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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 19.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190702190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19070219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19070219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-19
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Monat
1907-02
-
Jahr
1907
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Lokale und sächsische Nachrichten. — Schönheide, 14. Februar. Wegen Betätigung sozialdemokratischer Bestrebungen wurden hier laut »Zwick. Ztg." vom Kgl. Sächs. Militärverein ,1863- nicht weniger denn 114 Mitglieder ausgeschlossen. — Earlsfeld, 15. Februar. Das Königl. Kultus ministerium hat im Einverständnis mit dem hohen Landes konsistorium beschlossen, dem hiesigen Kirchschullehrer Herrn Hermann Götz in Anerkennung seiner ersprießlichen Wirk samkeit im Dienste der Schule und Kirche den Titel Kantor zu verleihen. — Dresden, 15. Februar. An der erfolgreichen Anfechtung der W a h l des Sozialdemokraten Kaden ist u. a. auch deshalb nicht zu zweifeln, weil eine Anzahl Toter — gewählt hat. In bürgerlichen Kreisen ist man be müht, Herrn Oberlehrer I)r. Bassenge, den unterlegenen Kandidaten des 6. Wahlkreises, Dresden-Land, zur Uebernahme der Kandidatur für alle Ordnungsparteien zu bewegen. Sollten diese Schritte von Erfolg sein, so wäre nach mensch licher Voraussicht die Wahl des Herrn Or. Basscnge im höchsten Grade aussichtsvoll, da der sehr beliebte Herr keiner Partei angehört, sich aber bei allen Parteien großer Sympathie erfreut. — Dresden, 16. Februar. Se. Majestät der König hat das Protektorat über den sächsischen Automobil klub angenommen. — Zittau, 14. Februar. Das in Sachsen verbotene böhmische Lottospiel scheint für eine ganze Anzahl hiesiger Einwohner verhängnisvoll zu werden. Vor einiger Zeit hatten der Kürschnermeister Fischer und der Glaswaren fabrikant Henke, beide aus Zittau, sich durch einen mehr wie eigenartigen Trick in den Besitz eines Lotteriegewinnes von jenseits der Grenze zu setzen versucht. Das Opfer war da mals eine hiesige in der Neustadt wohnende Frau, die Ein sätze für das böhmische Lotto annahm. Einer der beiden obengenannten Männer war nach Prag gereist, hatte dort der Lotto-Ausspielung beigcwohnt, einige der Gewinn- Nummern seinem Komplizen nach Zittau telegraphiert, und dieser setzte nun bei der hiesigen Lottohalterin, die sich un vorsichtigerweise auf so späte Geschäfte noch einließ, eine tot sichere Nummer. Dieses eorrixer la tdrtmw brachte den beiden Männern keinen erheblichen Gewinn, derweil die arme Frau nicht wußte, wo sie das Geld zur Befriedigung der .Gewinner" hernehmen sollte. Die Sache sprach sich aber herum und das Ende vom Liede war, daß Fischer und Henke verhaftet wurden. Man setzte sie zwar bald wieder auf freien Fuß und sie spielten sich nun als die Unschuldslämmer auf, aber es muß doch wohl vieles mit unrechten Dingen zuge gangen sein, denn sie wurden beide vor einigen Wochen aufs neue festgenommen. Gestern erfolgte ihre Ueberführung in das Landgerichtsgesängnis Bautzen. Aus Wut haben beide nun eine große Anzahl hiesiger Einwohner denunziert, die sich ebenfalls an dem in Sachsen bekanntlich verbotenen Lottospicl beteiligten. In den letzten Tagen fanden eine An zahl polizeilicher Haussuchungen statt, die zum Teil für die Betreffenden belastend ausgefallen sein sollen. — Wurzen, 15. Februar. Im benachbarten Lüb schütz hat die Reichstags-Stichwahl ein kurioses Nachspiel gezeitigt. Der Ort zählt nur 58 Wähler, von denen genau die Hälfte, nämlich 29, für den Kanditaten der Ordnungs partei Oberjustizrat 11r. Giese gestimmt hatten, während ebenfalls 25 Stimmen für den Sozialdemokraten Lipinski abgegeben worden waren. Von einigen patriotisch gesinnten Männern des Ortes wurden nun für einen der legten Abende alle gleichgesinnten Männer mit ihren Frauen zu einer solennen Siegesfeier der gewonnenen Wahlschlacht nach dem Dorfgasthause eingeladen, und siche da, was geschah — es fanden sich zu dieser Feier volle 37 Wähler, meist mit ihren Frauen, ein. Gemeindevorstand Prinz begrüßte in humoristi scher Weise die Erschienenen, und besonders galt diese Be grüßung den acht so schnell Bekehrten, die wahrscheinlich ain Wahltage nur aus Versehen ihre Stimme dem Gegner ge geben hätten. — Geringswalde i. S. Dem Beispiele anderer sächsischer Städte folgend, wird Geringswalde am 31. August, 1. und 2. September d. I. ein Heimatfest veranstalten, mit dem die Weihe eines Aussichtsturmes auf der Schiller höhe verbunden sein soll. Die Bewohnerschaft hofft, in diesen Tagen zahlreiche Gäste begrüßen zu können, die angeborenes oder erworbenes Heimakgefühl mit Geringswalde verbindet. Besondere Einladungen an alle auffindbaren Interessenten werden später ergehen. Alle alten Geringswalder, denen diese Zeilen zu Gesicht kommen, sind höflichst und herzlichst ge beten, ihre Adressen an Herrn Stadtrat Schmidt in Gerings walde gelangen zu lassen. — Gottleuba, 15. Februar. Hier hat in kurzer Zeit eine bedauernswerte Frau schwere Schicksals sch läge zu ertragen. Vor einiger Zeit wurden einem Sohne vier Finger der rechten Hand in einer Maschine abgequctscht. Am Todes tage ihres Ehemannes wurde ein Sohn in Dresden beerdigt und, ihren Ehemann und Sohn beweinend, ereilte sie auch das Schicksal noch, daß ihr eigener Vater am selben Tage verstorben ist. — Falken stein, 15. Februar. Die bedauerlichen Vorkommnisse, die kürzlich, mit der Person des Kantors H. hier verknüpft, bekannt wurden, haben gestern in Plauen zur Verurteilung des H. zu 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust geführt. Die Verhandlung, zu der ca. 30 Zeugen geladen waren, fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. — Mylau, 16. Februar. Heute früh ',,4 Uhr ent stand in der mechanischen Weberei von Rätzer L Rüdinger ein Schadenfeuer. Drei Fabriksäle sind ausgebrannt. Der Schaben wird auf 150—200k>00 Mk. geschätzt. 100 Ar beiter müssen vorläufig feiern. Als Entstehungsursache wird Kurzschluß gemeldet. — Bockau, 12. Februar. Unter der Ueberschrift „Wahlbeeinträchtigung im Erzgebirge" erschien in der „Volks stimme" eine längere Notiz in der u. a. darüber Klage ge führt wurde, daß am Tage der Hauptmahl im Wahlbezirke Bockau 1 dem von der sozialdemokratischen Partei mit der Wahlkontrolle Beauftragten keine Sitzgelegenheit geboten worden sei. Hierzu wird dem „Erzgeb. Volksfr." geschrieben, daß der Wahlvorsteher dem Betreffenden im Wahllokal allerdings ein Sopha als bequeme Sitzgelegenheit nicht an bieten konnte, daß aber ein Stuhl zur Verfügung stand. Erst als die Betreffenden durch lautes Schreien — das Wahlresultat war eben festgestellt — den Abschluß der Wahlhandlung hinderten, sei ihnen bedeutet worden, daß vom Hausrecht Gebrauch gemacht werden würde. Bei der zweiten Aufforderung, das Lokal zu verlassen, entfernten sie sich. — Unter der Spitzmarke „Ruf um Schutz" schreibt ein großer, ganz Deutschland umfassender Händlerverband: „Nachdem die Sozialdemokratie namentlich in Sachsen eine gewaltige Niederlage bei der letzten Reichstags wahl erlitten hat, beginnt sie, oder besser gesagt, beginnen deren unverbesserliche Elemente eine Art Gesinnungs schnüffelei in Detailhändlerkreisen verschiedener Branchen. Derjenige unvorsichtige Geschäftsmann, welcher nur irgend wie seiner Freude über den Sieg der nationalen Sache Ausdruck gibt, wird stillschweigend boykottiert. Gegen solchen Terrorismus sozialdemokratischen Systems läßt sich nicht ankämpfen. Um so lauter rufen aber die Geschäftsleute (Handwerker und Kaufmann) des Mittelstandes den übrigen national denkenden Mitbürgern, insbesondere auch der Beam tenschaft zu: Unterstützt uns und schützt uns, werdet und bleibt unsere treue Kundschaft, meidet Konsumvereine, erhaltet uns steuerkrästig für den Staat und seine Einrichtungen. Wir werden Gleiches mit Gleichem vergelten!" — Die maßgebenden Handelskreise gedenken in der nächsten Zeit eine lebhafte Agitation für Festlegung des Termins für das Osterfest zu entfalten. Die Be weglichkeit des Osterfestes, das in die Zeit vom 22. März bis 25. April fallen kann, führt zu immer größeren Unzu träglichkeiten. Ihre störende Einwirkung auf das Schulwesen ist allgemein bekannt. Ihr Emfluß auf Handel und Gewerbe ivird immer mehr fühlbar. Die Wohnungswechsel zum I. April werden sehr erschwert, wenn Ostern dicht vor oder nach dem 1. April gefeiert wird. Da der Schluß des Wintersemesters in den Schulen sich nach dem Osterfest richtet, schwankt der Zeitpunkt des Eintritts der Kaufmannslehrlinge in die Ge schäfte, während die Entlassung der Lehrlinge gleichmäßig zum 1. April zu erfolgen pflegt. Der Handel in Mode-, Manufaktur-, Putz- und anderen Waren kommt zu kurz, wenn Ostern sehr früh fällt; fällt Ostern sehr spät, so wird vielen Saisonbetrieben die Sommersaison verkürzt. Naturgemäß hat auch das von dem Ostertermin abhängige Wechseln des Zeitpunktes für das Pfingstfest sehr störende Folgen für eine große Anzahl von Handels- und Industriezweigen. Aus diesen Gründen haben zahlreiche Handelskammern den deut schen Handelstag gebeten, auf eine Festlegung des Osterfestes hinwirken zu wollen. IahnMge. Von Ur. nisä. R. Nossen. Nicht nur die Schönheits- auch die Gesundheitspflege erheischt eine angemessene Behandlung der Zähne. Diese sind nicht nur ein herrlicher Schmuck des Mundes, sondern auch wichtige Hilfswerkzeugc der Verdauung, denn diese beginnt im Munde und findet ihr Ende erst im Mastdarm. Die Wichtigkeit der Zähne verlangt die peinlichste Sauber keit in der Pflege. Man muß das Kind schon sobald es angehl, an ein gründliches und regelmäßiges Reinigen der Zähne gewöhnen. Kindern, die noch zu klein sind, um sich selbst Mund und Zähne zu reinigen, denen wasche man mehrmals täglich mit stubenwarmem Wasser die Mundhöhle aus, am besten nach jeder Mahlzeit. Auch kann man ein Zahnmasser in Anwendung bringen, dann achte man aber darauf, daß dieses Zahnwasscr nicht schlecht schmeckt, damit die Kinder keinen Wiederwillen dagegen empfinden. Leider ist es in unscrm Laterlande wenig Sitte, daß man sich zum Zahnarzt begibt ohne durch Schmerzen oder in die Augen fallende Defekte an den Zähnen genötigt zu werden. In Amerika und England hat fast jede Familie, deren Mittel es erlauben, einen Haus-Zahnarzt, zu dem sich die Familienmitglieder alle Vierteljahre begeben, um ihre Zähne gründlich untersuchen zu lassen. Das ist ein sehr nachahmnngswertes Beispiel, wodurch faulende und schlechte Zähne vermieden werden. Schlechte, schmerzende Zähne verhindern das richtige Zerkauen der Speisen, ihre notwen dige Durchfeuchtung mit Speichel, und kommen so unge nügend vorbereitet in den Magen. Befindet sich dieser in einem gesunden Zustande, so hat die mangelhafte Zerkleine rung der Speisen in der ersten Zeit nichts zu sagen, aber auf die Dauer leidet auch der Magen, die Verdauung wird schwächer und allerhand Beschwerden und Krankheiten stellen sich ein mit der Zeit. Wie schlecht es mit der Zahnpflege im allgemeinen bestellt ist, geht schon daraus hervor, daß es kaum einen Menschen gibt, der die Zahnschmerzen nicht aus eigener Erfahrung kennt. Und dieses oft unerträgliche Schmerz gefühl brauchte niemand empfunden zu haben bei dem hohen Stand der heutigen Zahnheilkunde. Jeder Zahnschmerz wird durch einen kranken, einen hohlen Zahn hervorgcrufen. Dieser Satz ist unumstößlich wahr. Gesunde Zähne schmer zen niemals. Wer also Zahnschmerzen hat, der suche nur und er wird den hohlen Zahn schon finden. Wer sorgsam auf seine Zähne achtet, wer sie von Zeit zu Zeit von einem tüchtigen Zahnarzt untersuchen läßt, schützt sich gegen den harten Zahnschmerz und vermeidet die unangenehme Zahnfäule. Diese tritt in zwei Arten auf, die feuchte oder akute und die trockene oder chronische Caries. Die feuchte Caries ist die gewöhnliche. Sie kann an der Krone oder am Zahnhals entstehen und selbst bis an die Wurzeln hinabsteigen. Die zersetzte Masse des Zahnes ist gelblich bis schwarz gefärbt und hat ausgesprochenen Fäul nisgeruch. Sie zeigt sich also selbst für den Laien kenntlich genug an. Wer einen gelben oder schwarzen Fleck an irgend einem seiner Zähne endeckt und nicht sofort zum Zahnarzte geht, der sündigt gegen seine Gesundheit. Der Beginn der Fäulnis oder Caries an der Krone kennzeichnet sich im Anfang nur durch einen Fleck im weißen Schmelz des Zahnes. Dieser Fleck geht, sich selbst überlassen, langsam in eine kleine Grube, dann aber in ein Loch über, welches nun das Eindringen fremder Stoffe gestattet und welches sich immer mehr nach der Tiefe er weitert. Sowie nun die eindringenden Stoffe, besonders kalte oder warme Getränke, die innere Zahnpulpe erreichen und entzünden, dann entsteht der bekannte Zahnschmerz. Wer also Zahnschmerzen hat, der ist allein schuld daran, denn aus dem Gesagten geht hervor, wie lange die Natur selbst mahnt: erst warnt ein Fleck von leicht erkennbarer Farbe, dann eine Grube und dann erst nach geraumer Zeit droht ein Loch. Vom Fleck bis -um Loch kann eine Frist von einem Jahr und noch eine längere vergehen. Ein bei Zeit nur geschickt ausgefüllter, oder wie man sagt, ein plombierter Zahn hält oft bis zum Lebensende des Betref fenden aus. Noch mehr Zeit gestattet die trockene Caries, Vie sich allerdings nur im mittleren Lebensalter einstellt. Sie tritt fast ohne Ausnahme nur an den Backzähnen auf, mit einem bräunlichen Fleck, der nicht riecht und sich nur langsam, sehr langsam vergrößert. Selten sind Zahnschmer zen damit verbunden, höchstens Empfindlichkeit gegen Wärme oder Kälte. Die Krone verwittert langsam und bricht eines Tages zusammen, nachdem sie im Verlauf von Jahren mürbe geworden war. Leider kann der moderne Kultur mensch ohne besondere Zahnpflege nicht mehr auskommen und so muß er im Interesse seiner Gesundheit die Regel der Zahnpflege genau beobachten. Jeden Morgen nach dem Aufstehen reinige man den Mund durch Ausspülen mit nicht zu kaltem und nicht zu warmem Wasser und bürste sanft mit einem guten Zahn pulver die Zähne auf allen erreichbaren Seiten. Auch während des Tages empfiehlt es sich, das Ausspülen des Mundes zu wiederholen, besonders nach dem Genuß von süßen Sachen. Zucker und Süßigkeiten an sich schaden nichts den Zähnen, wohl aber die durch den Zucker leicht her vorgerufenen Zersetzungsprodukte, welche Säuren enthalten, die den Zähnen schädlich sind. Würden unsere Zuckerbäcker und Müller, die fast alle schlechte Zähne haben, besser auf Mundpflege halten, dann hätten sie auch bessere Zähne. Schroffer Wechsel von Kälte und Hitze schadet den Zähnen sehr, denn der Zahnschmelz ist dagegen empfindlich. Man gewöhne sich daran, auf beiden Seiten der Zahnreihen zu essen, dadurch übt man einen reinigenden und stärken den Einfluß auf die Zähne aus. Man brauche keine schädlichen Zahnpulver wie Zigarren asche oder gepulverten Bimstein. Das einfachste, billigste und zweckmäßigste Zahnpulver ist die „geschlemmte Kreide" der Apotheke oder Drogerie. Liebt man es, das Zahnpulver wohlriechend zu haben, so setze man auf 30 Gr. Kreide 5 Gr. Veilchenwurzel und so nach Liebhaberei und Geschmack zwei bis drei Tropfen Nelken- oder Pfcffermünz-Oel hinzu. Gute Zahnscifen oder Pasten sind zu empfehlen, doch kaufe man sie nur in zuverlässigen Geschäften oder beim Zahnarzt. Ser Wergangenyett Schatten. Roman von Franz Trellcr. (16. Fortsetzung.) „Es ist von dein Nacbbarstaat, dessen Zuchthaus Du acht Jahre mit Deiner Anwesenheit beehrt hast, die Aufforderung er- gangen, rms eines Menschen zu bemächtigen und ihn auszu liefern, der auf der Straße eine junge Bauernfrau in unlieb samer Weise belästigte. DaS Signalement stimmt merkwürdig mit Deinem Aeußern überein." Steinbach wurde noch fahler, als er bereits durch die Ge- fängnißluft war. „Ich halte Dich fest, ehe Du die Grenzen dieses Landes ver lassen kannst, und was Dich drüben erwartet, kannst Du Dir selbst sagen. Also wähle." Steinbach war augenscheinlich in heftiger Gemüths- bewegung. Angst schien das vorherrschende Gefühl zu sein, er zitterte merklich. „Berwünscht!" murmelte er. Ter verkommene Mensch kämpfte augenscheinlich einen schweren Kampf. Der letzte Rest von Ehrenhaftigkeit rang mit gemeiner Habgier und der Angst vor dem Zuchthause, aus dem er eben entlassen war. Der Kampf war heftig, aber kurz. Die Angst trug bei dem entnervten Verbrecher den Sieg davon. „Willst Du nur Dein Wort geben, mich nicht zu verfolgen?" fragte er mit bebender Stimme. „Wenn Du das Land sofort verlassen willst, gebe ich Dir mein Ehrenwort, Dich nicht zu verfolgen." „Und willst Du mir dreitausend Mark geben?" „Wenn das, was Du zu verkaufen hast, werthvoll ist, ja." Steinbach zog ein Messer aus der Tasche und trennte eine Futternaht seines Rockes auf. Aus der so gemachten Oeffnung zog er einige in ein Stück Zeug eingewickelte Papiere hervor. Er entfernte die Hülle und wählte unter den Papieren einen zerknitterten Brief, den er entfaltete und Hornsels übergab. Dieser überflog mit gierigem Blick den Inhalt und stieß einen heiseren Jubelschrei aus. Seine Hand zitterte in der Auf regung, die ihn befallen hatte, so heftig, daß er mit dem Lesen innehalten mußte, da ihm die Buchstaben vor den Augen zu tanzen begannen. Der Brief enthielt die wilde Klage eines verzweifelten Mädcheuherzens, welche Ihrem Verführer anzeigt, daß sie sich Mutter fühle und ihn beschwört die Ehre wieder herzustellen. In dem Gesicht des Prokurators zeigte sich wilder Triumph. „Das genügt, das ist gut." Steinbach sah traurig vor sich hin. Hastig griff Hornfels in die Brusttasche, holte seine Brief tasche heraus, und entnahm ihr drei Tausendmarkscheine, die er Steinbach hinwarf. Dieser hob sie langsam auf und ging hinweg. Plötzlich wandte er sich uni, kam zurück und sagte, auf die Brieftasche deutend, in welcher Hornfels sorgfältig den Brief barg, nicht ohne innere Bewegung: „Das ist das Gemeinste, was ich im Leben vollbracht habe." Er sah Hornfels in das erregte Gesicht und fuhr fort: „Ein Verbrecher bin ich — ja, Du aber bist der größere Schurke von uns Beiden, anch Dich wird die Nemesis erreichen." Damit schrick er davon. Hornfels hatte ihn in seiner triumphirenden Aufregung gar nicht beachtet. Er ging zu dem Postwagen zurück und befahl dem Kutscher, nach Schloß Lindenruh zu fahren. Im Schloße hatte man sich bereits in dem im Erdgeschosse gelegenen Speiiesaale zu Tisch gesetzt, als eine Postchaise vor fuhr, der zu großem Erstaunen des gräflichen Paares der Staatsprokurator von Hornsels mit fast jugendlicher Hast entstieg. Der Graf erhob sich und ging hinaus, den unerwarteten Gast zu empfangen, während die Stirn der Gräfin sich ver düsterte. „Hoffe, ich komme nicht ungelegen, verehrter Herr Graf. Amtsgeschäfte riefen mich in die Nähe von Lindenruh, und ich konnte nicht umkehren, ohne Sie begrüßt zu haben." „Herr von Hornfels ist zu jeder Zeit willkommen", ent gegnete der Graf verbindlich. „Lassen Sie sich die Gastfreundschaft von Lindenruh ge- fallen, und setzen Sie sich mit uns zu Tische." Ein Diener nahm Hornsels den lleberzieher ab, und der Graf führte den Gast nach dem Speise zimmer, wo bereits ein Couvert sür ihn bereit gelegt ward. Rasch ging Hornfels auf die Gräfin, welche sich erhoben hatte, zu und verbeugte sich mit einer an ihm ungewohnten Courtoisie. Auf seinem Gesicht lag ein so freudiger Ausdruck, daß die, welche seine stets so ernste und leidenschaftliche, oft ge nug bitterhöhnische Miene kannten, darüber erstaunt waren. Die Gräfin pflegte ihm niemals die Hand zu reichen, konnte es aber nicht verhindern, daß er sie jetzt ergriff und galant küßte. kul nacl uns stin fels scha ersct und fühl berg felS, die daß gesel ihm Wirt! Hand wurd alten Abstc Absei schwii zurüc stürze Horns genuc Antw halte Ansich Gräfii Frau daß d Kranz in En welche einher komm« E von Le kaustis in stre N sam ar D finden, „T kennen wirklicl erquicke „I fühlend konnte, verdorr menschl lebendi, sonnige: sterblich Auserw am Sä kommt! gegen c zusamm einige > schniutzic habens l Wa Manne's So einer Bl scheinen Matin e drollige l anständi, 1906 ein >/,10 Uh> Ich bega Empfang Beamten einen an sagte ich warten," die Hall befand, geht micl Minuten, faßte ich Koffer, lu zu. Tagt auf Grün von Bear man forsc Dutzend ! Erregung intensive i Rache au angezeigt Man denl ich aber d ruhigung mein Koffl wie eS schc - E in Pearso Ruffel bei welches M
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