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Nachdem der mit Ende des Jahres 1885 nach 12jähriger Amtirung aus dem Stadtrathe hier ausgeschiedene Herr Moritz Theodor Berger infolge sein« Wiederwahl wiederum als unbesoldetes Rathsmitglied für die nächsten 6 Jahre unter dem heutigen Tage verpflichtet worden ist, wird solches hierdurch bekannt gemacht. Stadlrath Bischofswerda, den 2. Januar 1886. Giuz Sonnabend, den 9. Januar 1886, Nachmittags 3 Uhr, sollen im AmtäWttcht-hofe hier ein Instrument (Flügels eine Mähmaschine und ein Paar englische Kutschgeschirre versteigert werden, königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 5. Januar 1886. Appolt, Ger.-Vollz. 1000 Rach .damptzr- Reich durch das Gleichniß vom „Loki und dem deutschen Völferfrühling " und wurde unter diesem Eindruck das Jubiläum des Reichskanzlers am 1. April mit großem Enthusiasmus in ganz Deutschland glänzend gefeiert. Das preußische "AbgevrdneleUyaüs genehmigte am 17. April düs' LchrcrpensionSgcsctz, der deutsche Reichstag am 11. Mai die Verdreifachung des Roggenzolls und am 14. Mai die Erhöhung der Holzzölle. Der Monat Juni brachte drei hervorragende Trauerfälle, denn am 2. verstarb Fürst Carl Anton von Hoheuzollern, am 15. Prinz Friedrich Carl von Preußen, am 17. der Statthalter der Reichslande, Freiherr von Manteuffel. In Berlin wurde am 9. August durch den Staatssekretär ür. Stephan die internationale Telegraphen-Conferenz eröffnet, auf welcher bis zu dem am 14. September erfolgten Schluß die deutschen Anträge auf Hebung des internationalen Verkehrs in d« Hauptsache durchgingen. Der durch die Aufhissung der deutschen Flagge auf der Insel Aap «zeugte Karolinenconflict nahm durch die leichte Verletzlichkeit d« Spanier und die Demonstrationen gegen die deutsche Botschaft in Madrid vorübergehend einen recht drohende» Charakter an. Unter der Vermittelung des Papstes kam aber ein sowohl für Spanien wie für Deutschland ehrenvoll« und befriedigend« Ausgleich zu Stande. Der Verlust des deutschen Schiffes „Augusta" erweckte allgemeine Theil- nahme, welche in ein« milden Unterstützung der Hinterbliebenen der spurlos verunglückten See leute den rührendsten Ausdruck fand. Durch die. am 20. September erfolgte Vermählung desi Erbgroßherzogs von Baden mit der Prinzessin Hilda von Nassau wurde das Bersöhnstngsyierk mit den depossedirten Fürsten fortgesetzt. Ml 1. Oktober d. I. trat das Uofallvitsicherungs- gesetz in Kraft. Die Braunschweigische Anides- Versammlung brachte am 20, und 21. OrMxr die seit dem Ausschluß de» Herzogs hch" ' bexland schwebende Thronfolgcfraae dah einem vorläufigen Abschlüsse, daß sie den i Albrecht von Preußen einstimmig zutu R wählte, d« am«. NovWb« seinÄ O Einzug in Braunschweig hielt. Drei chm- s zü Mckblicke auf 1885. i. » D« gute Genius der deutschen Nation hat in dem vergangeney Jahre so mächtig und segensreich gewaltet, daß die patriotische MvyNÄig zur Eintracht, zu besonnenem Freiheitsstreben und zu hingehender Vaterlandsliebe bei uns fort und fort offene Herzen fand. Deshalb blieben auch der Frieden und die Sicherheit des Reiches unangetastet, das zwar nicht frei von inneren Wirren und Mißhclligkeiten war, dem Auslände gegenüber aber stets das Bild fester Eintracht und muthiger Entschlossenheit zeigte. Ziemlich hoch gingen die politischen Wogen, als die Afrikanische Conferrnz in Berlin monatelang über das Schicksal der Congo-Staaten verhandelte, und nachdem der am 8. Januar wieder zu- sammcngetretcne deutsche Reichstag von den am 20., 21. und 22. December am Kamerunflusse stattgcfundencn Kämpfen Kenntniß «hielt. Am 12. Januar verschied der tüchtige deutsche Heer führer Prinz August von Würtemberg; am Tage daraus verhauchte in Frankfurt ym Main der Polizeirath Rumpf sein Leben unter Mörder händen. Am 1b. desselben MouatS wurde in Berlin der preußische Landtag durch eine von dem Minister v. Puttkam« verlesene Thronrede «öffnet. Indessen ginge» die Beratungen des deutschen Reichstages unter lebhafter Betheiligung d« Fürsten Bismarck weiter. DaS Börsensteuer gesetz wurde atzgenomme», dagegen verhielt sich die Reichstagsmehrheit ablehnend gegen das. Postsparcassengesetz, gegen die Erweiterung des preußisch - russischen Auslieferung« - Ucberein- kommenS auf da» Reich, sowie gegen den Kardorff'schen Münzantrag. Am 7. Februar ' wüten die Urheber der Dynamit - Emission . Ain»dorff und Küchler hinqerichtet, .oährend Nupsch zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt ivurde. «,^kiirz .«langte die ostafritanische - Gkscllschast sör ^x,^ Erwerbungen in Usagara, Atgura, DM« und Ukami Yen Schutz de» Die am st. März von dem KsWLG gleich mit England,der durch, .Anwesenheit tage unsere» Kaiser» oerraftigt Wiche. ,Bei d« ^tagSde^^hjTHI. wnen^ elrettisittt > E. WDiG» den Reichstag wir pollzogen «ordn», wurde am 19. November der brutsch: Reichstag eröffnet, io welchem der tzelldorffsche Antrag auf Verlängerung d« Wslachweridde, die VWons-JNterpmativn dch «easimm» und die P-leU-JuterMativtz wegen der Ausweisungen lebhafte Debatten hervorriesen. Unser engeres Vaterland Sachsen bewährte sich alich im vergangenen jJahre, Dank der reichs freundlichen Gesinnung und d« weisen Ber- waktMig d«-sächfsichen Regicrrmg und d« regen Betriebsamkeit und Ordnungsliebe des sächsischen Volke», als eine d« herrlichsten Blumen im Kranze der wiedergewonnenen brutschen Einheit. Bedeutsam für ganz Sachsen waren die am 23. Januar durch Schlagwett« erfolgte Catastrophe im Helene-Jda-Schachte zu Oelsnitz, der Tod des sächsischen Gesandten von Nostitz-Wallwitz, das 250jährige Jubiläum d« Zugehörigkeit der Obcrlausitz zu Sachsen (30. Mai), das Mitte Juli in Dresden großartig gefeierte deutsche Turnfest, das Ende desselben Monats m Chemnitz begangene neunte Mitteldeutsche Bundes schießen und der dort verhandelte Socialisten- proceß, dessen Schlußact nach dem Erknntniß des Reichsgerichts sich in Freiberg abspielen soll, ferner die am 1b. September vollzogenen Er- gänzungswahleir zum Landtage und die am 11. November erfolgte feierliche Eröffnung de» sächsischen Landtages, schließlich der Verkauf mehrer« Freiberg« Gruben an den Staat. Wenige Tage nach dem Beginn de» Jahres 1885 verlor die österreichisch-ungarische Monarchie einen hervorragenden Staatsmann an dem qm 5. Januar dahingeschiedenen Präsiden des obersten Rechnungshofes, Fürst AuerSpertz, dessen Posten dem Grafen Htz Überträgen wurde. Das nach e)yW Pause wieder , zusämmengetrettne ÄsD Abgeordnetenhaus erledigte das SprenM daS .Höciälistengesetz und dir NordbW ... bereitete rlßtt dem Cabinet Täaffe bin M ' k bührennovAle efne Niederlage. Fast gleichztt aepehrsitzteMs. Ungarische Abgeordnetenhaus l BEMMAte der Reform de» Vberhatz M Lsterrcichische. Herr O. Kupfer. angenommrn u. kostet dir unter „Eingesandt" SV Pf. A»S Anlaß der bevorstehenden Faschingszeit wird hiermit eine Verordnung . - . ' in Erinnerung gebracht, wornach sämmtliche öffentliche Masken- und Diese Zochchrift «scheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs GnmeatenvS, und kostet einschließlich Ser Sonnabend» erscheinenden „belletristische* Beilage" vierteljährlich 1 MarkSO Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. „ königlichen Areishauptmannschaft vom 13. April d. I. (abgedruckt in Nr. 89 d« Bbutzner Nachrichten vom laufenden Jahrgang) in Erinnerung gebracht, wornach sämmtliche öffentliche Masken- und Kostümbälle, inglckhen die von geschlossene« Gesellschaften zu veranstaltenden Masken- und Kostümbälle nur in der Zeit vom 7. Januar bis zu Fastnächten zu gestatten sind. Bautzen, am 30. December 1885. Die Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t. von Boxberg. Wochenblatt för Bischofswerda, Stolpe« rmd Vm-e-e«d. Amtsblatt da Kgl. AmtshauMuinischaft, da Kgl. Schlllinspatiim u. des Sgl. Hilldtsteuewmtcs M Bimtzkii, ' sowie des Kgl. Amtsgerichtes und des StndMN-es zu Bischossiorrda. '4' MM MW Bestellung«» werden bei allen Postanstalten Juserett, welch« in dirsrm Platte die wettest« Berbrettunß des deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend suchen, w«den bi» DirnStag und Freitag früh » Uhr in der Expedition diese» Blatte» angenommen. Bekanntmachung Szeit wird hiermit eine Verordnung der K,