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Totmabend, de« 6. Februar Mtl Der sächWe Erzähler, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen aad Umgegend iw de» .. . Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch* und Emmaveov*, und kostet rinfchließl der Sonnabend» erscheinenden „belletristische Veil»» vierteljährlich 1 Mark SV Pf. Einzelne Nummer 10 h 188« : sollen im AmtSgerichtShofe hier „ Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am"2. Februar 1886. - —— Appoit, Ger.-Vollz. Montag, den 8. Februar 1886, 3 Uhr Nachmittags, Hofe hier ein CoupS, ein großer Glaswagen, ein offener Kutschwagen und ein Pfeilerspregel versteigert werden. jetzigen Besitzstandes der Türkei zusammenfinden. Bereits von der Insel Malta aus, vor der Ab fahrt nach Kreta, richtete der englische Admiral an den Diplomaten Sir William White in Constantinopel das telegraphische Gesuch, ihm diejenigen Häfen anzudeuten, welche gegen einen etwaigen Angriff der Griechen zu schützen sein würden. Er erhielt darauf die Antwort» daß Hobart Pascha Sir White gegenüber einen solchen Schutz für entbehrlich bezeichnete, da die türkische Flotte vollkommen equipirt sei und nur deshalb sich noch ruhig verhalte, weil die Pforte entschlossen sei, die größte Vorsicht walten zu lassen. Tier Befehl Salisburys an den Admixal Hay, jeden Angriff auf die Türkei ge waltsam zu verhindern, hat aber heute nur noch ein geschichtliches Interesse, weil Niemand glaubt, daß der künftige englische Premierminister Glad stone diesen Befehl zu Gunsten der ihm auf'S Tiefste verhaßten Türken bestätigen werde. Bis die englische Ministerkrisis vollständig beendet ist , hütet sich die griechische Regierung weislich, eine definitive Entscheidung zu treffen. Während aber noch vor wenigen Tagen der „Angence HavaS" au» Athen nntgetheilt wurde, daß die griechischen Minister in die von den Mächten geforderte Abrüstung gewilligt und sich bereit erklärt hätten, einem friedlicher gesinnten Tabinet Platz zu machen, wurde d« Richtigkeit dieser Nachricht sofort von dem Amtsblatt der griechischen Regierung in Abrede gestellt, nachdem die letzte« die Ueverzeuguna gewonnen hatte, daß der Amtsantritt eine» CabinetS Gladstone in London nicht mchr bqweifelt wettre. Der englisch« Gesandt« in Athen, Mr. Rumbold, hatte —^^--"Xretär st, Ministerium de» die ihn -etteffmden ckf« Der Gemeinderach. ^e^etzm8«^eröffent!l^ünger^rlechk^e^8?tter amtlich richtig zu stellen und erhielt oieS angeb lich von dem Generalsecretär zugesagt. Da da verlangte Dementi auSblieb, beklagte sich Mr Rumbold schriftlich bei dem Minister Delyanni» darüber, daß das ihm gegebene Versprechen nicht gehalten werde. Der leitende griechische Staats mann antwortete, er habe eine derartige Be richtigung nicht zugesagt und ohne seine Erlaub- niß könne sein Secretär gar nicht- versprechen. Bon seinem neum Chef hat der englische Ge sandte Rumbold ebensowenig einen wirksamen Schutz zu erwarten, wie der englische Admiral Hay die Ermächtigung, energisch nnzugreifen. Natürlich wird Gladstone sich nicht sofort offen als Freund Griechenlands bekennen und alle von seinem Vorgänger getroffenen Maßregeln rückgängig machen, weil ihn dies in herbe Con- slicte mit verschiedenen Großmächten bringen könnte, aber er wird auf dieselben beschwichtigend zu wirken versuchen, statt sie, wie Salisbury, zu. entschiedenem Vorgehen zu veranlassen. Damit ist schon für Griechenland viel gewonnen. Einzelnen Mächten dürfte die» Einlenken Englands sogar sehr willkommen sein; besonder» steht e» von Frankreich und Jtaliev fest, daß sie sich nur ungern dem Vorgehen Salisbury» an« geschlossen haben. In den unabhängigen italienischen Blättern wurde» längst erklärt, e» sei mit der Entwicklung und den Anschauungen de» italienischen Volke» ganz unvereinbar, den berechtigten nationalen Ansprüchen der Griechen entgeaenzutreten. In dieser Weise dütfte sich kein Minister Italien» mit der Geschichte utw der öffentlichen Meinung seine» Lande» ist Widerspruch scheu. Sattelt aber eick Ach« um, dann werden auch die jetzt so einflußreich« Das Wetterleuchten im Orient. Gewehr bei Fuß stehen noch Serben und Bulgaren einander gegenüber, ohne bis jetzt definitiven Frieden geschlossen zu haben mW schon wieder kündet, ein Wetterleuchten von Griechenland her neue Kämpfe auf der Balkan halbinsel an. Dort werden die Rüstungen rast los fortgesetzt und gestaltet sich die Stimmung des griechischen Volkes täglich kriegerischer. Trotz der beschwichtigenden Antwort, welche Gladstone auf die Vertrauenskundgebung der Stadtver waltung von Athen ertbeilte, ist der Sturz Salisburys und die Aussicht auf ein englische» Ministerium Gladstone von den Griechen mit Jubel begrüßt worden. Für den Frieden im Orient kam der Systemwechsel in England ent« Weden ungelegen. So lange SaliSburv im Amte war, schienen die Aussichten der griechischen Regierung, durch dm hartnämge Weigerung ab zurüsten einen Erfolg zu erringen, nur sehr ge ring. Der conservative englische Staatsmann stand im Begriff, gemeinsam mit Deutschland und Oesterreich die Griechen am LoSschlagen zu verhindern und auch hierbei mit eiserner Festig« ' keit da» Ansehen Englands al» einer stark« und rücksichtslos vorgehenden großen Seemacht auf« recht zu erhalten. Die von ihm unterzeichneten Weisungen an den da» englische Geschwader be fehligenden Admiral Hay ermächtigten diesen, aleichviel an welchem Punkte, jchen Angriff der Griechen auf die Türkei gewaltsam zu verhin dern- Admral Hay ist am Sonntag an Bord des Panzerschiffe» „TSmöraire" in der Bucht von Suva vor Kteta eingetroffen, wo sich Der Weber Friedrich Moritz Schramm aus Oberueukirch, geboren am 14. Juli 1864, wird hiermit aufgefordert, zur AuSkunftSertheilung unverzüglich an Gerichtsstelle allhier sich einzufinden. Bischofswerda, den 2. Februar 1886. D e r K ö n i g l i ch e A m t s a n w a l t. Römisch. Dank den lieben Nachbargemeinden von Großdrebnitz, Weickersdorf, Goldbach, Harthau und Bühlau, welche uns bei dem am 3. d. M. betroffenen Brand unglücke mit ihren Spritzen und Mannschaften zu Hilfe eilten und dadurch mit Gotte» Hilfe weiteres Unglück verhütet wurde, verbunden mit dem Wunsche, daß jede Gemeinde vor ähnlichem Unglück verschont bleiben möge! Kleindrebnitz, am 3. Februar 1886. Inserate, welche in diesem Matte dir weiteste «AnUm» nd Men, werden oi» Dien»tag und Freitag fttch » Ak angenommen u. lostet die dreigespaltene Torpuszeile Iv M, unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster JnseratmbetragSdPfi Dienstag, den 9. Februar 1886, 11 Uhr Vormittags, Versteigerung eine» GophaS und einer Nähmaschine im Amtsgerichtshofe hier. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 4. Februar 1886. Mittwoch, den 10. Februar 1886, 11 Uhr Vormittags, sollen bet der Rüdrich'scherr ScharrkMtrthfchast zrr Hertha« drei Schweine, ein junger Ochse und ein WirthschaftSwagen versteigert werden. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 4. Februar 1886. "Appol^ Ger.-Vollz. Bestellungen werden bei allen Postanstaltrn de» deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend in der Expedition diese« Blatte» angenommen. Äekannrmachung. Unter Bezugnahme auf die in Nr. 19 der „Bautzener Nachrichten" von diesem Jahre veröffentlichte Verordnung de- Königlich«, Mini steriums des Innern vom 19. vor. MtS., statistische Erhebungen hinsichtlich der Pocken bett., sieht sich die unterzeichnete Amtshauptmannschast veran- laßt, die ihr unterstehenden Gutsvorsteher und Gemeindevorstände noch besonders darauf hinzuweisen, daß die von der Erkrankung bez. von dem Tove einer Person an den natürlichen Pocken einschließlich der Barioliden an die OrtSpolizeibehürdcn zu erstattende Anzeige von dem Gemeindevorstand bez. Gutsvorsteher binnen 24 Stunden an den königlichen Bezirksarzt abzugeben ist. . , . . _ Hierbei ist noch ausdrücklich zu bemerken, daß sich hierdurch die Verpflichtung der Ortspolizeibehörden, beim Ausbruche der Krankheit an die Königliche Amtshauptmannschaft Anzeige zu erstatten, nicht erledigt, daß es vielmehr hierbei auch fernerhin zu verbleiben hat. Königliche Amtshauptmannschaft Bautzen, am 1. Februar 1886. . vo« Boxberg. Hamchen.