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Em schwerer Unglüchtkall mit tödtlichem AuS- qasttz ereignete sich am Mittwoch gtge» Mittag auf dem Viehmarkte zu Radeburg. Unter den in großer Anzahl anwesenden -Lusern befand sich auch «in Gutsbesitzer au» Wrißenborn. Derselbe hatte zwei kräftige Ochsen gekauft und wollte die Thiere vom Marktplatze abführen. Eine» dieser Thiere wurde plötzlich bösartig, stieß dem Käufer ein Horn in den Unterleib und verwundete den Unglücklichen derart, daß er nach wenigen Minuten eine Leiche war. In Rothenthal bei Olbernhau starb der 43 Jahre alte Holzdrechsler Enzmann an Blut vergiftung. Derselbe hatte einer bei seinem Freunde B. an Milzbrand verendeten Kalbe, die emgescharrt werden sollte, ganz dem Gesetz zuwider, die Haut abgezogen, um einen Nutzen daraus zu gewinnen, und sich dabei ein wenig verwundet. Die Jacobikirche (im Volksmunde Nonnenkirche) in Freiberg wurde wegen dringlicher Reparaturen geschlossen und ist-die St. Jacobi-Gemeinde auf die Mitbenutzung des Domes angewiesen. Vor wenigen Tagen fiel von dem Deckengewölbe ein ziemlich morscher Stein und schlug dicht neben den Taufstein herab, zum Glück ohne Jemand zu verletzen. Herr Baumeister Quentin aus Leipzig, der um die Untersuchung des alten Bauwerkes ersucht wurde, soll die rasche Vornahme des,Um baues als unerläßlich bezeichnet haben. Vermischtes. — * Die Frau Stadtrath Helene v. Korn zu Breslau hat der Kirche zu Domaze bei Ingramsdorf ein treffliches v-änr-Geläute zum Geschenk gemacht, das an des Kaisers 90jähr. Geburtstag zum ersten Male ertönen soll. — Der Veteran Pusch in Schönbrunn bei Sagan, der in der Schlacht an der Katzbach einen Arm verloren, feierte seinen 93. Geburtstag. — Dem Seconde-Lieutenant der Husaren Nr. 6, Herrn Grafen Henkel v. Donnersmark, ist die Rettungs medaille verliehen worden, weil er beim vorjährigen Manöver einen Husaren vom Tode des Ertrinkens gerettet. — In Düsseldorf leben vier Geschwister, welche zusammen 333 Jahre zählen. Die einzelnen sind an der Gesammtsumme betheiligt mit 80, 82, 84, resp. 87 Jahren. Alle vier Personen erfreuen sich noch ganz vortrefflicher Gesundheit. — Beim Drucken und Schreiben entstehen leicht Fehler, selten aber sind sie so weittragend wie einer, welcher in Waldenburg in Schlesien entstand. Hier war als der Tag der Reichstags wahl behördlicherseits irrthümlich Dienstag der 21. Februar angegeben worden, während es doch hätte Montag heißen müssen. Die Wahl sand freilich am Montage statt, aber die unterlegene Partei will nun dieselbe auf Grund der falschen Angabe des Tages anfechten. Viele Wähler seien erst am Dienstag zur Wahl gekommen. Man glaubt, daß die Wahl cassirt wird. — Die Leitung des deutschen Schulvereins hat einstimmig beschlossen, die diesjährige Haupt versammlung in Wien abzuhalten. Als Ver sammlungstag ist der Pfingstmontag — 30. Mai — in Aussicht genommen. Die nöthigen Weisungen werden demnächst den Ortsgruppen bekannt gegeben. — Aus Heidelberg wird dem „Franks. Journal" gemeldet: In der Schlußsitzung des bürgerlichen Jubiläums-Ausschusses wurde hinsichtlich des Ueberschusses von etwa 36,800 M. bestimmt, daß 4000 M. für das hiesige Scheffel-Denkmal und 2000 M. zur Beschaffung eines Ehrengeschenks für Prof. Hoff in Karls ruhe, den künstlerischen Veranstalter und Leiter Aufnahme vorzügl. wissenschaftl. wirthschaftl. u. gesellige Ausbild. b. herzl. Fürsorge u. bill. Preis. Pension Lindenaustr. 30 I. Dresden. Tonhalle. An Stelle des krank gewordenen Dienst mädchens wird zur Aushilfe auf einige Stunden des Tages für häusliche Arbeiten sofort eine Arbeit-stau, sowie zum baldigen Antritt ein für den Dienst sich eignendes Mädchen gesucht. Hoffmann. Eine Frau wird zur Austvarttma bei einem älteren Herrn gesucht. Näheres in der Expedition dieses Blattes. Eft» Mädchen von 16 Jahren, welches schon gedient, auch das Nähen und Plätten ver steht, sucht baldigst einen Dienst. Näheres in der Exped. d. Bl. des Festzuges verwendet werden sollen, während V« Rest dem hiesigen Stadtrath zur einstweiligen Verwaltung und derrinstigen Verwendung zu gemeinnützigen Zwecken mit Zustimmung de- Bürger-AuSschusse» überwiesen werden soll. Der Betrag von 10 M. soll al» Grundstock für da« 1000jährige Jubiläum der Universität verzinslich angelegt werden. Derselbe wird bis dahin auf ungefähr zwei Millionen angewachsen fein. — Mit oben erwähnter Zuwendung von 4000 M. ist nunmehr der Fonds für das Heidelberger Scheffel-Denkmal auf 2b,620 M. angewachsen. Er hat mithin eine Höhe erreicht, die annehmen läßt, daß die Ausführung bald in Angriff genommen werden kann. — Gotha, 10. März. Hier wurde heute die 404. Feuerbestattung an der Leiche des Prof. vr. Reklam aus Leipzig, des bekannten Vertheidigers der Feuerbestattung, vollzogen. — Bremen, 14. März. Die Rettungs station „Putgarden" telegraphirt: Am 14. März von dem deutschen Ever „Gesiene", Capitän Roefer, gestrandet bei Warnkewitz auf Rügen, 3 Personen gerettet durch den Raketenapparat der Station Putgarden. — (Abermalige Erdbeben in Nord italien und Südfrankreich.) Nach in Rom am 11. März Abends eingegangenen Meldungen ist die Provinz Porto Maurizio am 11. März Nachmittag kurz nach 3 Uhr abermals von einem Erdbeben heimgesucht worden, gleichzeitig wurde ein heftiger wellenförmiger Erdstoß in Ventimiglia wahrgenommen. Die Bevölkerung hat die Häuser, welche bewohnbar geblieben waren, verlassen und sich in die nach dem vorigen Erd beben errichteten Baracken geflüchtet. — Aus Mentonc, 11. März, wird gemeldet: Heute Nachmittag 3 Uhr 10 Secunden erfolgte hier ein heftiger Erdstoß, durch welchen nicht blos die Möbel in den Häusern, sondern auch vielfach Mauern umgestürzt wurden. Der Erdstoß ist von Savona bis Nizza verspürt worden. Unter den Fremden in Monaco herrscht panischer Schrecken. — Nach in Paris eingegangenen Meldungen hat am 12. d. Nachmittag 2 Uhr 50 Min. in Nizza eine neue Erderschütterung und zwar abermals in der Richtung von Nordost nach Südwest stattgefunden. Der nämliche Erd stoß ist auch in Cannes, in Vintimille und in Diano-Marina beobachtet worden. — Aus Monte Carlo, 11. März, telegraphirt man: Durch eine neue gelinde Erderschütterung, welche sich durch kein stärkeres Geräusch als das Poltern eines Lastwagens ankündigte, wurde hier große Aufregung hcrvorgerufen, welche sich im Spiel saal durch ein fluchtähnliches Verlassen der goldbeladenen Tische äußerte; bewegte Gruppen vor dem Casino streiten über die Wahrscheinlich keit neuer Catastrophen. Während früher gemeloct wurde, daß das Erdbeben in Monte Carlo beinahe ohne Schädigungen vorübergegangen sei, erfährt man jetzt, daß daselbst das Casino und insbesondere das Hotel de la Terrasse vielen Schaden erlitten hat; statt die Ausbesserungen als Grund der Abweisung der Fremden einzugestehen, lehnte man die Vermiethung der Zimmer unter dem Vorgeben ab, Alles sei bereits vermiethet. Auch die gewaltigen Sprünge der Spielhölle hat man durch neuen Anstrich und Tapeten überklebt und rasch verdeckt. — AuS Genua schreibt man der „Münchner Allg. Ztg." unter dem 7. März: Die vor Kurzem von vr. Rud. Falb öffentlich ausgesprochene, seiner Ansicht nach theoretisch wissenschaftlich und empirisch durch zahlreiche Fälle begründete Ueberzeugung: daß zwischen Ein mittleres Logis, bestehen» ans L Ltuberr, 1 Kammer rm» Küche, wird per 1. April -« miethea gesucht. Adr. bittet man in der Exped. d. Bl. niederznlege«. Ate Putzer auf schleifrechte Arbeit finden bei gutem Lohne dauernde Beschäftigung. Granitschleiferei Meck. Hoffmeister K Ko. Gin Gchneidergeselle wird sofort gesucht von August Gueust, Uhyst a. T. Gin Gchneidergehilfe (guter Arbeiter) findet dauernde Beschäftigung bei Albst» Hille in Gaußig. s Erdstöße sieb ereignen werden, Hat nicht »nr unter her hiesigen Bevölkerung Aufregung und Sorge wach erhaltest, sondern auchdazu beiaetragen, viele Fremde an dem beabsichtigten Besuche diese» naturbevorzugten Gebiet» zu verhindern. E» dürfte daher für Ihre Leser von Interesse sein, von einem Schreiben Kenntnis,' zu nehmen, welches vr. Rudolf Falb soeben an den ihm feit ihren gemeinsamen Reisen in Südamerika - befreundeten Generalkonsul vr. Karl v. Scheqer gerichtet hat: „Es werden, wenn um den 9. und 24, März noch Erdstöße am Herd der Catastrophe (Diano-Marina) eintreten, dieselben so unbedeutend sein, daß man sie in Genua wohl kaum fühlen dürfte. Ein selbstständiger Herd ist Genua überhaupt nicht, und Alles, was es jetzt verspürt Kat, ging von dem einen koous Diano aus. Alle Gefahr ist vorbei, selbst für den Herd, um so mehr für die entfernteren Gegenden." — Der Melinit-Explosion in Belfort sind bis jetzt neun Todte zum Opfer gefallen. — (Ein Todtentanz.) Aus Brody wird dem „Wr. Tagebl." unterm 3. d. M. das folgende tragische Ereigniß gemeldet: In dem nahe der Grenze gelegenen russischen Städtchen Czernichowka fand am 27. v. M. auf dem gefrorenen Spiegel des Stromes ein Eisfest statt, an welchem circa 60 Personen Theil genommen hatten. Von 2 Uhr Nachmittags angefangen, führte die Jugend der Ortschaft bei den Klängen einer Musikcapelle Tanzproductionen auf und Lust und Freude herrschte auf dem festlich geschmückten Platze. Es war 4 Uhr Nachmittags, als plötzlich ein donnerähnliches Krachen der Eisfläche vernommen wurde, der Boden unter den Füßen der Tänzer in Bewegung gerieth und, an einzelnen Stellen auseinander klaffend, das Wasser im mächtigen Bogen empor schießen ließ. Ein Aufschrei, und die Gesellschaft, von Todesfurcht ergriffen, trachtete, das Ufer zu gewinnen. Nicht Allen war das geglückt, vierzehn Personen fielen der Catastrophe zum Opfer. Unter den Verunglückten befand sich auch ein Ehepaar, das erst vor vierzehn Tagen vor den Altar getreten und, für'» Leben ver bunden, nun gemeinsam den Tod gefunden hat. Bis heute ist es den Bemühungen gelungen, acht jener Unglücklichen aus dem Wasser zu ziehen, die unter der Eisdecke verschwunden sind. — New-Jork, 14. März. Auf derBoston- Providence-Eisenbahn stürzte der Personenzug 6 Meilen von Boston von der Brücke herunter, 33 Todte und 40 Verwundete. — Ein Hochbahn-Unglück hat sich in New- Jork ereignet. Auf der Third Avenue Hochbahn trat eine Versperrung der Züge ein. Viele Fahrgäste, des Wartens müde, stiegen aus und versuchten die nächste Station zu erreichen, indem sie entlang einen engen, nicht mit Schienen belegten Fußweg neben dem Geleise gingen. Durch eine noch nicht aufgeklärte Ursache entstand ein Gedränge auf dem schmalen Pfade und eine Anzahl Personen stürzte von bedeutender Höhe in die Straße hinab. Vier wurden todt und sechs in schwerverletztem Zustande aufgehoben. Auf dem Dresdener Fettviehmarkte standen am 14. Miirz zum Verkauf: 437 Rinder, 1263 Schweine, (darunter 195 Ausländer), 1067 Hammel und 257 Kälber. Der Geschäftsgang war wieder flau; man zahlte für Rinder I.Waare 50—53, 2. Maare 41—44, 3. Maare 25 Mark, für Bullen 40—48 Mk. pro 100 Pfund Fleischgewicht. Schweine in beste engl. Kreuzung erzielten: 1. Maare 50—53, 2. Maare 46—48, Mecklenburger 50—52, Oswmcimer45—46, Bakonyer 51—52Mk.beiden üblichen Tarasätzen. Hammel pro Paar von 100 Pfd. kostete, feinste englische Lämmer 54—56, Landhammcl 45—47, Ausschußwaare ohne Gewichtsgarantie 25 Mk. Kälber je nach der Güte 40—55 Pf. pro Pfd. Fleischgewicht. findet dauernde Beschäftigung in der Schmiede zu Reu-Schmülln. Ei« Knabe, welcher Lust hat Hutmacher zu werden, kann in die Lehre treten bei . Heinrich Drach, Hutmacher. Ein junger Mensch wird als Lehrling gesucht vom Stockfabrikant Herr»»». Wahl, kleine Kirchgaffe. Ein Knabe, welcher Lust hat Sattler und Tapezierer zu werden, kann in die Lehre treten. Näheres große Töpfergasse Nr. 13.