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" Eigarretter, hält und empfiehlt 1 Schleifstein und 1 Nähmaschine bei i V Werlaae zu - > «ischosÄ-erd«, de, II. N»M I«87. Große Auswahl . HM HW" " ^^un^wli-sten' Preise «adert «ar weil sie mit socialdemokratischen Flugblättern gefüllt war. — * Ertrunken ist der 44jähr. BauergutS- besitzer Grunwald aus Küpper bei Sprottau. — Der Lehrling deS Bäckermeisters Scholz zu Sagan wurde lebensgefährlich verbrannt, weil er Petroleum in's Feuer gegossen. — Das Kind eines Arbeiters in Bunzlau ist an einem Gummistöpsel erstickt. — Der Jäger Rodner in Hirschberg ist aus dem zweiten Stock der Caserne in den Hof gefallen und hat sich lebensgefährlich verletzt. — Zwei junge Münchner Elektrotechniker haben eine Art Telephon erfunden, welches das gesprochene Wort und Sätze direct in eigen- thümlicher Schrift auf chemisch präparirtes Papier überträgt. Dem Vernehmen nach sollen bereits Schritte eingeleitet sein, diese Erfindung dem Allgemeinwohl nutzbar zu machen. — 2582 Thiere sind z. Z. im Berliner Zoologischen Garten untergebracht: 90 Affen, 72 Raubthiere, 94 Nagethierc, 20 Dickhäuter, 13 Einhufer, 202 Wiederkäuer, 2 Zahnarme, 12 Beutelthiere, 3 Flossenfüßler, 43 Racehunde, 73 Raubvögel, 16 Eulen, 118 Papageien, 236 Singvögel, 144 Racehühncr re. — Auf dem Prager Postamt wurde ein aus Wien abgesendetes Packet, welches 52,000 Gulden enthielt, gestohlen. Die Untersuchung blieb bisher erfolglos. — Szegedin, 6. Juni. Heute Mittag trat eine neue Catastrophe für das angrenzende Csa- nader Comitat ein, da ein Damm durch die Hoch- flnth neuerdings durchbrochen wurde. 35,000 Joch Felder, sowie die Stadt Mako sind sehr gefährdet. — Weiter wird unterm 8. Juni ge meldet: Das Wasser steigt im Ucberschwemmungs- gebiet rapid. Mau befürchtet, daß der Eisen bahndamm zwischen AlgyoeundHodmezo-Vasarhely kaum zu erhalten sein wird, obwohl mit der größten Anstrengung daran gearbeitet wird. Infolge dessen wächst die Gefahr für Mako stündlich. Wenn es nicht gelingt, bis Sonnabend die Schutznrbeitcn fertig zu bringen, dringt das Wasser voraussichtlich in die Stadt. 20,000 Joch des Csanader Comitates stehen unter Wasser; die Bevölkerung ist in Verzweiflung. — Hold-Mezö-Varsahely, 7.Juni. Heute wurde auch die Porganyer Schleuse sammt den neuen Schutzdämmen von den Fluthen weggerissen. Die Tapeer und Makocr Felder sind verloren, die Zerstörung ist furchtbar. — Graz, 6. Juni. Gestern Nachmittag wurde in Untersteiermark ein Erdbeben verspürt, welches besonders in Römerbad unv Cilli be merkt wurde. — Gelsenkirchen, 8. Juni. Die „Gelsen kirchner Ztg." meldet: Auf der Zeche „Hibernia" fand in der vergangenen Nacht 12*/z Uhr eine Explosion schlagender Wetter statt. Bis 7 Uhr Morgens waren 28 Tvdle zu Tage gefördert. Man nimmt an, daß mehr als 60 Bergleute um's Leben gekommen sind. — In der Nacht zum Sonntag brannten in Neustadtl bei.Haid in Böhmen gegen 40Häuser sammt Nebengebäuden nieder. — In Kozuschan bei Olmütz entstand bei einer Tanzunterhaltung ein Streit zwischen cze- chischen und deutschen Theilnehmern, wobei ein Mann tödtlich verletzt und ein Bauer erstochen wurde. — In Serajewo ist ejn österreichischer Infanterist, welcher einen von ihm gehaßten Kameraden meuchlerisch erschossen hatte, durch den Strang hingerichtet worden. — Noch ist unser neues Theater nicht fertig gestellt — schreibt die „Odessaer Zeitung" — und schon haben wir in demselben einen Brand zu verzeichnen, der infolge sofortigen Einschreitens der daselbst beschäftigten Leute keinen größeren Umfang annahm. Der Brand entstand in einem Nebenraume der Bühne, woselbst Werg zu den Polsterarbeiten aufgehäuft war. Der Vorsicht halber hatte man zwei Frauen zum Wergzupfen angestellt, in der Voraussetzung, daß dieselben nicht rauchen würden. Leider hatte man sich geirrt, da dieselben bei der Arbeit ganz gemäch lich Cigaretten rauchten und ein noch glimmen des Cigarettenende in das Werk warfen, das sofort zu brennen begann. Auf ihr Geschrei eilten Arbeiter, die in der Nähe beschäftigt waren, herbei und löschten das Feuer mittelst der in Vermischtes. — Schon seit längerer Zeil ist in Rauten kranz beobachtet worden, daß spiritistische ^Heils apostel" ihr Unwesen treiben. Man verunstaltete regelmäßige Zusammenkünfte, ließ sich „Mediums" kommen und nun wurde der übliche Hokuspokus getrieben. Leider gesellten sich zu den „Bekehrten" aluh Persönlichkeiten von sonst sehr gesundem Sinn und klarem Verstände, und dadurch wurde natürlich Mancher in dem Glauben an die neue „Heilslehre" gestärkt. Die Folgen dieser Irr lehren erweisen sich jedoch jetzt als sehr ernst, denn nachdem man bei einigen Personen in letzter Zeit Spuren von religiösem Wahnsinn bemerkt, ist derselbe bei einer Person zum vollen Aus bruch gekommen. Dieselbe muß einer Heilanstalt überwiesen werden. Man befürchtet, daß noch mehr Opfer folgen. — In der Schmidtstraße in Halle wurde ein polnischer Arbeiter am 8. d. verhaftet, weil er mehrere Dynamitpatronen und Zündschnur in einer Schlafstelle hatte. — Beim Abtragen der Mauer» einer der Brandstätten in Ott mach au (Schlesien) des Gasthauses zum weißen Roß, sand man in der Nähe eines Schornsteines goldene und silberne Münzen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. — Gegenwärtig sind in Teschen 24 Fälle der Erkrankung an Blattern amtlich gemeldet. — Der aus vornehmer Familie stammende Artillerie-Korporal Gcza v. P. erschoß in einem Hotel Garni zu Pest zuerst seine Geliebte und daun sich selbst. — Die seit ungefähr 1374 infolge eines Gelübdes für Aufhörcn der Krankheit des Veits tanzes alljährlich in Echternach, einem Städt chen von circa 4000 Einwohnern, stattfindcnde Springprocefsion wurde am 31. Mai in alther kömmlicher Weise abgehalten. Der Zudraug an Wallfahrern, welche hauptsächlich aus Luxemburg, der Eifel- und Moselgegend kommen, war geradezu ungeheuer. Die Zahl derselben wird mit 11,000 bis 12,000 eher zu niedrig als zu hoch eingeschätzt. Rechnet man dazu »och 5000 bis 6000 Fremde, so wird man begreifen, daß das Städtchen förm lich mit Gästen vollgepfropft war. Unter den Klängen der bekannten Melodie „Adam hatte 7 Söhn'" durchtanzte die Procession, an deren Spitze 70—80 Geistliche gingen, die Hauptstraßen der Stadt; ihren Höhepunkt erreichte die Cere- mouic iu dem in der Wallfahrtskirche um das Grab des hl. Willibrod aufgeführten Schlußtanz. Unmittelbar an die wunderliche religiöse Feier, welche ea. 2 Stunden dauert, reihen sich Volks belustigungen aller Art, die bis in die tiefe Nacht hinein dauern. — Breslau, 9. Juni. Der MörderThiem ist heute Mittag auf dem hiesigen Augustaplatz verhaftet worden; er gab bei seiner Verhaftung fünf Schüsse ab. Ein Schutzmann wurde ver wundet. — In Hannover wurde ein Kaufmann, der Margarinbutter als feinste Milchbutter verkaufte, zu 300 Mk. Geld- und drei Tagen Gefänguiß- strafe verurtheilt. — Wie aus München gemeldet wird, fand am Montag die Hochzeit des Ministerpräsidenten von Lutz mit Frau Wwe. Riediger statt. Es ist die dritte Ehe des Ministers. — Am Dienstag Nachmittag kehrte der am Grindelhof Nr. 26, Haus 15, in Hamburg wohnende Tischler H- Brand in angetrunkenem Zustande in seine Wohnung zurück und fing während des Mittagsessens mit seiner Frau Streit an. Im Verlauf desselben ergriff Brand ein großes Küchenmesser und stach seme in noch ziemlich jugendlichem Alter stehende Frau tief in die Brust, infolge dessen die Frau sofort ver starb. Brand entfloh, wurde aber später ermittelt und verhaftet. — Gegen das Urtheil der Danziger Straf kammer in dem großen Socialistenprozeß haben sowohl die 20 Verurtheilten, als die Staats anwaltschaft Revision eingelegt. — In Erfurt traf am Sonnabend mittels der Bahn eine für einen dortigen Schneidermeister bestimmte, etwa I V, Centner schwere Kiste aus Nürnberg ein, deren Inhalt man mit „Stoffe" bezeichnet hatte. Die Kiste ist nicht auSgrliefert, Zu verkaufen sind veränderung-halber einige Schock birkene und weiße Reifen, 1 Fügebank, schine bei Böttcher in Frankenthal 72. den . in Ambode bei Onniffon ist in die Luft geflogen nnd vollständig zersti den. Bier Arbeiter« innen wurdtkr r schwer verwundet. Die Fabrik gehörte Acht SiÄt Staat. — Eine Untersuchung r die Ursachen de- UnglückeS in dercomifchenOper zu Paris hat der Commandant der Londoner Feuerwehr Capitän Shawangestellt undeinemRedacteurdes „GauloiS" Folgendes mitgetheilt: Im Gebäude war nur ein Feuermelde-Apparat, und dieser ging nicht; bis die Feuerwehrleute zu einem anderen liefen, war es zu spät; die Wasserleitungen waren trocken. Die allereinfachsten Schutzmaßregeln waren von der Theaterverwaltung, dem Theater aufsichtsrath und der Polizeipräfectur, welche die schwerste Schuld trifft, unterlassen worden. Die Polizei beobachtete nicht gewissenhaft die Befehle, die sie ausführen zu lassen hatte; der Theater ausschuß begrub die Beschwerden der Ueberwach- ungscommissäre in seinen Actenschachteln, und die Polizeipräfectur bestand aus strafbarer Ge fälligkeit nicht auf Abhilfe. Nichts geschah zum Schutze der Zuschauer. Paris hat nicht genug Dampfspritzen; London hat deren 50. — In der französischen Stadt Roubaix starb vor einigen Tagen ein reicher junger Mann, Namens Alfred Motte, welcher ein sehr arbeiter freundliches, aber erst in einem Jahrhundert zur Geltung gelangendes Testament hinterließ. Er vermachte nämlich sein eine halbe Million Frcs. betragendes Vermögen der Stadt unter der Be dingung, daß für das Geld Renten gekauft und diese bis zum Jahre 1987 aus Zinseszinsen hinterlegt werden sollen. Nach diesen hundert Jahren dürfte nach der Rechnung des Erblassers das Geld 50 Millionen betragen; von diesem Capitale sollen dann Arbeiterhäuser gebaut werden. — Ein furchtbares Unglück ereignete sich am Montag während der Feier des Berfassungsfestes in Padua. In den Abendstunden wurden die durch das Feuerwerk geschreckten Pferde des Wagens der Frau Marina plötzlich scheu, sprengten die dichte Menschenmenge und rissen fast dreißig Personen nieder, von welchen eine starb und neun schwer verwundet wurden. Frau Marina, eine 70jährige Greisin, starb, zu Hause angelangt, infolge des ausgestandenen Schreckens an Herz schlag. Dieselbe war früher unter dem Namen Goldberg eine berüymte Sängerin. — In Nevada und dem nördlichen Cali- fornien haben am 5. d. Erdbeben stattgefunden; die warmen Quellen von Carson (Nevada) sind zu gleicher Zeit versiegt. — Ein schrecklicher Unfall hat sich in der Superphosphatfabrik von Tercelin, Briart L Cie in Chapelle-l ez-Herlaimont zugetragen. Unter dem Gewicht von Säcken, die chemische Producte enthielten, wich nämlich der Fußboden eines Speichers, der als Magazin diente, und brach mit seiner Last in den darunter befindlichen Raum zusammen. Fünf hier beschäftigte Arbeiter wurden von dem Einsturz erreicht; drei von ihnen wurden zerschmettert, die beiden anderen kamen mit Quetschungen davon. Die drei Todt- gebliebenen sind Handwerker aus Carniöres und Morlanwelz. — Ein großer Theil der Ausgrabungen am Panamacanal, welcher bereits Millionen von Dollars gekostet hat, ist am 16. Mai durch aus dem Grunde quellendes Wasser überschwemmt worden. Die ganze Arbeit an dem betreffenden" Canal ist dadurch vernichtet worden. — Von der Hartherzigkeit der Patti zeigt folgende kleine Geschichte: Bor einigen Tagen meldete der Haushofmeister der Frau Patti der Sängerin, man habe vor der Schwelle ihres Schlosses Craignos ein neugeborenes Kind ge funden, in dessen Händchen ein Zettel mit folgen den Worten lag: „Sie sind reich, ich verhungere. Ihre Ehe ist kinderlos, nehmen Sie sich dieses armen Kleinen an, dessen Mutter nur aus Ver zweiflung so handelte." Die Patti, die niemalS eine Kinderfreundin war, weigerte sich, da« Kind auch nur zu sehen und ließ es sofort i» das Findelhaus tragen, ohne ihm auch nur einen Löffel Milch aus ihren Ställen gegeben zu haben. starke HackespShne sind bilfi-„-p verkauken bei , H. P. Frendenberg, Schürbmnn.