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ange- letpat M d«t beiden Mitglicher des Schsvuicaencht-! aerichtsräthe Froyscher und Pchmcht' ferner als Protocollant GerjchrSschr« Haupt vom Dresdner Sgl. Landgock,. .. Caplan Halm von Dresden re.. sämmllich in Amtskleidung, sowie außerdem die in Gemäßheit der Strafproceßordnung seitens der Stadt vrpu- tirten zwölf Bürger in den Hof. Nachdem drr Delinquent, welcher schon vor einigen Tagen von Plauen nach der dortigen Gefangenenanstalt ge bracht wurde, an dir Guillotme geführt wowen war, vollzog sich der letzte Theil de» Justizacte» sehr schnell. Zum Schluß sprach Herr Caplan Halm ein kurzes Gebet. Der 1. Gewinn der Dresdner Pferde« verloosung, da» prächtige Viergespann, ist nach Taucha gefallen; die drei glücklichen Gewinner sind nach Dresden gekommen, um den schönen Gegenstand bez. den Geldwerth in Empfang zu nehmen. Am 12. Juni werden in Dresden der Meisterradfahrer von England, Duncan, und der Meisterradfahrer Frankreichs, Dubois, an einem Rennen sich betheiligen. Ein neuer Fall von Genickstarre ist in Freiberg vorgekommen. Ein Gefreiter der 5. Batterie erlag ihr. In der Nacht zum 17. d. verunglückte auf dem Davidsschachte bei Freiberg der Berg arbeiter Theodor Walther aus Halsbach durch zufälliges Anbohren eines alten Schusses. Der an beiden Armen schwer Verletzte wurde im Siechkorbe nach dem Bergstift geschafft, wo er Nachts 2 Uhr Ausnahme fand und ihm am anderen Tage beide Arme, der eine am oberen Ell bogen, der andere am unteren, abgenommen wurden. Die erst im vorigen Jahre renovirte schöne Kirche in Bo ritz bei Meißen wurde am Sonn tag Nachmittag 2 Uhr vom Blitz getroffen, der zwar nicht zündete, aber doch bedeutenden Schaden angerichtet hat. Der Thurm ist seines ganzen Schieferdaches sammt der Schalung, auch eines Theiles seines Holzwerkes beraubt, ferner ist das Mauerwerk und die Thurmuhr beschädigt, ein Theil der Decke in der Kirche abgerissen und vielfach durchlöchert, die Kronleuchter herabgestürzt und zertrümmert, auch die Orgel hat Schaden gelitten, sodaß sie einer erheblichen Reparatur bedarf. Altar und Canzel sind unverletzt ge blieben. Eine glückliche Fügung war es, daß eine Amtshandlung, die in der Regel um 2 Uhr in der Kirche vollzogen wird, diesmal um eine halbe Stunde später angefetzt war. Dem vermehrten Gsenbahnbau schrieb der kürzlich verstorbene Professor Reklam in Leipzig das immer häufiger werdende Auftreten heftiger Gewitter zu. Wenn die Oberfläche der Erde sich von Jahr zu Jahr mit vielen Tausend Kilometern Eisenbahnschienen bedeckt, so könnte wohl, muthmaßte jener Gelehrte, dies ans die in der Luft befindliche Electricität einwirken. Ob diese Voraussetzung richtig ist, mag dahingestellt bleiben; eine Abhilfe dagegen würde sich schwer schaffen lassen. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wurde vom Schwurgericht in Chemnitz gegen 3 Anhänger der socialdemokratischen Partei verhandelt, die angeklagt waren, einen Zeugenmeineid geleistet zu haben. Dieselben waren vor einiger Zeit als Entlastungszeugen in einer Strafsache vernommen, die gegen einen Parteigenossen wegen Verbreitung socialdemokratischer Schriften eingeleitet war und zur Verurtheilung desselben führte. Wegen des sehr starken Verdachtes, zu Gunsten jenes Genossen wissentlich falsche Aussagen beschworen zu haben, wurden die Zeugen sofort im Gerichtssaal ver haftet. Das genannte Verbrechen wurde erwiesen und deswegen wurden verurtheilt Schirmmacher Reichel zu 2 Jahren, Schlosser Dörr zu 1 Jahr 6 Monaten, Strumpfwirker Reichest zu 1 Jahr Zuchthaus; die Ehrenrechte wurden jedem ans 3 Jahre aberkannt. Beim Reichskanzler hat sich, wie die „B. P. N." melden, wieder das alte Leide» eingestellt. Seit einigen Tagen wird Fürst Bismarck von rheumatischen Muskelaffectionen heimgefücht, in folge deren ihm jede Bewegung heftige Schmerzen verursacht. Der „Reichs-Anzeiger" meldet: Se. K. K. Hoheit der Kronprinz erkrankte im Januar an einer Halsentzündung, welche in ihren äußeren Erscheinungen, einem geringen Husten und inten« - siver Heiserkeit, durch die bisher bei ähnlichen Fällen bei dem Kronprinzen crsolgreiz' wendeten Mittel sich nicht beseitigen die mehrwöchentliche Kur in EmS, welche utzri-enS auf das Allgemeinbefinden des Kronprinzen von bester Wirkung »Par, vermochte däS örtliche Leiden nicht zu heben, so daß die im öaüse der Gr» - . relativ erheblichen Schäden an ^Privatrigenthum einerseits, wie an öffentlichen Wegen und Zu« behörungeu (excl. fiskalischer Straßen), sowie an Uferbautrn andererseits, nach vorläufiger sofortiger Schätzung sich auf etwa IIS—120,60V M. be- laufen dürften, sowie daß bei der Catastrophe im dortiaen Bezirke leider auch b Menschenleben zu Grunde gegangen sind. Am Sonntag Nachmittag fand in Wittgen dorf in der Lausitz die Beerdigung der Opfer der Wassercatastrophe des 17. Mai statt. Eine sehr große Menschenzahl hatte sich bei dem Traueracte einaefunden. Es zeigte sich hierbei, daß das Grundwasser auf dem Friedhöfe noch ungemein koch stand, die offenen Gräber, obwohl nicht allzutief, waren mit Wasser erfüllt. Während der Beerdigungsfeierlichkeit traf Kunde ein, daß auch der noch vermißte Leichnam des jüngsten Kindes des Maurers Girbig aufgefunden sei. Der Besitzer der Knochenmühle am Drausendorfer Eichenwäldchen hatte den kleinen Leichnam bei der Reinigung des MühlwerkeS am Wafferrade gefunden. Se. Excellenz der Herr Staatsminister von Nostitz-Wallwitz hat sich am Mittwoch zur Be sichtigung der Wasserschäden in der südlichen Lausitz nach Zittau begeben. Ein Schreibkunststück hat der Zeichen- und Schreiblehrer B. O. Schmidt in Dresden ge liefert, indem er auf 4ine deutsche Reichspostkarte 11 Gedichte Schillers geschrieben hat. welche auf 100 geschriebenen Zeilen 5271 Worte enthalten. Die betreffenden Gedichte sind „Lied von der Glocke", „Theilung der Erde", „Das Mädchen aus der Fremde ", „ DerHandschuh ", „Die Schlacht", „Die Freundschaft", „Männerwürde", „DieBürg schaft", „Der Jüngling am Bach", „An die Freude" und „Punschlied". Die Karte ist mit unbewaffnetem Auge geschrieben und gut lesbar. Zur Herstellung derselben brauchte der Verfertiger 3 Stunden Zeit. Von einem Liebhaber derartiger Schreibkunststücke sind ihm für die betreffende Karte 200 Mk. geboten worden. Am Montag wurde durch 40 Beamte der Wvhlfahrtspolizei auf den Wochenmärkten Dresdens die Vollwichtigkeit der feilgehaltenen Butterstückchen geprüft. Das Ergebniß dieser Vornahme hat die vorläufige Einziehung von zusammen 623 Stückchen Butter bei 25 ver schiedenen Verkäuferinnen gebildet. Nach genauer Feststellung des Fehlgewichts erhielten die letzteren ihre Waare zerschnitten zurück, hatten aber wegen Uebertretung Ordnungsstrafe zu bezahlen. Nach einer Anordnung der Kgl. Amtshaupt mannschaft zu Dresden-Neustadt als Elb- stromamt dürfen von jetzt an thalfahreude Segel schiffe und Flöße beim Passiven der drei Dresdner Elbbrücken nur in Abständen von mindestens 500 Metern einander folgen und haben die Führer der Fahrzeuge bereits von Blasewitz ad diesen Abstand innezuhalten. In Dresden sind am 24. Mai die Glocken der neuerbauten Martin-Luther-Kirche ciugeweiht worden. Am Mittwoch in früher Morgenstunde wurde in dem Hofe des Dresdner Justizgebäudes auf der Pillnitzer Straße die Hinrichtung des wegen Raubmordes rc. vom Kgl. Schwurgerichte zu Plauen i V. zum Tode verurtheilten DienstkucchtS Johann Bartholomäus Höhn, genannt Turwanisch in der vom Gesetze vorgeschriebenen Weise vollzogen. Höhn hatte seine Braut, die Dienstmagd Pauline Schmutzler, welche in Leubnitz bei Werdau diente, am 25. October v. I. im freien Felde auf Schneiden bacher Flur bei Reichenbach ermordet und beraubt. Am 7. Tage nach dem Morde wurde Johann Höhn in Kaufungen, wo er im Dienste stand, verhaftet. Der Mörder hatte am Morgen nach der That sich den Koffer der Schmutzler bei der Frau geholt, bei welcher sie zuletzt gewohnt und daraus eine Schatulle mit Geld, sowie die Brief schafte» der Schmutzler entnommen. Bei seiner ersten Vernehmung im November v. I. gab Höhn zu, die Schmutzler getödtet zu haben, damit er ihr kein Geld mehr zu geben brauche. Der wahre Grund zur That dürfte jedoch gewesen sein, daß die Schmutzler ihm bei Eingehung eines anderen Verhältnisses im Wege war. Zur Vornahme der UrtheilSvollstreckung war der Landesscharfrichter Brand aus Pfaffroda in Dresden eingetroffen und in den Abendstunden am Dienstag erfolgte der Aufbau der Guillotine im großen Hofe de« Landgerichtsgebäudes. Mittwoch früh kurz vor 5 Uhr versammelten sich die Personen, welche dein ernsten Acte officiell beizuwohnen hatten, im Land gericht. Es waren u. A. erschienen GeneralstaatS- anwalt Gehrimrath Held, Oberstaatsanwalt Ober- justizrath Reiche-Eisenstuck rc. Schlag 5 Uhr traten der mit der Leitung der Handlung betraute Staatsanwalt Schaarschmidt von Dresden, die won Baiern ihnen verliehene Ritterkreuz I. Ekass« HeS Könial. Bairischen Verdienstorden» vom heiligen Michael annehmcn und tragen. Bischofswerda, 27. Mai. Um die Vor bereitungen zu den» künftigen Montag beginnen den Pfingstschießen zu treffen, geht eS schon fast die ganze Woche hindurch recht lebendig her. Es werden Schaubuden, Schankzelte errichtet und all die Sehenswürdigkeiten aufgestellt, die den zahlreichen Festbesuchern zur Abwechslung und Unterhaltung dienen sollen. Bon den Schau stellungen sind bereits angekommen: das große „Amerikanische Museum" von Johann Paty. Dasselbe ist ein der wenigen Schaustellungen, welche durch ihre Kunstwerke das Interesse eines Jeden Besuchers erwecken wird. Als besonders bemerkenswerth heben wir u. A. die astronomische Uhr, die vortrefflichen Orchestrions, die mechanische Meerfahrt, ein Seestück mit Wellenbewegung, am Meeresgründe arbeitende Taucher rc. hervor. Bei dem so geringen Eintrittspreis dürste der Besuch des Museums in jeder Hinsicht zu em pfehlen sein, wir verweisen auf das diesbezügliche Inserat. Wie gesagt, an Specialitäten ist zu dein bevorstehenden Feste kein Mangel und nicht gering ist die Zahl der Buden, welche die Neu gier und die Schaulust der Festbesucher mächtig anreizen wird. Wir hoffen im Interesse der Aussteller, wie Besucher, daß der Himmel dem Feste ein freundlicheres Antlitz als seither zeigen wird. Bischofswerda, 27. Mai. Vom 1. Juni an hält der in Dresden Nachm. 3 Uhr abgehende Personenzug auch in Großharthall und zwar Nachmittags Punkt 4 Uhr. Es wird diese Ver kehrserleichterung von den gesammten um diese Station liegenden Ortschaften sehr willkommen geheißen werden. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 26. Mai. ES wurden ein Raub der Flammen: Die Ge bäude von 8 Bauerwirthschaften zu Leipchen bei Quitzdorf (Blitzschlag). — Bei Klein-Welka ist ein ca. 30 Jahre alter Mann todt aufgefunden worden. — Die bei der Petroleumlampenexplosion urg verbrannte Wittwe Langner in Greiffenberg ist gestorben. — In Görlitz wurde die erste Gauvorturnerstunde des Oberlausitzer Turngaues, unter Leitung des Herrn Gauturnwarts Mießle, abgehalten. — Herr Rentier Hartmann aus Langwolmsdorf feierte sein 50jährigeS Jmker- jubilänm und wurde durch den bieneuwirthschaft- lichen Verein Neustadt durch ein Ehrendiplvm und einen Lorbeerkranz erfreut und ausgezeichnet. — Der in Lebensgefahr auf der Neisse befind liche Schmiedegeselle Röhrig wurde von dem Fischereipachter Böhme aus Ober - Ludwigsdorf mit eigener Lebensgefahr vom Tode des Er trinkens gerettet. — Bei der Ausstellung von Gesellenarbeiten zu Bautzen wurden 17 Aussteller mit Prämien bedacht. — Bei dem am 22. Mai in Seifhennersdorf stattgefundenen Chausseerennen erwarb Herr Heinke vom Bautzner Bicycle-Club 2 Preise. — Bei der Rinder- und Pferdeschau zu Lauban erhielten die silberne Staatsmedaille für ausgestellte Pferde die Herren: Robrecht- Maffcrödorf lind Regierungsassessor Ackermann- Langenöls. — Die Große Vereinssterbecasse zu Rothenburg mit Direktion in Görlitz hatte Ende des letzten Vereinsjahres 98,549 (Zuwachs 17,972) Mitglieder mit einem Vermögen von 2,532,618 Mark. Die Einnahmen betrugen 898,052 Mark. Unter den Ausgaben befanden sich 300,006 Mark 75Pfg. für 1333 Sterbefälle. Das Dividenden - Conto betrug 17,069 Mark. — Die Spar- und Vorschußvereine zu Zittau und Baruth haben freiwillig ihre Auflösung beschlossen. Bautzen. Das Nahrungsmittelgesetz hat strenge Paragraphen. Eine hiesige Hausfrau kaufte in einem Materialwaarenladen ein Pfund klaren Zucker. Da ihr der Zucker nicht besonders süß schmeckte, ging sie mit ihm auf die Polizei. Diese veranlaßte Untersuchung des Zuckers, er wurde als mit irgend welcher Substanz vermischt befunden, und nun ist der Verkäufer, ein hoch angesehener Kaufmann, auf Grund des Nahrungs- mittclgesetzes zu zwei Monaten Gefängniß ver- urtheilt worden. In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Ler AmtShauptmannschast Löbau theilte. Herr Geh. Rath v.Thielau mit, daß die bezüglich der .Folgen der jüngst stattgefundenen Ueber- schwemmungen vorgenommencn amtlichen Expe- . vitioneu und Erörterungen ergeben haben, daß die isi den hauptsächlich betroffenen 13 Ort- des Löbauer Bezirkes (ausschließlich MMdM entstandenen taxfähigen absolut oder K» Ms- ffgen » zu I der hten^ aigen nden^ langt. scherr. veine^ unge- E. tlosen Äuten nach- d ge- Zwird und Theil h den In ngsten allen und Alles nigin i aus Villa ffeiten odann ierauf Tage Prinz erden, meiten »enden r und imente > suite nman- c dem ! Kgl., irector Zitter»,. > den nman- esden,. ezirks- e des Major ceiherr seines ihrung ß zum mman- resden t, daß: ibahn- »wickau... nhpfs-