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>e der itär- Tver im» Zolltarif tritt am 1. Juni in Wirk samkeit. WaS da» handelspolitische Berhältniß ssen,von I Krim»» »lktHt .scheint? v M Die russischen Blätter begrüßen den Gast mit großer Sympathie und weissagen gleichzeitig eine ernste KnsiS in Serbien, da» btSher als zur österreichischen Machtsphäre gehörend angesehen wurde. Bon der bulgarischen Regentschaft wurden Vorkehrungen getroffen, die Sobranfe einzuberufen. Der Gedanke, bei dieser Gelegenheit zur Procla- mirung der vollständigen Unabhängigkeit Bul gariens zu schreiten, gewinnt in Sofia immer mehr Anhänger j so daß der Regierung nichts übrig bleiben wird, als die überaus populäre Bewegung gewähren zu lassen.- Die Verfechter dieser Idee behaupten, daß die Pforte zu ge winnen wäre, und daß mau Rußlands bewaffnete Einmischung unter den heutigen politischen Ver hältnissen nicht zu fürchten brauche. An finanziellen Mitteln wird es der bulgarischen Regierung nicht fehlen, da der in Athen verstorbene wohlhabende Bulgare Saraoulon sein über zwei Millionen betragendes Vermögen dem bulgarischen Staate vermachte. Die Testamentsvollstrecker, zu denen der frühere Finanzminister Geschow gehört, schicken sich an, diese Summe zu erheben. Berlin, 14. Mai. Ihre Mas. die Kaiserin hat sich heute früh von Sr. Majestät dem Kaiser im königl. Polais verabschiedet und Vormittags 8»/z Uhr Berlin verlassen, um ihre Cur- und Badereisen anzutreten. Ems, 14. Mai. Se. K. und K. Hoheit der Kronprinz hat nach beendeter Brunnencur heute Mittag kurz nach 12 Uhr über Braunfels die Rückreise nach Potsdam angetretcn. Berlin^ 14.- Mai. Für de» feierlichen Act der Vornahme des ersten Spatenstichs für den Nord-Ostsee-Canal und die damit verbundene feierliche Grundsteinlegung der Schleußt zu Hol tenau ist nunmehr der 3. Juni Allerhöchst fest gesetzt. Wie verlautet, gedenkt der Kaiser in Person mit allen Kgl. Prinzen der Feier anzuwohnen. Berlin, 16. Mai. Branntweinsteuer-Com mission. Der Paragraph 1 wird in der Fassung der Regierungsvorlage mit dem Antrag Kardorff angenommen, wonach jedem Brcnncrcibcsitzcr die gewünschte Menge denaturirten Branntweins zur freien Verfügung im Keller belassen wird. Zu den zwei' ersten Absätzen des Paragraphen 2 (Bemessung der Jahrcsmenge des Branntweins, welchen die Brennereien zum Steuersätze von 50 Pfennigen Herstellen dürfen) werden mehrere An träge eingcbracht, darunter vom Abg. Buhl zu Gunsten der kleinen Kornbrcnncrcien, vom Abg. Schultz betreffs der Zeitdauer der Vergünstigungen für dieselben. Der Finanzminister bekämpfte alle Anträge. Abg. Hucne wünscht, daß die Anträge der Commission gedruckt vorgelcgt werden. Die Commission wählte eine aus den Abg. Mirbach, Buhl, Spahn, Witte und Gamp bestehende Sub commission und vertagte sich darauf auf morgen früh 10 Uhr. Am Sonnabend, Abend 7 Uhr, erfolgte im Sitzungssaale des Abgeordnetenhauses in Berlin der Schluß des preußischen Landtages. Berlin, 13. Mai. Die Petitionscvmmission des Reichstags berieth die in großer Anzahl ein gegangenen Petitionen gegen Hausirhandel, Wander lager, Waaren-Abzahlungsgcschäfte re. Der Re ferent beantragte die Ueberweisung an die Regierung zur Berücksichtigung, der Correferent die Ueber weisung zur Erwägung und freisinnige Mitglieder der Commission empfahlen den Uebergang zur Tagesordnung; beschlossen wurde die Ueberweisung zur Erwägung. Berlin, 14. Mai. Abgesehen von den beiden Steuervorlagen gedenkt der Reichstag, wie die „N. A. Z." erfährt, bis zum Donnerstag vür Pfingsten seine Arbeiten sämmtlich zu erledigen, so daß nach Pfingsten lediglich die Berathung der beiden Steuervorlagen zum Abschluß zu bringen bleibt. Die Wiederaufnahme der Sitzungen nach Pfingsten soll am 8. Juni stattfinden. Berlin, 14. Mai. Nach der dem Bundes- rathe vorliegenden Zuckersteuervorlage beträgt der Eingangszoll per 100 Kilo Syrup und Melasse vom 1. August 1888 ab 15, für allen anderen Zucker 30 M., die Materialsteucr für 100 Kilo Rüben 1 M., die Eonsumsteuer für 100 Kilo inländischen Rübenzuckers 10 M. Die Export vergütung für Rohzucker beträgt vom 1. August 1888 ab 10 M., für anderen Zucker vom 1 August bis 1. September 1888 21,50, resp. 20,15 M., vom 1. September 1888 ab 12,50, resp. 11,70 Mark. Berlin, 14. Mai. AuS Pari» wird der ,N.«Z." gemeld»: Der hiesige deutsche Militär« zu Deutschland betrifft, so.dürstedie österreichisch- gehen beabsichtigt. Ob die Königin Hata! ungarische Regierung berm» in dtr nächsten Zeit mit dem Czaaren zusammentreffen wird , vertWiüch in Berlin wegen der AuWahcke Zer noch nicht festzustrhen. Die russischen VeMigßvechandlungen aufratzen, Da» i reichisM Abgeordnetenhaus beschäftigt sich 0t immer Wit der Budgetberathung, in deren liWf sich der Ministerpräsident Graf Taaffe und Wk Finanzminister von Dunajewski vollständig mit der Partei der Rechten identificirten und die deutsch-böhmischen Abgeordneten ihre Hoffnungs losigkeit mehr als nöthig bekundeten. Besonders enttäuschend wirkt es auf die Mitglieder der Linken, daß auch der bisher als gut deutsch ge haltene Unterrichtsminister von Gautsch Erkü rungen abgab, welche die Anfangs so mißtrauischen Czechen vollständig befriedigten, so daß die Ein stellung des von dem BudgetauSschusse gestrichenen Postens für den zweiten SectionSchef im Unter richtsministerium fast einstimmig bewilligt wurde, Herr von Gautsch zeigte auch bei den Tumulten der über den im Fahrwasser der Rechten segelnden Professor Maaßen empörten Wiener Studenten eine bemerkenswerthe Energie. Die sämmtlichen juristischen Vorlesungen an der Wiener Universität wurden einstweilen untersagt und die Rädelsführer bei den Kundgebungen gegen Maaßen in Haft behalten. Aus Italien kommt die auffallende Meldung, daß an der französischen Grenze das Kundschafter- thum genau so organisirt sei, wie an der deutschen, indem auch die dort stationirten Specialcommissare zu allerlei Spionagendiensten L la Schnäbele benutzt werden. In Rom soll über dieses Ver fahren der französischen Republik berechtigte Verstimmung herrschen. Bei der feierlichen Enthüllung der Domsayade in Florenz war das italienische Königspaar abermals der Gegenstand begeisterter Huldigungen. Am Dienstag sind diefranzösischen Kammern wieder zusammengetretcn, aber dies geschah unter Umständen, die eine sehr erregte parlamentarische Session voraussehen lassen und sehr leicht ent weder zu einer Cabinetscrisis oder zu einer Kammerauflösung führen können. Unter dem Druck der finanziellen Schwierigkeiten ist die Mißstimmung gegen das Cabinct Goblet immer größer geworden und auch die Beliebtheit des Kriegsministers Boulanger sichtlich geschwunden. Der Letztere mußte es als eine Niederlage be trachten, daß die Deputirtenkammer den Antrag Mahys die Debatte über das so dringliche Armee gesetz wenigstens zu beginnen und dann behufs Erledigung der Zuckerstcuer zu unterbreche», mit 297 gegen 227 Stimmen ablehnte. Um eine Verständigung mit dem Budgetausschuß der Kammer zu ermöglichen, erschienen der Conseil präsident Goblet und der Finanzminister Dauphin Mittwoch selbst in der Commission und erneuerten dort ihren Vorschlag, Ersparnisse im Betrage von 13 Mill, herbeizuführen. Goblet erklärte sich sogar bereit, mit der Commission zu prüfen, ob nicht noch größere Abstriche möglich seien. Das hinderte aber die Commission nicht, mit 25 gegen 5 Stimmen eine Resolution anzunchmen, in welcher sie erklärte, daß die vorgeschlagenen Ersparnisse unzureichend seien und deshalb die Regierung neue Vorschläge machen müsse. Diese Zumuthung hat das Ministerium veranlaßt, die Verhandlungen mit der Commission abzubrechcn und die Ent scheidung der Budgetfrage der Kammer anhcim- zugebcn, in der Anfangs dieser Woche von dem Minister Goblet die Cabinetsfrage gestellt werden wird. Fast in allen Kreisen Englands herrscht jetzt eine tieferbitterte Stimmung gegen die irische Nationalpartei, weil man in der seltsamen Art, in welcher die schweren Anschuldigungen der „Times" gegen den Führer Parnell von dessen Freunden und von den Anhängern Gladstones ausgenommen worden sind, eine Bestätigung der Anklage erblickt. Außerdem erregt die künstliche Verzögerung der Berathung der irischen Straf rechtsbill im englischen Unterhause große Ver stimmung gegen Vie Parnclliten, die das Obstruc- tions-System selbst bei der jetzigen strafferen Geschäftsordnung fortzusetzen verstehen. Die Regierungsfrcunoe sind überzeugt, daß der Pre mierminister Salisbury Mittel und Wege finden wird, diesem Unfug zu steuern, zumal derSchatz- canzler Goschen bei einem ihm von seinen Londoner Wählern gegebenen Festmahl öffentlich erklärte, daß die liberalen Unionisten in der irischen Frage treu und fest zur Regierung halten werden. Während der Kaiser von Rußland sich an schickt, mit dem Großfürsten Thronfolger nach NowotscherkaSk zu reisen und dem Dongebiet einen Besuch zu machen, ist die al» sehr rusfrnsreundlich bekannte Königin Natalie von Serbien nW dem serbischen Thronfolger in Odessa eingetroffen, von I attach», Frhr. von Huene, der erst seit" wo sie zu längerem Aufenthalt nach der Krim zu I Jahren HaMmann, ist durch ein - ' gewöhnlicheSÄtzpncement zumMajor. stabe befördert^ Nach Meldungen WO wird diese Mäßregel als die Antwort a» unerhörten und'völlig unbegründeten Angri hiesigen -Hetzpresse gegen den deutschen Mssitär- attachö au» Anlaß der Assaire Ayrolle» betrachtet. Die sächsisch« Eisenbahncompaanie hatte'Sonn- abend die Ehre, vor Sr. Majestät dem Kaiser vorbeizudcfiliren. Der Kaiser nahm die Inspektion vom historischen Eckfenster au» ab. Von sächsischen Reichstagsabgeordneten gehören der Commission zur Vorberathuna der Brannt weinsteuervorlage Günther, von Frege und vr. Tröndlin an. Nus Metz, 11. Mai, wird berichtet: In den letzten Tagen ist eine Anzahl von Dienstmädchen ans Frankreich hierher gekommen, welche infolge des bekannten Boulanger'schen Erlasses, der den Offizieren das Halten deutscher Dienstboten unter sagt, stellenlos geworden sind. Auch zahlreiche Arbeiter aller Art sind zur Rückkehr gezwungen worden, da sie infolge der neuerlichen chauvinistischen Hetzereien von ihren zum Theil langjährigen Arbeitgebern entlassen werden mußten und nirgend wo ein Unterkommen finden konnten. Jedenfalls kann Arbeitsuchenden nicht dringend genug gerathen werden, im gegenwärtigen Augenblick nicht nach Frankreich zu gehen. Die Wiedereröffnung der durch das neue preußische Kirchcngesetz gestatteten Klöster ist im Gange. Aus Lauron in Hvhenzollern wird be richtet, daß die Wiedereröffnung des dortigen Benediktinerklosters wahrscheinlich Ende Juni erfolgen werde. Der Erzabt Maurus Wolter werde jetzt wieder im Kloster seine Wohnung, nehmen. AuS den Neichslanden erhält die „Danz. Ztg." eine Zuschrift, welche auf den Einfluß der 2553 an Volksschulen, Pensionaten und Mädchenschulen aller Art angestellten Lehrerinnen aufmerksam macht, der nicht gerade zum Vortheilederdeutschen Sache ansgcbeutet werde. Als Hauptquelle der Schädigung der deutschen Bildungsbestrebungen bezeichnet der Schreiber die unter diesen Lehrer innen befindlichen 1512 Schulschwestern, welche im engsten Bande mit dem deutschfeindlichen Clerus ständen. Ganz abgesehen davon, daß die Bildung der Schwestern im Allgemeinen eine durchaus mangelhafte, den Anforderungen der Prüfungs ordnung nicht entsprechende sei, so sei ihre Ge sinnung eine so entschieden französische, daß gerade von ihnen das französische Element ganz besonders und mit dem sichersten Erfolg gepflegt werde, denn der Einfluß, den die Schulschwestcrn auf die Bevölkerung haben, sei ein tiefgehender, alle Lcbensvcrhältnisse derselben durchdringender, wenn nicht bestimmender. Sachsen. Die von den Allerhöchsten Herrschaften ge plante Reise zu einem meyrwöchentlichen Früh jahrs - Aufenthalte in dem Kgl. Lustschloss«! Si- byllcnort in Schlesien wird dem Vernehmen nach nächste Mittwoch zur Ausführung gelangen, nach dem Ihre Königl. Majestäten mit den Prinzlich Georg'schen Herrschaften Tags vorher noch der großen Parade auf dem Alaunplatze beigewohnt, bei welcher diesmal Se. Kgl. Hoheit der Prinz Albert als jüngster Lieutenant vor seinem Kgl. Oheim in der Front sich vorstellen wird. Der Aufent halt der Allerhöchsten Herrschaften in Sibyllenort, an welchem auch Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg mit Familie zeitweilig Theil nehmen werden, soll bis gegen den 6. Juni sich erstrecken, worauf alsdann Ihre Kgl. Majestäten das Sommerhof lager zu Pillnitz eröffnen. Ihre Majestäten der König und. die Königin: statteten am Sonnabend Vormittag 10 Uhr der Internationalen Gartenbau-Ausstellung in Be gleitung des Kgl. Flügeladjutanten Oberstlieutenant von Schimpfs und der Hofdamen Gräfin Fünf kirchen und des Frl. v. Carlowitz wiederum einen Besuch ab. Die allerhöchsten Herrschaften be sichtigten unter Führung der Herren Handelsgärtner Seidel jun., Baumschulenbesitzer E. W. Mietzsch,. Bankier Pekrun, Redacteur vr. Reichardt und- Handelsgärtner B.Haubold zunächst den Richter« schen Azaleenpavillon, die Azaleenhalle der Herren Weißbach, E. O. Müller und A. Richter von Striesen, den Wintergarten von Mosenthin mit der interessanten Moßdorf'schen Rindengrotte, die: Olberg'schc Blumenhalle, die GewäcbSHSuser von Kelle L Hildebrandt, die WilliamS'schen Warm« Hauspflanzen und Orchideen, die große Blumen halle beim Litteraturpavillon, den Pavillon von I. T. Hanisch au» Leipzig. Nach riner keinen Ruhepause im KönigSpavillon begaben sich die allerhöchsten Herrschaften in die Haupthalle WW. m