Auch die Hamburger Petrvleumgesellschaft, welche Ländereien auf der Lüneburger Heide erwarb, hat keinen Erfolg gehabt. — In Blankenburg in Thüringen ist der Goldwäscher Wilh. Hofmann, der einzige, welcher im Schwarzathal noch bis jetzt das ihn nur kümmerlich ernährende Gewerbe des Goldwaschens betrieb, gestorben. Die wenigen Körnchen, die er von Monat zu Monat gesammelt, trug er gewöhnlich nach Schwarzburg, wo ihm von der Schloßverwaltung ein verhältnißmäßig hoher Preis dafür gezahlt wurde. 8 — Der Verein gegen Hausbettelei in Landshut hatte im laufenden Jahre 3259 Mk. 49 Pf. Einnahmen und 3013 Mk. 85 Pf. Aus gaben. Unterstützt wurden 86 Ortsarme und 2354 Durchreisende. — Die 23jährige Tochter des Gutsbesitzers Weltzel zu Heinersdorf wurde beim Einbrühen von Viehfutter im Gesicht ver brannt, bekam die Krämpfe, stürzte mit dem Gesichte in s heiße Faß und fand so den Tod. — Der evangelische Männer- und Jünglings verein zu Gottesberg hatte 616 Mk. 63 Pf. Einnahmen und 615 Mk. 45 Pf. Ausgaben. — Breslau, 12. Juni. Auf dem zum Dominium Groß-Nüdlitz gehörigen Vorwerk Schüßlitz kam auf bisher unerklärte Weise Feuer aus. Das Vorwerk besteht aus einem einzelnen Hause in Fachbauwerk, dessen Dach aus Stroh und Rohr hergestellt war. In diesem Hause wohnte der Fischer Kempe mit seiner Frau und sechs Kindern. Das Feuer verbreitete sich, während die Familie schlief, mit ungeheurer Schnelligkeit über das ganze Haus und legte dasselbe in Asche. Der Frau des Fischers ge lang es. sich mit der ältesten Tochter durch Herabspringen aus einem Fenster zu retten, wobei sich die Mutter an den Glasscheiben schlimme Wunden zuzog. Auch der Mann hätte sich auf gleiche Weise retten können, jedoch zwang ihn die Sorge um die übrigen Kinder zur Um kehr. Drei derselben hatte er an sich gerissen und wollte eben mit ihnen flüchten, als die Stubendecke zusammenbrach . und Vater und Kinder unter den Trümmern und Flammen begrub. Auch die Rettung der letzten beiden Kinder war unmöglich. Als die auflodernden Flammen den Schlafraum der beiden Kinder beleuchteten, wollte sich die verzweifelnde Mutter in die Flammen stürzen, um die in jenem Augen blicke wahrscheinlich bereits erstickten Kinder zu retten, und konnte nur mit Mühe von diesem Beginnen abgehalten werden. Man zog die verkohlten Leichen des Fischers und fünf seiner im Alter von 3 bis 13 Jahren stehender Kinder aus den Flammen. Auch zwei Kühe und ein Kalb, Eigenthum der Familie, kamen im Feuer um; dagegen gelang es einem Dienst burschen, zu entkommen. Die aus den benach barte» Orten herbeigeeilte Löschhilfe war der verzehrenden Gluth des Feuers gegenüber machtlos. — In der Nacht zum Sonntag wurde der Laden eines Uhrmachers in Wörrstadt in Hessen von bis jetzt noch unbekannten Einbrechern gewaltsam erbrochen und seines ganzen werth vollen Inhaltes beraubt; eS wurden etwa 38 neue, thcils goldene, theils silberne Uhren, 40 getragene Uhren, Ketten und Medaillons von Gold und Silber, Ringe rc., sowie ein baarer Betrag von 1200 M. gestohlen. Der Bestohlene, der einen Verlust von ca. 8000 Mark zu ver zeichnen hat, verlor erst vor einigen Jahren einen großen Theil seines ersparten Vermögens. Er hatte sein Geld bei den Gcbr. Sachs in Frankfurt a. M. angelegt, welche bekanntlich flüchtig wurden. — Die letzten sechs Verunglückten aus der Hibernia-Zeche bei Gelsenkirchen sind verbrannt und verstümmelt zu Tage gefördert. Einen überaus ernsten Anblick bot am 10. Juni die Stadt, da aus Anlaß der Beerdigung der auf Zeche „Hibernia" verunglückten Bergleute alle Läden geschlossen waren, von allen Häusern schwarze Fahnen webten. Von den 52 Todten wurden 39 in einem Massen ¬ grabe auf dem katholischen und 13 in einemr solchen auf dem evangelischen Friedhöfe beerdigt. Im Gefolge befanden sich wenigsten» 10,000 Personen. Die Särge waren zu zweien anf- Leiterwayen untergebracht, hinter jedem Wagen gingen die Angehörigen, Freunde und Bekannte der Todten. An den Massengräbern ereigneten: sich ganz entsetzliche Scenen, manche Frauen mußten mit Gewalt von den Särgen gerissen, werden. Durch das Unglück sind 43 Frauen zu Wittwen geworden, 89 Kinder unter 14 Jahren beklagen den Verlust ihrer Väter. — Auf eigenthümliche Weise wurde dieser^ Tage in Pehritzsch bei Eilenburg eine Anzahl Schafe getödtet. Während der Schäfer schlief und die Wache dem Hunde überließ, trieb dieser die Heerde in eine Sandgrube. Dabei stürzte ein Schaf über das andere, wobei etwa 30 der Thiere erstickten. — Aus Brinkum wird nach Bremen tele graphisch gemeldet, daß am 14. d. bei dem Hof besitzer Joh. Worthmann Feuer ausbrach, welches bei der herrschenden frischen Brise rasch um sich griff. In kurzer Zeit standen alle unter Wind befindlichen Strohdachhäuser in lichten Flammen. Die Bemühungen, den Brand zu löschen, wurden durch den Wassermangel sehr erschwert. Im Ganzen sind 12 Bauerhöfe, sowie 8 kleine Wohn häuser abgebrannt. Der Totalverlust beträgt incl. Nebengebäude 36 Gebäude. — Der deutsche Dampfer „Elsa" scheiterte am 11. Juni im Canal La Manche infolge Nebels. Die Mannschaft wurde gerettet. — In Wien wurde dieser Tage eine Roulette bank, wo eine große Anzahl von Kavalieren das geistreiche Vergnügen des „ronAv ot noir" gepflegt und gerupft worden war, aufgehoben. — Wien, 16. Juni. Die „Neue freie Presse" meldet aus Bukarest, daß in der Stadt Botuschany ein großer Brand ausgebrochen sei. - Nach in Bukarest eingegangenen amtlichen Mittheilungen beträgt die Zahl der eingeäschertcn Häuser daselbst 800, 7 Personen sollen umge kommen sein. Das Feuer ist noch nicht völlig bewältigt. — Wien, 16. Juni. In der Nähe der Bahnstation Czab an der ungarischen Nordost bahn ist heute ein Passagierzug in zwei Theile gerissen, die ersten Waggons des Zuges wurden zu rasch gebremst, wodurch die übrige» Waggons an dieselben anprallten. Viele Verwundungen sind vorgckommen, Weiteres ist unbekannt — Ei» furchtbarer Orkan mit Gewitterregen suchte einen großen Theil Ober-Italiens heim und richtete große Verwüstungen an. Auch ist der Verlust zahlreicher Menschenleben zu beklagen, darunter einer aus 6 Personen bestehenden Fa milie in einer Mühle, welche von einem Gieß bache weggeschwemmt wurde. Der Schaden an den Anpflanzungen wird auf 2 Millionen Lire geschätzt. — Die Kirche des Ortes Tegilla de la NiviSre, bei Perpignan in den Pyrenäen ge legen, ist am 14. d. zusammengestürzt. Angeblich sind 15 Menschen unter den Trümmern begraben. — In einer Pariser Menagerie wurde ein Mädchen von 10 Jahren, das sich aus Unvor sichtigkeit dem Käfig der Löwen zu nahe gewagt, von einem derselben ain Arm erfaßt. Auf das Hilfegeschrei eilten die Wärter herbei und es ge lang ihnen, indem sie mit eisernen Stangen auf das Ungethüm einschlugen, das Mädchen los zumachen. Der Zustand desselben ist lebens gefährlich. — Aus Stockholm, 11. Juni, wird gemeldet: Die Stadt Lulea brennt seit letzter Nacht. Die Telegraphenlcitung ist zerstört, so daß directe Nachrichten fehlen. Kirche, Rathhaus, Apotheke und eine größere Anzahl Häuser sind nieder gebrannt und die ganze Stadt ist bei dem an- haltend starken Winde bedroht. — Hrinz Wilhelm von Preußen, welcher bekanntlich ein eifriger Freund des WaidwcrkS ist, wird auf einem wohlgelungenen Bild der neuen illustrirten Jäger dargestcllt. Aufgabe, die interessantesten Ereignisse, sowie die hervorragendsten Persönlichkeiten der Gegenwart in künstlerisch hergestellten Illustrationen vorzu führen. Außer den Bildern und dem kurz er klärenden Text bringt da» reich ausgestattete Blatt eine „Zeitgeschichtliche Rundschau", die einen Ueberblick der wichtigsten Tagesfragen ge währt. Die „Zeitbilder" erscheinen jeden Sonn tag mit sieben Seiten Illustrationen größten Folio-FormateS. Der billige Preis - - viertel jährlich 1 Mark 50 Pf. — giebt jeder Familie die Möglichkeit, diese illustnrte Welt - Chronik, die in ihrer Art einzig dasteht, selbst zu HMM N), Coudi- zu welchen In den nächsten Tagen feiert der Chef >ber in Stein, Lothar Freiherr von >u lassen. Alle derartigen Hunde müssen an kurzer Leine aus den Fahrbahnen geführt werden; «..L, - werden >t versehen unde muß , kündig um friedigter Raum sein, so daß ein ENtibeichen un- Wirthschaften (auch Gartemyirt! toreien und sonstige geschloffene S Jedermann Zutritt hat, ist überhaupt verboten. — In den nächsten Tagen feiert der Chef und Begründer der weltbekannten Bleistiftfabrik A. W. Faber in Stein, Lothar Freiherr von Faber, seinen 70. Geburtstag in voller geistiger Frische und körperlicher Gesundheit. Frhr. v. Faber hat das Dorf Stein bei Nürnberg zu einer blühenden Ortschaft umgewandelt und war von jeher darauf bedacht, daS sittliche und ma terielle Wohl seiner Arbeiter zu heben. Im Verein mit Frhrn. v. Kramer-Klett hat er das Gewerbemuseum in Nürnberg in's Leben gerufen und auch für letztere Stadt verschiedene Wohl- thätigkeitSstiftungen errichtet. — vr. Falb's Theorie, nach welcher am 3., 4. und 5. Juni Niederschläge stattfinden sollten, hat sich wieder glänzend bewährt, Wenn Falb's sämmtliche Prophezeiungen in Betreff des Wetters eintreffen, dann haben wir im laufenden Monat noch am 21. und 28., im Juli am 20., 24. und 25., im August am 3., 19. und 20., im Sep tember am 17. und 18., im October am 16., im November am 6., 14. und 16. und im December am 12., 13. und 14. größere Nieder schläge zu erwarten. — (Der Fleischkonsum in Berlin.) Nach den Feststellungen des Jahres 1885/86 in Be zug auf das Schlachtvieh ergiebt sich, daß Berlin 1,577,233 Centner Schlachtfleisch verzehrt und zwar 667,909 Centner Rindfleisch, 629,251 Centner Schweinefleisch, 153,220 Centner Kalb fleisch und 126,852 Centner Hammelfleisch. Von den 1*/, Million Centner Schlachtfleisch, das Berlin verzehrt, wird nicht ganz ein Drittel, nämlich 425,000 Centner, geschlachtet von aus wärts eingeführt, während das übrige, also über eine Million Centner, auf dem Berliner Schlacht hofe geschlachtet wird. Jene 1*/, Millionen Centner Schlachtfleisch bedeuten auf den Kopf der Bevölkerung jährlich 63,1 Lx., rechnet man dazu nun das Wild und Geflügel, das verzehrt wird (u. A. allein eine Million Gänse), ferner das, was in Postpacketen und anderen der Con- trole sich entziehenden Sendungen an Privatleute kommt, so wird man nicht fehlgehen, wenn man den Jahresconsum jedes Berliners an Fleisch auf 75 kx. durchschnittlich beziffert. — Während die überraschende Verbreitung des Woll-Regimes für die Reformbedürstigkeit unserer Kleidung den schlagendsten Beweis lieferte, wird jetzt von der Firma Hermann Gauger in Stuttgart ein „Reform-Baumwoll-Kleidungs- System Lahmann" empfohlen und demselben Eigenschaften zugeschrieben, welche geeignet sind, dieser Kleidung ebenfalls viele Anhänger zuzu führen, sodaß wir künftig neben den „Wollenen" auch „Baumwollene" haben werden. Die Nach theile der Wollwäsche zeigen sich zunächst darin, daß die Gegenstände sehr viel einlaufen, daß die Wolle durch ihre große Aufsaugungsfähigkeit für Feuchtigkeit und durch die Schwierigkeit der regelmäßigen Reinigung vorzugsweise zur Ver breitung von ansteckenden Krankheiten beiträgt, besonders sogenannter Pilzkrankheiten. Alle diese Nachtheile der Wollwäsche fordern eine sanitäre Verbesserung und soll die neue Reform-Baum woll-Kleidung, nach System Lahmann gefertigt, diesen Ansprüchen vollständig genügen. Die neue Baumwoll-Kleidung soll in der Wäsche nicht hart werden, nicht einlaufen und sich weich, warm und schmiegsam wie feinstes Wollgewebe an den Körper legen. Der gegenüber der Wollkleidung viel billigere Preis und die größere Dauerhaftig keit der Baumwoll-Kleidung dürften derselben bald einen großen Absatz sichern. — Die Zahl der in Deutschland lebenden Taubstummen ist verhältnißmäßig groß, sie be trägt 38,480, während eS im Ganzen auf der Erde ungefähr 800,000 Taubstumme giebt. Untcrrichtsanstalten sind in Deutschland 97 vor handen, in denen 6182 Schüler, 3580 Knaben und 2602 Mädchen, von 543 Lehrern und 55 Lehrerinnen unterwiesen werden. I» letzter Zeit ist in Berlin eine Taubstummendruckerei errichtet, welche sich die Aufgabe stellt, diejenigen Stummen und Gehörlosen, die sich der „schwarzen Kunst" zuwenden wollen, unter Leitung erfahrener Fach leute zu tüchtigen Gehülfen auszubilden, für ihr körperliches und geistiges Gedeihen Sorge zu tragen, ihnen dauernd« Anstellung und bei