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aftung Schnebeles schreibt tz« sischem Gebiete stattgefunden, verhält sich die l Allgemeine Ehrenzeichen: Herrn Bc " " Ganzen taktvoll. Sie will den Fall Reck und Herrn Weichenwärter Nitsch lentiren, bis bestimmtere Angaben vor» werda, Herrn Gemeindeältesten Eist Hggptmany Schultz eonstruirten 100 Meter frei» tragende Länge darstellenden neuen Brücke, die sich hierbei als ganz vorzüglich erwies, indem Leim Befahren durch 3 verbundene Maschinen die Brückenbahn sich nur ganz minimal senkte und keinerlei Mängel zu Tage traten. Auch «ine schmalspurige Bahn, specicll für Zwecke des Kranken-, Proviant- und Munitionstransports im Felde, fand die Anerkennung des General- Heldmarschalls. Gleichzeitig hatte das Luftballon- Detachement trotz der ungünstigen Windverhältnisse -eine Uebung am Lallou oaptiv vorgenommen, die ebenfalls glatt von statten ging. Zum Schluß nahm Graf Moltke mit dem OffiziercorpS des Eisenbahnregimcnts ein gemeinschaftliches Frühstück vein, worauf die Rückfahrt nach der Stadt erfolgte. Berlin,25.April. Reichstag. (Nachtragsetat, erste Berathung). Der Kriegsminister rechtfertigt die Ausgaben als durch das Militärgesetz un vermeidlich und verhältnißmäßig nicht zu hoch. Die Regierung sei in jeder-Beziehung bereit, machzuweisen, daß die Forderungen unerläßlich seien. Abg. v. Bennigsen ist für Commissions- berathung, da es sich zum Theil um Angelegen heiten handle, welche sich der öffentlichen Ver handlung entziehen. Die Finanzlage des Reichs lei verhältnißmäßig nicht ungünstig und die Steuerkraft noch unerschöpft; es sei bedauerlich, daß die Steuervorlagen so lange verzögert würden. Schatzsecretär Jacobi bezeichnet das Gerücht von der Vertagung der Zuckersteuer als unbegründet ; die Regierung beschäftige sich fortdauernd mit der Prüfung der Vorschläge. Abg. v. Maltzahn- Gueltz ist für Commissionsberathung. Abg. Rickert bezeichnet die Auskunft des Schatzsecretärs als unzureichend; endlich einmal müsse gegenüber den Forderungen der Militärverwaltung eine Compen satio» bezüglich der übrigen Bedürfnisse eintreten; die strengste Prüfung sei geboten. Der Kriegs minister erklärt, die Forderungen hätten sich nicht früher übersehen und fixiren lassen. Was gefordert, sei zur Erhöhung der Schlagfertigkeit unerläßlich. Nach weiterer, wenig erheblicher Debatte, woran die Abgg. Delbrück, Richter, Grad und Schumacher theilnahmen, wurde der Nachtragsetat und das Anleihegesetz an die Budget-Commission überwiesen. Die Gesetze über die Quartierleistung und Naturalleistung für die bewaffnete Macht im Frieden werden nach kurzer Debatte an eine einundzwanziggliedrige Commission Derwiesen. Der Reichstag wird in dieser Woche nur zwei bis drei Sitzungen abhalten und die übrigen Tage für die Commissionen freilassen, damit die selben ihre Arbeiten fördern können. Berlin, 25. April. Das Abgeordnetenhaus nahm die ersten vier Artikel der Kirchenvorlage nach unerheblicher Debatte an. Bei Artikel 5 (Zulassung der Orden) spricht Abg. Virchow dagegen; derselbe verlangt eine authentische Inter pretation, um eine nachträgliche unvermuthete Auslegung zu verhindern. Abg. Gneist erklärt, die Nationalliberalen sähen sich außer Stande, für die Vorlage mit dem Ordens-Artikel zu stimmen. Abg. v. Dziembowski (freicons.) äußert politische Bedenken gegen den Ordens-Artikel. Fürst von Bismarck erklärt, die Regierung verschließe sich -en geäußerten Bedenken keineswegs, müsse aber im Gesammtinteresse des Vaterlands Gewicht auf das Zustandekommen des Gesetzes legen und alle Bedenken deshalb zurücktreten lassen. Abg. Windthorst ist gegen die von Virchow geforderte authentische Interpretation. In namentlicher Abstimmung wird Artikel 5 mit 230 gegen 117 Stimmen angenommen. Die Polen und das Centrum stimmten geschlossen chafür, die National liberalen dagegen. Der Rest der Vorlage wird genehmigt. Die Novelle zur Synodalordnung rc. -wird in erster und zweiter Lesung angenommen. Die deutschen Goldausprägunaen haben, wie jüngst gemeldet wurde, die zweite Milliarde über schritten. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß ein guter Theil dieser Ausprägungen bereits wieder im AuSlande in die Schmelztiegel ge wandert ist. Der „Hannov. Courier" theilt hierüber Folgendes mit: „Man schätzt den Ver brauch Deutschlands an Gold für industrielle Zwecke auf jährlich 33 Millionen Mark, wovon ein recht erheblicher Theil durch Reichsmünzen gedeckt wird. Nicht minder verbraucht auch die > schweizerische Industrie (Uhren) alljährlich erheb liche Summen Reichsgold, während Auswanderer und Reisende unsere Münzen über die ganze Welt verschleppen und namentlich die Vereinigten Staaten fortdauernd Gold an sich ziehen. Nach weisen läßt sich di« Umprägung von etwa 200 Millionen Mark deutscher Reichsgoldmünzen auf fremden Münzstätten. Schon vor einigen Jahren berechnete vr. Arendt den Goldabgang seit der .Münzrttorm auf 540 Millionen Mark, eine Schätz- zD jo KtchAchtW, Mittel für eine „PrnvorasiM , zum Kriege" greifen würde. Zur Verhaftung Schnebeles schlecht tzie „Norhd. Hllgem. Ztg.": »Wie wir aus zuver lässigster Quelle hören, ist durch Zcugenverhör festgestcllt, daß die Verhaftung vcs Polizeicom- missars Schnebele auf deutschem Gehiet erfolgt ist. Es wird dies von ihm selbst auch nicht in Abrede gestellt. Nach den an Ort und Stelle eingezogrnen Nachrichten über die Ver haftung des franz. Polizeicommissars Schnebele hat dieselbe auf Requisition der Staatsanwalt schaft und des Untersuchungsrichters stattgefun den, sobald sich Schnebele aus deutschem Gebiet betreten ließ. Derselbe hat den ihm die Ver haftung ankündigenden deutschen Polizeibeamten zu Boden geworfen und einen Fluchtversuch gegen die Grenze gemacht, ist aber dresseits der Grenze wieder eingeholt und dingfest gemacht worden. Die Anklage gegen ihn bezieht sich auf Betheilig ung an landesverrätherischen Umtrieben in den Relchslanden unter Mißbrauch seiner amtlichen Stellung zur Beförderung derselben. Die Ver haftung ist gerichtlich nicht beschlossen worden, ohne daß überzeugende Beweisstücke für die Schuld des Verhafteten Vorlagen. Wir theilen dies zur Richtigstellung der sogenannten Privat nachrichten mit, welche die „Bossische Zeitung" ihren französischen Quellen entnimmt, und wun dern uns keineswegs darüber, daß die Mitthei lungen dieses Blattes den Stempel der Partei nahme für Schnebele und gegen die Regierung tragen. Die Verräthereien derer, welche wegen ihrer Feindseligkeit gegen die deutsche Regierung die Sympathien demokratischer Blätter finden, werden, wie man weiß, die Folge haben, daß in einem etwai gen neuen französischen Kriege die Verluste der deutschen Heere und die Schwierigkeiten ihrer Aufgaben sehr viel größer sein werden, als sie gewesen wären, wenn die Verräthereien nicht be gangen wären. Diese Erwägung ist aber weit entfernt „freisinnige" Blätter mit Entrüstung zu erfüllen und mit Theilnahme für den Schaden und den Verlust an Menschenleben, den jene Verräthereien zur Folge haben, sondern sie ver mag das Wohlwollen nicht zu trüben, auf wel ches jeder Gegner Deutschlands in den „frei sinnigen" Blättern rechnen kann, so lange die Regierung des Reiches nicht in den Händen ihrer ehrgeizigen und unfähigen Gesinnungsgenossen ist." Rom, 25. April. Saletta verlangte tele graphisch die Entsendung zweier weiteren Bataillone Infanterie und einer Anzahl Kanonen. Die Expedition erfolgt in den ersten Tagen des Mai. — Der Gesandte Graf Tornielli ist auf seinen Bukarester Posten zurückgekehrt. uug dle vielfach al-zu hoch bezeichnet»^, diePrph Nasse aber als der Wahrheit am nächsten kommend erklärt. Genaue Angaben über unseren Gold umlauf sind naturgemäß unmöglich, doch wird angenommen, daß mindestens H5 Procent, viel leicht aber 30 Procent, also 500 hi- 600 Millionen Mark unserer Neuprägungen, bereits wieder in Abgang gebracht werden müssen." Durch Reichsgerichtserkenntniß ist bekanntlich ausgesprochen, daß Retourbillets nicht übertragbar sind und Zuwiderhandeln als Betrug zu bestrafen ist. Die preußische Staatsbahnverwaltung hat den Aushang dieses Erkenntnisses auf allen Stationen angeordnet. Das Urtheil des Kriegsgerichts gegen den Hauptmann a. D. Freiherrn v. Schleinitz ist vom Kaiser bestätigt und auch dem Angeklagten bereits mitgetheilt worden, dasselbe lautet auf drei Jahre Zuchthaus. Die Untersuchung gegen ihn erstreckte sich auf drei Fälle vollendeter und einen Fall versuchter Erpressung, ferner auf Urkundenfälschung, die in einem auf den Vetter des Schleinitz gezogenen Wechsel gefunden wurde. Während die früheren Angeklagten vom „Unab hängigen" sämmtlich zu Gefängniß verurtheilt wurden, hat den Freiherrn v. Schleinitz Zuchthaus strafe getroffen, welche mit Rücksicht auf die ihm zur Last gelegte Wechselfälschung überihn verhängt ist. Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß sind der Unteroffizier Richard Schlecht vom Pos. Ulanen- Regiment Nr. 10 und Sergeant Ludwig vom Schlesischen Ulanen-Regiement Nr. 2 wegen fort gesetzter Mißhandlung eines Untergebenen, welche eine Geisteskrankheit desselben zur Folge hatte außer dem Schlechtnoch wegen Mißhandlung eines anderen Untergebenen in fünf Fällen, beide mit Entfernung aus dem Heere und außerdem Schlecht mit 1 Jahr 8 Monaten Zuchthaus, Ludwig mit 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus bestraft worden. Die immer wahrscheinlicher werdende Nicht- bethciligung der meisten, wenn nicht gar aller monarchischen Staaten Europas an der für 1889 geplanten Pariser Weltausstellung ist für die Franzosen eine bittere Enttäuschung. Neuerdings ist auch auf Spanien kaum zu zähhn, und es soll daher überhaupt das Zustandekommen der Ausstellung zweifelhaft geworden sein; keinesfalls werde sie 1889 stattfinden. Die französische Regierung will versuchen, die Betheiligung der Großmächte für 1890 zu erlangen und dann die Ausstellung bis dahin zu verschieben, so sehr sich auch die Republikaner hiergegen sträuben. Be theiligen sich die Großmächte auch in diesem Falle nicht, dann wird man sich anderweitig entschließen müssen. Die Ausstellungsgebäude sind noch nicht angefangcn, die Arbeiten noch nicht einmal ausge schriebenworden. VorMai 1889 könnten die Arbeiten deshalb auch ohnedies schwerlich beendet werden. Paris, 24. April. Der gestern nach Berlin abgegangene Cabinets-Curier überbringt an den französischen Botschafter Herbette Instructionen über den Schnäbele-Fall. Die Antwort kann vor Donnerstag hier nicht eintreffen. Die Beschuldigung gegen Schnäbele lautet, nach einer Mittheilung des deutschen Geschäftsträgers, außer auf Ver führung deutscher Rekruten auch auf organisirte Spionage. Schnäbele hatte ein halbes Dutzend Agenten unter sich, die für den Kriegsminister Boulanger spionirten. Einer derselben, ein ge wisser Kuhn, war von ihm entlassen, in deutsche Dienste getreten und hat Enthüllungen gemacht. Ebenso sollen sich einige der übrigen Agenten nach und nach haben abfassen lassen, sodaß ein großes Beweismaterial gegen den Verhafteten vorliegt. Schnäbele war übrigens seit Wochen davon benachrichtigt, daß ein Haftbefehl gegen ihn ergangen sei und er hütete sich demzufolge längere Zeit hindurch, die Grenze zu überschreiten. — Die Verhaftung des französischen Polizei commissars Schnäbele ist auf Verfügung des Untersuchungsrichters erfolgt in Verbindung mit landesverrätherischen Vorgängen im Reichslande. — Der französische Justizminister conferirte übrigens am Freitag mit dem Minister Gablet und FlourenS anläßlich der Verhaftung des Polizeicommissars Schnäbele und trug alsdann dem Generalprocurator sowie dem Procurator von Nancy auf, sich nach Pagny a. d. Mosel zu begeben, um Bericht über die näheren Um stände wegen der Verhaftung einzuholen. — lieber die Affaire telegravhirt man weiter aus Paris: „Trotz großer Aufregung, welch« die Verhaftung Schnäbelc's hier umsomehr hervorruft, als das Gerücht verbreitet wird, dieselbe habe auf franzö sischem Gebiete stattaefunden, verhält sich di Presse im < nicht commentiren, —v—— liegen, und bis dahin annehmen, daß eS sich um den Uebereifer deutscher Beamten handle. Sie , „ glaubt nicht, daß die deutsche amtliche Politik Steudtner zu Gaußig und Schulze zu Neschwitz» Sachsen. Aus Anlaß des Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs brachten Vormittag 9 Uhr die Musikcorps derjenigen Regimenter, deren Chef inhaber Se. Majestät der König ist, demselben in der Kgl. Villa zu Strehlen eme Morgenmusik dar. Von Vormittag halb 12 Uhr ab geruhte Se. Majestät der König im Dresdner König!. Residenzschlosse zur Beglückwünschung zu em pfangen: die Herren der Kgl. und Prinzl. Hof staaten und den Ministcrialrath im Ministerium des Kgl. Hauses; die Kgl. Leibärzte, die active Generalität, die Kgl. Staatsminister, eine Depu tation des Rathes und der Stadtverordneten der Kgl. Haupt- und Residenzstadt, den hochwürdigen Bischof mit der katholischen Geistlichkeit. Hierauf brachten der Fürst von Schönburg-Waldenburg und der Graf von Schönburg - Hmterglauchau ihre Glückwünsche dar. Ihre Maj. die Königin empfing Mittags die Zutrittsdamen und die Hof damen. Die Familientafel fand bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg statt, welcher am 23. d. sein NamenSfest beging. Se. Majestät der König hat aus Anlaß seines Geburtsfestes eine große Zahl von OrdenS-AuSzeichnungen verliehen: Das Com- thurkreuz 2. Classe des Verdienstordens: Herrn Kreishauptmann Herm. von Salza und Lichtenau zu Bautzen. Das Ritterkreuz 1. Classe des AlbrechtsordenS: Herrn Oberamtsrichter Georg Herm. Bauer zu Löbau, Herrn Pfarrer Julius Gustav Ficker in Sohland a. d. Spr. Das Albrechtskrenz: Herm Buchdruckereibesitzer und Redacteur Otto Krausche in Kamenz und Herrn Bureauinspector Zenker, sowie Herrn Kon trolleur Carl Moritz Jänichen in Bautzen. Das Allgemeine Ehrenzeichen: Herrn Bahnwärter A. " * " )e in Bischof». jold in Groß drebnitz, "Herrn Bahnwärter Conrad in G«ß-, röhrShorf, und den Herren Gemeindevorständm