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vom 12. Januar.) Anzeigen über derartige Mißstände, damit Abhilfe geschaffen werden kann, erbittet Schuldirektor Borwerk, Untersachsenberg. — Aus Annabcrg erhalten wir folgende Zuschrift: In mehreren Zeitungen unseres Kreises ist über die Ver sammlung der freisinnigen Volkspartei in Schwarzenberg eine vollständig unrichtige Darstellung gegeben worden. Es ist eine Entstellung der Tatsachen, wenn behauptet wird, daß Herr Roch sein Programm hätte ent wickeln wollen und auf dieses nicht cingegangen sei. In 1", stündiger Rede hat Herr Roch vielmehr sein Programm in direkten und indirekten Ausführungen voll und ganz ent wickelt und hat am Schlüße seines Vortrages dafür reichen Beifall geerntet. Im größten Interesse unserer Wählerschaft war es, da ihm ja in unserem Kreise ein nationalliberaler Kandidat gegcnübersteht, daß Herr Roch das Verhalten der nationalliberalen Partei in wichtigen politischen und wirtschaftlichen Fragen ganz sachlich klar legte. Direkt unwahr ist daher die Behauptung, daß Herr Roch deni sozialdemokratischen Redner leichte Angriffspunkte auf die nationalliberale Partei gegeben habe. Dieser Herr hat im Gegenteil ohne allen Grund in unflätiger Weise die na- tionalliberaie, konservative und freisinnige Partei be schimpft, weshalb ihm der Leiter der Versammlung nach wiederholtem Ordnungsruf das Wort entzog. Da sich Herr Schieck nicht sofort daran kehrte, löste der die Aufsicht führende Herr Bürgermeister sofort in größter Erregung die Ver sammlung kurzer Hand auf, eine Handlungsweise, zu der absolut kein Grund vorlag, weil von einem Lärm, einer Erregung, erst recht nicht von einem Tumult, wie manche Zeitungen schreiben, nicht im entferntesten die Rede war. Ueber diesen unerwarteten Schluß war allerdings die Versammlung sehr enttäuscht, und diese Enttäuschung scheint den Berichterstatter zu seiner falschen Darstellung veranlaßt zu haben. — Was ist ein Syndikus? Syndikus nennt man den Geschäftsführer großer Gesellschaften, den geschäft lichen Leiter von Vereinigungen und Verbänden von Fabriken. Syndikus einer derartigen großen Vereinigurig ist Herr vr. Stresemann, der nationale Kandidat im 21.sächsi Reichs lagswahlkreise. Ein Teil seiner Tätigkeit besteht darin, daß er bei Streiks zu vermitteln sucht, sowohl zwischen den Ar beitern und Fabrikanten, als auch zwischen den Fabrikanten derselben Branche, die oft durch Uebereinkommen gehindert sind, ihren Arbeitern höhere Löhne zu bewilligen, um der zu großen Konkurrenz vorzubeugen. So hat Herr Di. Strese - mann bereits l2 Streiks verhütet, indem es seiner Tätigkeit gelang, die Fabrikanten zu bewegen, ihren Arbeitern bessere Bedingungen zu gewähren, die Arbeiter aber zu be wegen, von unmöglichen Forderungen abzustehen. Wieviel Kummer und Not ist dadurch schon verhindert worden, welche Tätigkeit kann wohl schöner sein als diese? Männer aber, deren Beruf solche Ziele kennt und die in ihrem Beruf eine solche Tätigkeit entwickeln, gehören in den Reichstag und ver dienen das Vertrauen des Volkes. — Aus dem Wahlkreise Plauen meldet man: Einen unbequemen Gegner haben die Sozialdemokraten hier in einem ehemaligen Genossen erhalten, der jetzt in Plauen ivohnl und in fast allen Wahlversammlungen der bürgerlichen Parteien in Plauen, Schöneck, Adorf usw. gegen seine früheren Gesinnungsgenossen scharf zu Felde zieht. Der Mann, ein Weber namens Meyer, gehörte nach seinen Ausführungen 30 Jahre lang zur sozialdemokratischen Partei und habe diese Partei „zur Genüge kennen gelernt." Meyer ist anfangs der 70er Jahre in Chemnitz verantwortlicher Redakteur eines sozialdemokratischen Blattes gewesen und habe als solcher zwei Jahre Gefängnis verbüßt. Als er, Meyer, aus dem Gefängnis entlassen worden sei und von den Genossen den versprochenen Lohn verlangte, sei ihm gesagt worden: „Als Leineweber müsse er doch hungern gelernt haben!" Auf die Sozialdemokratie ist Meyer jetzt sehr schlecht zu sprechen. Nur Falschheit und Trug herrschen in der Partei. Die sozialdemokratische Bewegung gehe nur darauf hinaus, daß die Führer die Macht und Herrschaft bekämen; dem Arbeiter wollte man gar nicht zu seinem Rechte verhelfen. Wettervorhersage für den 19. Januar 1907. Schwache östliche Winde, nebelig, um Mittag heiter, keine erheblichen Niederjchläge, kühler. polologlov-eigsreUen sin«1 in Ossclimaolc un<I t^ualitüt uneersiclit! I*»»» 8tN«It !t IO I-t>IIIlt^« . Oslierltll kituklick! k-ldrik „Lptrur" Dreien. Kirchliche Nachrichten aus der Narochic Eibenstock. vom 13. bis IS. Januar 1807. Aufgebot»»: 2) Ernst Riedel, Papierfabrikarbeiter in Hundshübel, ehel. S. des Julius Eduard Riedel, Totenbcttmeisters daselbst mit Elsa Stemmler hier, ehel. Tochter des weil. Ernst Anton Stemmler, Maurers hier. 3) Max Kurt Unger, Maschinensticker hier, ehel. S. des Ernst Her mann Unger, Maschinenstickers hier mit Olga Helene Unger hier, ehel. T. des Heinrich Julius Unger. Maschinenstickers hier. Getraut: 1) Friedrich Hermann Heinz, Bäcker hier mit Frida Selma geb. Götz hier. Getauft: 8) Rudolph Gottfried Hahn. 10) Paul Alban Meichsner. 11) Paula Frieda Huster. Begraben: Kurt Alfred, ehel. S. des Ernst Albrecht Baumann, Maschinenstickers hier, 2 M. 25 T. 8) Christiane Friederike Leistner geb. Oettel, Witwe de» Carl Heinrich Leistner, Geschirrsührer» hier, 72 I. 4 M 5 T. 10) Clara Frida Reuter verw. Heinz, geb Stoll, Ehefrau de» Carl August Reuter, Gutsbesitzer» hier, 30 I. N M. 13 T. II) August Wilhelm Ernst Heinz, Glasmacher hier, ein Ehemann, 74 I. 3 M I T. Am 2. Sonntag »ach Epiphanias Vorm. Predigttext: Joh. 1, 35—43. Pfarrer Gebauer. Die Beichtrede hält Pastor Rudolph. Nachm. b Uhr: Predigttext: Joh. 2, 1—II. Pastor Rudolph. Airchmnachrichtnl ans Schönheide. Dow. II post llpjpk (Sonntag, den 20. Januar 1807.) Vorm. 8 Uhr: Gottesdienst mit Predigt, Pfarrer Wolf. Nach dem Gottesdienst Beicht« und heil. Abendmahl, Pastor Gerlach. Nachm. 2 Uhr: Unterredung init der konfirmierten Jugend, Pastor Gerlach. Neueste Nachrichten. (Wolff's Telegraphisches Bureau.) — Köln, 17. Jan. (Privattelegramm.) Die Maul- und Klauenseuche nimmt in Westdeutschland großen Umfang an. Der Regierungspräsident von Köln hat sämtliche Vieh märkte aufgehoben, ausgenommen Pferde- und Schlacht viehmärkte. — Duisburg, 17. Jan. (Privattelegramm.) Schiffs diebe überfielen in einem im Hafen liegenden Schiff einen 00 jährigen Schiffer und dessen erwachsene Tochter und ver letzten beide so schwer, daß sie starben. — Petersburg, 17. Januar. (Privattelegramm.) Im Gouvernement Kasan ist Hungertyphus ausgebrochen. Die Hungernden erhalten von der Behörde täglich je I Pfund Brot für die erwachsene Person und je Pfund für jedes Kind. Das Quantum erweist sich aber als zu gering. Die Hungersnot steigt immer mehr. — Tanger, 17. Januar. (Privattelegramm.) An läßlich des bevorstehenden religiösen Festes treffen 24 Führer der Küstenstämme mit Geschenken für den Sultan hier ein. Dieser schlug seinen Ministern vor, mit Milde wieder geordnete Verhältnisse im Gebiet von Tanger herbeizuführen. GebbaS erwartet Weisung, ob er Raisuli Verzeihung anbieten oder seine kriegerischen Maßnahmen fortsetzen soll. — Washington, 17. Jan. Das Repräsentanten Haus Hal ein Notgesetz angenommen, durch welches der Prä sident ermächtigt wird, an die Notleidenden auf Ja maica Lebensmittel und Kleider aus den Marinebeständen zu verteilen. — New-Nork, 17. Januar. Infolge der beun ruhigenden Nachrichten über einen durch das Erdbeben her° vorgerufcnen Wechsel in den Tiefenverhältnissen der See bei Kingston gibt die Hamburg Amerika-Linie bekannt, daß die Sonderfahrt des Dampfers „Konprinzessin Cecilie" nach Kingston in Wegfall kommt und statt dessen der Dampfer „Nassau" Havanna, Puertorico und die Bermudasinseln an laufen wird. Ein guter Wat für Magenleidende! Die Zahl der Magen- und Darmkranken ist in er schreckender Zunahme begriffen. Der Grund liegt in ge wissen ungesunden und unnatürlichen Verhältnissen unseres modernen Kultur- und Gesellschaftslebens. Allen denen aber, die an einer Ueberreizung der Verdauungsorgane leiden, wird vom Arzte der Genuß reizender und aufregender Ge tränke zuerst verboten, weil diese gerade die Verdauungs organe aufs nachteiligste beeinflussen. Professor Schulz- Schulzenstein hebt das in seinem bekannten Werke: „Die Verjüngung des menschlichen Lebens" in Uebereinstimmung mit sämtlichen anderen Autoren ausdrücklich hervor. Des halb wird für alle Magenleidenden die Frage nach einem für ihren Zustand geeigneten täglichen Getränk geradezu zu einer Lebensfrage. In diesem Falle zeigt sich nun so recht die ernährungshygienische Bedeutung von Kathreiners Malz kaffee. Der „Kathreiner" ist — man kann ruhig sagen — das einzige Getränk, das jeder Magen- und Darmkranke ohne Bedenken genießen kann. Denn Kathreiners Malz kaffee ist nach dem Urteile der Aerzte nicht nur ein voll kommen unschädliches Getränk ohne die geringste nachteilige Wirkung auf Magen und Darm, sondern übt im Gegenteil gerade auf die Verdauungsorgane einen höchst angenehmen und heilsamen Einfluß aus, indem er sie mild anregt und die Verdauung in ihrem natürlichen Laufe fördert. Außer dem zeichnet sich der echte „Kathrciner" durch einen würzig vollen Kaffecgeschmack aus, der ihm unter allen „Malzkaffees" und sämtlichen Getränken allein eigen ist. Darum kommt es aber auch für jeden, der die einzigartigen hygienischen Vorteile und Geschmacksvorzüge von Kathreiners Malzkaffee genießen will, vor allem darauf an, daß er beim Einkäufe das echte Fabrikat erhält und keine geringwertige Nach ahmung. Man merke sich also genau, daß der echte Kath reiners Malzkaffee nur in festverschlossenem Paket verkauft wird, welches Bild und Namenszug des Pfarrers Kneipp als Schutzmarke führt. Für die zahlreichen Ehrungen, welche uns bei deni Tode und Begräbnisse unseres teuren Entschlafenen in so reichem Maße von nah und fern zu teil wurden, sprechen wir hierdurch unfern herzlichsten Dank aus. Eibenstock, Lhemnitz, Zwickau, Wilkau u. Schönheide, 16. Jan. Die trauernde Witwe nebst Angehörigen. Kirchenchor. Sonnabend, den 19. Jan. 1907 fällt Singstunde aus. Sonntag, den 20. Januar 1907 III. Chor K.-Dienst. r*sr»nfsnnsttsvui'e3u ZLLii SSssrgung u.Vernksrkung. Oestrrreichtsche Kronen S4,„ Pfg. MMMki KM äes Lank-Verein - — I smpkisklt sied rur " sllkr halckM388WN Kk8kKsNk VON ISLLI SINlttASN KSKSI» VVrnLLvtiLLLx von VrosortLolLorL untvr «Ixensni VsrsvNlunn ck«r lNiolsr. I'ackiniebe pro Zudr 15 Ulark, kür 2 tlstonnts 3 Alnrlr, Laß doch dem Volk den freien Willen, Liegt doch einander nicht zu Drang, Sucht Eure Pflichten zu erfüllen Und wählt nach Einsicht und Verstand, Tu' nicht auf anderer Stimmen hören, Die Deinem Stand nicht angehören. Du wirst doch Männer nicht ernennen, Die Dich vtos in der Wahkzett ehren, Die weder Not noch Armut kennen, Die Deinem Stand nicht angehören, Der bloß für höhere Pläne stimmt Und Armut nicht in Anspruch nimmt. In ZMovk tun wir ein'n Mann doch kennen, Der treu, gewissenhaft und recht, Nicht aü's von oben gut tut nennen, Wird auch den Niedrigen gerecht, Der weder Stand noch Würde scheut Im Kampfe der Gerechtigkeit. Marmeladen in eleg. 2 Pfd.-Eimerchen als: Erd- Seer, Limbeer, Grange, Zohannis- öeer, Aprikose«, Stachekveer, Wer- lmchl, Gnitte« empfiehl keinen hupen mehr bekommt man nach -em Erdrauch von vornÜLltek vlrlroiiAoii Kavblvptmsooii- Allein echt in P. ü 25 u. 50 Pf. bei K. Linigt StilkiliWk» sucht bei gutem Lohn für sofort oder bald Aal. 8oNinIckt. Lebende Karpfen „ Keich schleim ff Poularden, Kapaunen ff Wirkwitd, Kasetwitd empfiehlt billigst Ärr AöLMeL. Vr. Oetksr'Z Vsnills- ?uc>cknxPulver Wtilks HttsMchtli sucht per 15. Febr. bei gutem Lohn Frieda Unger, Schneebergerstraße 6. Jüngeren Hausmann, sowie einige Ttickmädchen sucht zum sofortigen Antritt ktinll empfiehlt L. Nmuisdodv.