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we! igrün, wesche beeett» 486 ArbntSlose ' ' auMtem Äb« die 38 chtist- 1000 Reisenden Nachtlager gewähren. Der I Pflege der weiblichen Jugend widmen sich in rettender Arbeit die Magdalenen-HilfSvereine mit I ibren Asylen und in bewahrender Fürsorge die Mägdeherbergen, während für. Lehrlinge in Leipzig ein gutbenutzte» Lehrling-Heim besteht. Die Krankenpflege durch Diaconissen hat nunmehr in 20 Gemeinden de» Landes Eingang gefunden und wird fehr begehrt. Um so dringender ergeht der Ruf, daß geeignete weibliche Kräfte dem Diaconissenberuf sich widmen möchten. Dem ver derblichen Einflüsse schlechter Schriften stellt sich die Arbeit der Schriftenvereine entgegen. Der Aus bildung geeigneter Kräfte für ven Dienst der inneren Mission dient die Brüderanstalt in Gor bitz, und den treuen Dienern, die in solcher Arbeit ihre Kraft verzehrt haben, hilft der Landesverein die Sorge für ihre alten Tage tragen und erleichtern. Allen diesen Arbeiten ist der Ertrag der vorjährigen Collecte, welche einschließlich einer besonderen Einzelgabe von 1000 M. auf 16,306 M. sich belaufen hat, zu Gute gekommen. Von Anstalten in Dresden und Umgegend empfingen der Magdalenen-Hilfs- verein 465 M., die Mädchenerziehungs-Anstalt „Pniel" in Hosterwitz 155 M., der Hospitalbau der Diaconissenanstalt, der Schriftenverein und die Diaconenbildungsanstalt in Ober-Gorbitz je 930 M., die Unterstützungscasse für invalide Berufsarbeiter der inneren Mission 775 M. und der Landesverein für innere Mission für seine eigenen Bedürfnisse 1085 M. Bezüglich der Reichstagswahl in Kamenz bemerkt das dortige Amtsblatt, die „Kamenzer Wochenschrift", in fehr treffender Weise wie folgt: Wenngleich das Resultat der Reichstags wahl in unserem 3. Wahlkreise zur vollen Befriedigung gereicht, so wird doch in unserer Stadt selbst diese Genugthuung durch die Thatsache getrübt, daß das socialdemokratische Element hier gerade in unverhältnißmäßig großer Anzahl ausgetreten ist und gewählt hat. Wohl ist dessen geschlossenes und einmüthiges Zusammen wirken hauptsächlich Folge der außerordentlich thätigen Agitationen, der durch auswärtige Agenten im Verborgenen veranstalteten Versammlungen (wie man hört, hat u. A. eine solche im Walde bei Hennersdorf stattgefunden) und der Ueber- rednngen und Vorspiegelungen sowohl dieser als der demokratischen Presse und Flugschriften, und man darf sicher annehmen, daß ein Theil der hiesigen socialdemokratischen Wähler weniger aus eigener selbstständiger Ueberzeugung, als infolge von Uebcrredungen und Vorspiegelungen gestimmt hat, allein man wird sich doch mehr und mehr bewußt, daß dem weiteren verderblichen Umsich greifen jenes Parteitreibens ein Damm entgegen gesetzt werden müsse. Fragen wir uns zunächst, aus welchen Elementen besteht diese Partei in unserer Stadt? so müssen wir uns leider sagen: Aus solchen hauptsächlich, für die die allgemeine Humanität fortwährend arbeitet, für die die Fürsorge der Behörde sowohl wie zahlreicher privater Kreise unausgesetzt thätig ist, um in Krankheits- und Nothfällen helfend und lindernd einzugreifen, deren Kinder Schulgeldbefreiung und Ermäßigung rc. genießen, denen zum Weihnachts feste Geschenke in reichlicher Anzahl zufließen und sonstige Wohlthaten mchr zu Theil werden. Dars man sich daher wundern, wenn jetzt in denjenigen Vereinskreisen, welche durch Auf führungen, Concerte u. s. w. im Herbst mit großen Mühen und Aufopferungen für Unter stützungszwecke, Christbescheerungen u. dergl. ar beiten, welche durch Sammlungen und Cassen- zuschüffe Beiträge aufbringen, der Gedanke auf kommt, daß Alles dieses nur mit schreiendem Undank gelohnt werde, — und daß Stimmen laut werden, welche ein ferneres Wirken in dieser Richtung in Frage stellen? — Die bei uns herrschende Freudigkeit und Opferwilligkeit in der Armenpflege erlahmt sie nicht durch das traurige Bewußtsein solchen Undankes? Muß da nicht der Gedanke aufkommen, Wohlthaten erst dann zu gewähren, wenn die ehrliche patriotische Gesinnung erwiesen ist? — Möchten deshalb die Anhänger der socialdemokratischen Lehren i wohl dies bedenken, die fortwährend erklingenden verwarnenden Stimmen beherzigen, welche ihnen ebenso die Verwerflichkeit wie Unausführbarkoit ihrer ZukunftSträume ans Herz legen, und in treuer Erfüllung ihrer Pflichten gegen Kaiser, König und Vaterland, Gesetz und bürgerliche wie sittliche Ordnung sich dankbar bezeigen Argen die Fürsorge, welche Staat und Gemeinde ihnen fortdauernd widmet. Dann wird ihnen auch i fernerhin das Wohlwollen und die helfende Hand der Michürger verbleiben und sich immer wich« - erneuen. ' Die Königliche Altersrentenbank in Dresden (Altstadt, LandhauSstr. iS, im Land haus) hatte im ersten Monat de» neuen JahreS 187,484 M. Einzahlungen in SSL Einlagen zu verzeichnen, während der gleiche Monat de» Vor jahre» nur 151,224 M. IN bis Einlagen auf- wies. Wie bisher immer, bat zu dem Einlagen- eraebniß die Hauptstadt unsere» Lande» verhält- nißmäßig sehr viel beigetragen (55,123 M. in - 170 Einlagen), während die Betheiligung in den amtshauptmannfchaftlichen Verwaltungsbezirken noch zu wünschen übrig läßt. ES sei daher darauf hingewiesen, daß diese vom Staate er richtete und verwaltete Bank an allen größeren und vielen kleineren Orten des Landes Agenturen eingerichtet hat, welche jederzeit Einlagen mit demselben Erfolge anzunehmen haben, als ob bei der Altersrentenbank selbst eingezahlt würde. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird sich nach dem Ausfall der Wahlen in dem Reichstag eine Majorität finden, welche der Septennatsvorlage und der Erhöhung der Präsenzstärke der deutschen Armee ihre Zustimmung ertheilt. Darnach werden also mit großer Wahrscheinlichkeit für Sachsen die beantragten Vermehrungen bald zur That werden. U. A. hat bekanntlich Sachsen nach der Vorlage eine Eisenbahncompagnie zu formiren und wir werden zum ersten Male der Erscheinung begegnen, daß eine Compagnie der sächsischen Armee einem preußischen Regiments- commando unterstellt ist, in Preußen garnisonirt und preuß. Uniformen trägt. Die sächsische Eisenbahn-Compagnie wird den in Berlin garni- sonirendcn preußischen Eisenbahnregiment zugetheilt. Dieselbe wird aus 4 Offizieren, 1 Hauptmann, 1 Premier- und 2 Seconde-Lieutenants und Unteroffizieren und Mannschaften der vier Com pagnien des Dresdener Pionierbataillons gebildet. Die Eisenbahncompagnie trägt die Uniform ihres künftigen Regiments, d. h. dunkelblaues Tuch mit rothem Passepoil, Sammtkragen, Helm mit Federbusch, auf den Achselklappen ein „E" (Eisenbahnregiment), an Stelle des sächsischen Offizierssäbel tritt der preußische Degen, aber die Compagnie behält sächsische Hoheitsabzeichen. Die Compagnie wird nach der erforderlichen Zustimmung des Reichstages sofort formirt und in den ersten Tagen des Monat April nach Berlin abgehen. Am Donnerstage ereignete sich in dem Dorfe Raschau bei Oelsnitz i. V. ein recht betrübender Unglücksfall. Mehrere Kinder begaben sich nach deni Ufer der Elster und die schwimmenden Eis schollen riefen in ihnen den Gedanken wach, die selben zum „Kähnen" zu benützen. Der Entschluß wurde schnell ausgeführt, doch mußten ihn zwei Kinder im Alter von 6 Jahren mit dem Leben büßen. Die Eisscholle, welche zwei Knaben be nutzten, neigte sich und die daraufstehenden Knaben fielen in das Wasser. Da die Elster an der betreffenden Stelle unterhalb der Stein mühle sehr tief ist, war eine Rettung der Ver unglückten unmöglich. Durch größere Kinder wurde ein Nachbar herbeigeholt, welcher die beiden Knaben, die sich auch noch im Tode festum schlungen hielten, als Leichen aus dem Wasser zog. Leipzig, 24. Februar. In der am gestrigen Abend im blauen Saale de» Krystall-PalasteS abgehaltenen, sehr zahlreich besuchten allAemeinen Studentenversammlung, in welcher offiziell viele studentische Corporationen unserer Universität vertreten waren, wurde einstimmig beschlossen, zu den am kommenden 22. März zur 90jährigen Geburtstagsfeier Kaiser Wilhelms in Berlin stattfindenden academischen Festlichkeiten Herrn stuä. jur. et oam. Hesse, Vorsitzenden des Verein» deutscher Studenten, zu entsenden. Es ist zwar bereit» bekannt, daß der Consul Tanner in Chemnitz nach den Vereinigten Staaten zurückberufen worden ist, unbekannt ist jedoch, daß, wie aus New-Aork gemeldet wird, die Regierung der Bereinigten Staaten den genannten Consul auf Ansuchen der deutschen Regierung abberufen hat. Consul Tanner hatte vor einiger Zeit feiner Regierung einen Bericht erstattet, in welchem er sich besonder» gehässig über die Chemnitzer Fabnkate äußerte. Au»»Zwickau wird gflaeltet: Bei der jüngsten Reichstagswahl haben hier nicht wenige Arbeiter mit für den Candidaten der Cartellparteien ge stimmt und sich dahin ausgesprochen, daß daS Wahlresultat ein noch weit günstigeres geworden wäre, wenn ihnen vor der Wahl noch Zett ge blieben sein würde, die böswilligen Verdächtigungen feiten» socialistischerAgitatoren, sie die Äußerungen Vehufe hier erschienen«, Herr» RegierungSrathr» Kupfer au» Bauden statt. Hietbti wurden Schneidermeister Winker, Heidrich und Sieber au» Lberneukirch; Stange und Kegel aus Nieder- neukirch, sowie Kersten au» Steinigtwolmsdorf in den Vorstand gewählt, während der letztere wiederum per Acclamation einstimmig den Schneidermeister Winker in Oberneukirch, welcher sich namentlich um das Zustandekommen der Innung im all gemeinen Interesse bemüht hat, zum Vorsitzenden oder Obermeister, Ketsten-Steinigtwolmsdors zum Stellvertreter, Stanae-Niederneukirch zum Schrift führer und Sieber-Oberneukirch zum Casseuführer wählte. (B. N.) Umschau in der fächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 1. März. Es wurden ein Raub der Flammen: die Gebäude des Gutsbesitzers Mauermann in Schönau bei Bernstadt, der vorm. Knecht des M., Heidrich, soll das Feuer aus Rache angelegt haben; die Gebäude des Gutsbesitzers Schott in Bärwalde; ein Theil der Kahle'schen Tuchfabrik zu Cottbus. — In Berge bei Forst sind 3 Mitglieder der Familie Schmidt durch Kohlengas um's Leben gekommen. — Zu Cottbus wurde ein kleiner Knabe mit heißem Wasser verbrüht und starb nach unsäglichen Schmerzen am zweiten Tage. — Durch Schlagfluß wurde der Spinnmeister der Tuchfabrik von Schramke L Tiebel in Sommer feld, im besten Mannesalter getödtet. — Zu Petersdorf ist der Kutscher des Fuhrwerksbesitzers Liebig dadurch um's Leben gekommen, daß der mit 50 Centner beladene Wagen in's Rutschen kam und ihm an einem Baume den Kopf zer quetschte.— In der Brauerei zu Steinseifersdorf wurde ein Lehrling furchtbar verbrannt. — Der vor 3 Jahren zum Ehrenobermeister ernannte Sattler und Wagenbauer Oehme in Görlitz, 93 Jahre alt, ist gestorben. — Das Gymnasium zu Bautzen hat einen Verlust erlitten durch den Tod des Herrn Oberlehrer vr. Friedrich, der in Meran gestorben. — Zu Dürrhennersdorf wurden 3 Dienstboten, Pursche und die Mägde Israel und Graf für langjährige treue Dienste (36, 16 und 16 Jahre) in ein und demselben Hause durch den landwirthschaftlichen Kreisverein durch die vergoldete silberne Medaille und das ver goldete silberne Kreuz ausgezeichnet. Desgleichen prämiirte der landw. Verein zu Zittau aus dem selben Grunde den landw. Arbeiter Hermann und die Dienstmagd Glathe in Herwigsdorf durch Ueberreichung eines Ehrendiploms und 30 Mark Ehrengeschenk.—Herrn Oberlehrer Preußker zu Zittau ist das Verdienstkreuz verliehen worden. — Herr Predigtamtscandidat Jentsch aus Pohla ist als Diaconatsvicar ordinirt und feierlich in fein Amt zu Kamenz eingewiesen worden. — Zu Eibau wurde eine diesjährige Confirmandin ge tauft. — Der Nahrungsbesitzer Schorsch in Döhlen bei Hochkirch feierte das 50 jähr. Ehe jubiläum. — Der Vorschußverein zu Sommer feld, der 539 Mitglieder zählt, hat im vorigen Jahre einen Umsatz von 2,613,273 Mark und 19,359 Mark Gewinn gehabt. Nach Ab schreibung von 4000 Mark zum Reservefond wurden 5 Procent Dividende bewilligt. — Der verstorbene Hausbesitzer Riedel in Altstadt bei Ostritz hat in seinem Testamente den Gemeinden Altstadt, Klosterfreiheit und Rusdorf je 4000 Mark ausgesetzt. — Herr Seminarlehrer Schäfer in Schneeberg, gebürtig au» Demitz, kommt Ostern als Seminaroberlehrer nach Löbau. — Der landw. Verein I zu Bautzen hielt seine 233. Sitzung ab und beging zugleich sein 30jähr. Bestehen, wobei er Herrn Landwirthschaftsschuldirector KreissecretärBrugger zum Ehrenmitqliede ernannte. — Die Gewerbekammer zu Zittau hatte 1886 16,100 Mk. Ausgaben, wWrettd die Einnahmen nur 9800 Mk. betrugen. Der Fehlbettag wird Heuer mit ausgeglichen. — Dem Briefträger Herrn Voigt zu Bautzen wurde vom deutschen Kaiser das allgemeine Ehrenzeichen verlieben. — Zu Schlaben bei Guben ist eine Fortbildungs schule erricht« worden, in welcher die Innungen da» Schulgeld für die Schüler zahlrn. Im Hinblick auf die bevorstehende Bußtags- in MneSknj,. , aufMvmme» hat, licKtzMm? entstanden-Wd^