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» so Pf . , wird aber für 10 Mk. verkauft, Dft von -bat'Dtßtfchrn Gt^imdheitS 1 Eampagpje versandten Rezepte werden weder von ei-em Arzt» noch sonst von einer Medizinalpetstn, so«, dern lediglich von jenem p. Benihardi Hierselbst verschneben. DaS Publikum wird hierdurch wiederholt vor dem unlauteren Treiben der Deutschen GesundheitS-Compagnir, beziehungsweise vor der Kurpfuscherei des Richard Mohrmann und des p. Bernhardt ernstlich gewarnt. — In der gegenwärtigen Zeit, in welcher der Landmann vielfach mit künstlichem Dünger umzugehen hat, ist in Bezug auf diesen Umstand eine Mahnung zu erhöhter Vorsicht sehr am Platze, was auch folgender Vorfall beweist. In einem Dorfe Hannovers starb vor einigen Tagen ein Oeeonom an Blutvergiftung, und zwar des halb, weil er in eine Wunde am Finger künst lichen Dünger bekam. Also nochmals — Vor sicht bei der Handhabung mit künstlichem Dünger. — Die „Getreuen von Jever", welche die 101 Kibitzeier, die sie dem Fürsten Bismarck alljährlich als Geburtstagsgeschenk darbringen, in diesem Jahre erst am Gründonnerstag über mitteln konnten, haben der Sendung als Widmung noch ein Berslein beigefügt, das wie folgt lautet: Dem Fürsten Bismarck! Freuet unse Canzler sick, Freut wi uns »ich minner, Hoch lew' Du, Geburtsdagskind, Hoch Dien Fro und Kinner! Jever, I. April 1887. Die Getreuen. — Kürzlich ist man in der Gegend von Wesel an der alten Römerstratze in der Nähe der Offenberger Mühle beim Aufwerfen einer Grube auf die Grundmauern eines befestigten römischen Lagers gestoßen. Soweit man bis jetzt beurtheilen kann, bildete das Lager ein großes Viereck mit vier Thürmen. Man ist emsig be schäftigt den ganzen Grund möglichst unbeschädigt offen zu legen. Bereits ist eine Menge inte ressanter Gegenstände aufgefunden worden, darunter einige riesenhafte Scelette (vermuthlich wohl deutscher Söldner), alle Arten von Waffen, goldene und andere Münzen mit deutlicher Inschrift, Haushaltungsgegenstände und Küchengeräthe. — Eine schneidige Leistung hat während eines der Osterfeiertage ein Berliner Radfahrer aufzuweisen gehabt. Derselbe hatte um den Preis von 1500 M. gewettet, in 2*/, Stunden mit dem Zweirad von Berlin bis Bahnhof Müncheberg zu fahren, d. h. eine von circa 7 deutschen Meilen, zu welcher der Personenzug auf dem geraden Bahnkörper 1>/, bis 2 Stunden gebraucht. Die Wette wurde glänzend gewonnen, denn Betreffender traf schon in 2^ Stunden an seinem Ziel ein. — Im Südosten Berlins ist in der Nacht zum Ostersonntag ein gräßlicher Raubmord ver übt worden. Man fand am Sonntag Morgen den in der Adalbertstraße 60 wohnenden Kauf mann Kreiß in seinem Blute liegend. Um seinen Hals fand man einen Strick geschlungen und an der Stirne eine schwere, klaffende Wunde, anscheinend von einem Hammer oder schwerem Gegenstände. Neben Kreiß lag eine zerschmetterte Lampe, sodaß man auf einen Kampf zwischen dem Mörder und seinem Opfer schließen kann. Aus dem unten geöffneten Geldspinde war der Inhalt der kleinen Casse, 900 Mark, geraubt. Auch die goldne Kette und die Uhr hat der Mörder dem Ueber- fallenen geraubt. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß der Thäter sich in das Lager, welches in Verbindung mit ver Privatwohnung steht, ein geschlichen und, mit der Ocrtlichkeit wohl vertraut, die That Sonnabend Abend gegen 10 Uhr ver übt hat. Der Ermordete stand im Wz* von rtwa 35 Jahren und ist vermögend. Die Mörder' deS GlaKivaarenhändlers Kreiß sind noch nicht bestimmt ermittelt, doch sind bereits mehrere Verhaftungen erfolgt. Kreiß soll seit einiger Zeit Drohbriefe erhalten haben des Inhalts, daß er erdrosselt werden würde. — Ein schreckliches Ende fand der junge Gutsbesitzer Oswin Pohle in Nitzschka bei Schmölln im Altenburgischcn. Dersrlbe kam ver gangenen Sonnabend unter den Krimmer (eiserne Egge) wobei ihm ein Zinken den Unterleib durch stach; auch wurde er noch eine Strecke von den scheu gewordenen Pferden geschleift. Der Tod trat erst am Montag früh '/,3 Uhr ein. Der Verunglückte stand im 20. Lebensjahre und war Besitzer eines größeren Bauerngutes. Er hinter läßt die Mutter und einen um einige Jahre älteren Bruder, welcher ebenfalls ein Gut besitzt. — Wongrowitz, 12. April. Im Alter von über 105 Jahren verstarb dieser Tage der Auszügler Nowicki. Derselbe war 1781 geboren und seiner Nationalität nach ein Pole. — Ueber einen Vorfall, der noch der Auf- Mrung bedarf, berichtet die „ Franks. Ztg." Folgendes au» Köln, 12. Ahnt: Harte Nachmittag schossen atz? den» Wallt hit'ter dtn Lasematten L i» der Büchsenmacher« befindliche Pionnierr mit Mauser- Gmehren auf einander. Der eine wurde in die Schläfe getroffen und sofort gctödtet, während der andere noch lebend, aber hoffnungslos verletzt in's Krankenhaus gebracht wurde. Ueber die Ursache und den Hergang der schrecklichen That weiß man noch nichts. Heute Morgen hatten die Beiden noch in freundschaftlicher Weife verkehrt. — In der Nacht zum 11. d. M. ist der 44 Jahre alte Weber Franz Riedel aus Hilgersdorf in Böhmen infolge Mißhandlung bei einer Schlägerei auf der Straße verstorben. — Ein schreckliches Unglück hat sich vor einigen Tagen auf dem Viehmarkte von Ayen im französischen Departement CorrSze ereignet. Als die Volksmenge gerade am dichtesten war, stürzten sich die zahlreichen Gruppen von Stieren, Ochsen und Kühen, von einer plötzlichen Panik ergriffen, auf den Marktplatz und zertraten Alles, was sie auf dem Wege fanden. Es herrschte während einiger Augenblicke eine unbeschreibliche Verwirrung. Alle flohen schreiend vor den toll gewordenen Thieren, die dadurch nur noch wüthender wurden. Als endlich die Ruhe her gestellt und die Bestien gebändigt waren, fand man zahlreiche Opfer liegen: Zwei Todte und fünfzig Verwundete. — Unglaublich, aber amtlich durch Zahlen nachgewiesen ist, daß in den letzten 10 Jahren 218,578 Rüssen, Männer und Frauen, nach Sibirien verbannt worden sind. 2867 starben auf dem Transport dahin. — (Ein Goldminenschwindel.) Vor sechs Monaten trat in London mit blendenden Ankündigungen die australische „Mount Morgan Gold Mine Company" an der Börse auf. Ihr Capital bestand in 200,000 Aktien zu 1 Lstr., von denen über die Hälfte schon in festen Händen sein sollte, so daß dem Publikum nur für 92,000 Lstr. Aktien angeboten ward. Den Hauptköder bildete ein amtlicher Bericht des Agenten von Queensland, Jack, der von reichen Goldlagern sprach, die sich auf den 14 Acker Landes der Gesellschaft befinden sollten. Das Publikum ließ sich täuschen. Hinterher stellte sich aber heraus, daß die Gesellschaft jene Goldlager, die sich in dem Becken eines Geisers sammelten, in ihr Gebiet keck hineingeschwindelt hatte, obschon jene 14 Acker von dem goldreichen Geiserbecken ziemlich weit entfernt lagen. Der Canzleihofrichter verurtheilte daher die Gesellschaft zum Wieder einkauf der unter trügerischem Aushängeschilde abgesetzten Aktien nebst einem Zinsenzuschage von 5 Proccnt. — Der mit seiner gegen 250 Köpfe starken Mannschaft für verloren gehaltene Robbenfang dampfer Eagle langte am 10. d. wohlbehalten in St. John (Neufundland) an. — Gegen einen belgischen Schaffner fand am 4. d. vor dem Brüsseler Apcllhofc eine Ver handlung statt. Dieser Beamte der großen bel gischen Centraleisenbahn hatte die Züge von Aachen nach Antwerpen zu begleiten, eine Strecke, die besonders von deutschen Auswanderern viel benutzt wird. Der Schaffner hatte sich nun, wie aus den Verhandlungen hervorgeht, mit einer ganzen Bande von Kümmelblättchcnspielern ver bunden. Er vertheilte die Spieler in die einzel nen CoupeeS und wies dann den deutschen Aus wanderern in diesen die Plätze an. Natürlich wurden diese gehörig gerupft und der Schaffner erhielt von dktn Gewinn seinen Antheil. 2 dieser Etliche tonnten ihm nachgewiesen werben; er wurde abgesetzt und der Gerichtshof fügte 18 Mvnate Gefängniß hinzu. — Die Memoiren des Grafen Beust sind in englischer Uebersetzung erschienen. — Em außerordentlicher Fang ist am vorver gangenen Sonntag in Skegneß (England) gemacht worden. Der Direktor der dortigen Dampfschiff fahrts-Gesellschaft bemerkte in der Frühe des Morgens einen' gewaltigen Walfisch, der sich ungefähr eine halbe englische Meile von der Landungsbrücke entfernt zwischen Sandbänken verfangen hatte. Aus diesen gab es nur nach Norden einen Ausweg. Nach verschiedenen ver geblichen Versuchen, ostwärts durchzubrechen, näherte sich der riesige Fisch zuletzt der Küste, wo das Wasser tiefer war. Hier kam er in Collision mit der Landungsbrücke, die er fast zum Wanken brachte, wobei er sich aber an einer eisernen Spitze schwer beschädigte. Einer der Zuschauer benutzte diese Gelegenheit, dem Thicre einen mächtigen Haken in den Kopf zu schleudern. Zugleich gab Alles, was Gewehre hatte herbei schaffen können, eine Salve auf den verwundeten Walfisch ab. Nach dreistündigen Angriffen war endlich das Thier so geschwächt, daß man sich 'semr» Schwang!ÄchlutzgchenrTaurS an'» Land ziehen konnte. Da» 47 Fuß lange.Unthier scheint ein Grönland-Wal zu Kn, «l Vißt . lH Fuß im Gürtel, die Maullänge beträgt 19 Fuß, die Schwanzbreite 10 Faß 4 Zoll. 1t — (Die Strandung des Dampfer» „Victoria" auf der Fahrt von New- Haven nach Dieppe.) Eingetroffene genauere Nachrichten über den Untergang der „Victoria? haben die bis zuletzt festgehaltene Hoffnung, ' daß es bei diesem Unfall ohne Verlust von Menschenleben abgegangen sei, zu nichte gemacht. Noch ist die Zahl der Ertrunkenen nicht sicher festgestellt, doch haben voraussichtlich 25 Passa giere ihr Grab in den Wellen gefunden. — Ein entsetzliches Bild von dem noch immer in voller Blüthe stehenden afrikanischen Sklaven handel entrollt ein aus Kairo vorliegender Bericht. Nach Mittheilungen von Bord der eben im Rothen Meere befindlichen Jacht des Herzogs von Hamil ton haben die englischen Kriegsschiffe „Delphin" und „Albatroß", die von einem Agenten Namens Wylde auf die Spur geleitet worden waren, einen bedeutenden Sclaventransport in der Nähe von Suakin abgefangen. Dort lagen nämlick am Ufer mehrere „Dhows", deren Cargo angeblich aus Wolle bestehen sollte, die aber in Wirklichkeit bestimmt waren, die in der Nähe verborgen ge haltene menschliche Fracht von unglücklichen Negern aufzu nehmen. Bei der zuerst an der Küste an gestellten Fangjagd fand man etwa 100 Sklaven in der Umgegend versteckt. Die meisten derselben entkamen, doch gelang es, 20 derselben habhaft zu werden. Dieselben erzählten, daß ihr Trupp nur der Rest von dreihundert wäre, die aus dem Innern zusammengetrieben worden, aber auf dem Wege zu Grunde gegangen waren. Man kann aus dieser bxredte» Statistik ersehen, mit welcher Grausamkeit diese Ueberlandführungen von Sklaven bewerkstelligt werden. Bei der Untersuchung der Dhows fand man 30—40 der Unglücklichen an Bord. Zugleich ergab die Prüfung der SchiffS- papiere die erbauliche Thatsache, daß die Capitäne im Besitz von Erlaubnisscheinen der Regierung waren, eine Thatsache, die genügend beweist, daß man in Suakin nicht die geringsten Anstrengungen macht, um den Sklavenhandel, der sich in Händen eines Rings von einheimischen Händlern befindet, zu unterdrücken. Sonntag Quasimodogeniti. '/,8 Uhr: Beichte und Eommunion. Herr Archid. Seyfert. Früh '/,9 Uhr: HauptgotteSdirnst. Hr. Archid. Seyfert. Nachm. 1 Uhr: Betstunde. 2 Uhr: Katechismusunterredung mit den Jünglingen. Herr Archid. Seyfert. Abends 8 Uhr: Jünglingsverein, a) für die Lehrlinge in der Herberge z. Heimath. d) für Erwachsene, Graul'S HauS. Freitag früh 9 Uhr: Betstunde. Herr Archid. Seyfert. Getraut: den 11. April der Tagcarbeiter Kettner zu Ober-Pupkau und A. B. Zeiler aus Geißmannsdorf; und der hies. Glasmacher Krausche nnd die Fabrikarbeiterin Ziegenbalg. Geboren: den 6. April dem hies. Schuhmacher Gnauck ein Sohn, und dem hies. Raths- und Polizeidiener Hofmann eine Tochter; den 8. April dem hies. Schneider Schäfer eine Tochter; de» 9. April dem hies. Bahn arbeiter Jakob eine Tochter; den 10. April dem hies. Biickermeister May ein Sohn; den 8. April dem Hof- theatercanzlisten Pittrich eine Tochter; den II. April dem hies. Glasschmelzer Ay ein todter Sohn; dem hies. Maurerpolier Wittekind eine Tochter. Gestorben: den 7. April eine Tochter des hiesigen Glas - machers Kunze, 7 Mon. alt; den 10. April der Tischler meister Rietschel aus Geißmannsdorf, 07 Jahr S Mon. alt, sowie der Lehrer vm. Fröde, 09 Jahr 5 Mon. alt; den 14. April ein Sohn deS Fabrikarbeiters Ryback, 1 Jahr 3 Hkon. alt. Schulbücher, Schultoruister, Schultasche«, sowie alle anderen Schaluteafilie« empfiehlt gut und billig Clemens Löhnert. Schulbücher empfehlen alle Sorten Grafe L Cnderlein. Feinste Preihelbeeren, mit und ohne Zucker gesotten, empfiehlt billigst Ad. RSther s «lttwe. Klavierschule« empfehlen ein großes Sortiment Grafe L Euderleiu.