Volltext Seite (XML)
Amts- iliiS AMUblatt für den Wrk des Amtsgerichts Eidenstock und dessen Umgebung Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. 210. Abonnement viertelj. 1 M. 25 Pf. einschließl. des .Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen* in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Tclegr.-Adrcstc: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 54. Jahrgang. > Donnerstag, den 3. Januar r»? 12) Gasthofsbesitzer Karl Gottlob Geier in Wildenthal. 13) Wirtschaftsbesitzer Louis Heidel in Wildenthal. 14) Wirtschaftsbesitzer Hermann Arnold in Carlsfeld. 15) Wirtschastsbesitzer und Gemeindevorstand Ernst Engert in Hundshübel. 16) Fabrikbesitzer Hartwig Wenzel in Neidhardtsthal. 17) Gutsbesitzer Julius Fröhlich in Sosa. 18) Wirtschastsbesitzer Otto Pilz in Wildenthal. 19) Wirtschaftsbesttzer Ernst Wilhelm Mädler in Oberstützengrün. 20) Privatmann Christian Jugelt daselbst. 21) Baumeister Robert Unger in Schönheide. 22) Wirtschaftsbesitzer Ernst Unger daselbst. 23) Wirtschaftsbesitzer Alban Glöckner in Unterstützengrün. 24) Wirtschaftsbesitzer August Werner daselbst. 25) Jagdaufseher Friedrich Unger in Blauenthal. 26) Werkführer Ernst Schott daselbst. 27) Wirtschastsbesitzer Ernst Richard Ott in Neuheide. 28) Wirtschaftsbesitzer Franz Karl Normann in Neuheide. 29^ Oekonomievcrwalter R. Börner in Schönheiderhammer. 30) Restaurateur Franz Morgncr daselbst. 31) Werkführer Reinhold Prügner in Muldenhammer. 32) Geschirrführer Emil Nestler daselbst. 33) Fabrikbesitzer Bruno Brctschneider in Wolfsgrün. 34) Hofmeister Walter Freiberg daselbst. . «bd. «,17 8,58 728 7,50 ft.OS 8,18 8,24 8,SS 8,45 8,50 8,29 8,42 8,5« >l,09 8,54 90« 908 9,l« 9,29 9,5« 10,14 10,29 >0,59 N,S8 rend« 9,»« 9,87 9,42 Der Verwaltungsausschuß der Anstalt für staatliche Schlachtviehverficherung hat gemäß ß 1b der Ausführungsverordnung vom 2. November 19o6 (Gesetz- u. Verordnungsbl. S. 364) zur Regelung des Geschäftsganges der Anstalt und des inneren Geschäftsverkehrs der letzteren mit den Gemeindebehörden pp. ein neues Regulativ aufgestellt, welches mit dem 1. Januar l9O7 in Kraft tritt. Mit diesem Zeitpunkt tritt das zurzeit gültige 'Regulativ vom 1900 außer Kraft. Das neue Regulativ wird vom Verwaltungsausschuß den Kreishauptmannschaften, Amtshauptmannschaften, Gemeindebehörden, Bezirkstierärzten, Tierärzten und Schlachthof verwaltungen zugesendet werden und kann die Einsichtnahme des Regulatives bei den Ge meindebehörden erfolgen. Die letzteren haben zu diesem Zwecke das Regulativ ungesäumt auszulegen und dafür besorgt zu sein, daß auch die Laienfleischbeschauer soweit nötig von dessen Inhalt Kenntnis erhalten. Die Bestimmungen des Regulatives sind für die mit der Anstalt verkehrenden Behörden, sonstigen öffentlichen Organe und Privatpersonen maßgebend. Die amtlichen Bekanntmachungen jder Versicherungsanstalt erfolgen im „Dresdner Journal". Dresden, den 31. Dezember 1906. j Ministerium des Innern. Die Königliche Amtshauptmannschaft hat mit dem Bezirksausschüsse als Sachverständige zu den Bezirksschätzungsausschüficn bei der staatlichen Schlachtviehverficherung und zugleich als von den Ortsbehörden zuzuziehende Sachverständige zur Ermittelung der nach dem Reichsgcsetze vom 23. Juni 1830 bei auftretenden Seuchen für getötete Tiere zu gewährenden Entschädigungen für den amtshauprmannschaftlichen Bezirk auf das Jahr 1907 die in nachstehendem Verzeichnis aufgeführten Herren gewählt. Königliche Amtshauptmunnschust Schwarzenberg, 2630 A. am 21. Dezember 1906. W. 1) Ortsrichter Karl Friedrich Glöckner in Carlsfeld. 2) Tischler Adolph Baumgarten daselbst. 3) Privatier und Oekonom Ernst Falk in Hundshübel. 4) Gutsbesitzer und Gerichtsschöffe Oswald Baumgärtel in Oberstützengrün. 5) Gutsbesitzer Gustav Scheibner in Neidhardtsthal. 6) Brauereibesitzer Christian Gottlieb Tippner in Oberstützengrün. 7) Gutsbesitzer Christian Gottlieb Baumgärtel in Schönheide. 8) Wirtschaftsbesitzer Gottlieb Lenk daselbst. 9) Gutsbesitzer und Schneidemühlenbesitzer Robert Friedrich Fröhlich in Sosa. 10) Gutsbesitzer Gustav Schneider in Sosa. 11) Gutsbesitzer Karl August Schubert in Unterstützengrün. Freitag, den 4. Januar 1907, nachmittags 2 Uhr sollen in der Restauration „Zur tzentralljall'e" hier daselbst eingestellte 12 000 Stück Cigarren an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigen werden. Eibenstock, am 2. Januar 1907. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Anmeldungen für die Osteraufnahme in Klassen des Königlichen Realgymnasiums zu Annabcrg werden bis Ende Januar erbeten. Hierbei sind vorzulegen: Geburts und Impfschein, letztes Schulzeugnis. Von den nach Sexta Aufzunehmenden wird Geläufig keit im Schreiben und Lesen lateinischer Schrift gefordert. Die Aufnahmeprüfungen finden Montag, den 8. April 1907, von früh 8 Uhr an statt Annaberg, den 1. Januar 1907. Rekt. Die neuen Weichstagswayken. Der alte Reichstag ist aufgelöst und unser deutsches Volk ist vor die verantwortungsreiche Aufgabe gestellt, aufs neue die Männer seines Vertrauens zu bezeichnen, die in ernster Arbeit mitwirken sollen an der politischen, wirtschaft lichen, sozialen und kulturellen Leitung unseres Volks. Wahr lich, dem neuen Reichstag stehen schwerwiegende Aufgaben bevor, Aufgaben, die mit dem inneren Wohl und der äuße ren Macht des Vaterlandes aufs innigste verwachsen sind. Wir stehen in einer ernsten Zeit. Möge der ernste Augen blick nicht ungenützt verrauschen in das Meer der Ewigkeit, möge der große Moment kein kleines Geschlecht finden! Alle deutschen Männer, hoch und niedrig, reich und arm, alt und jung, müssen sich der Bedeutung der geschichtlichen Epoche, in die ihr Schicksal sie hineingestellt hat, bewußt wer den ! Am Tage der Wahlschlacht, die nach menschlichem Er messen so heiß und so blutig verlaufen wird, wie noch nie eine aus deutschem Boden, an diesem Tage wird es scheinen, als ob die Weltgeschichte für einen Augenblick stehen bleibt, um vor der wichtigen Stunde, in der die Würfel fallen, noch einmal Rückschau zu halten, ob die deutsche Nation sich auch mannhaft gerüstet hat für die entscheidungsreiche Männer schlacht. Siegt in dem Kampf die internationale Sozialdemokratie, so ist das der Anfang vom Ende unseres Vaterlandes. Hier hilft kein klein liches Vertuschen, kein feiges Sichducken, keine unmännliche Vogel Strauß-Politik; wir müssen der unheim lichen Gefahr klar ins Auge sehen, sonst tötet uns ihr Basiliskenblick. Hier kann es nur zwei Lager geben; das Feldgeschrei lautet: „hie gut deutsch allewege", oder es muß lauten: „hie sozialdemokratisch", ein drittes gibt es nicht. Die großen Zerklüftungen, an denen unser deutsches Volk zu leiden gehabt, seit es zum ersten Mal aus dem Schauplatz der Weltgeschichte auftritt, sie müssen, wie einst zu den Zeiten Armins oder wie in dem glorreichen Jahre 1870 verschwinden, um dem drohenden Feinde keine Mög lichkeit zu bieten, als lachender Dritter sich der durch eigene Schuld geschwächten Gegner mit Leichtigkeit zu erwehren. Die Angehörigen unserer Nation, die sich noch als Deutsche fühlen — und das ist. Gottlob, die weit überwiegende Anzahl — müssen sich über alle Partei-, Stammes-, politischen und beruflichen Unterschiede hinweg die Hände zum Bunde reichen im heiligen Kampf gegen die unterirdischen Mächte, die das Vaterland in seinen Grundvesten erschüttern wollen. Die deutsche Nation muß am 25. Januar den vater landslosen Gegnern mit ZtnS und Zinseszins heimzahlen, waS sie an unseren heiligsten und unersetzlichen Gütern ge sündigt haben. Wenn je ein Kampf mit Recht Kulturkampf genannt wurde, so ist's der, den unser Volk heute mit jenen fanatischen roten Gegnern jeder wahren Kultur zu führen hat. Aber das klare Erkennen der Gefahr genügt nicht, wo es sich um das Sein oder Nichtsein unserer Nation han delt, auch ein mutiges Bekennen zur nationalen Sache tut uns bitter not und vor allem geduldiges Ausharren. Wer heute sich laut und freudig zum Vaterland bekennt, der wird von sozialistischer Seite mit Kot besudelt; aber auch das muß der deutsche Mann fürs Vaterland auf sich neh men können: die Dornenkrone ist seit dem Tage von Golga tha eine Ehrenkrone! — Also, erwache, deutsches Volk, es steht für dich alles, Vaterland, Religion, Monarchie, Ehe und Familie, ja, es steht deine nationale Ehre auf dem Spiel. Möge darum das deutsche Volk sich der schweren Verantwortung bewußt werden, die es mit der Abgabe des Stimmzettels auf sich nimmt. Möge es am Tage nach der Wahl nicht heißen: Gewogen und zu leicht befunden! Tagesgeschichte. — Deutschland. Das „Deutsche Volksblatt" brachte folgende, vermutlich vom Abg. Erzberger yerrührende Mel dung: „Von der inzwischen erfolgten Uebergabe Johann Christians mit den Bondels hat man in Afrika schon seit drei Monaten gemunkelt; vor etwa 14 Tagen erhielt ich die Nachricht, daß die Sache ziemlich perfekt sei. Da sie aber geheim betrieben wurde und meine Freunde nur unter der Hand Kenntnis davon erhalten hatten, war auch mir Dis kretion auferlegt." — Hierzu bemerkt die „Norddeutsche All gemeine Zeitung": „Gemunkelt" hat man von der Unter werfung allerdings schon seit längerer Zeit. Das Gemunkel war die Folge der mehrfachen Verhandlungen mit den Bondelzwarts, über die dem Reichstage bei verschiedenen Gelegenheiten, so am 3. Dezember, durch den stellvertretenden Kolonial-Direktor Mitteilungen gemacht worden sind. Daß man auf ein baldiges Ergebnis in dieser Richtung gehofft hat, ist auch in den bereits erwähnten Erklärungen des Ver treters des Generalstabes und des Kommandeurs der Schutz truppe zum Ausdruck gekommen. Dagegen war in Berlin niemand in der Lage, den Termin der Unterwerfung vorher zusehen. Es ist daher ein. ceme Erfindung, wenn das „Deutsche Volksblctt" unterstellt, die Regierung habe die Sache schon längst gekannt, d. h. mit ihrer Kenntnis zurück gehalten. Die Unterwerfung ist vielmehr, sobald sie hierher gemeldet war, ohne Säumen veröffentlicht worden. Uebrigens möchten wir darauf Hinweisen, daß außer den gemeldeten I Unterwerfungen seitdem keine weiteren erfolgt sind. Es hat sich also erst die Hälfte der im Felde stehenden Hottentotten I ergeben. — Berlin, 31. Dezember. Großadmiral v. Köster, Generalinspekteur der Marine, ist in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Dis position gestellt worden. Derselbe ist in Anerkennung der Sr. Majestät dem Kaiser geleisteten Dienste auch ferner in der Marine-Rangliste zu führen. — Bremen, 3l. Dezember. Zu dem Eisenbahn unglück bei Ottersberg werden noch folgende Ein zelheiten bekannt: Der Schnellzug Hamburg-Köln fuhr dem bei der Weiche Ottersberg befindlichen Eilgüterzug mit voller Geschwindigkeit in die Flanke. Der Zusammenstoß war so heftig, daß beide Lokomotiven des Schnellzuges, der darauf folgende Gepäckwagen und der Postwagen zertrümmert und saft sämtliche Wagen des Schnellzuges mehr oder weniger beschädigt wurden. Von dem Eilgüterzug sind etwa 15 Watzen beschädigt. Die Wagen wurden teilweise bis zu 3 aufemandergetürmt, teilweise ineinandergeschoben. Ein Teil der Wagen stürzte die Böschung hinunter. Der Postwagen des Schnellzuges, welcher mit Rücksicht auf die Neujahrspost mit 14 Beamten und Unterbeamten besetzt war und der neben einer großen Briefpost eine außergewöhnlich große An zahl Geld-, Wert- und Einschreibesendungen enthielt, geriet nach dem Zusammenstoß in Brand, sodaß ein großer Teil der Postsendungen vermchtet wurde. Der übrige Teil der Post wurde stark beschädigt und ist durch Feuer, Wagen schmiere, Maschinenöl usw. vielfach unleserlich geworden. Die beschädigten Postsendungen wurden dem Postamt 1 in Bre men überwiesen, welches dieselben möglichst ordnen, mit Stem pel versehen und weiterbefördern wird. Ein Teil der Post liegt noch unter den Trümmern. Die sofort nach dem Un fall in Bremen requirierten Hilfskräfte wurden von der hie sigen Bahnverwaltung so schnell wie möglich mittelst Son derzuges nach der Unfallstelle befördert. Auch für die Rei senden wurde ein Sonderzug gestellt, der diese noch in der Nacht nach Bremen brachte. Sämtliche Zuaverbindungen von und nach Hamburg erlitten wegen des Unfalles beträcht liche Verspätungen. — Bei dem Hamburger Bahnunglück sind für 15 bis 20 Millionen Mark Wertpapiere vernichtet worden. — Die Strafuntersuchung gegen die Be triebsleitung der Roburit-Fabrik Annen ist, wie aus Hannover gemeldet wird, als ergebnislos ein - gestellt worden. Die Ursache der folgenschweren plosion vom 28. November ist unaufgeklärt geblieben. Die nunmehr abgeschloffene Liste der Opfer ergibt 40 Tote und 104 Verwundete. 85 sind als geheilt festgestellt, 19 sind noch nicht geheilt, bei 8 von diesen ist jede völlige Wieder herstellung ausgeschloffen. — Der Vorstand der Deutschen Mittel st andS- Vereinigung erläßt einen Aufruf, worin die Mittel standsleute aufgefordert werden, die Wahrung ihrer berechtigten