Volltext Seite (XML)
j vm DZ W' 8V-^ - M kam der erst sechsjährig, Mimrizrw Grauen Klost, , jscMtätte der humanistischen ^ls Abiturient zu Ostern 1832 ver ¬ derben dem April «ach sich dort Se.Maj.! ««ter» so. A WÄ M gÄöhnliche der Zeit und des Standes.,^ahmde"Vst^e^'«8ft«i3 . .. <. ' ^°'" 'gL<Lelt der Schulentlasspnaen ter so^ vieler Jünglinge ünv Kindesalter in das praktische Leben in den meisten Familien xj„e erhobene Stimmung hervor. Die drei parlamentarischen Körperschaften, der deutsche Reichstag, das preußische Herrenhaus und das preußische Abgeordnetenhaus, welche gleichzeitig in der deutschen Reichshauptstadt Monate hindurch tagten und die Ausdauer und Opferwilligkcit vieler Volksvertreter auf eine oft schwere Probe stellten, haben ihre Osterferien be gonnen. Die meisten Reichstagsabgeordncten sind in froher Stimmung und zufrieden mit den positiven Leistungen der Volksvertretung in den Schooß ihrer Familien zurückgekehrt. Sie sind meistens noch voll von den tiefen Eindrücken des fünftägigen Kampfes um die Dampfer-Subven tionen und ganz in derjenigen Gcmüthsvcr- fassung, die sich für die bevorstehende Feier des Bismarck-Jubiläums eignet. Zn diesem nationalen Feste rüstet man sich im ganzen Reiche mit seltener Eiumüthigkeit, nachdem die Resultate der „Bismarck-Spende" sich als groß genug erwiesen, nm außer dem Ankauf des Stammgutes Schön hausen auch noch denjenigen nationalen und wohlthätigcn Zwecken gerecht werden zu können, welche viele süddeutsche Geber im Auge hatten. An Auszeichnungen wird cs an diesem Tage dem deutschen Canzler nicht fehlen. Allmählich scheinen die stürmischen Sccucn im österreichischen Abgeordnetenhaus ähnlich wie in dem kroatischen Landtag zu einer ständigen Einrichtung zu werden. Besonders bewegt war die Sitzung, in welcher nach dreitägigem er bitterten Wortgefecht die Entscheidung über die Nordbahnvorlagc erfolgte. Durch den betreffen den Regierungs-Entwurf wird der Aktiengesell schaft, welche die Kaiser-Ferdinand-Nordbahn be sitzt, eine neue auf 54 Jahre sich erstreckende Cvncession ertheilt. Gegen diese Erneuerung hat sich aber seit mehreren Monaten in der Presse und der Ocffentlichkeit ein starker Widerspruch bemerkbar gemacht, weil man in diesem Privi legium eine ungerechtfertigte Begünstigung der Börse und überdies eine schädliche Abweichung von der neuerdings eingeschlagencn Politik des Staatsbetriebes erblickte. Infolge dessen herrschte gegen diese Vorlage auf allen Seiten eine ge wisse Abneigung nnd cS war sehr fraglich, ob die Negierung mit derselben durchdringen wurde. Man hatte erwartet, das; die unter dem Commando des Grafen Caronini stehende deutsch klerikale Gruppe der Rechten, ohne welche die Majorität sich als solche nicht zu behaupten vermag, der Negierung den Dienst aufkündigen werde. Als dann trotzdem das Abgeordneten haus mit einer Mehrheit von 25 Stimmen be schloß, in die Specialdebatte über den vom Eisenbahn-Ausschusse vorgclegtcn Gesetzentwurf cinzutrcten und damit sich im Princip für die Ertheilung einer Conccssion an die Nordbahn auf Grundlage des zwischen der Gesellschaft und der Regierung abgeschlossenen llcbcrciukvmnicns aussprach, kam es zu einem wüthcndcn Scandalc, der wesentlich von dem die Tribünen besetzt haltenden Anhang des Abg. von Schönerer auS- ging. Die vom Präsidenten ungeordnete Räu mung der Galerien konnte bei dem geleisteten Widerstande nur mit Hilfe mehrerer handfester Feuerwehrmänner bewerkstelligt werden. Am Donnerstag nahm die Diskussion über die An beraumung der nächsten Sitzung wiederum eine so erbitterte Wendung, daß die deutsch-liberalen Abgeordneten demonstrativ den Saal verließen. Offenbar verschärfen sich die Parteigegcnsätze in Oesterreich von Tag zu Tag. Die akademische Jugend Italiens ist in voller Gährung, seit die Behörden verschiedene gegen Oesterreich gemünzte Demonstrationen der Studenten verhinderte. Die Universitäten von Turin, Padua, Pavia und Palermo sind bereits geschlossen; der Hochschule in Modena steht ein gleiches Schicksal bevor. Die Universität von Bologna schickt drei ihrer Professoren nach Rom, nm Einspruch gegen das Auftreten der Ver- waltungs- und Polizeibehörden zu thun. In Pisa und Genua ist die Ruhe ebenfalls gestört; die Studenten von Neapel erklärten sich mit den Commilitonen von Turin für solidarisch und die akademische Jugend Roms beschloß, keine Vor lesungen mehr zu besuchen, vis die den Studirenden von Turin widerfahrenden Unbilden gesühnt seien. ES ist nicht abzusehcn, wie das M L de Ordens mH Pie Raö Bismarck'sche sei, indem de, Prinz führen positiver Bef der Lust geg Aus Fon .gemeldet: Dc Kaiserhofe, s gestorben. Die „Dei untcrm 29. Meldungen ui seits halten günstige Löst Verhandlung, büchse in Cei Interesse beit er außer den Europa mehr Gugläuder w Kaufleute au können, daß ! kriegsgcübtc um Nichts ei Aus Tl neue Hiobsbr Nögrier wurt Langson zu in 3 starken ( tioncn vor angesichts der seine Munitic General Brie sich auf Don General Bric Streitkräfte, größerer An? Hoffnung, da Die französis Briöre um > Rückzugsverli Mann. Die dahin aus, Tongking-Ans Parteihader Armee Hilfe folge sind am vierten Batai willigen in a 5000 Jnscribi — Verschiede vor der Pl sammenberufei ist zum Divis Der fran, März Vorn» Wurfs betreff Francs fest, der Dcputirte Wurfs in I Kriegsministei militärische S Aus Pa meldet: Inf der Deputi schlüge dei demissionirl Wie aus L hat die Adm mietbet, welch, portjchiffe um RewS" melde, aus PeterSbu auf eine friedl frage gewährt geschienen, k Granville s Z lei dem Bern« die italienische Regierung deweriMtg«? «We ohne iii BxMl und Wien großes HMWwl za erreäAi» 8« Ueber dU glückliche Bcendigcktg der Mahl» aesctzdebatte herrscht unter den Anhängern der französischen Regierung eine sehr begreifliche Freude, weil die Wahlart des Listenscrutiniumk durch Gambctta früher vergeblich erstrebt wurde.. Wenn der Minister Ferry glücklicher war und das Gesetz durchbrachte, so geschah dies, weil die Monarchisten inzwischen zu der Ansicht ge langten, daß das Listenscrutinium auch ihren Candidatcn Vorthcile bringen könnte. Die Be stimmung, daß die Neuwahlen innerhalb 6l> Tagen vor dem Ablaufe des gesetzlichen Mandates der Kammer stattfindcn sollen, ist mit ausdrück» licher Zustimmung Ferrys in das Gesetz auf» genommen worden, der dadurch freie Hand er hält, die Wahlen vom 16. August bis 14.. Oktober vorzunehmcn. Die Freude des Ministers über den bei der Wahlreform errungenen Erfolg, ist durch eine Hiobsbotschaft aus Ostasien ver gällt worden, da General Nögrier von der Nordgrenzc Tonkius meldete, er habe bei Dong- dang nach dreitägigem Gefecht vor der Ueber- macht der Chinesen zurückwcichcn müssen. Der- Verlust der Franzosen wird auf 200 Mann an gegeben, jedoch bestritt der Minister Ferry die in der französischen Kammer aufgctauchtc Be hauptung, daß Geschütze von dem Feinde ge nommen wurden und bezeichnete die erlittene Schlappe als eine solche, welche die wackeren französischen Truppen bald wieder auswctzcn würden. In England gicbt man sich die Miene, es bei der Vcrthcidigung Afghanistans auf einen Krieg mit Rußland ankommcn lassen zu wollen.. Im Untcrhausc gelangte ein Botschaft der Königin zur Verlesung, wonach die Monarchie angesichts der an die militärischen Streitkräfte gerichteten großen Anforderungen zum Schutz der Interessen des Reichs beschlossen hat, die Reserve und die Milizrescrvc einzubcrufcn. Die Berathuug der Botschaft der Königin wurde auf Montag festgesetzt. In Beantwortung mehrerer Anfragen erklärte Gladstone, daß er über de» Stand der Beziehungen Englands zu Rußlands in der afghanischen Frage in der Montag statt findenden Sitzung keinerlei Erklärung abzugebe» beabsichtige. Der Kanzler der Schatzkammer» Childers, theiltc mit, daß er das Budget am 16. k. M. vorlegen zu können hoffe. Auf die Vcrwaltnugsverhältnissc Rußlands wirft der jetzige Ausgang des seit vielen Monaten schwebenden Taganroger Zollprozcsses die cigenthümlichstcu Streiflichter. Der Staats anwalt in Charkow beantragte am Dienstag für vier Zollbeamte und den Kaufmann Valliand die Verbannung nach Sibirien, für einen Zollbeam ten die Verbannung nach Olonctz und für.eine» andern die Entlassung aus dem Dienste. Außer-, dem fordert der Staatsanwalt, daß die Geld strafe in fünffachem Betrage der dcfraudirtcn Zollsteuer mit dem Zuschläge des Werthes der Waarcn festgesetzt werde. Demzufolge müßten die Kaufleute gegen 2 Millionen, die Zollbeamten 280,000 Rubel erlegen. Die neue cnglisch-cgyptische Expedition, welche General Graham von Suakim aus nach Berber zu führen beabsichtigt, geht nur sehr langsam und mit großen Schwierigkeiten vor sich. Fast täglich versuchen die Anhänger Osman Digma's die Engländer zu zersprengen, wobei es am vorigen Sonntag zu einem besonders, blutigen Kampfe gekommen ist, bei welchem die Engländer fast 300 Verwundete und Todte hatten. Ein am Dienstag von Suakim nach der Zareba auf dem Wege nach Tamai abgegangener Proviant zug wurde unterwegs von den Aufständischen angegriffen, letztere sind jedoch zurückgeschlagen worden und haben gegen hundert Mann an Todten verloren. Die am Donnerstag früh nach der nach Tamai zu gelegenen Zareba ab gesandten Truppen sind noch an demselben Abend wieder nach Suakim zurückaekehrt. Der allgemeine Vormarsch, der voraussichtlich Montag beginnen wird, dürfte eine Entscheidungsschlacht zwischen den englischen Truppen Graham S und den von Osman Digma befehligten Rebellen zur i Folge haben. Dem Reichskanzler Fürst BiSmarct, Welcher j bereits seit dem Jahre 1868 Hausordens der Rautenkrone is AuS dem" Elt«nhau Knabe auf dcG Wyn in.Berlin, welch« P Mudstn ep als Abiturient zu Ostern 1832 ver- liH, üm in Genf, Bonn, Berlin und Greifswald Jura Hnd Mmeralia zu studiren. Nach beendeten acahMsch?p Studien arbeitete Bismarck als AusMtator am Berliner Stadtgericht, trat aber schon nach einem Jahre in den Verwaltungsdienst üver und zwar zunächst bei der Regierung in Aachen, später in Potsdam, wo er auch als Freiwilliger beim Garde-Jäger-Bataillon diente. Aber auch im Regicrungsdienste währte es bei ihm nicht lange. Er trat auch da aus und begnügte sich mit dem Amte eines Deichhaupt manns in der Altmark, während er sich zugleich die Bcwirthschaftung seiner Pommer'schen Güter angelegen sein ließ. Zur diplomatischen Carriöre ging Bismarck im Jahre 1851 über und zwar gleich an einem Ort, wo er zum Heile Deutschlands das Meiste lernen konnte. Er wurde Gesandter am Bundes tag zu Frankfurt am Main, wo er die öster reichische Politik so recht verachten lernte. Bis marck sah klar ein, daß cs m nicht zu fernen Tagen heißen werde: „Biegen oder Brechen", daß die Zeit herannahc, wo Preußen, des habs burgischen Hochmuths satt und müde, au sein gutes Schwert zu appcllircn habe. Schärfer noch faßte Bismarck die Situation in'S Auge, als er — inzwischen noch, seit 1859, Gesandter in Petersburg und kurze Zeit in Paris — im Herbst 1862 an die Spitze des preußischen Ministeriums berufen wurde. Un beirrt durch die hartnäckige Opposition des Landtags, Sem er die eigentlichen Ziele seiner Politik im Interesse des Dienstes nicht klarlcgen zu dürfen glaubte, arbeitete er in Gemeinschaft mit seinem Könige daran, durch eine umfassende Heeresreorganisation den drohenden Eventualitäten gewachsen zu sein. In eklatantester Weise hatte dann bald die beliebte Etablirung des sogenannten Condominats Preußens und Oesterreichs die Unmöglichkeit einer Conscrvirung der seitherigen deutschen Zustände dargethan. Der gordische Knoten mußte zerhauen werden, und Bismarck, der Manu von „Blut und Eisen", war auch der Mann dafür. Wir können daraus verzichten, die folgenden Ereignisse der Jahre 1866 und 1870 hier ein gehender zu berühren, denn sic leben noch im frischen Gedächtniß der Mitwelt. Aber kaum aus dem Felde heimgekchrt, harrten Bismarck's kaum weniger ernste innere Kämpfe. Nach einem mühe- und segensreichen Tagewerk hatte der greise Kaiser noch keinen Feierabend gefunden und noch weniger sein Canzler. Für das mächtig aufstrebende, rings von Feinden umstellte, von der Hyder innerer Zwie tracht zerrissene neue deutsche Reich, war Fürst Bismarck allein der rechte Hüter und er allein ist cs gewesen, der, was durch die Helden kraft seiner Söhne dem Vaterlandc gewonnen ward, treulich behütet, dessen vollendete Staats kunst gegen alle wüsten Rachepläne starke, unein nehmbar scheinende Bollwerke aufgerichtet hat. Das ist, so erscheint uns Bismarck — und wohl ziemt es sich an seinem heutigen 70. Ge burtstage den kerndeutschen großen Staatsmann zu feiern, der, als der beste Arzt, cs so meister haft verstanden, an dem matt und siech gewordenen deutschen Ncichskörper die harte äußere Cur mit Blut und Eisen und, nach weiteren schweren Wehen, die innere Heilung zu vollziehen. Es ziemt sich den Mann zu feiern, dessen hoher Intelligenz und eiserner Thatkraft so glorreiche Erfolge und Errungenschaften wesentlich mitzu danken sind. Der eigenen Kraft bewußt hat er sein Jahrhundert in die Schranken gefordert und dem deutschen Volke die Erfüllung scinergroßen Auf gabe in der Geschichte der Menschheit ermöglicht. Politische Weltschan. Ein Festtagszaubcr lag auf den letzten Tagen, denn der Geburtstag unseres von Gott so reich begnadeten deutschen Kaisers erweckt stets einen so freudigen Nachhall, daß noch lange nmkher die dem greisen Monarchen dargebrachten Glückwünsche und seine stets so herzlichen Dankcs- worte bei allen Vaterlandsfreundcn innige Theil- nahme erwecken. Wohl fehlte diesmal dem Feste der sonstige Frühlingsglanz, aber die heran-