Zwei Gespräche aus dem Thesaurus eloquentiae des NIAVIS Kapitel 13: Wie man vom Schneeberge spricht ARNOLPH: Gehst du mit, Florian? FLORIAN: Wohin denn? ARNOLPH: Auf den Schneeberg. FLORIAN: Was sollen wir denn dort? ARNOLPH: Weißt du nicht, daß es dort sehr viele Bergwerke gibt? FLORIAN: Das weiß ich natürlich und weiß es schon lange. Was soll das aber uns nützen, auch wenn sie sehr zahlreich sind? ARNOLPH: Da fragst du noch? Viele sind dort reich geworden. Auch wir wol len unser Glück versuchen. FLORIAN: Wie willst du denn reich werden? Sag mir das bitte! Wenn ich einen Vorteil dabei sehe, werde ich mich nicht sträuben. ARNOLPH: Wir wollen Anteile kaufen, wie es schon mehrere getan haben; dann werden wir hoffentlich, wenn das Glück es will, etwas be kommen. FLORIAN: Willst du Geld aufs Spiel setzen? ARNOLPH: Allerdings. FLORIAN: Hole lieber die Würfel, und im Handumdrehen wirst du noch mehr dazu gewinnen — oder aber verlieren, was du hast. ARNOLPH: So ist das nicht mit den Erzbergwerken; das ist eine ehrliche und gerechte Sache, ohne daß jemand dabei benachteiligt wird. FLORIAN: Was sagst du? Du siehst doch, wie viele in höchste Not geraten sind, und wenn einer reich wird, so arbeiten hundert umsonst; sie stecken Gold und Silber hinein und bekommen Steine und Dreck heraus. Mein Rat ist, behalte das Geld, das du hast, und verwende es zu einem Geschäft, bei dem ein sicherer Gewinn herausspringt. ARNOLPH: Das will ich doch eben. Kennst du den Wilhelm Philippi? FLORIAN: Natürlich. ARNOLPH: Der ist auf dem Berge, und er hat es schon zu großem Reichtum gebracht; er war ärmer als ich, nun ist er ein großer Herr; ich habe gefaulenzt und geschlafen, er hatte die Augen offen und be kommt nun den Lohn für seine Mühe.