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brannt ritt». — Ein Mädchen in Mörlitz, da» heim Entzünden FiM HhMhM«ß MMch ver- . . „ . aufae- funden wurden eine 30jähr. Fran bei Oelsa bei Löbau und Christiane Prescher aus Sritendors. — Biele Leute' zu Uhyst an der Spree hatten durch Großwasser viel zu leiden, in manchen Stuben stand da» Wasser Ende December zwei Fuß hoch. — Ein Mensch, der in Schmelwitz bei Cottbus eine Ziege entwendet und ein 19jähr. Bursche, der seinem Bätet in Cottbus 100 Mk. gestohlen, wurden eingezogen.—Die Verpflegungs station zu Sommerfeld haben 1886 3563 (im Vorjahre 3146) Handwerksburschen in Anspruch genommen. — Zum Besten der Gründung einer Herberge zur Heimath in Schandau lieferte ein Kirchenconcert 180 Mk. und eine Theater vorstellung 80 M. als dankenswerthen Beitrag. — Zu Grünberg wurden 188 und 100 Kinder der Arbeitsschule und Bewahranstalt mit Weih nachtsgaben bedacht. Der Zünglings- und Männerverein dort, der 130 Mitglieder hat, ver anstaltete auch eine bes. Weihnachtsfestlichkeit. — Görlitz hat an 1000 Kindern und in der Her berge zur Heimath 47 Reisende durch Weihnachts gaben erfreut.—In Jauer bedachten verschiedene Vereine 124 Arme, 170 Kinder der katholischen, 128 Kinder der evangelischen und 120 Kinder der Spielschule, 34 Confirmanden und außerdem noch 81 Kinder mit Christgeschenken. — Zu Ebersbach wurden 100 Kinder, 66 Arme und 98 bedürftige Personen mit Weihnachtsgaben be dacht. DeSgl. vom Frauenverein zu Hörnitz 20 bedürftige Personen und zu Oybin 16 bedürftige Schulkinder beschenkt. — Zu Neschwitz verschied Herr Graf von Peralta-Renaud-Riesch. — Zu Langenöls hat sich der Thierschutzverein aufgelöst und ist dafür ein landwirthschaftlicher Verein be gründet worden. — Der Arbeiter Semig beim Lohgerber Kneschke hat für 25jähr. treue Dienste bei demselben ein Ehrendiplom erhalten. — Zum Besten des Kinderheims zu Altseidenberg wurde ein Concert gegeben, das 80 Mk. Ertrag lieferte. — Die 26 lausitzcr Sparkassen hatten beim letzten Monatsschlusse 956,277 Mk. Einzahlungen und 819,624 Mk. Rückzahlungen. (Bischofs werda hatte 77,896 Mk. Ein- und 54,060 Mk. Rückzahlungen.) 8. Dresden, 9. Januar. Ein Ehrenbürger Dresdens, der dieses Wort im vollsten Maße verdiente, Herr Johann Meyer, ist am Mittwoch Abend nach längerem Leiden in seiner hiesigen Billa, nebenbei bemerkt, einem Prachtwerke moderner Baukunst, im Alter von 87 Jahren verstorben. Als die Wohnungspreise in Dresden eine Höhe erreicht hatten, welche für den ärmeren Theil der Bevölkerung eine unerschwingliche genannt werden mußte, übergab derselbe dem damaligen Oberbürger meister Pfotenhauer schenkungsweise die Summe von 300,000 Mark zur Erbauung kleinerer Wohnungen (die davon gebanten Häuser der Johann-Meyer-Straße sind in der Oppelvorstadt zu finden.) Alle hiesigen wohlthätigen Stiftungen und Anstalten haben bedeutende Unterstützungen, die sich bei mehreren auf 20,000, ja 30,000 Mark beliefen, von ihm erhalten. Die Armen Dresdens erhielten an Familienfesttagen all jährlich Tausende von ihm. Die Beerdigung, an der sich die städtischen Collegien ziemlich voll ständig betheiligten, fand am Montag statt. Man nimmt an, daß, falls ein Testament vorhanden, den hiesigen Wohlthätigkeitsanstalten weitere be deutende Summen zuftteßen. Sein enormes Ver mögen hatte sich der Verstorbene durch eigene Kraft als Kaufmann in Rußland erworben. — Bei der Einweisung der neugewählten Stadtverordneten stellte Oberbürgermeister vr. Stübel in längerer Rede in Aussicht, daß man im laufenden Jahre die Errichtung von 2 Markthallen (in Alt- und Neustadt) und einer Ausstellungshalle, sowie der Einführung elektrischer Beleuchtung näher treten werde; auch die Weiterführung der städtischen Steuerreform, sowie eine Unterstützung der zur Beseitigung der WohnungSnoth gegründeten Vereine (die vom Miethbewohnervereine gegründete Aktiengesellschaft „Gemeinnütziger Bauverein" fordert heute unter Veröffentlichung seines Pro spekt» zu Zeichnungen aus) stellte er in Aussicht. Dieser Tage ist eine» der größten und be kanntesten Dresdner Grundstücke, die der Frei mauerloge gehörige ehemalige „Höhere Töchter« schule", Löbtauer Straße 20, Ecke der Tottaer Straße (jetzt als städtische» Siechenhau» provi sorisch in Benutzung), durch Kauf in den Besitz der hiesigen Firma Gelbke und Benedictu», Fabrik von Cartpnnagen, Cotillongegenständen und künstlichen Pflanzen, übergegangen. Taschenmesser einen Stich in die recht« Seite der Brnsh -rach sofort zusammen und war nach einer halben Stunde eine Leich«. Der SUbs^ Mörder hatte erst vor wenigen Tag« helmShaven au», wo er sich zum frchbilligen Eintritt in die deutsche Kriegsmarine Aneloeh die Ordre zum Eintreffen für den I.Wbruar erhalten und damit hie Erfüllung eines Wunsches erreicht. Ein Mädchen, dem Saale anwesend «ar, war die Ursache des so schrecklich endenden Bruderzwiste». Beim Fortbringen der Leiche kam e» noch zu Aus schreitungen. Im 3. Verzeichniß der beim Reichstag ein gegangenen Petiticnen sind folgende Petenten aus dem Königreich Sachsen aufgeführt: Der Centralausschuß des sächsischen Handwerkerbunde» zu Dresden bittet um Einführung des Befähig ungsnachweises, die Vorstände des landwirth« schaftlichen Vereine zu Lobstädt, Bautzen, Dresden, Dürrhennersdorf, Knobelsdorf Theuma rc.wünschen die Einführung der internationalen vertragsmäßigen Doppelwährung, Heinrich Dietz in Leipzig über reicht Vorschläge betreffend die Coalitionsfreiheit der Arbeiter, Nadler Rost und Dütenfabrikant Schurath in Brandts bitten um fernere Gestattung der Kinderarbeit. Noch etwas stärker ass die Bevölkerung hat sich in Sachsen die Zahl der Haushaltungen vermehrt, nämlich in 50 Jahren um 101 Procent. Im Jahre 1834 wurden 351,723, im Jahre 1885 dagegen 707,088 Haushattungen gezählt. Die Zahl der Hausgrundstücke ist in dieser Zett nur von 209,122 auf 284,524, also nur um 36 Procent gestiegen; das danken wir den Wohnungs- casernen. Der Trost, daß die Zahl der auf eme Haushaltung kommenden Köpfe im Durchschnitt (nicht in den Städten) etwas zurückgegangen ist (von 4,54 auf 4,50) will unter diesen Verhält nissen nicht viel sagen. Der Krebsschaden bleibt immer das casernenartige Wohnen. In den letzten 50 Jahren (1834—1885) stieg die Zahl der Israeliten in Sachsen von 850 auf 7755; sie haben sich also beinahe verzehnfacht, während die Gesammtbevölkerung sich nur ver doppelte. Vermischtes. — Bei Kamomea (Galizien) brennt seit Mitternacht des 10. Januar ein Petroleumberg werk, achtzehn Schächte sind bereits explodirt. Näheres fehlt. — Madrid, 10. Januar. In dem be rühmten Palast Alcazar zu Toledo brach gestern Abend Feuer aus, das drei Flügel zerstörte. Der Schaden ist ein sehr großer. Fortsetzung in der Beilage. ^Uepertöi?Tes»mgu§östhr?terStt^re»^em) Altstadt. Mittwoch: Der Wildschütz. — Donners tag: Tannhiiuser. — Freitag: Der Kaufmann von Venedig. — Sonnabend: Der Trompeter von Säkkingen. — Sonn tag: Oberon. Neustadt. Piittwoch: Gräfin Lambach.—Donnerstag: O, dieser Papa. — Sonnabend: Herzfehler. Die Ehe stifterin. Das Schwert des DamoneS. — Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Oberneukirch. Wie man hört, ist eS Herrn Gastwirth Fiedler nach langen Bemühungen endlich gelungen, die bestrenommirte Schau spie l- und Operettengesellschaft „Fritz Unger", welche schon seit 2 Monaten in unserm benach barten Neustadt allabendlich bei überfüllten Häusern gastirt, für einen kurzen Cyclus Vorstellungen auf seinem Saale zu gewinnen. Selbst bei den besten pekuniären Erfolgen wäre es der Gefellschast nicht möglich, länger als 14 Tage in unserm Orte zu verweilen, da kontraktliche Verpflichtungen dieselben nach Pirna abrufen. Wir wollen nur hoffen, daß die Betheiligung voll Seiten des Neukircher Publikums eine so zahlreiche werde, daß gute Schauspielgesellschaften hin und wieder sich auch bei uns sehen lassen und nicht wieder 13 Jahre lang einer solchen entbehren müssen. Schreiber erinnert sich an die zuletzt hjes weilende Truppe von Boxsbem vor da. 13 Jahren, welche übrigen» im Hof- gericht sehr gute Geschäfte machte. Xutkrävriwx. Alle Diejenigen, an den Nachlaß de» «ngnft Evrrst zu Uhyst h bi» zum 20 d. Mt». bei de« anbringen; auch wollen Dicheich mit Zahlungen im Rückstände fi» zu gedachter Zeit berichtigen. Wölkau, am 11. Jatmar 1« Clemens Weter, Benmmd. m, wckchi uoch .stNl u 6L.. 8 i o ! Neustadt b. St., 7. Januar: Die Kosten, welche der Schneefall der letztrn Tage der Bahn verwaltung verursacht hat, sind nicht unbeträchtlich. Auf der Strecke Wendischfähre bi» Ulbersdorf wurden vom 21. bis 3t. December durchschnittlich 11 Arbeiter beschäftigt, welche in dieser Zeit einen Betrag von ca. 150 Mark ausbezahlt erhielten. Von Ulbersdorf bis Krumhermsdorf waren in der gleichen Zeit 52 Arbeiter thätig; dieselben erhielten einen Lohn von ca. 600 vkark. An - Freihaltung der Strecke KrumhermSdorf-Neustadt arbeiteten 85 Auswerfer mit einem Aufwand an Lohn von ca. 1200 Mark und die Schnecarbeit auf den Streckq Neustadt-Ottendorf soll sogar bis zu« 31. December gegen 2500 Mark Kosten verursacht haben Vom Kgl. Ministerium des Innern ist dem Redacteur H. Simon der in Cölln bei Meißen erscheinenden „Sächsischen Feuerwehrzeitung" auf Ansuchen das Verzeichniß derjenigen Personen, welchen das durch allerhöchste Verordnung vom 11. Mai 1885 gestiftete Ehrenzeichen für Mit glieder der Feuerwehren bisher verliehen worden ist,zugcfertigt und gleichzeitig weitere Mittheilungen über fernere Verleihung dieses Ehrenzeichens zu gesagt worden. Dieses in Nummer 2 der bereit» im 2. Jahrgang erscheinenden „Sächsischen Feuer wehrzeitung" zum Abdruck gebrachte Verzeichniß umfaßt 143 Personen, welche sich auf folgende 41 Orte vertheilen: Chemnitz 4, Eibenstock 6, Crimmitschau 16, Meerane 2, Glashütte 1, Meißen 1, Großschönau 7, Stollberg 1, Neustadt b. St. 3, Königswartha 2, Grimma 5, Zittau 1, Leisnig 3, Ernstthal 5, Waldheim 1, Schön feld 1, Leipzig 1, Großenhain 3, Wurzen 5, Zwickau 6, Frankenberg 5, Kirchberg 11, Hohen stein 10, Neukirchen 3, Oberlungwitz 3, Döbeln 1, Niedercunnersdorf 1, Lichtenstein 3, Werdau 3, Schönhaide 2, Mittweida 2, Penig 1, Lindenau 2, Mylau 1, Burgstädt 3, Freiberg 6, Sebnitz 1, Plauen i. V. 5, Zwönitz 4, Pulsnitz 1 und Harthau bei Chemnitz 1. In der Nacht zum Donnerstag in der 12. Stunde brannte in der sog. Lochmühle zu Hetz dorf bei Oederan das massive Spinnereigebäude vollständig aus. Das Feuer ist in der Flügelei entstanden, und es wird vermuthet, daß durch eine in derselben befindliche Achse bei dem herrschenden Winde der Brand verursacht wurde. Der Hausbesitzer und Zimmermann Silbertopf in Olbersdorf bei Zittau verunglückte dadurch, daß er aus Gefälligkeit für eine Frau Wasser aus einem nahegelegenen Brunnen holen wollte, dabei auf den Stufen desselben ausglitt und kopfüber in den Brunnen fiel. Seine Fra«, welche ihrem Manne geleuchtet hatte, konnte nur wenig zur Rettung thun. Herbeigerusene Nach barn zogen den Verunglückten zwar noch lebend heraus, doch schon nach einigen Stunden machte ein Lungenschlag seinem Leben ein Ende. Am Dienstag Abend versuchten drei in der Gefangenanstalt in Gommern untergebrachte Männer zu entfliehen. Sie erstiegen zu diesem Zwecke vermittelst einer Leiter die die Anstatt umgebende Mauer und sprangen dann von der- sejhen herunter, wobei sich der Eine den Fuß derartig verletzte, daß er nicht weiter konnte. Den beiden Anderen gelang es, noch einige hundert Schritte weiter zu kommen. Da ihre Flucht sogleich bemerkt wurde, so bekam der eine von ihnen von dem Militärposten einen Schuß, so daß er niederfiel und gleich darauf ergriffen wurde; dasselbe LooS wurde auch dem Dritten zu Theil. Am 3. d. mußte der 9 Uhr 27 Min. Abends von Schwarzenberg abgelassene Zug oberhalb des Tunnels in Schwarzenberg zum Stehen ge bracht werden, weil zwischen Zwang- und Fahr schiene von ruckloser Hand ein Stein eingekeilt worden war. Nur einem glücklichen Zufall ist es zuzuschreiben, daß ein größeres Unglück nicht eingetreten ist. Am 7. Januar wurden au» der Landesanstatt Hohnstein ca. 150 Correctionäre nach dem bis herigen Weiberzuchthause Hoheneck bei Stollberg übergcführt, um beim Umbau dieser Anstatt Ver wendung zu finden. ? Meißen, 7. Januar. In der vergangenen Nacht erstach sich auf ttnem hiesigen öffentlichen Tanzsaale infolge längerer vorausgegangener Streitigkeiten nut seinem jüngeren Äruder ein 18jähriger au« Oberreichstädt bei Nürnberg ge bürtiger junger Mensch Anton Hauptmann, welcher in der hiesigen Jacobi'schen Eisengießerei als Sandformer beschäftigt war. Der Rasend« kam aü» einem Nebenzimmer in den Saal ge- stürzt, versetzte sich in wildem Jähzorn mit seine«