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selben benachrichtigt werken, daß die Reg!« schlössen sei, gegen die monarchischen Verschwörer energisch vorzugehen. In England steht ein Cabinetsrath zur Be- rathung der afghanischen Frage vor. Ueber die Bewegung in Indien wird einem Londoner Matte berichtet: General Roberts, General Biddulph und General Donaid Stewart werden Obcrcommando'S erhalten. Wem der Oberbefehl übertragen werden wird, ist noch unentschieden. Alle Vorbereitungen werden mit der größten Eile gefördert. Mehrere Regimenter sind bereits mobilisirt, aber die Com- pletirung des Verpflegungs-Departements erheischt noch eine angemessene Zeit. Die Armee ist begeistert drrrch die Aussicht auf baldige Beschäftigung und die Stimmung unter den eingeborenen Truppen ist bewunderungswürdig. Es hat allgemeine Befriedig ung hervorgerufen, daß die heimische Presse den Entschluß des Cabinets unterstützt, der indischen Regierung, die sich hier des vollsten Vertrauens erfreut, freie Hand zu lassen. Die Angabe der „Times", daß das indische Auswärtige Amt von der Annäherung der russischen Gesandtschaft nach Kabul nichts wußte, ist unrichtig. Die erste Nachricht von diesem Ereigniß wurde der britischen Regierung am 7. Juni mitgetheilt und das weitere Vordringen wurde von Station zu Station gemeldet. Der Kaiser wird, wie verlautet, nicht eher nach Berlin zurückkehren, als bis eine endgültige Ent scheidung über das Socialistengesetz getroffen ist. Bis dahin wird sich der Kaiser in Baden-Baden und in Babelsberg aufhalten. Zur Feier der Rück kehr Sr. Majestät des Kaisers nach Berlin werden der Magistrat und die Stadtverordneten daselbst 50,000 Mark bewilligen. Als eine ebenso traurige, wie bemerkenswcrthe Thatsache wird der „Post" mitgetheilt, daß sowohl der Kaiser als Fürst Bismarck während des Gasteiner Aufenthaltes und der späteren Reisen mit bösartigen Drohbriefen überschüttet worden sind. Neben der Unzahl von Majestätsbeleidigungen ist wohl dies« Thatsache einer der traurigsten Belege für die Ver wilderung und Verkommenheit weiter Kreise der Bevölkerung, wie sie nur durch die abscheulichen Producte der socialistischen Presse hervorgerufen werden konnte. Andererseits gingen fast eben so zahlreiche Warnungen vor neuen Attentaten ein. Auch vor dem Aufenthalt in Köln wurde gewarnt. Das Resultat der am Freitag in Berlin ge schloffenen Subscription auf die deutsche Reichs- Anleihe war die Zeichnung von 25,562,000 Mark. Die „Nordd. Allg. Ztg" meldet officiöS, daß die Bestimmung des Reichskanzlers über die Einrichtung der Arbeitsbücher (8 120 der abgeänderten Gewerbe ordnung) erfolgt ist und das für die Arbeitsbücher festgestellte Formular den Bundesregierungen als bald zur Benutzung übersandt werden wird. Hinsichtlich des weiteren Schicksals des Socialisten- Gesetzes verlautet in Berliner parlamentarischen Kreisen, daß der größere Theil der Fortschrittspartei und des Ccntrums jedenfalls gegen das ganze Ge setz stimmen werden. Sollten die Nationalliberalen für das Gesetz eintreten, so würde es wahrscheinlich . - - . ÄS auj Ken lebten, Ker die Aeit der Besetzung betrifft, deren Begrenzung es auch abwcist. Bezüg lich Bosniens und der Herzegowina macht Oester reich das Recht des Eroberers geltend, hat den Ab schluß einer Convention fallen gelassen. Die Pforte bestreitet die Richtigkeit der österreichischen Auf fassung. Die Situation, in welcher sich Montenegro befindet, nimmt zusehends einen immer ernsteren Character an. Alle bisher vom Fürsten Nicolaus direkt io Constantinopel gemachten Mahnungen und Vorstellungen sind fruchtlos geblieben. Die letzte Hoffnung hat man auf eine russische Intervention gesetzt, die bei dem Einflüsse der russischen Diplo matie in Constantinopel allerdings zu einem be friedigenden Resultate hätte führen können. Fürst Nicolaus hatte es zweckmäßig gefunden, alle Bataillone vollzählig einzuberufen, welche etwa die Zahl von 26,000 Combattanten geben dürften. In Italien sträubt man sich jetzt gegen die lang ersehnte and vom Ministerium jetzt wirklich beabsichtigte Abschaffung der ehedem bekanntlich äußerst verhaßten Mahlsteuer. So haben gegen den betref fenden Entwurf, welcher den neuen Kammern vor gelegt werden soll, namentlich eine größere Anzahl von Gemeinden der sicilischen Provinz Katania dem Senatspräsidenten eine Petition eingesandt, der Auf hebung seine Zustimmung zu versagen. Das Land — so heißt es in dem Schriftstück — habe nach gerade angefangen, sich an die Mahlsteuer zu ge wöhnen; ihre Beibehaltung sei jedenfalls ein ge ringeres Uebel, als die Einführung neuer Steuern in dem durch den Wegfall nothwendig gewordenen Betrage von 30 Millionen im nächsten und gar 70 Millionen im nächstfolgenden Jahre. Man würde gezwungen sein, die Gebäude- und Grundsteuer zu erhöhen, welche den Wohlstand des Landes viel eher ruiniren würde, als die Mahlsteuer. Es verlautet, daß ähnliche Petitionen auch in anderen Provinzen vorbereitet werden. Aus Frankreich circuliren jetzt wieder, wie gewöhnlich beim Herannahen der neuen Kammer session, Gerüchte von einer Ministerkrisis, obwohl vor einigen Tagen das „Journal des Debats" ebenso kompetent als bestimmt erklärt, daß im Schooße des CabinetS vollständige Uebereinstimmung herrsche und keinerlei Personenwechsel zu gewärtigen sei. Auf der einen Seite weiß das „Paris-Journal" von einem nach rechts neigenden Ministerium Julet Simon- Dufaure, auf der andern die „Assemblee Nationale" von einer Schwenkung nach links und von einem Ministerium zu berichten, in welchem Frehcinet das Präsidium, Leon Renault das Innere, Marcere die Justiz, Fournier das Aeußere, Waddington den Unterricht und Germain die Finanzen übernehmen sollen. Als ein Beweis, daß die Regierung das Bestreben der Conservativen, von denen die Be mühungen, das Publikum in seinem Vertrauen auf den Bestand der Regierung zu erschüttern, jedenfalls auSgehrn, ernst nimmt, kann ein in dem officiösen Organ des Herrn von Marcere, dem „National" veröffentlichter Artikel dienen, worin zuvörderst alle diese in Umlauf gesetzten Gerüchte auf das Ent schiedenste dementirt und sodann Vie Verbreiter der n di vi h« n< ft ve z» ta B lii in w< C g- m D S lic or dei ftl na Pr daj int tat ode sie, ers Ar arl in wie geg Jir Arl die näh Qu find wir gen weg Sie In dar, sich sont erhe statt jede! Tag Pfen lang besck