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Stets mahnt der Frühling Deiner zu gedenken, Denn all' der Bäume hoffnungsvolles Blühn, Es will den Blick der Sachsenherzcn lenken Auf unsre Landesfarben: Weiß und grün. Es mahnt der Fluren freud'ges Auferstehn, Mit Sang und Klang Dein Wieg'fest zu begehn. Und wenn die lauten Jubellieder schweigen, Dann rühmt Dich Heller noch des Volkes Dank. Die Freudenthränen, die zum Himmel steigen, Sie sind, o König, für Dich Lobgesang! Wer Liebe sä't wie Du, mit That und Wort, Der erntet reiche Lieb' auch fort und fort. » » » Wie ein Gestirn, das glänzend unfern Wegen In Hellem, reinen Lichte zieht voran, So strahlst Du Lieb' und Milde uns entgegen, Beglückend stets auf Deiner hohen Bahn. Carola, Albert, diese Namen stehn Im reinsten Glanz an unsers Himmels Höhn. Der Jubel tönt, die Freudenlieder dringen Durch's Sachsenland heut laut und ungezählt! Doch, ob sie auch viel tausendfach erklingen, Ein Drang, ein Geist hat alle sie beseelt! Sie alle flehn zum Sternenthrone hin: Schirm Gott den König! Schütz' das Haus Wettin! Stets warst Du uns der edelste Berather, Dein treues Wirken galt nur uns allein! Drum »vollen heut wir Dir, dem Landesvater, Die herzlichsten der Segenswünsche weihn. Und auf zum Himmel steige ein Gebet, Das Glück für unser Königshaus erfleht. Montag, den 25. April 1887, von Vormittags 'M Uhr an, sollen 1) im Amtsgerichtshofe hier zwei WirthschaftSwagen mit eisernen Achsen, eine Heckerschneidemaschine, eine Halbchaise, ein Instrument (Flügel), ein Kutschgeschirre mit neusilbernen Beschlägen und ein Glaswagen, hierauf 2) in dem am Biehlehdenwege hier gelegenen Stadtgute eine Dreschmaschine mit Zubehör versteigert werden, was mit dem Bemerken, daß die Gegenstände unter 1 von Vormittag 10 Uhr an zur Ansicht bereit stehen sollen und sich in dem am 15. d. M. angestandenen Versteigerungstcrmine ein Bieter nicht eingefunden hatte, bekannt gemacht wird. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 20. April 1887. Appolt, Ger.-Bollz. Bestellungen werden bei allen Postanstalten des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend in der Expedition dieses^Blattes angenommen. Zwei«« »vieHHster Jahr«a«g Donnerstag, den 28. April d. I., Nachmittags 4 Uhr, Versteigerung von 15 Meter Scheitholz und 1500 Wellen Reiffig im hiesigen Communwald. Versammlung beim Geißler'schen Bahn Wärterhaus am Schmöllner Wege. Stadtrath Bischofswerda, den 21. April 1887. Sinz Auf Antrag der Erben der verstorbenen Hausgrundstücksbesitzerin Anna Magdalene verw. Heide geb. Junker in Tröbigau soll das zu deren Nachlaß gehörige HauS- und Gartengrundstück Folium 60 des Grund- und Hypothekenbuchs, Nr. 39ö des Brandcatasters für Troblgau den 28. April 1887, Vormittags 1-12 Uhr, im Grbgericht z« Tröbigau öffentlich versteigert werden, was unter Bezugnahme auf die im Erbgericht zu Tröbigau aushängende Beschreibung des Grundstücks und die Verkaufsbedingungen hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 9. April 1887. Manitius. Der Socialisrnus des Neides. Ein Wiener Blatt hat in einer geistvoll abgefaßten Betrachtung die verschiedenen Arten des SocialismuS einander gegenüber gestellt und unter der Bezeichnung „SocialismuS des Neides- etwas gekennzeichnet, was wohl hervorragend nur in der österreichischen Reichshauptstadt vor handen ist, aber sich dennoch auch anderwärts zuweilen spüren läßt. In unsrer Zeit, wo die Socialreform die Kluft zwischen den Begüterten und den Unbemittelten durch Mitleid und thal kräftige Werke zu überbrücken sucht, wird der SocialismuS, welcher aus dem Schmerz über da» Elend entspringt, selbst dann noch mit Weich heit beurtheilt, wenn er im Uebermaße der Ber- Witterung sich mancher Verirrung schuldig macht. Socialisten haßt den Reichthum nicht deshalb, weil ihr Lebensunterhalt zu gering ist, sie ver abscheut nicht die Anhäufung der Güter, sondern wollen nur nicht, daß Diejenigen, die ihnen früher gleich standen, einen höheren Antheil an der materielle» Macht erlangen. Der SocialismuS des Elends wird hervorgerufen durch die Sehn sucht, in ein düsteres Leben einen Sonnenstrahl des Glückes zu leiten; er ist ein Kind der Ar- muth. Der SocialismuS des Neides hat gar kein Mitgefühl für die Leiden des Volkes; er will nicht die Beseitigung der Noth, sondern die Befriedigung der Genußsucht. Ganz besonders ist eS der Luxus der bürgerlichen Claffen, welcher diese Art von Socialisten m Wuth versetzt, während der von dieser Krankheit nicht angesteate Arbeiter recht gut weiß, daß es gerade der Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, -Mittwoch» und Gonnabend», und kostet einschließlich -der Sonnabends erscheinenden „belletristische« Beilage" rvirrtrljiihrlich 1 Mark SO P. Einzelne Nummer lO Pf. Es grüßt heut wiederum mit lauten Preisen, 'Dein treues Volk, o König, diesen Tag! -Hell jubelt es die alten frohen Weisen Der Sachsenlieder zu des Herzens Schlag! And auf zum Himmel tönt das schöne Wort: Gott schütze Albert, Sachsens Stolz und Hort! "AnserE alkmchlk« Körrig "Ulßcrt vonSaW« am SS. Geburtstage gewidmet. Für den wegen Verschwendung entmündigten Leineweber und Tagearbeiter Heinrich Wilhelm Mittag in Rammenau ist am heutigen Tage der Handelsmann Friedrich Wilhelm Kluge in Rammenau als Zustandsvormund in Pflicht genommen worden, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 7. April 1887. Manitius. Generalversammlung der Ortskrankencasse zu Bischofswerda Montag, den 25. April, Abends 8 Uhr, im Gasthof zur goldne« Sonne Tagesordnung: 1) Jahresbericht. 2) Rechnungsabnahme. 3) Allgemeines. Die Präsenzliste wird punkt V,9 Uhr geschlossen. Bischofswerda, am 15. April 1887. Der Borstand. Bernhard, Bogel, Vorsitzender. Nur zu erklärlich ist die verzehrende Ungeduld, welche Diejenigen ergreift, deren Mühen sich unablässig in demselben Kreise drehen, ohne Rücksicht auf Neigung und Fähigkeiten, ohne einen Punkt, der reizend und belehrend wäre. Diesem bemitleidenSwerthen SocialismuS stellt das Wiener Blatt einem anderen gegenüber, der nicht der Noth, sondern einer verderblichen Richtung des GemüthS entspringt, nicht etwa die Vernichtung des Elends anstrebt, sondern Leute aus den verschiedensten Ständen durch den Zug der Mißgunst vereinigt. Die Armuth fordert, was sie entbehrt der Neid verlangt auch das Ueberflüssige, wenn e» ein Anderer besitzt. Jede Partei, selbst die anarchistische, hat ihr Ideal, der SocialismuS de» Neides hat keines und will keine» haben. Diese Gattung von Der WIW FrMer, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe» ««d Umgegend. 'Amtsblatt da Kgl. Amtshailplmamischaft, da Kgl. Schuliaspectio» u. des Kgl. Hauptstcuaamtcs M Bautzen, sowie des Lgl. Amtsgerichtes und des Stadtrathes zu Bischofswerda. ' ' ' — -hwowtt-, welchem diesem Blatte dir weiieste Verbreitung finden, werden bis Dienstag und Freitag früh 9 Ubr angenommen u. kostet die dreigespaltene EorpuSzeilr 10 Ps., unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnseratrnbetrag 2d Pf.