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Kott segne, schütze unö erhalte unsern Haiser Wilhelm! , _ >8 Ber ¬ it« und seiner Ehre in Bekanntmachung. ES ist neuerdings wiederholt geschehen, daß im hiesigen Bezirk vorgekommene Fälle von ansteckenden Krankheiten, z. B. Typhus und Diphtheritis, erst sehr spät, — sogar erst nachdem schon der Tod des Kranken eingetreten oder eine Mehrzahl von Personen von der Krankheit befallen war, — zur Kenntniß der unterzeichneten Amtshauptmannschait gebracht worden sind. Um die zu Unterdrückung der Krankheit und Verhinderung der Weiterverbreitung vorzunehmenden Maßregeln rechtzeitig anordnen zu können, sieht sich die Amtshauptmannschaft daher veranlaßt, allen Haushaltungsvorständcn zur Pflicht zu machen, jeden in ihrer Haushaltung vorkommenden derartigen Erkrankungsfall unverzüglich dem betr. Gemeindevorstand, bez. Gutsvorsteher anzuzeigen. Die Letzteren aber haben von jedem zu ihrer Kenntniß kommenden, innerhalb ihres Bezirks aufgetretenen Krankheitsfall dieser Art, — gleichviel ob sie denselben amtlich oder auf andere Weise in Erfahrung gebracht haben, — bei Ordnungsstrafe bis zu 60 Mark sofort der unter zeichneten Amtshauptmannschaft Anzeige zu erstatten. Königliche Amtshauptmannschaft Bautzen, den 17. März 1887. von Boxberg. drei größten Ahnen, des Kurfürsten Frichchh Wilhelm von BraÄdeNbura, de« Preußischen i. «nd de» He Avrf-pst war . „ ./Mhein-, Weser, und Oderstrom fremd« Nationen Gefangene Soldatenkönigi Königs Friedt es, der eL m waren"; König Friedrich Wilhelm I. kündest "dep preußischen Stäuben die Absicht, den Staat „wie einen rookvrckvdroooo zu stabilsten"; FriedrichII. aber trat den absolutistischen Aeußerungen des FranzosenttnigL. Ludwig XIV. mit den Worten entgegen, daß er sich als den ersten Diener des Staates ansrhe, Auf der langen Bahn von dem für Preußen so unseligen Frieden von Tilsit (9. Juli 1807) bi« zu dem für ganz Deutschland so ruhmvollen Sieg bei Sedan (1. September 1870) hat unser Kaiser die soldatischen Tugenden seiner Ahnen noch weit übertroffen, bis zum Heuthen TlW.arbeitete er aber auch uner müdlich, als erster Staatsmann an dem Wohle des deutschen Volkes, dem er noch am Spätabend seines Lebens mit der in Aussicht genommenen Invaliden- und Altersversorgung der Arbeiter etwas zu schaffen wünscht, das man als sein köstlichstes Bermächtniß anzusehen hätte. Jeder Tag seines Lebens bestätigt das Wort, das er am Tage der Uebernahme der Regentschaft (7. Oct. 1858) sprach: „Meine Kräfte gehören dein Vaterlande!" Die schwankende Volksgunst suchte er nie; er schuf Vieles für die Nation, was dieselbe im Anfang verkannte und bekämpfte, mit der Erkenntniß seines Wirkens zollte ihm aber dann auch Jedermann die liebevollste Verehrung, die seine Heldengröße verdient. Er sagte vor 29 Jahren als Prinz-Regent: „Vor Allem warne ich davor, daß die Regierung sich fort und fort treiben lassen müsse. Wenn in allen Regierungshandlungen sich Wahrheit, Gesetzlich keit und Folgerichtigkeit ausspricht, so ist eine Regierung stark, weil sie ein reines Gewissen hat und mit diesem das Recht, allem Bösen kräftig zu widerstehen." Früh entrollte er die nationale Fahne und kündete laut: „Meine Pflichten für Preußen fallen mit meinen Pflichten für Deutschland zusammen." Nur ungern zog erst stets das Schwert und wie er dachte, wenn er rrmdräut und Deutschland den Keim der Zer splitterung iniM ttug, HE sö Prinz Wilhelm als Knabe mit erleben müssen, daß nach der uMWliM^Schlacht bei Jena dch aste Reich st und Prrußm dashrößte Glend Schmach erfuhr. Wie ein Feuer seine Seele die Mahnung sein« e» that, havon zeugen die Worte (am IG. -M 1870): „Hat D« gewaltigungch seines. Recht' früheren Jahrhundert st-deiaen ... erst«- es sie nur, weil e» in sein« Zerrissenheit nicht wußte, wie stark es war. Wir nmden für unsere Freiheit und für unser Mcht Men dk Gewaltthat kämpfen, uno in diesem Kampfe, in dem wir kein andere» Ziel verfolgen, al» den Frieden Euro pa« dauernd zu sichern, wird Gott mit un» sein." Gott ist mit unseryn KaAr gewesen; dem Mederyersteller des deutschen Reiche» wurde da» hohe Glück zu Theil, am Abend seine» Leben» die freudige Erhebung eine» großen, in Frieden geeinten Volke» zu sehen, dem er selbst, nach den Worten des deutschen Kronprinzen (am 1. Jan. 1877) „Vorbild aller Tugenden war und Schöpf« jener neuen Ordnung, die Preußens Ruhm erhöhen, Deutschlands Größe neu und fest begründen halfen." Die Wege Deutschlands auf dem wirthschastlichen und finanziellen, auf dem socialen und kirchlichen, auf dem klerikalen und weltmarktlichen Gebiete waren und sind keine leichten und geebneten. An manchem Kreuzwege streiten wir uns noch über den einzuschlagenden Pfad, aber des Kaisers treue Sorge und Theil« nahnie begleitet, stets die Arbeit des deutschen Volkes, das ihm vertraut, vollbewußt, dadurch zum innern Frieden und zur Wohlfahrt zu gelangen. Erst in allerletzter Zeit gab die Mehrheit des deutschen PolkeS ihm bei den ReichStagswahlen einen neuen glänzenden Beweis seiner vertrauensvollen Anhänglichkeit, und diesen Wahlausfall bezeichnete der greise Monarch als sein schönstes Geburtstagsgeschenk. Dem Vater de» Vatcrlandes, der so lange treu und eifrig für Deutschlands Wohl stritt und litt, sorgte und arbeitete, weiht an seinem 90. Geburtstage das deutsche Volk die innigsten Glückwünsche, die darin gipfeln, daß es Golt gefallen möge, unserm Kaiser noch einige wohlverdiente, frohe Jahre ungetrübten, friedlichen Glückes zu gönnen. DaS deutsche Volk widmet heute inbrünstige Dank gebete der Vorsehung, die seinem ersten Ober haupte ein so langes, thatenreiches Leben verlieh,, und daran knüpft es die fromme Bitte: nderkrst und Preußen das-größte «lend , tiefste Schmach erfuhr. W»e ein Feuer- .Mel M feine Seele die Mahnung fein« MenMiltter, d« Königin Louise, die denjungen Dohenzoll«n«Prin»en zurief: „Werdet Männer, befreit Euer Volk von d« Schande und der Erniedrigung, «.der e» schntzrchstt!" Zeuge d« DemüthigungDeutschlandSundder Zertrümmerung de» preußischen Staate», gelobst «sich im Innern, entweder die Schmach zu rächen und im Herzen Europas das deutsche Reich neu zu schaffen od« al» Held zu sterben, wie Prinz Lom» Ferdinand von Preußen. In wie groß artig« Weise Prinz Wilhelm diesem Gelübde treu geblieben ist, wie er da» preußische, Heer organisirte, welche SiegeSthatcn er an der Spitze desselben vollführte, das ist zu oft erzählt worden, um es hi« wieder einzeln vorzusühren Der hi« zugemessene Raum ist dazu viel zu eng, die Stimmung am heutigen Festtage eine viel zu gehobene und weihevolle, um alle die vielen weltgeschichtlichen Thaten unseres Kallers noch mals einzeln aufzuzählen. Durch ihn wurde Preußen zur Vormacht im deutschen Reiche, durch ihn ist die Kleinstaaterei und die Zersplitterung beseitigt worden, die Deutschland zu einem Spiel ball der fremden Staatskunst machte, durch ihn ward das deutsche Reich wieder geeint und zu dem mächtigsten Staat Europas, den zwar die Nachbarstaaten nicht lieben, aber nicht mehr mißbrauchen und verspotten können und dem sie mit Ehrfurcht das Verdienst zuerkennen müssen, daß er die stärkste Schutzwehr für den Frieden de» ganzen Welttheils ist. Wenn wir die großen Thaten und mannig fachen Erlebnisse unseres Kaisers an unserem geistigen Auge vorüberziehen lassen, fallen uns besonder» zwei Dinge auf, die sich wie goldene Fäden durch sein neunzigjähriges Leben ziehen, seine echt männliche, kerndeutsche Gesinnung und sein peinlich strenges Pflichtgefühl. In beiden Punkten vereinigt unser Kaiser die Vorzüge seiner Zwangsversteigerung. Das i« Grundbuche auf den Namen des Andreas Karl Raufer in Bischofswerda eingetragene Feld- und Wiesengrundstück Nr. 906 und- 907 des Flurbuchs, Folium 1156 des Grundbuchs für Bischofswerda, geschätzt auf 3170 Mark, soll an unterzeichneter Amtsstelle zwangsweise ver steigert werden und ist der 31. März 1887, Vormittags 10 Uhr, als BersteigerungStermin, sowie der 9. April 1887, Vormittags 11 Uhr, al« Termin zu Berküuduug des Bertheikmasplarrs anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei deS unterzeich net« Amtsgerichts eingesehen werden. Bischofswerda, am 21. Januar 1887. KöniglicheSAmtsgericht. Rüchler. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben des, BaumeistnS Johamr Watchelf Mütze hier sollen die zu dessen Nachlaß gehörigen Grundstücke, und zwar r 1) da« an der Ohorner Straße hier gelegene, im Jahre 1880 neuerbaute Hau- mit Garten und Zimmerplatz, Nr. 167L deS Brd.-Cat., Nr. 1216 de» Flurbuch», Fol. 396 de» Grund- und Hypothekenbuchs für PulSnitz, 18^ Ar Flächenraum enthaltend und mit 170„v Steuer-Einheiten belegt, 2) da« am Süßberg gelegene AeldgrimdftüK, Nr. 990 des Flurbuchs, Fol. 884 deS Grund« und Hypothekenbuchs für PulSnitz 23,i Ar Flächenraum enthaltend und mit 3^ Steuer-Einheiten belegt, den 4. April 1887, Vormittag» LV Nhr, freiwillig meistbietend an hiesig« AmtSgnichtSsstlle versteigert werden.